Milpa oder Die drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen)

Moderator: kraut_ruebe

Adjua
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#31

Beitrag von Adjua » Mo 20. Aug 2012, 00:52


Gesegnete Erde
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#32

Beitrag von Gesegnete Erde » Mo 20. Aug 2012, 03:09

Wir haben im letzten Oktober, auf unserem ersten kleinen runden Hügelbeet, die drei Schwestern in Direktsaat gepflanzt. Oben auf der Hügelspitze drei Kürbissamen, drumherum im Kreis Mais, zusammen mit Bohnen.
Mais und Bohnen sind schon längst abgeerntet. Der Kürbis aber rankt fleissig weiter vor sich hin, trägt immer noch Früchte und bildet neue Blüten aus.
Es scheint mir, daß die Ausleger sich neu bewurzeln und, ähnlich wie Erdbeeren, neue selbständige Pflanzen bilden.
Vielleicht erlaubt das hiesige Klima ja, den Kürbis als mehrjährige Pflanze zu ziehen. Oder gar Kürbis for ever?
Ich werde den weiteren Wachstumsverlauf auf jeden Fall mit offenen Augen und offenem Mund (weil staunend), weiter beobachten.
Alles, was ist, ist gut, weil es ist.

daemo
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#33

Beitrag von daemo » Mo 20. Aug 2012, 10:57

Habe erst gestern von der nutzbringenden Kombination von Mais mit Bohnen beim Surfen gelesen. Und heute lese ich den Faden hier. Ich fasse das als Aufforderung auf das nächstes Jahr mal auszuprobieren :haha:

Wenn ich das richtig verstanden habe: Der Mais dient der Bohne als Rankhilfe, die Bohne reichert Stickstoff im Boden an für den Mais und der Kürbis sorgt für Beschattung im unteren Bereich. Oder?
Danke für die weiterbildung :bet:

LG
Daemo

Adjua
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#34

Beitrag von Adjua » Mo 20. Aug 2012, 11:41

Das mit dem Hügel hört sich interessant an. Hat das einen bestimmten Grund? Hügel macht man doch, um die Kultur mit dem geringsten Wasserbedarf oben hinzusetzen, und die mit dem grössten unten. Oder? Bohnen, jedenfalls die, die ich bisher hatte, wollen es eher feucht und ein bisschen schattig, wie es mit Mais? Bei Kürbis bin ich mir nicht sicher ...

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Heiko
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#35

Beitrag von Heiko » Mo 20. Aug 2012, 13:49

Hab ca. 20 Maispflanzen vorgezogen, Abstand 45 cm, drumherum jeweils 5 Käferbohnen, um das ca. 4 x 4m Beet 10 Zucchinipflanzen. Alles wunderbar aufgegangen, wichtig war halt die Maispflanzen vorzuziehen. Die Stangenbohnen sind da nämlich ziemlich fix hinterher. Jetzt steht alles in einer Pracht, große Maiskolben, Zucchinis sowieso und auch die Bohnen werden immer größer.

Ich frage mich nur, wie lang man das wohl brach liegen lassen muß bevor man wieder ein MILPA anlegt. Gemessen an der Ausbeute wird da schon einiges aus dem Boden "gesaugt". In dem Mexiko-Lexikon schreibt man was von 8-15 Jahren (nachdem man 3 Jahre Mais angebaut hat).

Also mehr als 5 Stangenbohnen pro Maispflanze halte ich nicht für gut. Vielleicht sind sie bei Joe nicht alle aufgegangen? Das wuchert doch zu.
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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Little Joe
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#36

Beitrag von Little Joe » Mo 20. Aug 2012, 15:43

Heiko hat geschrieben:Ich frage mich nur, wie lang man das wohl brach liegen lassen muß bevor man wieder ein MILPA anlegt.
... in dem Bericht, den ich am Anfang eingestellt habe steht, dass die Hügel in jedem jahr wieder verwendet wurden. Sabi(e)ne hat mal erzählt, dass die zum düngen jeweils n Fisch mit in die Hügel eingebuddelt haben.
Heiko hat geschrieben:Also mehr als 5 Stangenbohnen pro Maispflanze halte ich nicht für gut. Vielleicht sind sie bei Joe nicht alle aufgegangen?
... stimmt, alle aufgegangen sind nicht. Das Problem mit dem zuwuchern würd sich erledigen, wenn man den mais nimmt, der von sich aus schon mehrere "Stengel" bildet. Eigentlich heisst es ja man soll 15 Bohnen legen, 5 für die Erde, 5 für die Krähen und 5 die keimen und wachsen (oder so ähnlich)
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Adjua
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#37

Beitrag von Adjua » Di 21. Aug 2012, 00:02

Ich verstehe wie 5 Käferbohnen auf eine Maispflanze kommen sollen, so wie meine Käferbohnen wachsen, hätte ich bei einer schon Sorgen.

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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#38

Beitrag von stoeri » Di 21. Aug 2012, 14:53

Danke Little Joe für Deinen Bericht und die Bilder, klingt sehr interesannt.

Vielleicht könnte man unten noch Feldsalat anbauen.

Mein Mais war auch wieder sehr spärlich und kam sehr spät (Bantam Mais).
Nächstes Jahr werde ich den ganz sicher auch vorziehen.
herzliche Grüße
Erika mit Lux und Ricky im Herzen

Wenns nur olle so waradn, wia i sei soiad.

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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#39

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 21. Aug 2012, 19:21

Hallo stoeri,
Mais vorziehen ist recht praktisch, weil man zuvor das Beet mit dem überwinterten Feldsalat nutzen kann und der Mais durch die frühe Aussaat das Beet so früh räumt, dass dann noch eine Nachkultur mit Endiviensalat möglich ist. Meinen Zuckermais hab ich bereits Anfang April in Töpfchen ausgesäät, als er auspflanzfertig war, bekam er ein warmes Fussbett, eine Vliesauflage und eine Mütze darüber, hat die Nachtfröste heuer im Mai ohne Probleme und Schäden überstanden und die Kolben waren so, wie ich mir das wünsche.
Ich suche noch eine wohlschmeckende, gute Zuckermaissorte- nicht F1, mit golden Bantam hab ich leider keine sehr guten Erfolge erzielt.
Find es auch toll, dass endlich eine praktische Erfahrung beschrieben ist, ich hab nur null Peil, wie man vom Aussaattermin her Mais und Stangenbohnen händelt.
Mir haben entweder die Kürbisse alles überwuchert oder die Bohnen sind nicht vom Fleck weggekommen oder sie haben mir den Mais zugewuchert.
Da ich nächstes Jahr die doppelte Menge Zuckermais anbauen möchte, werd ich vielleicht noch einen Mischulturversuch ausprobieren.
Gruss
hobbyggaertnerin

Adjua
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Re: Drei Schwestern (Mais, Kürbis, Bohnen) Erfahrungsbericht

#40

Beitrag von Adjua » Do 23. Aug 2012, 10:59

Ich habe meine Stangebohnen im Mai ausgesät (Käferbohnen) und im Juni noch Blauhilde und noch eine andere gepflanzt, alle sind sehr gross geworden. Ich glaube nicht, dass auch nur eine meine Stangenbohnenpflanzen auch mit einem sehr hohen Mais als Rankhilfe auskommen würde, und wenn, kann ich mir nicht vorstellen, dass das für den Mais noch gesund ist.

Ich habe in meinem nicht unbedingt kürbisgeeigneten Versuchsbeet 4 spät ausgepflanzte Kürbisse, und eine einzige Feuerbohne. Mittlerweile rankten sich die Kürbisse nicht bloss auf den niedrigen Gestellen, die ich ihnen gebastelt haben, sondern auch an der Rankhilfe der Bohne (Tomatenstab) hinauf. Wäre der Tomatenstab eine Maispfanze, würde man schon nichts mehr davon sehen ..

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