Es wird jetzt etwas oT, weil das nicht mehr speziell Landwirtschaft und Lebensmittel berifft.
Es ist insofern noch iT, weil Bauern wie alle Produzenten durch die zunehmende Vermögensungleichheit dazu gezwungen werden, ihre Arbeitskraft zunehmend zum Existenzminimum dazu aufzuwenden, das Kapital der Reichen zu bedienen.
Niedrige Preise und Steuern sind nur scheinbar gut für die Armen - "Nur die Reichen können sich einen armen Staat leisten".
Eine Regierung ist nicht dazu da, damit die Untertanen wissen, was sie zu tun haben. Sie ist auch nicht dazu da, das Hoheitsgebiet auf Kosten der Nachbarn zu arrondieren oder die Leute dazu zu zwingen, nach der Ansicht des Präsidenten zu leben und dessen Werte dem Rest der Welt aufzuzwingen.
Es braucht aber in grossen und arbeitsteiligen Gesellschaften eine Organsiation der Dinge, die nur von der Gemeinschaft effizient besorgt werden können. Zudem müssen diese Gemeinschaftsleistungen von allen getragen werden, was eine Instanz erfordert, die das durchsetzen kann. Es braucht eine Macht, die Recht spricht und durchsetzt, und die - und daran feht es und deshalb kam man auf das Thema - die Leute zurücknimmt, die sich auf Kosten der Gesellschaft unrechtmässig oder pseudorechtmässig bereichern.
Wenn es die Regierung einigermassen gut macht, kennt der grosse Teil der Bevölkerung die Minister nicht namentlich, und diese haben es nicht nötig, Privilegien einzufordern und diese bei jeder Gelegenheit zu zeigen.
Dyrsian hat geschrieben: ↑Mo 18. Okt 2021, 15:33
Man könnte, um die Steuerflucht zu begrenzen, die Staatsbürgerschaft an das Zahlen von Steuern im eigenen Land binden. So ähnlich machen es die USA. Nach dem Motto: wenn du dein Vermögen nach Burkina Faso verschiebt, dann nimm bitte auch deren Pass!
Das ist natürlich ein Rückschritt in die Zeiten, wo nur wählen durfte, wer Vermögen nachweisen konnte. Es widerspricht auch dem Gleichbehandlungsprinzip, denn wer kein Vermögen hat oder wer seine Güter in mehreren Staaten hat, was ist mit dem? Was ist mit Leuten, die ins Ausland heiraten?
Das Beispiel ist übrigens schlecht, denn nach Burkina Faso will trotz vermutlich niedriger Steuern keiner, warum wohl nicht?
Es ist auch typisch, dass es in den USA Teilstaaten gibt, die sehr schöne Steueroasen sind:
Der amerikanische Bundesstaat Delaware ist bekannt für seine Briefkastenfirmen, vor allem in Wilmington, und gilt als Steueroase der USA. Der ganze Bundesstaat Delaware hat nach Angaben des US-Zensus knapp eine Million Einwohner, aber etwas mehr als eine Million hier gemeldete Unternehmen. (wiki)
Briefkastenfirmen sind eigentlich rechtswidrig:
Jedermann hat in der Ausübung seiner Rechte und in der Erfüllung seiner Pflichten nach Treu und Glauben zu handeln.
Der offenbare Missbrauch eines Rechtes findet keinen Rechtsschutz. (Art. 2 ZGB der Schweiz)
- woraus sich nach meinem schlichten Gemüt ergibt, dass Firmen, die offenbar nur dazu gegründet werden, Steuerrecht zu umgehen oder andere lästige Rechtsfolgen einer Tätigkeit zu vermeiden, auch darunter fallen müssten.
Da kein Staat das Recht hat, Bürger anderer Staaten schlecht zu behandeln, wäre eher so etwas wie freier Personenverkehr weltweit nötig, d.h. man behandelt die Leute so, wie man bereits jetzt Kapital behandelt.
Man muss es verhindern, dass sehr reiche Leute besser fahren, indem sie in Steueroasen ausweichen und dort die Gemeinschaftsleistungen privat einkaufen, die sonst die Allgemeinheit erbringt und wozu man Steuern zahlt. Dazu ist eine internationale Steuerharmonisierung und Transfer von reichen zu armen Ländern dringend nötig, so wie jetzt in jedem Land Geld von reichen Provinzen zu armen oder benachteiligten fliesst. Steueroasen kann man durch Handelsembargos sehr effizient unattraktiv machen, es müsste nur der Wille da sein. Man könnte auch ausländische Vermögen von Leuten beschlagnahmen, die in Steueroasen wohnen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.