Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4931

Beitrag von Tscharlie » Di 26. Nov 2024, 07:25

Wenn ein Landwirt an einem konventionellen Maisfeld steht und nicht fast weinen muss, glaube ich nicht, dass er begriffen hat was er da macht.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Amigo
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4932

Beitrag von Amigo » Di 26. Nov 2024, 08:06

Eule hat geschrieben:
Mo 25. Nov 2024, 10:09
Amigo hat geschrieben:
Mo 25. Nov 2024, 02:27
Oder im Praxistest einfach ausprobieren .
Linker Fuß unter ein Fahrrad bemannt halten , rechter Fuß unter die Kette eines Kettentraktors im Betrieb.
Danach einfach die Höhe der Füße messen.
Ach ja, stimmt, diese Fahrrad-Traktoren hatte ich ganz vergessen :roll:
Nicht Alles was hinkt, ist ein Vergleich


Und , kommt jetzt etwas sinnvolles von dem Eule ? :pfeif:
.
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Sven2
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4933

Beitrag von Sven2 » Mi 27. Nov 2024, 10:06

Hui, dass das so ausartet und so wenig bei rumkommt, hätte ich jetzt nicht gedacht :ohoh:

Den Vergleich mit der Nadel versteh ich nicht ganz, wie kommst du auf die Werte?
Und ich hatte meinen Fuß nicht unter nem Traktor, nur 2x unter nem 2t Auto ausversehen... ist nichts passiert, Dank der elastizität der Fußes und der Tatsache, dass pro Rad ja theoretisch nur 1/4 des Gewichts aufliegen... egal eigentlich

Die Frage ist doch, wie es denn besser ist:
1x mim 24t Schlepper (Claas Xerion ist laut Internet so schwer) über die Fläche fahren, dabei eine Fahrspur mehr oder weniger stark verdichten (Hersteller sagt, kein Thema weil große Auflagefläche, andere sagen doof, weil zu schwer, ich hab keine Ahnung, müsste mal mehr nach Quellen suchen)
Oder mehrfach mit Opas Schlepper fahren, der hat 4t, dafür halt mehrere Fahrspuren die (mutmaßlich weniger?)verdichtet werden.

Auf einem Video hab ich mal einen großen Gemüsebaubetrieb in Frankreich gesehen, das waren kleinere Schlepper mit vllt 30cm breiten Reifen... kann mir vorstellen, dass der Boden das besonders doof findet

Ich kann mir nicht einfach denken, was besser für den Boden ist.
(Randeffekte wie dass große, zusammenhängende Feldflächen für die Biodiversität schlechter sind als kleinere mit Hecken usw. jetzt außen vor)

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4934

Beitrag von Rohana » Mi 27. Nov 2024, 14:43

Naja paar andere Faktoren als Boden kommen ja auch noch dazu, was machst du grade mitm Schlepper, wie oft muss etwas gemacht werden bzw. kannst du was zusammenlegen, brauchst du Gewicht X oder Leistung Y um das zu machen, hast du überhaupt die Auswahl ob du diesen oder jenen Schlepper nimmst, kann dein Fahrer das, hast du die Personenstunden zur Verfügung um auf mehrere Fahrten aufzuteilen, wie ist das mitm Dieselverbrauch...

... um nur mal ein paar zu nennen. :lala:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4935

Beitrag von emil17 » Do 28. Nov 2024, 09:05

Ein Landwirt, der seinen Acker durch Zusammenfahren ruiniert, ist selbst schuld.
Mir scheint, der Hauptfaktor bnezüglich Schäden ist, ob man den Boden zur Unzeit befährt oder nicht. Lehmige Böden sind sehr empfindlich, wenn sie nass sind. Wenn dann der Betriebsleiter trotzdem drauf muss, etwa zum Eingrasen, dann gibts halt Verdichtungsschäden.
Auf der anderen Seite sind grössere Maschinen stets energie- und zeiteffizienter.
Ich habe bei den übergrossen Landwirtschaftsmaschinen eher Probleme, wenn sie auf der Strasse fahren. Die sind schon sehr breit, ebenso die rieseigen Anhänger mit Doppelachse und Ballonreifen, und auf einem Ausweichplatz die Schlange vorlöassen ist nicht jedem gegebern. Zudem sind sie sehr laut, haben ja laschere Zulassungsbedingungen als reine Strassenfahrzeuge.

Die indirekten Auswirkungen der immer grösseren Landwirtschaftsfahrzeuge sind besonders im Gebirge, wo die wenig steilen Flchen rar sind, besonders gut sichtbar: Riesige Lagerhallen samt grossen befestigten Flächen für das Rangieren mit diesen Fahrzeugen werden ziemlich brutal ins steile Gelände gebaut, wegen Privilegierung natürlich im sensiblen Aussenbereich und oft ohne Rücksicht aufs Landschaftsbild.
Geht nicht anders? Wahrscheinlich. Aber du hast nahe dabei eine kleine Scheune, die nicht mehr landwirtcshaftlich genutzt wird, da viel zu klein, und darfst nicht mal ohne Spezialbewilligung die Zufahrt verbessern. Nein, es geht nicht um eine drei Meter Breite geteerte Strasse mit Wendeplatz für einen riesigen Geländewagen, bloss um einen mit einem Balkenmäher passierbare Graspiste. - Da nicht Erwerbslandwirt kein Bedarf.
Die richtigen Schlachtfelder werden aber durch riesige Forsterntemaschinen im Wald hinterlassen. Denen ist es wurscht, weil dann wieder 30 Jahre Ruhe ist, und weil mit den teuren Maschinenstunden viel geerntet werden muss.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Amigo
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4936

Beitrag von Amigo » Do 28. Nov 2024, 18:22

Ich denke mal , bei einem Acker der bewirtschaftet wird passiert gar nicht so viel in Richtung Bodenverdichtung . Während der Ernte ja , aber danach wird der Boden auch mit dem schweren Traktor wieder gelockert.
Das sieht bei einer Weide anders aus.
Und die Laufwege von unseren 🐕 und Schafen 🐑 sind blank und fest wie Beton.
.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4937

Beitrag von Tscharlie » Do 28. Nov 2024, 20:37

Rohana hat geschrieben:
Mi 27. Nov 2024, 14:43
Naja paar andere Faktoren als Boden kommen ja auch noch dazu, was machst du grade mitm Schlepper, wie oft muss etwas gemacht werden bzw. kannst du was zusammenlegen, brauchst du Gewicht X oder Leistung Y um das zu machen, hast du überhaupt die Auswahl ob du diesen oder jenen Schlepper nimmst, kann dein Fahrer das, hast du die Personenstunden zur Verfügung um auf mehrere Fahrten aufzuteilen, wie ist das mitm Dieselverbrauch...

... um nur mal ein paar zu nennen. :lala:
Die Bodenlebewesen werden sich um die Belange der Menschen nicht kümmern.

Wir Menschen sollten schon lernen was die Milliarden von Lebewesen brauchen. Denn in einem Liter Boden sind wahrscheinlich mehr Lebenwesen als Menschen auf dieser Erde jemals gelebt haben.

Aber die Natur ist ein sehr freundliches Wesen, dass unsere Fehler ausbügelt.

Der Demeter Versuchshof, bei dem ich im Vorstand war, hat gezeigt, es braucht nur 3-5 Jahre um aus einem ausgelaugten Boden eine Heimat für die Natur zu machen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4938

Beitrag von Sven2 » Fr 29. Nov 2024, 14:35

Amigo hat geschrieben:
Do 28. Nov 2024, 18:22
Ich denke mal , bei einem Acker der bewirtschaftet wird passiert gar nicht so viel in Richtung Bodenverdichtung . Während der Ernte ja , aber danach wird der Boden auch mit dem schweren Traktor wieder gelockert.
Das sieht bei einer Weide anders aus.
Und die Laufwege von unseren 🐕 und Schafen 🐑 sind blank und fest wie Beton.
Soweit ich weiß gibt es verschiedene Formen von Verdichtungen. Die Oberflächlichen lassen sich - und werden - regelmäßig gelockert, tiefere Abe ich glaube 50cm sind schwer zu lockern. Fräß- und Pflugsohle glaube ich sind auch schwerer zu lockern, aber das hab ich nicht so ganz verstanden

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4939

Beitrag von Tscharlie » Fr 29. Nov 2024, 15:35

Parkinson ist bei Landwirten eine anerkannte Berufskrankheit.
Das ist keine gute Nachricht für alle Landwirte.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4940

Beitrag von emil17 » Fr 29. Nov 2024, 19:47

Amigo hat geschrieben:
Do 28. Nov 2024, 18:22
Fräß- und Pflugsohle glaube ich sind auch schwerer zu lockern, aber das hab ich nicht so ganz verstanden
Nun ja, das hat eine ganz einfache technische Ursache. Wenn der Pflug die oberste Erdschicht in Pflügetiefe vom Untergriund abschneidet und wendet (das ergibt die Pflugschollen), muss diese Erde nach oben gedrückt werden und dadurch erzeugt die Unterseite des Pfluges (die Schar) notwendigerweise einen Druck auf die Erde darunter. Zudem werden die Erdschichten auf der Schnittfläche durch die Reibung der Schar parallel zur Erdoberfläche beansprucht. Das gibt dann die sogenannte Pflugsohle. Die ist schwer mechanisch zu lockern, weil man logischerweise tiefer pflügen muss, um die Erde dieser Sohlschicht mit anzuheben und zu wenden.
Dann hat man in der Regel grosse Verdichtungen am Ackerrand da, wo der Pflug und das Zugfahrzeug gewendet werden. Das merkt man beim Erdproben ziehen sehr deutlich.
Ob und wie stark das ist, hängt aber immer sehr von der Bodenart ab, und wann gepflügt wird.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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