Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

(wir werden nicht gebraten)
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Theo
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#61

Beitrag von Theo » Do 6. Jan 2011, 11:04

Nightshade hat geschrieben:Ängste sind nicht anderer Leute Problem. Für Ängste ist man selbst verantwortlich. Wer an irrationalen Ängsten leidet, muss sich um therapeutische Hilfe bemühen UND muss sich aktiv seiner Angst stellen WOLLEN.
Wenn ein großer Hund auf einen zuspringt, den man nicht kennt, ist ein gewisses Unbehagen durchaus rational. Der Vergleich mit einer Spinnenphobie ist absurd.
Aber wir leben in einem merkwürdigen Land, in dem die Rolle von Täter und Opfer gern durcheinandergebracht wird.
Gruß
Theo

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michi
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#62

Beitrag von michi » Do 6. Jan 2011, 11:58

österreich, in meinem fall wien, wird von der gesetzgebung und den verordnungen her, auch immer rabiater. in der realität sieht`s so aus, daß mein großer schwarzer hund ( :flag: ) immer ohne leine läuft,auch neben dem rad, außer wir gehn ins dorf, dort sind mir die autos zu gefährlich.
mein hund folgt perfekt, soweit man halt perfekt sagen kann, zu 1% ist er halt doch ein "unberechenbares" tier. es ist meine aufgabe, im vorfeld mit den augen einfach überall zu sein, ängstliche kinder und gewachsene, unverträgliche hunde an der leine...usw...und der hund kommt zu mir und wir lassen die "gefahr" vorbei.
in wien gibt es riesige hundezonen, die für mich allerdings nur mit dem auto zu erreichen sind. dann fahren wir halt 1mal die woche hin und nützen gleich die gelegen heit, menschen_ und hundefreunde zu treffen.
wald und feld begehe ich nur sehr vorsic htig, wir haben einen strengen jäger hier.
die polizei hält mich hie und da auf um mich an die leinenpflicht zu erinnern, dann leine ich frau hund halt an.ich nutze auch jede gelegenheit, frau hund und willige fremde kinder miteinander bekanntzumachen , allerdings wollen das manche mütter und omas nicht, die haben lieber angst vor hunden. :hmm:
ich bin da in einem alternativen hundeforum, vielleicht interessiert`s euch ?
darf ich verlinken ?

michi
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#63

Beitrag von michi » Do 6. Jan 2011, 12:01


Nightshade
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#64

Beitrag von Nightshade » Do 6. Jan 2011, 12:05

@Theo:

Nein, eigentlich ist es nicht normal - außer der Hund würde bereits aggressives Verhalten zeigen. Wenn er nicht droht, besteht auch kein Grund zur Furcht.
Und selbst wenn er droht, ist beherrschtes Verhalten angebrachter als Panik.

Was tust du denn, wenn dir im Wald ein (wiederangesiedelter) Braunbär frontal entgegen kommt? Panik schieben? Dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken.

Mir wurde als Kind noch beigebracht, wie ich mich im Umgang mit Tieren zu verhalten habe. Auf die Idee, im Zusaammenhang mit Tieren von "Täter" und Opfer" zu sprechen, wäre niemand gekommen. Denn ein Tier ist nur ein Tier.


Und ich wiederhole: Für jede irrationale Angst, die mich im Leben einschränkt, bin ich selbst verantwortlich. Sei es eine Tierphobie, die Angst vor Bewerbungen, die Angst vor Einsamkeit usw, usw.
Je mehr ich daran arbeite, Ängste mit Vernunft anzugehen und zu besiegen, desto reicher und sicherer wird mein Leben sein.

DerElch

Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#65

Beitrag von DerElch » Sa 8. Jan 2011, 17:26

@ night sorry aber wie oft wirds Dir passieren das Du einem Bären frontal gegenüberstehst???? :pft: Beherrschtes verhalten ist schön und gut-aber wer Angst vor Hunden hat,den interessiert das wenig.
Ich selber habe keine Angst,sondern bin Hundehalter..einmal exempl. in xxl und schwarz und einmal xs variante...obwohl der Grosse null interesse ausser schmusen hat,,,wirkt er für einige allein durch Grösse,rasse und Farbe bedrohlich.Ich denke es gehört zur Verantwortung mit dazu,zu respektieren das eben nicht jeder Hunde mag.Kommen Leute...nehm ich beide zu mir ins Platz.Wollen die Leute Kontakt sagen sie dies schon-aber ich dränge keinen auf.
Dabei habe ich oft die Erfahrung gemacht das die Leute sich bedanken.
Noch was zu dem Bären...hier in Südschweden trifft man eher auf einen Elch als auf einen Bären.(Wolf hatten wer schonmal nur knapp 100km weiter)und die Jungs wissen wie sich verhalten wenn sie denn auf Elche treffen....aber glaub mir steht dann da wirklich einer :grinblum: da musst Du dann schon sehr beherrscht sein.vorallem in der Zeit wo sie Kälber haben.(Auch wenn ich bisher nur einen Fall kenne das ein Elch auf Angriff ging)
Grüsse aus dem Winterchaos freien Schweden :grr:

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65375
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#66

Beitrag von 65375 » Sa 7. Jul 2012, 10:49

Hier ist nur von Angst vor Angriff die Rede. Wie oft ich schon von fremden Hunden (vor denen ich definitiv KEINE Angst habe! Hatte ich nie!) angesabbert wurde, ohne daß der Besitzer irgendeine Reaktion gezeigt hätte, kann ich nicht mehr zählen. Daß ich mich ekele und die frischen Klamotten direkt wieder waschen muß, weil ich mit besabberten Hosen nicht zur Arbeit gehen kann, alles egal, der will doch nur spielen!

Aus dem Hoftor auf die Straße treten und dann erstmal zurück, Schuhe wechseln, ist hier schon normal.
Tretminen liegen hier sogar mittig auf dem schmalen Fußweg zum Kindergarten; trotz Schild!

Vor einigen Wochen hab ich einen Hundebesitzer angezeigt, den ich dabei beobachten konnte, wie er sein Handtaschenhundchen einen erstaunlich großen Haufen vor das Hoftor der Nachbarin setzen lassen hat. An Größe, Farbe, Form konnte ich erkennen, daß er der Hauptverantwortliche für die Haufen vor Hoftoren und Haustüren in unserer Straße war. Aber daß ich mich mit dem Aussehen von Hundeschei... beschäftigen muß, um mich zu wehren, widert mich an!
In Israel gibt es Städte, in denen Hundehalter DNA-Proben ihrer Hunde abgeben müssen. Wenn irgendwo ein Haufen liegt, kann man ihn zuordnen. Die Kosten sind über die Strafgebühren nicht gedeckt, aber die Abschreckung funktioniert!

Anscheinend, siehe Theos Spray und Knüppel, lassen sich manche Hundehalter nur durch Abschreckung erziehen.

Daß Jogger, die normalerweise ein straffes Laufpensum in meist knapp bemessener Zeit absolvieren, alle paar Meter stehenbleiben sollen, damit irgendein Fiffi nicht ausflippt, halte ich auch für eine sehr einseitige Forderung. Dieses "der ist doch selber schuld, wenn er einfach weiterrennt", geht mal wieder nur vom Hund aus, dem dann ein natürliches Recht zugesprochen wird, den Jogger zu verfolgen.

Machen wir uns doch nichts vor: die meisten Hunde sind schlicht überflüssig und sollen ihren Eigentümern die aus den unterschiedlichsten Gründen fehlenden Sozialkontakte ersetzen. Daß diese Hunde auch Rechte haben, z. B. auf eine gute Ausbildung (besonders bei großen Hunden sollte das Pflicht sein!), sehen viele Hundebesitzer nicht. Das Recht, überall hinzuschei...en reicht doch völlig. :roll:

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#67

Beitrag von Little Joe » Sa 7. Jul 2012, 11:52

65375 hat geschrieben:Machen wir uns doch nichts vor: die meisten Hunde sind schlicht überflüssig und sollen ihren Eigentümern die aus den unterschiedlichsten Gründen fehlenden Sozialkontakte ersetzen.
... du findest Hunde, die ihren Besitzern fehlende Sozialkontakte ersetzen ÜBERFLÜSSIG :eek: Ich sag jetzt mal nicht wie ich so eine Aussage finde...
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Theo
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#68

Beitrag von Theo » Sa 7. Jul 2012, 11:57

65375 hat geschrieben:Vor einigen Wochen hab ich einen Hundebesitzer angezeigt,
Und, hat es was gebracht?
Gruß
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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#69

Beitrag von Ozzie » Sa 7. Jul 2012, 13:01

Tanja hat geschrieben:Wo in Deutschland (außer in Nordhessen) läuft es noch besser für Hunde und ihre Halter als in NRW? Wie sieht es aus in Österreich und der Schweiz und wie in anderen Ländern? Wo ist das Leben wenigstens in dieser Hinsicht noch ein wenig freier möglich?
Gerne kann ich dir einen Bericht aus zwei Gegenden nennen:

Auch bei uns in Australien müssen Hunde an die Leine, was in der Stadt auch meistens befolgt wird. Draußen auf dem Lande ist es egal, aber da gelten sowieso keine Gesetze.

Und in Deutschland, wo ich gerade auf Urlaub bin, müssen sie auch an die Leine, was hier auch fast immer befolgt wird. Ich kann hier nicht feststellen, dass Hunde hier etwa eine größere Freiheit haben als anderswo.

Wichtiger als die Freiheit von Hunden ist mir jedoch meine eigene Freiheit, und die ist hier in Deutschland größer als in Australien. Denn in Australien gibt es doch öfter freilaufende Hunde, was für mich immer mit einer Freiheitseinschränkung gleichzusetzen ist, da ich mich dann nicht so verhalten kann, als wenn kein Hund da ist.

Und da sind wir dann wohl bei den Grundsätzen der Diskussion:

Wenn etwa jemand zu Besuch kommt und seinen Schäferhund mitbringt ("Der macht nix") und ich dann zwischendurch vom Tisch aufstehe und der Hund die Ohren aufstellt und leicht knurrt, dann bin ich in meinem normalen Verhalten eingeschränkt. Das mag ich nicht. Hund und Besitzer müssen dann halt gehen, und inzwischen wissen alle, dass sie nur ohne Hunde zu mir kommen sollen.

Auf der Straße ist das anders. Da muss ich damit klarkommen. In Australien sind die freilaufenden Hunde generell entspannt und gehen ihrer Wege, ohne überhaupt auf Menschen zu achten. Sie scheißen jedoch überall hin, und etwa 80 % der Besitzer streifen sich eine Tüte über die Hand, um damit die dampfende, warme Hundescheiße aufzuheben. Wie weit sich manche Menschen erniedrigen können, ist echt erstaunlich.

Das schlimmste, was mir bisher in Australien bisher passiert ist, war die Jagd zwei Hunde hinter meinen kleinen Kindern her, die zwar nicht gebissen wurden, aber danach noch lange Zeit panisch geschrien haben, es war schrecklich.

Dann war da noch eines der Hühner unserer Kinder, das von einem freilaufenden Hund in unserem Garten gefressen wurde. Das ist für Kinder auch nicht so schön. Ich war dabei und wollte den Hund mit einem dicken Steinbrocken erschlagen, aber er ist mir entwischt. Seitdem habe ich verteilt im Garten dicke Knüppel und faustgroße Steine bereitliegen und gehe damit sofort auf jeden eindringenden Hund los. Mit dem Knüppel habe ich noch keinen erwischt, aber mit Steinen schon.

In Deutschland ist was anders mit den Hunden. Sie sind nicht entspannt, sondern immer voll auf Habacht. Keiner ignoriert mich. Ich muss mein Verhalten auf der Straße oder auf freiem Feld den Hunden anpassen, und das passt mir nicht. Ich möchte spontan, locker und entspannt durch die Welt gehen.

Zur fehlenden Entspanntheit der Hunde in D passt auch die Liste der Vorkommnisse in meinem Bekanntenkreis: zweimal wurden Kinder ins Gesicht gebissen und sind für immer entstellt, ganz zu schweigen von den seelischen Schäden bei Kindern und Eltern. Einmal wurden einem Mann beim Joggen die Hoden abgebissen.

Außerhalb des Bekanntenkreises nur aus den Nachrichten wird in Australien alle paar Wochen ein Kind zerfleischt im Durchschnitt. In D lese ich selten Nachrichten, aber vor zwei Wochen wurde berichtet, dass einem Mann vom Kampfhund der Penis abgebissen wurde.

Wie ist das Problem zu lösen?

Auf dem Land in Australien kann man beim Spazierengehen eine Knarre dabei haben, was viele Farmer sowieso machen wegen den Schlangen. In der Stadt und in Deutschland geht das nicht. Pfefferspray und Elektroschocker helfen nicht bei allen Hunden. Eine Vorbeugung zur Verteidigung ist also schwierig.

Es bleibt daher nur die Gefahrenabwendung auf der Seite der Gefährder. In dieser Hinsicht ist der Leinenzwang überall schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Noch besser wäre ein allgemeiner Maulkorbzwang.

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Re: Hunde: Zäune und Leinenzwang, Gesetze - mit Exkurs

#70

Beitrag von 65375 » Sa 7. Jul 2012, 13:03

@Little Joe
Ich habe bei manchen Hundebesitzern den Eindruck, daß der Hund eher soziale Kontakte blockiert oder das Fehlen derselben übertüncht, so daß die Lösung des eigentlichen Problems verhindert wird.
Deine ausgebildeten Hunde sind eine andere Sache, die haben eine Aufgabe, alle Beteiligten profitieren davon, besser geht's nicht. Ist aber halt eher selten, daß jemand seinen Hund so einsetzt. Die meisten Hunde langweilen sich, weil ihre Besitzer glauben, es reicht, wenn der Hund einfach nur (für sie) "da ist".

@Theo
Er mußte Bußgeld zahlen und ward seitdem hier nicht mehr gesehen. Seitdem liegt auch viel weniger Schei..e in unserer Straße. :grr: Der zuständige Mensch (selbst Hundebesitzer) bei der Stadt ist dankbar für jeden Hinweis, weil er ständig verärgerte Anrufer an der Strippe hat.

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