Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4621

Beitrag von penelope » Mo 23. Jan 2023, 09:23

Liest du aus dem Artikel raus, dass das kein Dauergrünland ist, was genutzt wird? Ich sehe das so nicht.

Im platten und nassen Norden gibt es recht häufig Grünland, was jedoch nicht beweidet sondern für die Silos gemäht wird. Das sind dnn natürlich keine artenerichen Wiesen sondern gezüchtete Gräsersorten. In Bezug auf Bodenerosion, Humusaufbau und Wasserspeicherkapazität des Bodens sind diese Flächen allerdings wohl das deutlich kleinere Übel zu Fruchtfolgen mit dem höchstmöglichen Anteil an Mais, was hier sonst üblich ist.

Wenn Möglichkeiten entstehen, die Nährstoffe aus dem Gras auch ohne den "Umweg" durch eine Kuh für Menschen verdaulich zu machen, ist das doch super. Ich würde das sofort probieren.

Ferry
Beiträge: 661
Registriert: Fr 7. Mär 2014, 08:40

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4622

Beitrag von Ferry » Mo 23. Jan 2023, 09:28

ist es dann vom Energieaufwand nicht sinnvoller den Umweg über ein Tier zu machen?

penelope
Beiträge: 743
Registriert: Mo 26. Nov 2018, 15:41

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4623

Beitrag von penelope » Mo 23. Jan 2023, 09:44

Das wird man ja erst wissen können, wenn es so etwas wie marktreife Anlagen gibt.
Und es wird vermutlich auch stark davon abhängen, mit was für einem Rind in welcher Haltungsform man es vergleicht. Zwischen dem robust gehaltenen Galloway und der 10.000 l Milchkuh im Stall liegen in Bezug auf den Energieverbrauch sicherlich auch Welten.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10752
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4624

Beitrag von emil17 » Mo 23. Jan 2023, 11:45

Na ja, ich lese im zitierten Artikel
"Als eine Faustzahl soll 1 t Rotklee bis zu 35 kg Protein liefern. Nach bisherigen Berechnungen könnten aus einem Hektar Grünland pro Jahr rund 400 kg Proteine gewonnen werden."
400 kg Proteine pro ha sind Werte jenseits von dem, was anders nicht nutzbares Dauergrünland liefern kann. Geht jedenfalls nur mit sehr intensiver Bewirtschaftung.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Sven2
Beiträge: 438
Registriert: Do 7. Mär 2019, 23:37

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4625

Beitrag von Sven2 » Mo 23. Jan 2023, 20:42

Ich hatte den Artikel auch so verstanden, dass extra auf Ackerflächen Gräßer angebaut werden (dagür gibts bestimmt einen Fachbegriff, der besser ist als Gräßer, Grünfutter passt nicjt so ganz?)

Ich fände es auch sinnvoller, auf Ackerflächen dann eher andere Pflanzen anzubauen, als da erst etwas für Menschen unverdauliche zu Pflanzen und dann das essbare zu extrahieren

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 10752
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4626

Beitrag von emil17 » Mo 23. Jan 2023, 23:22

Nun, gut an umnser Klima angepasste Gras-Leguminosen-Hochleistungsmischungen haben den grossen Vorteil, dass sie kaum Pflanzenschutz brauchen, was bei den meisten für uns essbaren Nutzpflanzen nicht so ist.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4627

Beitrag von Rohana » Mi 25. Jan 2023, 22:13

Ich finde die Aussage, dass durch diese Methode das Gras "für den Menschen direkt verwertbar" würde, total irreführend. Wieviel Schritte Verarbeitung und Aufbereitung werden da gegangen? Ein Tier wird geschlachtet und das Produkt Fleisch kann gegessen werden (sogar roh). Fragt jetzt wo hier was "direkt" ist...

Und ja, der Anbau scheint ziemlich intensiv zu sein. (Futter)Gräser und Leguminosen auf Acker haben halt den Vorteil die Fruchtfolge aufzulockern, was bisher für Marktfruchtbetriebe ob der Verwertung weniger interessant war.

An dem Artikel stört mich dass der Landwirt nichts dazu sagen wollte. Also, das erscheint mir eher untypisch und wirft in meinen Augen kein gutes Licht auf das Projekt. Ich bin nach wie vor nicht überzuegt, weder von der Idee noch von der Umsetzung, und harre der weiteren Erkenntnisse...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

christine-josefine
Beiträge: 2053
Registriert: So 2. Sep 2012, 10:14
Wohnort: 06925 Annaburg

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4628

Beitrag von christine-josefine » Do 26. Jan 2023, 19:26

EU-Agrarsubventionen: Millionen für Aldi-Töchter und Großbetriebe in Mitteldeutschland

EU-Agrarsubventionen: Millionen für Aldi-Töchter und Großbetriebe in Mitteldeutschland
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschl ... obal-de-DE

Recherche vom MDR
Viele Grüße, Christine mit J
Wait and see!

Benutzeravatar
Rohana
Förderer 2018
Förderer 2018
Beiträge: 5318
Registriert: Mo 3. Feb 2014, 21:31
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Oberpfalz

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4629

Beitrag von Rohana » Do 26. Jan 2023, 22:33

Da braucht man keine MDR-Recherche dafür, das hätte ich dir auch sagen können dass relativ wenig Empfänger den Löwenanteil der Förderungen bekommen :roll: kann jeder selbst gucken, steht alles online frei verfügbar! https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Kirschkernchen
Beiträge: 492
Registriert: Di 9. Jun 2015, 17:25
Wohnort: Hügel

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4630

Beitrag von Kirschkernchen » Di 28. Feb 2023, 12:45

Ich hatte vor ca. 5 Jahren mal im Scherz gesagt: "Nach dem Vegetarier und dem Veganer wird wohl dann der Weedy kommen, der isst nurnoch Gras." Dass es jetzt auf Gras und Mehlwürmer hinausläuft, ahnte ich noch nicht. Wie wir dann jedoch Gras- und Kakerlaken gestählt, wieder bis Stalingrad vorrücken wollen, ist mir unklar. Eine fair gehandelte Ananasdose aus Indien müsste man sich vorsichtshalber einstecken.

Antworten

Zurück zu „Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion“