Mulch im Gemüseanbau

Moderator: kraut_ruebe

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Sonne
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#41

Beitrag von Sonne » Mo 13. Mai 2019, 17:14

Reto94 hat geschrieben: Schlafmohn ist ja eigentlich nicht giftig...

Doch, habe ich heute erst nachgelesen. :)

Weil er sich im Gehwächshaus direkt mit der Rauke vermischt hat und ich wissen wollte, ob sich meine Tochter vergiften kann,
wenn sie ein Blättchen holt und auf ihr Pausebrot legt.

Für jemand, der sich nicht auskennt, oder der es vielleicht mal schnell eilig hat...könnte das schon passieren. So halb nur hingeguckt, sehen sie sich zumindest ähnlich.

Ich weiß schon, dass er eigentlich verboten ist. Als ich ihn eingepflanzt habe, hab ich nicht gewußt, was für eine Pflanze das ist.
Inzwischen haben wir 1.000.000 Samen gefühlt im Garten bzw Kompost. Ich glaube, der läßt sich so schnell nicht ausrotten.

Stehen lassen habe ich bisher immer nur ein paar Pflanzen....da wo sie nicht stören. Sie sind prima Schneckenfutter...da kleben immer viele
dran und so 'benutze' ich den auch als Schneckenanlockmittel.

Allerdings haben wir jetzt wieder kleine Kinder im Garten, da mag ich eigentlich nicht so viele giftige Pflanzen haben. Der Rittersporn reicht da schon.

Vielleicht sage ich ihm doch den Kampf an. Aber schade eigentlich. Er ist sehr hübsch.
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

viktualia

Re: Mulch im Gemüseanbau

#42

Beitrag von viktualia » Mo 13. Mai 2019, 19:06

Das Artepitheton somniferum leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet Schlaf bringend. Es verweist auf die Verwendung als Schlafmittel für Kinder in der griechischen Antike.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafmohn
Dass der Wirkstoff in allen Teilen der Pflanze vorhanden ist, bedeutet nicht, dass du, oder irgendwer, sich mit Blättchen davon vergiften könne. Echt nicht.
Aber die Idee, immer nur ein paar stehen zu lassen, ist, in Anbetracht der Gesetzeslage, sicher besser.
(Steht auch im link, kostet 75 Euronen für 3 Jahre, sich 10qm genehmigen zu lassen.)
Wenn du Kapseln stehen liessest, so ganz hypothetisch - und den Saft sammeln würdest, bräuchtest du auch um ein Kind zum träumen zu bringen, mehr als ein paar Pflanzen. Eisenkraut ist um Längen giftiger und Rittersporn wohl sicher unangenehmer in der Wirkung.

Ist so ne Begrifflichkeitssache, der Wirkstoff ist überall, aber nicht überall gleich viel. Opium braucht noch nen Herstellungsprozess (eintrocknen des Saftes der Kapsel) also ne Konzentration. Und dann ist es erst Schlafmittel, bei höherer Dosis ein Betäubungsmittel und in hohen Dosen toxisch. Und schon als Schlafmittel stark Sucht erregend, darum nicht gebräuchlich.
Aber süchtig wird man von Blättchen auch eher nicht, zu geringe Wirkstoffkonzentration.
Und wirklich schöne Blumen.

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Sonne
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#43

Beitrag von Sonne » Mo 13. Mai 2019, 21:11

Ah gut. Danke... :)

Dann darf der Mulchmohn jetzt meinem Salat weiter sein Schlafliedchen singen.

Und ja...ich habe ja auch nur momentan soviel. Grade wächst er wie wild und sicher geht die nächste Zeit noch mehr auf.

Ja...schöne Pflanzen. Verändern sich auch im Farbspiel.

Aber im Sommer dann...ich habe sicher nicht mehr als 1 qm, wenn ich Pflanze an Pflanze stehen hätte. Wenn überhaupt.

Ja - die Frage war vielleicht ein bisschen seltsam. Aber je mehr ich vom Garten oder besser über den Garten lerne,
umso unsicherer fühle ich mich manchmal. Ich denke...echt ich weiß ja gar nix.

Ging eigentlich los, als ich die Berichte las, von einem der an einer bitteren 'verkreuzten' Zucchini starb.
Seitdem denke ich mehr nach. Vielleicht dann auch mal ein bisschen absurd. Aber man kann ja nie wissen. :pfeif:

:mrgreen: Nächste Frage wäre dann: Wenn zum Beispiel Brokkoli Radieschen und Rettiche nicht als Mischkultur mag (was ich glaube tatsächlich der Fall ist)....mag er
dann auch nicht mit Rettichblättern gemulcht werden. :aeh:
Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. 1. Mose 1, 31

viktualia

Re: Mulch im Gemüseanbau

#44

Beitrag von viktualia » Di 14. Mai 2019, 09:53

Seitdem denke ich mehr nach. Vielleicht dann auch mal ein bisschen absurd. Aber man kann ja nie wissen. :pfeif:
Bei der Mischkultur kann ich dir nicht richtig weiter helfen,
aber ich finde, dass diese Gedanken/Überlegungen nicht "absurd" sind.
Du fängst halt an, "selber zu denken" - und keiner dieser Gedanken ist "verloren", weil, jedenfalls nach meiner Erfahrung,
jeder "Irrtum" ja was über die ganze Schose lehrt.
Information ist Information.
Da ich davon ausgehe, mein ganzes Leben lang zu lernen, kann ich dem keinen "Problemstatus" geben...
(Irgendwann kann man es brauchen, meistens recht bald...)

Du lernst halt jetzt Zusammenhänge und nicht mehr Einzelheiten, die ordnen sich anders.
Grad war "Gifte", bei Mohn ist es ne starke "Heil" (also medizinische) Wirkung, die halt über Sucht ins "giftige" (zu hohe Dosis) geht;
bei der Zucchini ist es "Kreuzung", also Vererbung, die die "Dosis" (der Inhaltsstoffe) vom Nahrungsmittel weg und, ohne "Heil", zum giftigen schiebt.
Du bist bei der "Verteilung der Wirkstoffe" hängen geblieben und das ist o.k..

Sind eigentlich auch Zucchiniblüten von so nem verkehrt gekreuzten Exemplar dann giftig? Bzw. reicht die "Menge" dann?
Find ich interessant, nicht absurd.

Wenn ein Kohl keine Nachbarn mag, die Senfölglykoside produzieren, passiert das erst mal über Wurzelausscheidungen.
Die Radieschen machen was unterm Boden, was er nicht mag.
Ich hab zwar ne Asoziation dazu (Kohlgeruch und Senfgeruch - kein Wunder, dass die sich "Konkurenz machen"), aber da ich keine Infos dazu habe, was sich da genau "beisst", könnte das auch was sein, was bei Blättern oben auf der Erde nicht mehr zutrifft, den Kohl vielleicht "freut", also in sein "Beuteschema" passt. Aber - assoziationstechnisch, geb ich dem höchstens 30/70.
Unmittelbar klären muss man das ja nur, wenn man nix anderes zum Mulchen hat.
Und dass man dieses Material nicht direkt nebendran im Beet hat, war ja schon geklärt....

Pragmatisch: Handlungsbedarf klären, Infos sammeln, orden in Bezug auf "Oberbegriffe" (Gifte/Verträglichkeiten/Verwendungszweck)
und nicht in "Entweder gut/oder schlecht".
Das ist der absurde, aber konventionelle Teil und der stösst dir auf, denk ich.
Ist ja überall, dieser "Irrglaube".
(Ich hab diese blöde Fantasie, dass die "Zucchini-Opfer" dachten "wenn´s bitter ist, ist´s gesund"....)

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