Ich glaub kaum, dass es irgendeinen Arzt gibt, der es anzweifelt, dass eine ausgewogene abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst unterschiedlicher Sorten gesundheitsfördernd ist.
Auch wenn es verständlich ist, dass größere Landwirte und Supermärkte auf eine eingeschränkte Anzahl an bestimmten Sorten setzen, kann man es dennoch schade finden, dass die Auswahl doch oft leider sehr begrenzt ist. Vor allem, wenn man als Vergleich mal in einen französischen Supermarkt geht und sieht, dass es theoretisch auch anders gehen würde ... aber anscheinend gibt es in Deutschland wohl leider nicht die entsprechende Nachfrage (wobei es ja langsam besser wird).
Die Frage ist ja eher, ob man pauschal sagen kann, dass "alte Sorten" per se besser sind. Ich finde das aus vielen Blickwinkeln schwierig. Zunächst: ab wann ist denn eine Sorte "alt"? Ich hab im Garten den Apfel Alkmene gepflanzt - in den 1930er Jahren entstanden. Ist das jetzt eine alte Sorte? Die Kartoffel Linda, um die es vor ein paar Jahren einen großen Aufschrei gab, ist noch keine 50 Jahre.
Dazu kommt, dass es durchaus auch heute Unternehmen gibt, die Sorten nicht für den Anbau im großen Stil, sondern speziell für den Bioanbau und/oder den Hobbygarten züchten. Hier ein schönes Beispiel:
https://www.kartoffelvielfalt.de/ueber_uns.php
Ich probiere gerne solche Sorten aus und denke, dass beides wichtig und auch voneinander abhängig ist: dass weiter gezüchtet wird um in einer sich immer mehr verändernden Umwelt angepasste Sorten zu haben und ebenso, dass es Leute gibt, die gute Erhaltungszucht alter Sorten betreiben, damit der Genpool erhalten und weiter zur Verfügung bleibt. Ich finde, dass es in diesen Bereichen auch einige gute klein- und mittelständische Unternehmen gibt, die ich sehr gerne unterstütze.