Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

Moderator: kraut_ruebe

Adjua
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Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#1

Beitrag von Adjua » Sa 1. Sep 2012, 12:59

Ich weiss, es gibt eine Menge Bücher und Tabellen darüber. Manche Empfehlungen sind nachvollziehbar, manche werden nie begründet. Ich hätte gerne eine Diskussion daüber, was man mit wem pflanzt, warum es in der Theorie gut sein soll und wie die praktischen Erfahrungen sind.

Zum Beispiel:

Tomaten & Kartoffeln: schlecht, weil die Braunfäule die Tomaten schneller befällt (nachvollziehbar)
Tomaten & Kohl: soll gut sein, wegen gegenseitiger Schädlingsabwehr, hat bei mir nicht funktioniert: Kohl wurde gnadenlos abfressen, allerdings weiss ich nicht genau, von wem (kein Kohlweissling)
Knoblauch & Bohnen: ich hab gelesen, das verträgt sich nicht - warum?
Sellerie und Tomaten: Soll gut sein, funktioniert bei mir auch gut, Sellerie steht unter mit Kompost angehäufelten Stabtomaten und nimmt denen auch keinen Platz weg, weil die unteren Tomatenblätter eh schon weg sind. Aber warum?
Petersilienwurzel und Tomate: Petersilie lebt noch, schaut aber nicht speziell prächtig aus. War auch nicht anders, bevor der Sellerie dazu kam, wobei sich die beiden letzteren nicht vertragen sollen ->?

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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#2

Beitrag von Joks » Sa 1. Sep 2012, 13:26

Eigene Erfahrung: Manches passt gut miteinander. Anderes ist wohl Mythos. Ich hab z.B. mal gelesen, dass Karotten und Zwiebeln, nicht nur nebeneinander, sondern in einer Reihe miteinander. War dusslig, weil ich die Zwiebelchen mit den Möhren rausriss. :-( Auch sonst ists wohl nix mit Zwiebeln und Karotten. Da gabs Versuche drüber. Auch generell zu Mischkultur. Meerrettich soll gut sein für Kartoffeln. Wird nur leider so groß, dass sie höchstens an den Beetrand gehören. Mir einleuchtend: Die Bedürfnisse müssen zueinander passen. Und entweder die Erntezeit oder das Entwicklungsstadium. Und die Mischung Tiefwurzler/ Flachwurzler. Woran ich glaub: Grundsätzlich positiver Einfluss durch Ringelblumen, Studentenblumen und Borretsch. Gute Erfahrungen hab ich mit beschattenden Pflanzen für neue Aussaat gemacht (extrem sonnige/trockene Lage). Dafür sind lichte höhere Pflanzen ohne Riesenwurzeln gut. Z.B. Stechapfel. Meine Tomaten und anderes wuchsen gut darunter. Für Spätaussaaten warens dies Jahr Tomatillos, unter denen die Bohnen besser wuchsen, und die Chilis.
Anregend war: Auf gute Nachbarschaft von Natalie Faßmann, wo über Mischkulturversuche berichhtet wird. http://www.pala-verlag.de/cms/website.p ... schaft.htm
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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#3

Beitrag von Adjua » Sa 1. Sep 2012, 13:35

Zwiebel und Karotten: Lohnt sich bei mir gar nicht, weil ich weder Zwiebel- noch Möhrenfliege habe. Das soll doch der Sinn dieser Mischkultur sein, oder? Karotten und Lauch, oder Karotten und Knoblauch sollten abgesehen davon dieselbe Wirkung haben, oder? Lauch zwischen den Karotten ist ok.

Meerrettich würde ich niemals freiwillig anpflanzen, der überwuchert bei mir alles, wenn ich ihn nicht ständig ausreisse - unausrottbar, grauenhaft.

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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#4

Beitrag von Joks » Sa 1. Sep 2012, 14:19

Adjua hat geschrieben: Karotten und Lauch, oder Karotten und Knoblauch sollten abgesehen davon dieselbe Wirkung haben, oder? Lauch zwischen den Karotten ist ok.
Ja, das ist da auch die empfohlene Lösung. Karotten hab ich dies Jahr auch keine probleme gehabt. Ist eher präventiv gedacht gewesen.
Adjua hat geschrieben: Meerrettich würde ich niemals freiwillig anpflanzen, der überwuchert bei mir alles, wenn ich ihn nicht ständig ausreisse - unausrottbar, grauenhaft.
Schmeckt aber gut und blüht schön. mit eigener Ecke gehts gut.
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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#5

Beitrag von Adjua » Sa 1. Sep 2012, 14:29

Ich weiss, wie schön der blüht -(

Bei uns wuchs in dem Garten, bevor ich ihn bearbeitet habe, fast nichts mehr anderes. Kommt wahrscheinlich auch auf die Sorte an, meiner wird weit über einen Meter hoch, und vermehrt sich unterirdisch, dass es keine Freude ist ... Und jedes Zipfelchen Wurzel treibt wieder aus ...

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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#6

Beitrag von Lehrling » Sa 1. Sep 2012, 14:37

Hast du Tauben in der Nähe nisten? bei mir sind die Tauben sowas von dankbar für meine Kohlpflanzen, ich glaub, die würden aussterben, wenn sie meine Pflanzen nicht hätten :motz: Den Salat lassen sie in Frieden.

liebe Grüße
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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#7

Beitrag von Adjua » Sa 1. Sep 2012, 15:09

Keine Taube, und Rettich ist doch auch keine Kohlpflanze, oder?

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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#8

Beitrag von Lehrling » So 2. Sep 2012, 00:07

auf die Tauben bin ich gekommen, weil du geschrieben hast
Tomaten & Kohl: soll gut sein, wegen gegenseitiger Schädlingsabwehr, hat bei mir nicht funktioniert: Kohl wurde gnadenlos abfressen, allerdings weiss ich nicht genau, von wem (kein Kohlweissling)
liebe Grüße
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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#9

Beitrag von Adjua » So 2. Sep 2012, 08:42

Ah. Nein, keine Tauben hier. Eher irgendein mistiges Käfervieh oder doch irgendeine Raupe. Die Kohlweisslinge würde ich kennen, die habe ich von einem anderen Kohl angesammelt, der aber ganz woanders steht.

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Re: Mischkulturen - Esoterik und Nachvollziehbares

#10

Beitrag von Thomas/V. » So 2. Sep 2012, 09:00

ich mache mir mittlerweile nicht mehr so viel Gedanken, bei mir hat das Wetter und die regelmäßige Pflege wesentlich mehr Einfluß auf die Gesundheit und Erträge als eine "vorschriftsmäßige" Mischkultur
Zwiebeln und Möhren mache ich zwar immer nebeneinander, trotzdem sind seit einigen Jahren die beiden Schädlinge da,
da sie aber tiefe bzw. flache Wurzeln haben, passen sie gut auf ein Beet, sodaß der Platz gut ausgenutzt ist

ich achte eigentlich nur drauf, das die benachbarten Pflanzen einigermaßen die gleichen Ansprüche haben (Starkzehrer und Schwachzehrer nicht auf frisch- oder gut gedüngtem Boden z.B.) und sich mit ihren Wurzeln nicht allzusehr ins Gehege kommen (also keine 2 Pflanzenarten mit starkem, Flach- und Tiefwurzelsystem, die sich gegenseitig die Nährstoffe wegnehmen)
sinnvoll ist es in regenreichen Gegenden, die Abstände zu vergrößeren, da hat es doch keinen Sinn, noch Pflanzen dazwischen zu quetschen, wenn es drunter dann nie abtrocknen kann und alles faulen kann

was sinnvoll ist: Mischkultur von schnell und langsam wachsenden Pflanzen, z.B. im Frühling Kohlrabi zwischen die (Spät)-Möhren, da bei mir die Möhren erst im Juli richtig Blattmasse entwickeln können die Kohlrabis da schon geerntet sein
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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