Katzen essen?

[Benutzer 3991 gelöscht]

Kühe oder Schweine schlachten ist sicher nicht "lieber", nur weil "wir" es gewöhnt sind.

Die müssen doch alle vorher betäubt werden, mit CO2, oder? Ist jetzt nicht grad mein Spezialgebiet, mit Trockeneis soll das auch möglich sein. Bei Wirbeltieren soll das mittlerweile Vorschrift sein, bei Hühnern auch, wenn ich mich nicht irre.

Im Landwirt - Forum wird ja auch oft über Katzen diskutiert, wg. sterilisieren oder nicht, füttern oder nicht, und was mit den zuvielen Babykätzchen so alles gemacht wird, usw.
Wenn da jemand öffentlich laut drüber nachdenken würde, ob man Katzen nicht auch essen könnte, ich glaub, den würden sie grillen. Erstens will man den Ruf nicht schaden bei Millionen von Tierhaltern, und dass man für Abfall auch noch was kriegt, kommt auch nicht ungelegen.

Eine Katze schnell von hinten mit der Schaufel zu erschlagen, ist sicher relativ human

Irgendwie fange ich langsam zu verstehen an, warum wir so viele Vorschriften brauchen.... und grad bin ich nicht sicher, ob die konvi - Landwirte da nicht schon - gezwungenermaßen - weiter sind... ich mein, man könnte ja auch ein Schwein ganz human mit der Hacke erledigen, je nach Gusto halt wie das wer grad definiert... vielleicht kann man das doch nicht dem Einzelnen überlassen, was er "human" findet..

[kraut_ruebe]

ich wär auch gespannt was man im landtreff für ne meinung von uns hier hätte (bzw. was sie uns dann an den kopf werfen würden) wenn dort jemand den thread hier verlinkt, wie seinerzeit den 'füttere schweine mit ziegen'-thread.

dass der nicht-bauer den zugang und das verständnis für die fleischgewinnung mit allem was dazugehört schon sehr lange verloren hat wäre sicher nur eine nette umschreibung.

[Benutzer 72 gelöscht]

@Lysistrata: ich glaube, du hast mich nicht ganz verstanden. Eine Katze ist sofort betäubt und spürt nichts mehr (vorausgesetzt der Schlächter kann sein Handwerk!), ein Schwein ist dafür viel zu groß, das geht nicht - bitte ja nicht so etwas probieren!!
Aber ich weiß, dass du das nicht tun wirst

dass der nicht-bauer den zugang und das verständnis für die fleischgewinnung mit allem was dazugehört schon sehr lange verloren hat....

Und es gäbe wahrscheinlich viel mehr Veganer und Vegetarier und kaum noch "Täglich-Schnitzel-Esser".....

Ich töte sehr ungern ein Tier!
Ich esse aber auch wenig Fleisch, nur soviel wie "sozial" nötig ist, damit wir alle gemeinsam essen können.
Wäre das nicht so (also täten auch "die Männer" in meiner Familie kein Fleisch mögen), dann äße ich nur so viel Fleisch, dass ich ohne Tabletten auskommen könnte und ich wage zu behaupten, das wäre sehr sehr wenig.

Und so ein/zwei Mal im Jahr könnte ich es auch mit meinem Gewissen vereinbaren, ein Tier zu töten, egal welches, kein Unterschied ob Katze oder Huhn

(werden Kohlköpfe auch betäubt, bevor sie geschlachtet werden?)

[Reisende]

Ich möchte nicht darüber nachdenken müssen, ob meine recht zutraulichen Katzen, die wie alle hier überall in der Nachbarschaft unterwegs sind, von so jemand "gefunden" werden, der sich unbedingt mal den Katzenkick geben will, weil er grad wo was Cooles gelesen hat.

klingt für mich nach panikmache.
wie hier schon angeführt wurde, sind die allerwenigsten menschen in der lage, irgendein tier zu schlachten. schon gar nicht eine katze. du brauchst dir keine sorgen machen. ohne not nur aus neugierde wird das keiner machen. und wenn doch, dann sicher nicht, nur weil über das thema mal irgendwo irgendwas geschrieben wurde.

Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Das ist einfach so, weil es sehr viele Menschen in unserem Kulturkreis gibt, die zu Hunden, Katzen und teilweise auch Pferden eine emotionale und sehr persönliche Beziehung aufbauen. Es findet hierbei tatsächlich Kommunikation zwischen Menschen und Tieren statt und zwar auf einer Ebene gegenseitiger emotionaler Zugewandtheit zwischen Persönlichkeiten. Das ist Freundschaft oder gar Liebe und es kommt einem das Ansinnen von Leuten, die die persönlichen Freunde verspeisen möchten, völlig absurd vor.

Wer das nicht nachvollziehen kann, dem fehlen solche Erfahrungen anscheinend. Oft neigen solche Leute dazu, diejenigen, die ihre Tiere als Freunde betrachten, lächerlich zu machen, nach dem Motto: "Dem fehlt der Kontakt zu Menschen, der hat keine Freunde und keine Kinder und muss das durch die Haustierhaltung kompensieren." Aus meiner Erfahrung heraus sind es aber im Gegenteil Menschen, die zu ihren Tieren einen tiefen emotionalen Zugang haben, die auch empathischer sind, was ihre Mitmenschen angeht.

Hätte ich zu einer Ziege eine derart freundschaftliche Beziehung wie zu meinem Kater oder meinem Hund, dann würde ich die im Übrigen auch nicht essen. Ich glaube aber nicht, dass sich ein "Nutztier" beispielsweise offenbar tröstend ankuscheln würde, wenn mir kalt ist oder wenn es mir nicht gut geht, so wie mein Kater das zu tun pflegt oder dass es mich auf Schritt und Tritt begleiten würde, mir täglich Freude und Aufmerksamkeit schenkt und auf mich aufpassen würde, so wie mein Hund.

Wenn eine solche Bindung da ist, dann nimmt man aber automatisch auch die Artgenossen des Freundes als Persönlichkeiten und nicht als Nahrungsmittel wahr. Wie gesagt, wem solche Erfahrungen fehlen bzw. wer anders geprägt/sozalisiert wurde, der kann sich da offenbar nicht hinein versetzen.

ich bin von meinem 6. lebensjahr an 19 jahre lang von einer katze begleitet worden. an erfahrung fehlt es mir nicht. aber was du im oberen absatz schreibst, das kann ich nun so nicht bestätigen.
auf der weide dackeln mir meine schafe ständig hinterher. ich muss sie separieren, um da zb in ruhe sauber machen zu können, weil die mir sonst dauernd zwischen den füßen stehen.
als ich mal richtig richtig traurig war, wurde ich aktiv von ihnen getröstet. sie kamen alle an, stellten sich um mich rum, und eine berührte mit ihrer schnauze ganz sanft mein gesicht und pustete mir ins ohr.
mein leitschaf hat sich (jaja, die hormone...) in den letzten wochen in mich verliebt. sowas schmusiges hab ich noch nicht erlebt! sie sucht ständig körperkontakt, und zwar nicht, um streicheleinheiten abzugreifen, sondern um welche zu verteilen.

es gibt sicherlich unterschiede was die zahmheit angeht, das interesse für den menschen, die intelligenz, das sozialverhalten... das ist von tierart zu tierart anders ausgeprägt. aber eine enge freundschaft kannst du mit (fast) jedem schließen.

und ja, freunde esse ich auch nicht.

[Melusine]

Bei meinen Tieren habe ich immer einen emotionalen Unterschied zwischen Schlachttieren und Freunden.
Ich kann mir gut vorstellen,in Hungerzeiten und nur dann wahllos zu essen-da ich auch schlachten gelernt habe-auch Katze,Eichhorn ,.....ect.
Aber ich denke,das diese Schlachtkatzen auch zur Populationskontrolle in die Pfanne kamen.
Man hatte dann auch nicht so einen sozialen Bezug zu diesen Katzen.
Viele dezimieren die kleinen Kätzchen-wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht sterilisieren.
Ob so oder so.
Wir wissen nicht,warum diese Leute die Katzen essen. Vielleicht gibt es einen vernünftigeren Grund als reine Mordlust.
Es wird sich auch in der heutigen Zeit keiner outen.
Nutria schmeckt übrigens auch gut.
Und es gab keinen Aufschrei in der alten DDR.Da galt das als Delikatesse.
Und schmeckt auch nur wie Kaninchen.

[marty]

Moin, is der Thread hier schon „gegessen“?

Auf der Suche nach „Tauben fangen“ bin ich auf diesen wunderbaren Wortwechsel gestoßen. Na, das is ja ein Thema.

Die kürzeste Antwort die es gibt (ohne mir alle 9 Seiten durchzulesen zu können, da mein Internet noch nicht gefrühstückt hat) ist:

Wenn man Hunger hat, isst man alles. Keine Emotionen, keine Scheu, denn Hunger ist ein schreckliches Gefühl. Das es überhaupt mehrere Seiten zu dem Thema gibt, zeigt mir, ihr kennt keinen Hunger… schön!

Woanders i(s)st es anders:
Ich habe gestern gerade 2 gefangene Eichhörnchen an die Nachbarn verkauft 20ct each. Generell werden hier im Dschungel von den Kindern die schönen bunten Singvögel, klatsch, sofort mit einem Katapult erlegt um die 5 Gramm Fleisch zu braten. Gleich an Ort und Stelle. Federn abgezupft, kleine Kuhle gemacht, aus trockenen Palmblättern ein Minifeuerchen und mit den Fingern den Vogel rein da und „heiß, heiß“ flink gewendet mit einem Stöckchen, dann haps, weg. Grins. Die Schlangen und Warane hier, bares Geld, da Nahrung. Affen, Katzen und Hunde sowieso. 2 meiner 7 Hunde gehen mir eh auf den Geist, einer erblindet, der andere bellt nicht mehr, also, Nachbarn anrufen, Stück 3 EUR. Die freuen sich, heute abend gibt’s Fleisch. Was für Fleisch? Egal! Das ist DIE Antwort! Meine Frau bringt gerade aus der Stadt 2 neue Welpen mit (Stück 3 EUR). Die werden dort von den Jungs verkauft, deren Pendant in Deutschland an Ampeln die Scheiben putzen. So verkauft man Hunde hier ganz gut. Im Stau. Besonders an Autos mit Kindern drinne.

Achso, unsere Maurer essen gerne unsere Ratten(Hühnerstall), die sie mit den Schippen erlegen. Sie machen mir sogar Komplimente: Mensch, deine Ratten haben ein schönes Fell, sind nicht so struppig und mit räudigen Stellen wie die in der Stadt. Tja, bekommen ja auch gutes Futter und ab und zu (via Hühnertränke) Antibiotika und Vitamine. Dann zieh ick dit ma gleich von euem Lohn ab.

Eulen werden hier sofort totgeschlagen, weil sie (Oh Voodoo-Glaube) die Hexerei transportieren. Also die Hexe nimmt die Gestalt einer Eule an, die das Opfer ausspioniert und dann Krankheiten bringt. Ja, und die haben Glück. Werden nicht gegessen. Nur so getötet. Ihr müsst mal des Nachts meine Frau sehen. Schläft wie ein Stein, aber wenn eine Eule ruft, sofort raus und Steine schlagen in Richtung Eule durchs Geäst.

Und als Nachschlag: Im Nachbarland Nigeria gibt es durchaus Restaurants, in denen Menschenfleisch angeboten wird(klandestin). Aber DAS hat nix mit Hunger zu tun, sondern vmtl eher mit Geisteskrankheit.

So, jetzt rüber zum Taubenthema.

just my 2ct,
marty

[kraut_ruebe]

als kreislauf der natur wäre es dann passend, dass der mensch nicht nur räuber sondern ebenso beutetier ist und dann und wann einer aus der menschenpopulation einem fresser als nahrung dient. ich geh aber jede wette ein, dass das geschrei dann gross ist.

manchmal beschleicht mich das gefühl, es reicht nicht aus was ich tue. das bisschen lebensraum für mehr oder weniger bunte vogerl, die paar rebhühner und das kleinzeugs, weches sich hier so einfindet ist nichtmal ein tropfen am heissen stein. vermutlich ist das alles zusammen weniger als eine tagesration für den menschen anderswo.

[centauri]

Für mich ist es nicht so das Problem wenn Irgendwo Singvögel, Schlangen, Eichhörnchen usw.
gegessen werden solange sie, ich sage mal zur Grundversorgung benötigt werden.
Es ist nur ein Problem wenn sie zum Spass abgeschossen und dann als Delikatessen dienen sollen.
Das ist mMn pervers!

[Benutzer 72 gelöscht]

das bisschen lebensraum für mehr oder weniger bunte vogerl, die paar rebhühner und das kleinzeugs, weches sich hier so einfindet ist nichtmal ein tropfen am heissen stein......

für das eine Vogerl macht es "alles" aus. ob es auf deinem Grundstück leben darf oder nicht....

Wieso haben wir verlernt, in kleinen Kreisen "Erfüllung" zu finden?

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@centauri: da hast du Recht!!

Aber vor kurzem habe ich sinniert, was ich da eigentlich tu, wenn ich alle Nacktschnecken, die ich sehen kann, mit der Schere entzwei schneide
- anders geht es nicht mit Gemüse im Garten

Und die Eichhörnchen möchte ich auch am liebsten abknallen - nicht, um sie zu essen, aber um ein paar Walnüsse für uns zu behalten....
(früher haben sie nur den Nussbaum im Wald beerntet, seit 1 oder 2 Jahren gehen sie an "unseren" - sie haben sich sehr vermehrt....)

[kraut_ruebe]

Wieso haben wir verlernt, in kleinen Kreisen "Erfüllung" zu finden?

weil unsre umwelt soweit vor die hunde gegangen ist, dass viele tiere keinen lebensraum und/oder keine lebensbedingungen mehr haben?
weil täglich tierarten aussterben?
weil 'hauptsache mir gefällt meines' bisserl wenig ist? '