Thema Entwurmung

(wir werden nicht gebraten)
Fred
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Thema Entwurmung

#1

Beitrag von Fred » So 23. Okt 2016, 02:02

Stolpere Gerade über eine Position, die Entwurmungskuren sehr kritisch sieht, solange sie nicht wegen hohem Wurm-Befall medizinisch angezeigt ist:

http://www.artgerecht-tier.de/kategorie ... kheit.html

Erinnert mich an ein Reportage über Allergien. Untersuchungen auf den Philipinen bei traditionell lebenden Stämmen, die Allergien nicht kannten dort stellte man bei allen Kindern Wurmbefall fest. Als man diesen dann was gutes tun wollte, und die hälfte davon entwurmt wurde, trat in dieser Gruppe erstmals Allergien auf. :hmm:

smallfarmer
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Re: Thema Entwurmung

#2

Beitrag von smallfarmer » So 23. Okt 2016, 07:38

Über was man alles so stolpert Nachts kurz nach Zwei................
Fred bist du Tierhalter?
Kennst du dich mit Rindern, Pferden, Schafen oder Ziegen aus? :schaf_1:
Wäre schon gut zu wissen über was man spricht

viktualia

Re: Thema Entwurmung

#3

Beitrag von viktualia » So 23. Okt 2016, 11:26

Ich kenn mich zwar auch nicht mit Rindern, Pferden, Schafe oder Ziegen aus,
aber mit Medizin, Anatomie, Menschenkrankheiten und Meerschweinchen
und bin immer hocherfreut, wenn es den Leuten dämmert, dass Dinge, die wir seit Millionen Jahren gewöhnt sind,
nicht mit hard-core-Giften ausgetrieben werden sollten (am besten noch "vorbeugend").

Es ist absolut Vermessen, einen geringen Wurmbefall mit einem hohen Wurmbefall gleichzusetzen.
Es ist absolut dumm, aus einem geringen Wurmbefall die Berechtigung für eine "gründliche Behandlung" zu ziehen.
Es ist absolut kurzsichtig, aus den traditionellen Kräutern, die gegen Würmer wirken (Rainfarn, Wurmfarn, etc.)
und deren bekannter (leichter) Giftigkeit zu schliessen, auch noch konzentriertere, noch isoliertere Wirkstoffe wären hier angesagt.

Klassischer Fall von Angebot und Nachfrage im Gesundheitswesen. Kranke Tiere bringen mehr Geld.

Aufmerksamer Umgang, Beobachtung und gute Haltung, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wenige Würmer nicht schaden;
prophylaktische Behandlungen dienen dem Zweck, schlechte Haltung auszubügeln.
Und wenn die "schlechte Haltung" dreimal auf pragmatischen, heutzutage normalen Sachzwängen beruht, es legitimiert nicht, den Tieren ihre Selbstheilungsmöglichkeiten immer weiter wegzunehmen und das dann "Gesund" zu nennen, denn dies führt zu weiterer Verdummung und Entfremdung.
Davon gibts genug.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Thema Entwurmung

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 23. Okt 2016, 13:08

Ich hab meine Katzen noch nie entwurmt. Sie sind aber in der Wohnung und fressen höchstens mal ein paar Fliegen...
Meine Kinder und mich hab ich auch noch nie entwurmt, auch nicht als im Kindergarten Würmer umgingen. Laut Test beim Arzt haben meine Kinder nichts abgekriegt. Ich weiß schon, der Test ist nie hundertpro.
Aber Wurmbefall merkt man ja auch irgendwie - ?? :im:

Ich würde nie mit "scharfen" Medikamenten (also solche, die Nebenwirkungen haben können) behandeln, wenn gar keine Sympotome zu merken sind. Auch nicht bei Tieren!
(Meine Erfahrunmgen mit unterlassenen Wurmbehandlungen kommt eher von meinen Kindern und Papa, Mama - und wir sind viel unterwegs!! ....).

Gut beobachten schadet nie! :daumen:

Fred
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Re: Thema Entwurmung

#5

Beitrag von Fred » So 23. Okt 2016, 13:54

smallfarmer hat geschrieben: Fred bist du Tierhalter?
Kennst du dich mit Rindern, Pferden, Schafen oder Ziegen aus?
Braucht man jetzt hier einen Sachkundenachweis um bei Themen mitdiskutieren zu können?
So a là Pamperswerbung: Ich habe 5 wenn nicht nochmehr Babys und Pampers ist die beste ... [... jetzt nur mal so :platt: ]

Ich habe das hier zur Diskussion gestellt, mich interessieren Zusammenhänge vorallem im Rahmen der Permakultur, und hey letztendlich halte ich auch ein Tier, nämlich mich, auch wenn mich Auflagen s. Vetamt-Tread von mehr Tieren abhalten, bei der Recherche dabei, die -ja etwas später geworden ist, bin ich auf die Würmer gekommen.

viktualia

Re: Thema Entwurmung

#6

Beitrag von viktualia » So 23. Okt 2016, 14:15

Moment, die Desinformation funktioniert ja immer in beide Richtungen,
niemals nie Würmer behandeln hiesse ab ner gewissen Herdengröße/Haltungsart auch nur Tierquälerei.
Ich nehm jetzt mal zu Smallfarmers Gunsten an, dass er (sie?) so was meinte.
Meine Katzen haben auch schon Wurmkuren bekommen.
(Man sieht die Würmer, wenn man "Glück" hat, hinten.) Ist die Katze gleichzeitig dünn und ansonsten trotz Fertigfutter gesund und hat auch grade viele Mäuse gehabt, dann kann man auch mal Wurmkur machen. (Man kann es auch lassen und schauen, ob man Knobi ins Tier reinbekommt oder ein anderes harmloses "Gift".)
Aber die Wurmkur gibt es nicht nur für Nutz- sondern auch für Stubentiere, 4mal im Jahr und das ist Schwachsinn.
Bei meinem Nierenkranken Kater lass ich sie jetzt weg, der frisst auch nicht mehr viele Mäuse.

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Re: Thema Entwurmung

#7

Beitrag von Lehrling » So 23. Okt 2016, 14:34

ich frage mich bei diesen Giften ( egal ob Entwurmung oder sonstwas) ob die im Körper drin bleiben als Gift :hmm:, oder sich dort drin auflösen zu harmlosen Einzelkomponenten oder den Körper als Gift wieder verlassen. Dann wird das Gift also verlagert in den Boden :hmm: oder beim Menschen in die Kläranlagen.
ob das gesund ist?

liebe Grüße
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Re: Thema Entwurmung

#8

Beitrag von Rohana » So 23. Okt 2016, 14:42

Ich bemüh mal wieder den lieben Paracelsus: Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Thema Entwurmung

#9

Beitrag von Lehrling » So 23. Okt 2016, 15:09

Rohana hat geschrieben:Ich bemüh mal wieder den lieben Paracelsus: Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.
das ist richtig, aber wenn es sich im Körper anreichert wird aus der kleinen Dosis eine große - und wenn es den Körper verläßt und in der Kläranlage oder in der Erde landet ebenfalls.
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viktualia

Re: Thema Entwurmung

#10

Beitrag von viktualia » So 23. Okt 2016, 15:27

Oh, @Lehrling, ich frage mich bei diesen Fragen
ob das gesund ist?
ob das rhetorisch ist. Ernsthaft jetzt, ich bin unsicher, etwas.
Da ich das Thema aber spannend finde, versuch ich mich an einer Antwort:
Hast du noch nie diese Berichte gelesen, wieviel Koks in der Kanalisation diverser Großstädte nachgewiesen werden kann?
Klos in japanischen Firmen, die messen, wie gesund die lieben Mitarbeiter sind, und ob sie auch selber brav darauf achten, diese oder jene Substanzen zu meiden, bzw. zu nehmen?
Natürlich gibt es auch bei Giften einen Stoffstrom.
Und es gibt alle möglichen Stoffwechselprodukte und Wirkungen ausserhalb des Objektes der Behandlung.
Manche lösen sich im Körper, manche zu ungiftigem, manch Giftiges wird eingelagert, einiges ausgeschieden und wirkt dann da seiner Natur entsprechend. Also alle Varianten, die du ansprichst treten auf, je nach Substanz.
(Wasserlösliches geht über die Niere raus, fettlösliches wird eher eingelagert.)

Natürlich ist das unnatürlich, es ist wohl mit Schuld daran, dass wir mit dem Nahrungs-Stoffstrom so schludern, aber es ist Teil unserer Kultur.
Scheisse ist halt in unseren verblödeten Augen "Bäh", Schimpfwort, ordinär.
Andererseits sind Schlachten eher von Männern gewonnen worden, die wußten, dass man die Fäkalien von den Menschen zu trennen hat,
da hat sich dann wohl was verselbständigt.
Meiner unbescheidenen Meinung nach auch eine Frage des Bewusst-Seins, ob ich mir über die Auswirkungen meiner Taten,
bzw. die Reste derselben Gedanken mache oder nicht. Und diese Gesellschaft zeigt da große "eher nicht" Tendenzen.
Aber Städte werden nicht von Bauern entworfen; früher hatten wir andere Probleme und die sind halt so gelöst worden.
Es wird langsam Zeit, da nachzubessern, sonst ist es ein Fall von verschlimmbessert.
Angefangen hat es kurz vor 1900, richtig los ging es in den 50ern, seit den 80ern flächendeckend, langsam wird die Dosis zu hoch.

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