darin lese ichManfred hat geschrieben:Ludger Wess zu GVO und Glyphosat:
http://ludgerwess.com/nicht-kampagnenfaehig/
und, daselbstLudger Wess hat geschrieben: Zudem hegen grüne Aktivisten eine Vorliebe für Bio, eine quasi-religiöse Bewegung, die mit ihren verquasten Vorstellungen über Natur und Gesundheit („genfrei leben“), ihren antiquierten Produktionsmethoden und ihren esoterischen Praktiken (Kuhhörner bei Vollmond vergraben potenzieren die Kraft der Ackerkrume) eher ins Mittelalter passt als in die Neuzeit.
Schön, dass der Herr weiss, was selbst Wissenschaftler nicht wissen.Ludger Wess hat geschrieben:Die intelligenteren unter den Grünen wissen längst, dass Gentechnik in der Landwirtschaft zahlreiche Vorteile bringt
Wenn man statt "Gen" "Atom" einsetzt, liest man genau den gleichen Slang, den Atomkraftbefürworter als angeblich "unabhängige" Wissenschafter geschrieben haben. Die sind spätenstens seit Fukushima schön ruhig geworden, aber im Verborgenen setzen diese Kräfte alles daran, zu verhindern, dass die Leute selber bestimmen können, was auf den Tisch und was aus der Steckdose kommt. Ihre Mittel sind pseudowisenschaftliche Beiträge "freier" Journalisten, Lobbyismus um Gesetze zu umgehen oder zu verhindern, Kartelle und die systematische Verunglimpfiung der weniger Fortschrittsgläubigen.
Über die Grundfragen um gentechnisch veränderte Organismen in der Nahrungsmittelproduktion schweigt sich der Herr nämlich aus: Über die Patentierung von Lebewesen und Saatgut, über die Frage, ob Grosskonzerne die Biosphäre zum Zwecke der Profitoptimierung ohne Mitbestimmung der Konsmenten, zu deren angeblichem Wohl doch alles geschieht, umbauen dürfen wie es ihnen passt, zur Frage, ob Nestle und Monsanto bestimmen, was auf den Tisch kommt.
Ich persönlich halte nicht viel von bei Vollmond vergrabenen Kuhhörnern, aber es ist nicht in Ordnung, dass Leute, die das tun, deshalb verunglimpft werden. Zudem handelt es sich hier um unfaire Argumentation: Die meisten Leute mit einer "grünen" Einstellung sind keine Esoteriker, und Intelligenz misst sich nicht daran, ob man Gentechnologie in der hier beworbenen Form gut findet oder nicht.
Profitmaximierung einiger Grosskonzerne mittels Modifikation von Lebewesen (Nutztiere und -pflanzen) und menschlichen Kulturen (Patentierung von Saatgut, Schaffung grossflächiger Agrarwüsten usw.) ist genau so irrational und pseudoreligiös und noch viel dümmer.
das hier
zieigt ebenfalls, wes Geistes Kind dieser Herr ist.Ludger Wess hat geschrieben:Kriminell jedoch ist, dass in der Dritten Welt Millionen von Menschen hungern und Kinder erblinden, weil westliche NGOs und kirchliche Hilfswerke der Bevölkerung einreden, Gentechnik sei noch schlimmer
Abgesehen davon, dass es ihm nicht zusteht, diese Leute zu verunglimpfen, die wenigstens etwas tun, das ihnen sinnvoll scheint:
Die Dritte Welt hungert nicht, weil die Nutzpflanzen zu schlecht sind, um ausreichend zu produzieren, sondern weil der Boden in Händen weniger ist, die lieber Soja oder Biotreibstoffe für uns als Nahrungsmittel für die Leute ohne Geld dort produzieren. Zudem fehlt es nicht an noch ertragreicheren Sorten auf guten Böden: Es wäre, wollte man die Welternhährung verbessern, viel zielführender. erstens bodenschonende Anbauverfahren zu fördern und zweitens Sorten zu züchten, die auf schlechten Böden noch einigen Ertrag bringen. Das ist aber wie bei Malaria: hier forscht kein Konzern, denn die Leute, die davon Vorteile hätten, haben kein Geld.