Hochbeet-Hype?

Moderator: kraut_ruebe

Sabi(e)ne
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Hochbeet-Hype?

#1

Beitrag von Sabi(e)ne » So 28. Jul 2013, 22:17

Kann mir mal jemand erklären, warum es so unheimlich populär ist, gewaltige Materialmengen zu bewegen, um Hochbeete zu basteln?
Ich rede nicht von Hügelbeeten mit entsprechendem Unterbau an Gartenzeugs zum Verrotten, sondern von diesen neumodernen Plastik/Beton-Dingern und den schweineteuren Edel-Varianten in Tropenhölzern.
Oder, in meinen Augen noch beknackter, warum stellt sich jemand Gabionen in den Garten, kauft dafür TEURE Steine, weil die Farbe ja gut aussehen muß?

Ich versteh es einfach nicht... :ohoh:
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Little Joe
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Re: Hochbeet-Hype?

#2

Beitrag von Little Joe » So 28. Jul 2013, 22:43

Weil Gemüse gärtnern grad total hip ist. Hab am Montag noch beim zahnarzt in einer Gartenzeitschrift gelesen, dass der Gemüsegarten zurück ist, aber nicht als klassischer Nutzgarten sondern "getarnt " als Ziergarten mit ganz vielen bunten Gemüsesorten.



PS http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... t=hochbeet :pfeif:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Baumfrau

Re: Hochbeet-Hype?

#3

Beitrag von Baumfrau » So 28. Jul 2013, 23:15

Habe eine ganze Menge Hochbeete, beim letzten Zählen waren es so um die 15 in den Maßen 1,20 x 2,40 und 2 Bretter hoch. Grund: Mein Garten ist ein Waldgrundstück mit vielen Tannen & Fichten. Da wächst so leicht nix, auch weil der Boden über die Jahre für Gemüse untauglich geworden ist.

Habe am Anfang mich an einem kleinen normalen Beet versucht & hatte nach so etwa 8 Std.-10 Std. eine 1,20 x 2,40 Beetfläche so halbwegs pflanzfertig gemacht mit viel Mühe und Wurzeln raussieben und Kraftaufwand - da hätte aber noch ziemlich was an Bodenverbesserung passieren müssen, bevor ich dort Gemüse hätte ernten können.

Deshalb die Hochbeete - einige Latten & Bretter hatte ich noch, andere habe ich von einem Betrieb, der u.a. Paletten für die Seeschifffahrt herstellt, günstig erstanden. War einfacher und schneller zu bewerkstelligen. Jetzt möchte ich die "höhergelegeten" Beete nicht mehr missen - entweder weil ich mich dran gewöhnt habe, oder weil es wirklich einfacher ist in einem ansonsten eher wilden Garten.

Einen schönen Abend wünscht
Regina

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Re: Hochbeet-Hype?

#4

Beitrag von Spottdrossel » So 28. Jul 2013, 23:31

Über die Preise der Deko-Gabionen kann ich auch nur den Kopf schütteln. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß eine handelsübliche Autobahnböschung zu diesen Tarifen abgefangen wird :pfeif: .
Wofür sie allerdings nützlich sind: wenn man nur das Gerippe kauft und darin dann nicht benötigtes Zeugs wie alte Dachziegel oder so "umnutzt", als Sitzbank & Co.
Falls ich mal 7 m³ Ziegel aus meinem Brunnen fische, wäre das dann die Wiederverwertung meiner Wahl.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Hochbeet-Hype?

#5

Beitrag von Hildegard » Mo 29. Jul 2013, 00:08

Sabi(e)ne hat geschrieben:
Ich versteh es einfach nicht... :ohoh:
Man muss auch nicht alles verstehen. :)

Man braucht z.B. nur mal einen Meniskusschaden,oder ein Rückenleiden, dann lernt man die Vorteile so eines Hochbeetes kennen, sofern man sich dann noch in den Garten begibt.
Ich bin nun damit aus der Wühlmaus-Selbstbedienung ausgestiegen, auch die Schnecken sind leichter abzuernten,sofern man sie nicht aussperren kann.
Es wächst einfach alles früher, schneller und kann im Herbst mit Folie und dgl. abgedeckt, länger oder überhaupt draußen bleiben.In unseren Breitengraden (Kleinsibirien) kann man dann im Frühling auch schon vor Mai daran denken etwas ins Freie zu bringen.
ob´s die Edelvariante sein muss, das liegt im Ermessen des Besitzers. Meine Zucchini wuchsen im primitiven, schnell zusammengeschraubten Palettenbeet genausogut wie im Lärchenrahmen...den sich mein Mann einbildete, weil er auf längere Lebensdauer hofft.
Das erste, das ich aufstellte, diente auch als Windbremse für die dahinterliegenden Beete. Man kann damit so Kleinklimazonen herstellen.
Schönheitspreis muss ich nicht mit ihnen nicht beantragen
Aber als Weiterentwicklung sind nun die wirklich schneckensicheren "Hängebeete" im Praxistest. Gurken schauen bis jetzt gut aus, ebenso Paprika , Tomaten,Salat und Bohnen.Morgen dürfen sie auch ihre Sturmsicherheit beweisen.

Ach und über Deko-Gabionen freuen sich auch die Schnecken als sicheres Rückzugsgebiet.
Sonst dienen Hochbeete als praktikable MÖglichkeit auch auf unfruchtbarem Unterboden (sogar Beton) etwas Grün zu ziehen.
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Re: Hochbeet-Hype?

#6

Beitrag von citty » Mo 29. Jul 2013, 05:48

Hochbeete sind superpraktisch, einfach unkrautfrei zu halten, einfach zu Giessen und ueberhaupt sehr uebersichtlich. Ich liebe unser Hochbeet - das einzige Beet, das ich trotz Vollbeschaeftigung ganz alleine so nebenbei versorge. Man kann es auch leicht Schnecken- und Wuehlmausfrei halten.

LG Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

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Re: Hochbeet-Hype?

#7

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 29. Jul 2013, 07:13

Hochbeete haben mehrere Vorteile:
Man kann auch auf schlechtesten Standorten eine hohe Ertragssicherheit erreichen, sie haben mehr Luft im Bodenhaushalt, kommt auch den Pflanzen zu gute.
Nach einem harten Arbeitstag sich noch längere Zeit Bücken und in gebückter Haltung zu arbeiten ist wesentlich anstrengender als nur mit geringem oder keinem Bücken arbeiten zu können.
Die Erträge sind wesentlich höher, 3 Ernten pro Beet mit enstprechender Verfrühung und Nachreife ist leichter möglich,
ich arbeite inzwischen nur noch bei den Stauden und Rosen ohne Hochbeet.
Für Gemüse möchte ich keinen Tag mehr ohne sein.
Schon 30 cm mehr Höhe und die Einrahmung aus Holz vereinfachen viele Arbeiten im Gemüsebeet enorm.
Hier kann ich im zeitigen Frühjahr mit einer Mistpackung und Gartenvlies oder Tunnel den Anbau um Wochen verfrühen. Generell, seit ich mit Hochbeeten arbeite, sind mir 2 grüne Daumen angewachsen, zuvor waren die Misserfolge wesentlich höher. Selbst Spargel wächst auf unseren schweren Böden (im Hochbeet) :engel:
Der einzige Nachteil, in Trockenzeiten wird mehr Giessaufwand benötigt- dafür kommen die Pflanzen in sehr nassen Jahreszeiten damit besser klar.
Dass Gemüse derzeit vollkommen im Trend liegt, stelle ich auch fest, überhaupt hat der Garten eine sehr "teure" Daseinsberechtigung bekommen.
Aber das kann jeder mit sich ausmachen wie er will.

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Re: Hochbeet-Hype?

#8

Beitrag von si001 » Mo 29. Jul 2013, 07:56

Wenn die Hochbeete aus den verschiedenen Gründen auch genutzt werden, ist das doch in Ordnung. Wenn Hochbeete aber gebaut werden, weil das in der Zeitung xy gut aussah, man teure vorgezogene Gemüse hineinpflanzt und es dann aber nicht erntet, ist mir das unverständlich. Beispiel hier nebenan. Manchen Leuten gehts zu gut....

Gabionen als Hangbefestigung an Autobahnen finde ich gar nicht so schlecht, in kleinen Privatgärtchen find ich sie furchtbar. Aber jedem seinen Geschmack!
Liebe Grüße, si001!
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Re: Hochbeet-Hype?

#9

Beitrag von hobbygaertnerin » Mo 29. Jul 2013, 08:43

Jede Zeit hat ihre Moden. Auch im Garten. Man braucht nur Gartenbücher verschiedener Zeitepochen anzusehen.
Momentan sind es wohl die Hochbeete und der Steinmulchgarten mit den Gabionen.
Während für mich früher der Gemüsegarten eine Last war, ist er heute eine Quelle von Freude, Erholung, von Genuss und vielem mehr.
Aber bis dahin haben die Götter den Schweiß erfunden. :engel:

centauri

Re: Hochbeet-Hype?

#10

Beitrag von centauri » Mo 29. Jul 2013, 08:59

Hallo.

Naja gabionen sind schon teuer wenn man sie von der stange kauft.
Ich habe mir selber welche gebaut.
Habe dafür esrtrichmatten mit hasendraht bespannt.
Das ganze rund gebogen. Den inneren ring mit folie verkleidet.
Abwechselnd innen mit groben spänen, mist und erde befüllt.
Schotter in den ring gefüllt, fertig.
Kostenpunkt. 62 € für drei beete incl. Schotter.
Schotter ist aber noch eine halbe tonne übrig geblieben.

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