Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3131

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 22. Okt 2021, 12:16

Manfred hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 12:06
Das verursacht auch viele Klopapier-Effekte. Wer bei knapper Versorgung etwas ergattern kann, legt es sich als Vorrat auf Lager, um die eigene Versorgung zu sichern. So fehlt dann noch mehr Wahre für den aktuellen Bedarf.
ich gebe zu, das machen wir gerade bei Pflanzenschutzmitteln. Zur Schonung der Liquidität kaufen wird die eigentlich nur nach Bedarf.
Jetzt kaufen wir alles was die nächsten Jahre noch zugelassen ist und wir brauchen könnten. Billiger wird sicher nicht mehr und absehbar besser wird die Verfügbarkeit auch nicht. Also wird alles eingelagert was ins Lager passt und Sinn macht.
Oli hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 11:35
Besteht bei den meines Wissens nach hochtechnisierten landwirtschaftlichen Fahrzeugen überhaupt noch die Möglichkeit mit Einfallsreichtum etwas zurecht zu basteln wenn das Ersatzteil in China zurückgehalten wird, im Suezkanal parkt oder sich in Deutschland wieder mal kein LKW-Fahrer findet, um es zum Händler zu bringen?

Die Auswirkungen allerdings dürften im landwirtschaftlichen Bereich etwas fundamentalere Folgen haben.

Ganz klar: nein. Die modernen Maschinen stehen still wenn auch nur ein Kleinteil nicht lieferbar ist und selbst stricken geht schon lange nicht mehr.

Die Auswirkungen sind recht einfach: in Rotterdam, Rostock und am GTH wird eben en Schiff mehr leergesaugt und dann hat sich die Sache für uns Europäer erledigt.

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Oli
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3132

Beitrag von Oli » Fr 22. Okt 2021, 16:20

Ah ja, alles wie vermutet. Vielen Dank für die Rückmeldungen!

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3133

Beitrag von Manfred » Fr 22. Okt 2021, 16:51

In Nordamerika ist einfachere, gebrauchte Technik, die ein guter Mechaniker noch selbst reparieren und notfalls das eine oder andere Teil nachfertigen kann, seit einigen Jahren sehr gefragt, weil die Vertragshändler der Maschinenkonzerne extrem hohe Preise für Ersatzteile und Reparaturarbeitszeit aufrufen und die neuen, hochtechnisierten Maschinen oft sogar schon vertrag nicht mehr selbst repariert werden dürfen oder die Bauern keinen Zugang zur nötigen Analyse- und Einstellungssoftware erhalten.
Das wird sich durch die aktuellen Lieferprobleme sicher noch deutlich verschärfen.
In Gegenzug haben sich auch Händler für einfachere Technik aus Osteuropa dort etablieren können.
Der russische Traktorenhersteller Rostelmasch z.B. drängt dort unter der Marke Versatile in den Markt.
Wo die Entwicklung hin geht, ist schwer zu sagen.
Auf der einen Seite wird immer mehr automatisiert und mehr und mehr autonome Schlepper kommen auf den Markt.
Auf der anderen Seite ist die Monopolisierung so weit fortgeschritten, dass die Bauern ausgequetscht werden, wenn sie nicht doch wieder auf einfachere, Technik zurückgreifen...
Ich denke mal im Ackerbau geht es dahin, dass große Agrarunternehmen mit autonomen Schlepper, entsprechenden Mechanikerteams für die Wartung und ein paar Agraringenieuren für die Anbauplanung die Masse der Fläche bewirtschaften werden. Kleinbetriebe werden sich nur in Nischen und klein strukturierten Regionen mit geringer Wirtschaftlichkeit halten können.
Auch im Fleischrinderbereich wird immer mehr automatisiert. Die GPS-Halsbänder mit eingebauten Elektropulsern werden immer besser. Die funktionieren ähnlich wie ein Hundezaun. Das Tier erhält ein akustisches Warnsignal, wenn es sich in einen unerwünschten Bereich bewegt und wenn das nicht hilft einen kleinen Elektroschock, ähnlich wie beim Weidezaun.
Die Tiere lernen das sehr schnell und mit entsprechender Software kann man die Herde so über die Weideflächen lotsen, wo man sie hinhaben will.
Für Jungtiere sind die Halsbänder weniger geeignet, weil man ständig die Halsweite anpassen müssten, aber wenn einige ranghohe Kühe der Herde damit gelenkt werden, kann man die Ganze Herde damit auf großen Flächen lenken.
Und durch die Auswertung der Bewegungsprofile kann man auch auf den Gesundheitsstatus, Brunst, Geburt, Stress etc. einzelner Tiere schließen und sie bei Bedarf aufsuchen.
Da werden den Großbetriebe mit arrondierten Flächen weiteres Personal einsparen können und wir Kleinstbetriebe noch weiter zurückfallen.
Wir sind in einem Bereich der Entwicklung angelangt, wo die Demokratie wirklich überlegen sollte, was für eine Landwirtschaft sie möchte und wie sie diese bezahlen will.
Ansonsten wird sich der Strukturwandel noch erheblich beschleunigen, alleine schon deshalb, weil viel zu wenig Bauern und potentielle Landwirtschaftsarbeitskräfte nachkommen.

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3134

Beitrag von emil17 » Fr 22. Okt 2021, 19:21

Ich dachte eigentlich, alle kritischen Investitionsgüter wie Werkzeugmaschinen, Baumaschinen, LKWs, Mähdrescher usw. laufen über Generalvertretung und die halten sowohl die wichtigsten Ersatzteile sowie Reparaturgarantien und -maximalfristen per Vertrag vor. "Es darf nichts kaupttgehen" - das wäre das eine, und da hat der Maschinenführer sicher viel Einfluss drauf, aber typische Verschleissteile und Dinge wie Ölfilter müssen prompt vorhanden sein, das ist ein Kaufentscheidungsgrund. Was nützt eine billigere Werkzeugmaschine und dann steht das Teil ewig rum weil man keine Wartung bekommt.

@Oli: da hilft eigentlich nur, ein baugleiches Zweitfahrzeug vorzuhalten. Denn das was du im Ersatzlager hast, das geht nicht kaputt - Maschinen sind da sehr kreativ. Zudem wollen viele Werkstätten nicht gerne Teile vom Kunden einbauen, denn die haben Provision drauf und was ist, wenn die Ersatzlichtmaschine vom Kunden zur Montage gegeben auch morsch war?. Also nur gegen Haftungsausschluss - was bei manchen Werkstätten dann eine Einladung zum raschen Reinfrickeln wird - oder selber.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3135

Beitrag von Eberhard » Fr 22. Okt 2021, 19:32

emil17 hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 19:21
da hilft eigentlich nur, ein baugleiches Zweitfahrzeug vorzuhalten
Ratschläge sind auch Schläge ...

Wenn man konsequent ist, hält man gleich den ganzen Betrieb oder unsere Erde redundant vor.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3136

Beitrag von Manfred » Fr 22. Okt 2021, 20:48

In der Praxis wird das halt oft so gelöst, dass der alte, reparaturanfällige Traktor, der seine Nutzungsdauer hinter sich hat, als Reserve für Ausfälle auf dem Hof bleibt.
Den neuen 250.000 Euro Brummer mal eben als Reserve doppelt hin zu stellen, ist wirtschaftlich nicht darstellbar.
Das kann evtl. ein Großbetrieb machen, der 20 solche Schlepper hat, dass er noch einen oder zwei als Reserve hält, weil von den anderen dann eh immer einer in Reparatur ist.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3137

Beitrag von Rohana » Fr 22. Okt 2021, 23:16

Nur weil etwas zum Zeitpunkt des Kaufes funktioniert (sprich Werkstatt in der Nähe etc), heisst ja nicht dass das für immer so bleibt. Leider.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3138

Beitrag von emil17 » Sa 23. Okt 2021, 08:51

Nein, gemeint war, dass man produktionskritische Maschinen und Geräte mit Wartungsvertrag einer nahe gelegenen Werkstatt und 24h - vor-Ort-Reparaturgarantie kauft. Das ist zwar teurer, aber im Pannenfall stehst du nicht im halb abgeernteten Feld und wartest, bis die Chinesen vielleicht wieder liefern.
Die Generalvertretung hat dann die typischen Ersatzteile selbst auf Lager, damit sie Geld sparen und es für den Kunden schneller geht.
Wie macht ihr das, wenn die Melkmaschine kaputt ist?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3139

Beitrag von Manfred » Sa 23. Okt 2021, 09:32

Was hilft dir die Garantie, wenn der Puffer des Handelspartners leer ist und von hinten keine Teile mehr nachkommen?
Dann kannst du hinterher evtl. Schadenersatzansprüche geltend machen, aber das akute Problem musst du trotzdem irgendwie anders lösen.
Der Beamte geht dann erstmal ins Wochenende, wie zuletzt bei den ASP-Ausbrüchen. Der Bauer tut, was auch immer nötig ist, und die Ernte vom Feld und die Milch aus den Kühen zukriegen.
Dann muss halt von irgendwo anders eine Maschine her oder der mobile Melkstand, den irgendein Maschinenring für Brandfälle etc. bereit hält. Und wenn es gar nicht anders geht, kommt die gesamte Gemeindefeuerwehr und milkt von Hand. Die Kühe können nicht warten wie das Papier auf dem Schreibtisch.
Und am nächsten Tag ist der Roboter dann notfalls auf manuelle Steuerung umgebaut oder es hängt eine Vakuumpumpe aus irgendeinem leerstehenden Stall dran, bis das richtige Ersatzteil kommt.

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Oli
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3140

Beitrag von Oli » Sa 23. Okt 2021, 09:44

Manfred hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 16:51
In Nordamerika ist einfachere, gebrauchte Technik, die ein guter Mechaniker noch selbst reparieren und notfalls das eine oder andere Teil nachfertigen kann, seit einigen Jahren sehr gefragt, weil die Vertragshändler der Maschinenkonzerne extrem hohe Preise für Ersatzteile und Reparaturarbeitszeit aufrufen und die neuen, hochtechnisierten Maschinen oft sogar schon vertrag nicht mehr selbst repariert werden dürfen oder die Bauern keinen Zugang zur nötigen Analyse- und Einstellungssoftware erhalten.
Das wird sich durch die aktuellen Lieferprobleme sicher noch deutlich verschärfen.
In Gegenzug haben sich auch Händler für einfachere Technik aus Osteuropa dort etablieren können.
Der russische Traktorenhersteller Rostelmasch z.B. drängt dort unter der Marke Versatile in den Markt.
Wo die Entwicklung hin geht, ist schwer zu sagen.
Auf der einen Seite wird immer mehr automatisiert und mehr und mehr autonome Schlepper kommen auf den Markt.
Auf der anderen Seite ist die Monopolisierung so weit fortgeschritten, dass die Bauern ausgequetscht werden, wenn sie nicht doch wieder auf einfachere, Technik zurückgreifen...
Ich denke mal im Ackerbau geht es dahin, dass große Agrarunternehmen mit autonomen Schlepper, entsprechenden Mechanikerteams für die Wartung und ein paar Agraringenieuren für die Anbauplanung die Masse der Fläche bewirtschaften werden. Kleinbetriebe werden sich nur in Nischen und klein strukturierten Regionen mit geringer Wirtschaftlichkeit halten können.
Auch im Fleischrinderbereich wird immer mehr automatisiert. Die GPS-Halsbänder mit eingebauten Elektropulsern werden immer besser. Die funktionieren ähnlich wie ein Hundezaun. Das Tier erhält ein akustisches Warnsignal, wenn es sich in einen unerwünschten Bereich bewegt und wenn das nicht hilft einen kleinen Elektroschock, ähnlich wie beim Weidezaun.
Die Tiere lernen das sehr schnell und mit entsprechender Software kann man die Herde so über die Weideflächen lotsen, wo man sie hinhaben will.
Für Jungtiere sind die Halsbänder weniger geeignet, weil man ständig die Halsweite anpassen müssten, aber wenn einige ranghohe Kühe der Herde damit gelenkt werden, kann man die Ganze Herde damit auf großen Flächen lenken.
Und durch die Auswertung der Bewegungsprofile kann man auch auf den Gesundheitsstatus, Brunst, Geburt, Stress etc. einzelner Tiere schließen und sie bei Bedarf aufsuchen.
Da werden den Großbetriebe mit arrondierten Flächen weiteres Personal einsparen können und wir Kleinstbetriebe noch weiter zurückfallen.
Wir sind in einem Bereich der Entwicklung angelangt, wo die Demokratie wirklich überlegen sollte, was für eine Landwirtschaft sie möchte und wie sie diese bezahlen will.
Ansonsten wird sich der Strukturwandel noch erheblich beschleunigen, alleine schon deshalb, weil viel zu wenig Bauern und potentielle Landwirtschaftsarbeitskräfte nachkommen.
Oh Mann, der zweite Teil liest sich wie der feuchte Traum einer sozialistischen Dystopie.

Zur einfachen Technik: ein Bekannter von uns hat sich nach Russland abgesetzt und spielt dort Bauer. Die vom Westen bespöttelte einfache russische Technik hat eben den klaren Vorteil, dass sie einfach gehalten ist und notfalls mit einfachen Mitteln von einfachen Mechanikern dort repariert werden kann, wo Ersatzteile einfach auch nicht so schnell verfügbar sein können. Dabei hält sie einfach ewig und will einfach nicht so schnell kaputt gehen.

Aber wie gesagt: ich bin da Laie und beobachte und höre gespannt zu. Persönlich glaube ich, dass es am Ende 2 wesentliche Betriebsweisen geben wird. Die industrialisierten Großbetriebe in öko + konventionell, die auf Effizienz getrimmt sind und in den Nischen die Idealisten, die die Konsequenzen tragen weil sie Idealisten sind und die wirtschaftlichen Konsequenzen entweder selber puffern (können) oder auf mehrere starke Schultern verteilen können in Form von Menschen, die jeden notwendigen Preis zahlen.
Wir werden es vermutlich noch erleben.

Manfred hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 12:06
Ich warte auch seit Monaten auf Ersatzteile für meinen Zaunmäher.
Lieferzeiten für Neumaschinen betragen ebenfalls oft mehrere Monate bis über ein Jahr.
[...]
Die massiven Störungen der Lieferketten durch die Corona-Maßnahmen und die Inflation durch viele Gelddruckerei werden uns noch länger begleiten. Das verursacht auch viele Klopapier-Effekte. Wer bei knapper Versorgung etwas ergattern kann, legt es sich als Vorrat auf Lager, um die eigene Versorgung zu sichern. So fehlt dann noch mehr Wahre für den aktuellen Bedarf.
Zu Lieferzeiten: Die Autovermieterin erzählte, dass sie doppelt so viele Autos vermieten könne, wenn diese denn geliefert werden würden. Sie wartet aktuell seit 9 Monaten und hat just Bescheid bekommen, dass die Auslieferung sich nochmal um 12 Monate verzögert. Es handelt sich um Volkswagen, deckt sich aber mit den Informationen, die ich in den vergangenen Wochen von den vielen Autohändlern bekommen habe, die ich aufsuchen musste.
Aus dieser Info könnte man jetzt Rückschlüsse auf den Rattenschwanz ziehen, den das nach sich zieht.
Wenn die Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen auch nur entfernt ähnlich betroffen ist, könnte man aus dieser Info auch Rückschlüsse auf mögliche Auswirkungen ziehen.

Zu den gestörten Lieferketten: Die Maßnahmen und die Inflation haben wahrscheinlich den grötßen Anteil an den Problemen. In unserem Bereich erzählte der Großhändler vor ein paar Tagen darüber hinaus, dass sie die Ware aber eben auch nicht mehr zeitnah vom Hafen/der Fabrik zum Handel bekommen weil jede Menge alte weiße Männer, die sonst den undankbaren Job des LKW-Fahrers gemacht haben in den Ruhestand gegangen sind.
Wie wir alle wissen, ist der Nachwuchs zu 'schlau' für solche Jobs und die Arbeitszeiten passen nicht zu den Vorstellungen der Work-Life-Balance.
In den USA kommt dann noch die Situation dazu, dass vor der Westküste die ganzen beladenen Schiffe ankern und nicht entladen werden. In Australien, dass die Trucker gerne selbst über ihren Körper entscheiden wollen und streiken.

Insgesamt ganz gute Zutaten für einen perfekten Sturm was die Versorgungssicherheit angeht. Aber wie Oelkanne schon schrieb: Wir ordern dann einfach etwas mehr auf dem Weltmarkt. Zumindest solange, wie wir unsere privilegierte Stellung halten.
emil17 hat geschrieben:
Fr 22. Okt 2021, 19:21
[...]

@Oli: da hilft eigentlich nur, ein baugleiches Zweitfahrzeug vorzuhalten. Denn das was du im Ersatzlager hast, das geht nicht kaputt - Maschinen sind da sehr kreativ. Zudem wollen viele Werkstätten nicht gerne Teile vom Kunden einbauen, denn die haben Provision drauf und was ist, wenn die Ersatzlichtmaschine vom Kunden zur Montage gegeben auch morsch war?. Also nur gegen Haftungsausschluss - was bei manchen Werkstätten dann eine Einladung zum raschen Reinfrickeln wird - oder selber.
Ersteres ist die Variante, für die sich oben beschriebener Bekannter von uns entschieden hat für seine deutschen Dependancen. Er hat immer mindestens 6 baugleiche Fahrzeuge, gute, praktische, große Fabrikate, die relativ low tech sind.
Das ist eher eine Lebenseinstellung als alles andere denke ich, ob das für Trecker und Co. so machbar ist - kein Plan.

Randnotiz: Ich habe mein neues Fahrzeug gestern übrigens nicht bekommen, die Übergabe wurde in letzter Sekunde abgesagt ... weil ein Bauteil nicht geliefert wurde.

Was die Rahmenbedingungen von Handwerksbetrieben angeht: Natürlich wird die Arbeitsleistung teurer wenn der Kunde die Kalkulation dadurch zerschiesst, dass er Teile selber besorgt.
Würde ich aber gar nicht wollen. Wer A sagt, muss auch B sagen. Also entweder selber Teile + Einbau organisieren und sparen oder Teile organisieren und einbauen lassen. Muss ja zeitlich nicht dicht beieinander liegen, alles Absprachessache denke ich.

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