Hilfe Problemhund!

(wir werden nicht gebraten)
Sonnenstrahl
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Hilfe Problemhund!

#1

Beitrag von Sonnenstrahl » Mi 21. Aug 2013, 08:44

Nachdem wir im Frühjahr unsere Retrieverhündin einschläfern mussten, ist bei uns der Wunsch nach einem Hund gewachsen und wir haben uns einen Labradorrüden geholt. Dieser Hund ist auf dem Gelände einer Firma gewesen und war dort weniger oder mehr sich selbst überlassen und darum wude er verkauft. Er wirkte gepflegt und wir hatten nicht den Eindruck der Verwahrlosung.
Wir haben den Hund jetzt gut eine Woche und gestern hatte ich einen Termin bei einer Hundeverhaltenstrainerin, weil er unglaublich an der Leine zieht und nicht zu halten ist, wenn er einen anderen Hund sieht oder hört und wir noch diverse andere Probleme haben und uns Rat holen wollten.
Der Hund ist total ausgeflippt auf dem Gelände, weil er einige andere Hunde gesehen hat und die Tiertrainerin fand überhaupt nur ganz schwer Zugang zu dem Hund, so kann man mit ihm nicht arbeiten.
Der Hund wird übrigens jetzt 1 Jahr.
Er hat viele Verhaltensweisen, die er eigentlich als Welpe lernen müsste nicht kennengelernt und muss sich erst komplett resozialisieren.
Er ist eigentlich lieb, will spielen und hat auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, ist neugierig und geht offen auf Menschen zu.
Die Trainerin hat verschiedene Dinge mit ihm ausprobiert und er ist dann richtig " wild" geworden und hat sie versucht in den Arm und Po und auch Hand zu zwicken, weil er sich einfach die Leckerli holen wollte.
Mir hat das total Angst gemacht. Meinem 14 jährigen Sohn hat er dann auch in den Ärmel gezwickt und ist dann wie verrückt rumgerast.
Die Trainerin hat gesagt, dass der Hund ein 8 Std. am Tag Afmerksamkeit braucht und eine gute erfahrene Hand, dann kriegt man ihn in die Reihe.
Das war auch meine Sorge, weil ich im September wieder arbeiten muss und ich hatte das Gefühl, er braucht volle Aufmerksamkeit und vielleicht jemanden, der auch Hunde hat. Sie sagte auch, er sollte kastriert werden.
Was mache ich nun mit ihm? Irgendwie will ich ihn nicht auf das Firmengelände zurückbringen, aber kann ihn auch nicht an jedermann weitergeben. Die Trainerin überlegt auch nochmal und ich soll sie später mal anrufen.
Wisst Ihr noch einen Rat. Hätte evtl jemand Interesse und wäre Zuhause- gerne per PN.
Wir wohnen in Unterfranken zwischen Schweinfurt und Bamberg.
Ich hab jetzt nicht alles geschrieben, das wäre zu viel. Bei Interesse gerne mehr . Der Hund an sich ist ein bildhübsches Tier und auch an sich wirklich lernwillig.

Sonnenstrahl
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Re: Hilfe Problemhund!

#2

Beitrag von Sonnenstrahl » Mi 21. Aug 2013, 08:47

Hab ich vergessen: Die trainerin sagte, für ihn ist es wie ein Höhlenmensch, der in die Stadt kommt. Der ist mit seiner Situation genauso überfordert.

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die fellberge
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Re: Hilfe Problemhund!

#3

Beitrag von die fellberge » Mi 21. Aug 2013, 09:17

Was erwartest du nach einer Woche- schade das es dich nun schon schreckt!

- wenn wir über drei Monate reden würden...

Setz dich aufs Fahrrad und powere ihn aus, DANN findet sich auch ein Zugang zum Hund.

Du hast einen Labrador, hast du dich nicht über die Rasse informiert?

Keine Distanz, keinen Respekt, keine Angst.

Bringe ihn mit gut sozialisierten Rüden zusammen, die ihm das Hunde 1x1 beibringen- bloß hilft das beim Labbi meistens nur für 5 Min.- Labbi eben ...

Wende dich an die einschlägigen Labbiforen und Notseiten- dann musst du aber auch einstecken können falls Kritik kommt.

- und von PROBLEMHUND ist das noch weit entfernt, unerzogener Jungspund in der Pubertät würde es besser treffen.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

Nightshade
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Re: Hilfe Problemhund!

#4

Beitrag von Nightshade » Mi 21. Aug 2013, 09:33

Nicht böse sein - spätestens beim zweiten Hund sollte ein Mensch soweit sein, sich ein Tier auszusuchen, mit dem er auch klar kommt.
Ich seh da auch keinen Problemhund, sondern nur einen unerzogenen Flegel.
Und bitte, das Tier muss erstmal im neuen Daheim ankommen, das dauert bis zu 6 Monate!

Erziehung passiert im Alltag, wie hast du denn bitte schön deinen Retriever zur Leinenführigkeit gebracht? Du musst den Aufbau einer Dressurübung jetzt schon kennen, auch ohne Hundetrainerin? Und wissen, wie lange sowas dauert?

WENN du den Hund behalten willst, gehört er zuerst zum Tierarzt. Wenn nicht, dann überlasse dieses voraussichtlich kostspielige Vergnügen dem Menschen, der sich dieses Hundes dann doch erbarmt.

- Entwurmen, Impfungen kontrollieren, Röntgen auf HD, ED und Veränderungen der Wirbelsäule. Wenn irgendwas am Skelett sein sollte, muss das erstmal saniert werden, ehe man mit dem Tier arbeiten kann. Und die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier orthopädische Probleme hat, ist bei dieser Rasse und so einer Aufzucht sehr hoch.

- Der Tierarzt entscheidet über Sinn und Unsinn einer Kastration. Sollte der Rüde bestimmte Ausprägungen von HD oder ED haben, wäre es eventuell schlauer, ihn nicht zu kastrieren, denn das Testosteron begünstigt die Knorpelerneuerung und den Muskelaufbau und trägt somit zur konservativen Behandlung bei. (Selbstverständlich musst du aufpassen, dass sich dieses Tier nicht vermehrt.)

- Die Kastration ist KEIN Mittel, aus einem unerzogenen Hund ein pflegeleichtes Vaserl zu machen. Er wird auch kastriert an der Leine ziehen und nach Leckerlies schnappen.
Einem Tier nur aus erzieherischer Bequemlichkeit gesunde Organe abzuschneiden, ist Tierquälerei. -> Bitte dieses der "Hundetrainerin" weiterzuleiten. (In dem Job sind 95% absolute Nullen, aber wirklich.)

-

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Re: Hilfe Problemhund!

#5

Beitrag von Waldläuferin » Mi 21. Aug 2013, 09:49

Hi,
schließe mich den Vorrednern an.
- Hundetrainer wechseln.
- Labbis sind auf ihre herzliche Art sehr aufdringlich.
- erstmal nicht kastrieren, was soll das? Ist kein "Allheilmittel".
- Weso nimmst Du einen Hund, wenn Du ab Sept. wieder arbeitest und dann offensichtlich nicht genügend Zeit für ihn hast? EIn Kind ist mit der Erziehung überfordert.
Hoffentlich findest Du einen verantwortlichen Halter, der das Tier nimmt.
Grüße
Waldläuferin
Fertig ist besser als perfekt.

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Re: Hilfe Problemhund!

#6

Beitrag von Sonnenstrahl » Mi 21. Aug 2013, 10:04

Ich finde es nicht in Ordnug gegen die Hundetrainerin zu gehen. Sie hat Jahrelange, sehr gute Erfolge- hab ich selbst bei einem Hund im Bekanntenkreis gesehen- und sie hat mein vollstes Vertauen.

zur Leinenführigkeit meines Goldies: Sie war 3, als wir sie gekriegt haben, und ich hab wirklich von Hundeerziehung wenig Ahnung :rot: , aus dem Grund hab ich mir :rot: Hilfe geholt und wollte bei ihr lernen. Ich fand, dass sie super mit dem HUnd umgegangen ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich weiß auch, dass ein Tier kein Spielzeug ist, dass man einfach in die Ecke gibt, wenn es nicht mehr gefällt.
Aber ich bin ein Mensch, und ich darf mir eingestehen, dass ich mich übernommen habe. :bang: :bang: :bang:

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Re: Hilfe Problemhund!

#7

Beitrag von Sonnenstrahl » Mi 21. Aug 2013, 10:07

Unser Retriever blieb problemlos alleine Zuhause, während ich auf der Arbeit war. (Halbtags und 1mal bis 14.00Uhr) :flag:

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Re: Hilfe Problemhund!

#8

Beitrag von Alba » Mi 21. Aug 2013, 10:47

Gibts bei Euch in der HuSchu keine Sozialisierungsgruppe?
Da, wo dem Hund von anderen Hunden Manieren beigebracht werden. So wie Fellberge schreibt, einen souveränen älteren Rüden.

Und, mit 1 Jahr, das ist doch ein kleiner, pubertierender Rowdie .... Da ist doch noch nix verloren.
Ärmel zwicken, ja das hat er halt nicht gelernt, dass das nicht geht.

LG
Bettina

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Re: Hilfe Problemhund!

#9

Beitrag von Alba » Mi 21. Aug 2013, 10:47

Sonnenstrahl hat geschrieben:Unser Retriever blieb problemlos alleine Zuhause, während ich auf der Arbeit war. (Halbtags und 1mal bis 14.00Uhr) :flag:
Aber das musste er doch auch erst lernen oder?

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Re: Hilfe Problemhund!

#10

Beitrag von Nightshade » Mi 21. Aug 2013, 11:00

Sonnenstrahl hat geschrieben:Ich finde es nicht in Ordnug gegen die Hundetrainerin zu gehen. Sie hat Jahrelange, sehr gute Erfolge- hab ich selbst bei einem Hund im Bekanntenkreis gesehen- und sie hat mein vollstes Vertauen.
:roll: "Erfolge hat Cesar Milan angeblich auch. Das heißt nicht, dass seine Methoden richtig oder empfehlenswert wären.

Du hast also keine Ahnung von Hundeerziehung, kannst aber gleichzeitig beurteilen, ob dich ein Hundetrainer gut berät? Ist das nicht ein kleiner Widerspruch?
Sonnenstrahl hat geschrieben:zur Leinenführigkeit meines Goldies: Sie war 3, als wir sie gekriegt haben, und ich hab wirklich von Hundeerziehung wenig Ahnung :rot: , aus dem Grund hab ich mir :rot: Hilfe geholt und wollte bei ihr lernen. Ich fand, dass sie super mit dem HUnd umgegangen ist!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein Rufzeichen genügt.
Sonnenstrahl hat geschrieben:Aber ich bin ein Mensch, und ich darf mir eingestehen, dass ich mich übernommen habe. :bang: :bang: :bang:
Du bist ein ERWACHSENER Mensch mit einer Erziehungsverpflichtung und solltest daher deine Fähigkeiten und Grenzen einschätzen können. Das Tier kann nichts dafür!

Übrigens:
Mein erster Hund war ein körperlich schwer vernachlässigter Welpe, der seine ersten 9 Wochen in einer Gitterbox zugebracht hat. Er hatte zu Anfang ziemliche Probleme mit der Welt da draußen.
Mein zweiter Hund war/ist eine Labrador x Bracken-Hündin, die wegen Aggressionen gegen Artgenossen verschenkt wurde. Gleich am ersten Tag hat sie mir einen Schäferhund umgeschmissen und an der Kehle gepackt. (Sie war dabei an der kurzen Leine!)

->Der Tierarzt ist immer der erste Ansprechpartner.
-> Viele Hundebücher sind insgesamt eine bessere Wissensquelle als ein Hundetrainer mit zweifelhafter Qualifikation. Wechsle diese Trainerin, wenn sie die Kastration als Kur gegen normales Hundehalten empfiehlt, dann taugt sie nichts.

Ich kenn keinen wirklich pflegeleichten Labrador. Bei aller Freundlichkeit sind sie recht stur, oft rüpelig, aufdringlich und ziemlich lernresistent, wenn sie für ihr Verhalten eine Abfuhr kassieren.

Kannst du streng sein? Klingt ein Nein wie ein NEIN und nicht wie Vogelgezwitscher an einem linden Frühlingstag? Wenn ich Nein sage, überlegen sich meine Hunde in der Regel schon den zweiten Versuch, mich nochmals zu rempeln oder so. (Meine Welpen hatten eine Phase, wo menschliche Knie anscheinend attraktive Hindernisse waren. Fein, aber sicher nicht meine Knie....)

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