Herdenschutzhunde

Theorie und Praxis zu Hunden, die gezielt zur Arbeit eingesetzt werden
Manfred

Re: Herdenschutzhunde

#11

Beitrag von Manfred » Do 29. Aug 2013, 21:04

Reisende hat geschrieben:hsh sind die beste nicht letale methode zur beutegreiferkontrolle
Da muss ich etwas schmunzeln. Hab neulich ein Interview mit Joel Salatin gesehen, wo er erzählte, dass sein Geflügel-Schutzhund sämtliches Raubzeug (Füchse, Waschbären, Marder etc.) dass er erwischen kann, konsequent erledigt. Das läge halt in seiner Natur und sei auch nötig, um die Nutztiere auf seinem Grund und Boden zu schützen.
Mach das mal in Deutschland...
:haha:

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Re: Herdenschutzhunde

#12

Beitrag von stoeri » Fr 30. Aug 2013, 09:40

Hallo Freunde,

mein Lux hat mir vor 2 Monaten um 6 Uhr morgens einen Marder hinterm Hühnerhäuschen erwischt.
Den hätte ich nicht gesehen. Ich wußte das einer da ist weil ich auf dem verstaubten Waschbeton die Spuren gesehen habe und deshalb abends immer schnell zumachte bevor es dunkel wurde aber morgens hinterm Hühnerhaus hätte ich ihn nicht gesehen.

Lux geht jeden Abend und jeden Morgen mit in den Auslauf und dreht eine runde rundherum auch im Garten schaut er ob irgendwo was ist und schon so oft hätte ich eine Henne übersehen, das kommt zwar selten vor aber letzends gingen die 5 Junghühnchen nicht rein.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Re: Herdenschutzhunde

#13

Beitrag von stoeri » Fr 30. Aug 2013, 09:41

Hallo Freunde,

gibt es dann eigentlich nie Unfälle zwischen den Herdenschutzhunden und den Hütehunden oder zieht man morgens die Herdenschutzhunde ab?

Irgendwo in der Lausitz soll es einen Schäfer geben der Herdenschutzhunde einsetzt und keine Probleme mit den Wölfen hat bzw denen nichts anhaben will.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Re: Herdenschutzhunde

#14

Beitrag von Reisende » Fr 30. Aug 2013, 09:44

stoeri hat geschrieben:Hallo Freunde,

gibt es dann eigentlich nie Unfälle zwischen den Herdenschutzhunden und den Hütehunden oder zieht man morgens die Herdenschutzhunde ab?
soweit ich das gelesen habe, müssen die einmal die rangordnung klären, und danach geht das recht problemlos. die hsh laufen eigentlich den ganzen tag mit der herde mit. sie werden auch dort gefüttert.
man sozialisiert hsh, herde und hütehund von anfang an gemeinsam.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Herdenschutzhunde

#15

Beitrag von stoeri » Fr 30. Aug 2013, 15:04

Hallo Reisender,

ich weis von meinem Bekannten der zu Schlittenhunden auch einen HSH hatte.
Er hatte ein einsames Ferienhäuschen gekauft und ein tolles Häuschen daraus gebaut, die Vorgänger haben es aufgegeben weil sie halt nur hi und da mal am Wochenende da waren und immer wieder wurde Eingebrochen, Schäden verursacht, Holz geklaut, usw.
Als meine Bekannten dort bereits wohnten und mit den Schlittenhunden unterwegs waren wurde auch Eingebrochen. Die zuhause gebliebenen Hunde waren mit jedem gut Freund.
(Es kamen dort höchstens mal Postboten und Päckchen Ausfahrer hin, die mitbekommen hätten das die nicht da sind, Mit dem HSH Miggerl war dann Ruhe. Mich kannte Miggerl von klein auf und ich habe mich in der Zeit zwei mal am Tag um Ihn gekümmert.
Allerdings verstand er sich nur mit den Hundedamen die Rüden durften nicht zusammen kommen auch nicht mein Ricky obwohl sie Anfangs als Miggerl noch klein war alle zusammen waren aber mit ca 6 Monaten war das dann vorbei da ging das nicht mehr.
Er hat aber bereits mit 16 Wochen sein Revier super verteidigt der lies niemanden ins Grundstück. Es war ein Jugoslawischer Kuvasz und schon seine Größe war genial und er lies zwar die Leute rein aber raus nicht mehr. Beide waren Hundeleute Ihre Schlittenhunde gingen auf das kleinste Kommando, er hatte einmal ein Dominanz Problem mit Miggerl und das war seine Schuld das hat er selber so gesagt.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

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Re: Herdenschutzhunde

#16

Beitrag von Rallymann » Fr 30. Aug 2013, 19:11

Also ein paar Gedanken zu der Sache gehen mir schon im Kopf rum.

Ich bin nicht betroffen, bin kein Schäfer und lebe nicht in diesen Gebieten.
Aber HSH ??
Könnte eine Möglichkeit sein. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass man da den Teufel mit dem Beelzebub austreibt.

Wenn von einem HSH eine Gefährdung für andere Menschen ausgeht, vom Wolf eher nicht und wenn jetzt mehrere Schäfer sich einen HSH halten und dadurch mehr HSH in Deutschland zuhause sind als Wölfe. :hmm:

Wenn ihr wandert und an eine Stelle kommt, an der ihr euch entscheiden müsst, über eine Wiese mit Schafen ( und HSH) zu gehen,
oder durch den Wald ( mit Wolfsbestand)

Welchen Weg würdet ihr nehmen? :pfeif:

HSH werden in eher menschenleeren Gegenden gehalten und Deutschland ist ja eher übervölkert.

Der HSH als Schutz gegen Wölfe ist gut, aber ist er auch in unserem kleinen Land dafür gut?

Was wenn der Opa mit dem kleinen Enkelkind mal die Schäfchen besucht?
Stellt euch mal diese Schlagzeile vor. Es werden ja so schon mehr Menschen von Hunden verletzt als es die paar Wölfe jemals könnten.

Wer ist eigentlich dafür?

Schäfer. Klar zum Schutz der Herde. Ist verständlich. Könnte aber sein, dass er deßwegen seines Lebens nicht mehr froh wird.

Tierheime. Auch klar. Die platzen vor Kangal und co aus allen Nähten und wissen nicht wohin damit.

Wolfsschützer. Besser von nem Hund verjagt als vom Jäger erlegt.

Ich möchte nicht in der Haut von demjenigen stecken, der sich da entscheiden soll.

Ralf

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Re: Herdenschutzhunde

#17

Beitrag von Reisende » Fr 30. Aug 2013, 20:00

ralf deine bedenken kann ich gut verstehen. denke mal da hilft nur viel aufklärung. der schäfer muss/sollte hinweisschilder aufstellen, auf denen am besten auch verhaltensregeln stehen. der hsh verbellt zunächst. angreifen soll er nur, wenn sich der eindringling daraufhin nicht zurückzieht und einen gewissen abstand zur herde unterschreitet.
natürlich gibt es solche und solche hunde, und völlig ausschließen kann man unfälle nicht. aber imho gibt es im leben nunmal keine vollkaskoversicherung, und die vorteile überwiegen.
der hsh schützt ja nicht nur vor wilden tieren, sondern auch gegen diebe auf zwei beinen. und das mit recht.
aber ich bin mit dir einer meinung, im naherholungsgebiet ist ein hsh sicher nicht optimal aufgehoben. da werden sich aber wohl auch eher keine wölfe finden. die meiden den menschen so gut es geht.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Herdenschutzhunde

#18

Beitrag von Adjua » Fr 4. Okt 2013, 17:16

Ich habe unlängst mit einem Franzosen über Herdenschutzhunde gesprochen, der früher für irgendeine landwirtschaftliche Organisation in Frankreich gearbeitet hat und unter anderem Herdenschutzhunde für französische Schäfer in den Pyrenäen eingekauft hat.

Er meinte, Angriffe auf Wanderer sind sehr wohl vorgekommen, weil die Menschen auf den Hund nicht richtig reagiert haben.

Weiters bedeuten Bären und Schafe jedenfalls Stress, auch wenn ein Herdenschutzhund dabei ist. Seit der Wiederansiedlung von Bör und Wolf würden die Schafe messbar weniger zunehmen. Diese Verluste werden den Schäfen nicht ausgeglichen.

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Re: Herdenschutzhunde

#19

Beitrag von Spottdrossel » Fr 4. Okt 2013, 18:21

Wenn man im "SV-Ärger"-Thread liest, wie dreist und doof Warnschilder und Tore ignoriert werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis irgendein Depp den schönen Hund streicheln will :roll: .
Da müßte die Rechtslage mal mehr nach "selber schuld" entschieden werden, solange der Dumme auch automatisch klagen kann, wenn er durch Bödheit einen Schaden erleidet, schaltet kaum jemand sein Hirn ein.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Herdenschutzhunde

#20

Beitrag von krabbe » Fr 4. Okt 2013, 18:28

:daumen: Spottdrossel
lg Andrea

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