Mulch im Gemüseanbau

Moderator: kraut_ruebe

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Thomas/V.
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#21

Beitrag von Thomas/V. » Fr 20. Feb 2015, 17:38

Bei mir ist es völlig egal, ob ich mulche oder nicht, es wird alles von den Schnecken gefressen.
Der Vorteil beim Heumulch ist nur, das ich die Schnecken auch tagsüber ablesen kann, indem ich das Heu beiseite räume.
Wenn nicht oder nur dünn gemulcht ist, dann kriechen die Viecher irgendwo hin, wo ich sie nicht sehe (Mäuselöcher oder sowas) und kann sie erst abends im Halbdunkel ablesen.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Mulch im Gemüseanbau

#22

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Sa 21. Feb 2015, 12:52

grubenreiner hat geschrieben:Die Kartoffeln hatten aufgrund der unter dem Mulch sitzenden Schnecken nicht mal eine chance durch den Mulch zu wachsen.
Mit den Schnecken hatte ich noch nie Probleme bei den Kartoffeln. Allerdings war im letzten Jahr der Schneckendruck ziemlich hoch wegen dem milden Winter und dem nasskalten Wetter. Die 4 Jahre davor hatte ich so gut wie keine Schnecken. Ich denke nicht das der Mulch damit etwas zu tun hat, denn gemulcht habe ich auch die 4 Jahre davor.
Der grobe HeuMulch kommt nur zwischen die Hügel, direkt auf die Hügel kommt feinghäckseltes Heu, etwa 1-2 cm dick, da haben die Pflanzen dann auch kein Problem durch zu kommen.
Im Link von Allgeier steht auch, dass der Heumulch das Aufkommen vom Kartoffelkäfer erschwert. Das konnte ich auch feststellen. Bei den "wild aufgegangenen" die wir nur wachsen lassen (Frühkartoffel) ohne sie anzuhäufeln und extra zu Mulchen waren wesentlich mehr Käferlarven zu finden, obwohl sie oft einzeln zwischen Bohnen, Mais usw. aufgehen.

grubenreiner
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#23

Beitrag von grubenreiner » Sa 21. Feb 2015, 13:15

Das mit dem ghäckselten Mulch direkt auf den Dämmen macht natürlich Sinn. Wieder blöd dass ich keinen Häcksler hab.

Ich werde es dieses jahr so probieren dass ich warte bis die Pflanzen etwa 10cm aus der Erde schauen bevor ich den Mulch aufbringe. Ich hoffe dass ich so den Schneckenschaden etwas begrenzen kann.

holzgaser
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#24

Beitrag von holzgaser » So 22. Feb 2015, 11:25

Servus,
Mulch im Gemüseanbau

Beitragvon Manfred am So 15. Feb 2015, 08:53
Im Forum wurden ja schon diverse Mulchverfahren und -Gärten vorgestellt.
Ich möchte hier ein Sammelthema für solche Infos eröffnen.

Ein Webinar von Jan-Hendrik Cropp über den Einsatz von Mulch im Pfluglos-Biogemüseanbau (englisch):
http://www.extension.org/pages/71822/ro ... OBB3010weM

Darüber ein Blog-Bericht von Natalie Lounsbury (englisch):
http://notillveggies.org/2015/02/02/und ... n-germany/



Das gibts auch in deutsch:


http://gaia32.com/wp-content/uploads/20 ... Storch.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=OuTtGAhZGnI


Gruß holzgaser
Holzkohle - warum die wertvollste Kohle nicht das Geld ist!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Mulch im Gemüseanbau

#25

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 22. Feb 2015, 14:15

grubenreiner hat geschrieben:Wieder blöd dass ich keinen Häcksler hab.
Mein Häcksler heißt "Rasemnmäher" :aeh:

Heuschichte dünn auf die Wiese verteilt und mit dem Rasenmäher drüber gefahren, Fangkorb erleichtert das Verteilen :)
Auch das Stroh für den Stroh-Lehmputz wird so gehäckselt
IMG_0611.JPG

Gaggele
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#26

Beitrag von Gaggele » Fr 29. Mai 2015, 00:53

Thomas/V. hat geschrieben: Der Vorteil beim Heumulch ist nur, das ich die Schnecken auch tagsüber ablesen kann, indem ich das Heu beiseite räume.
Wenn nicht oder nur dünn gemulcht ist, dann kriechen die Viecher irgendwo hin, wo ich sie nicht sehe (Mäuselöcher oder sowas) und kann sie erst abends im Halbdunkel ablesen.

Die buddeln sich selber ein, die Ackerschnecken ca. 30cm tief, wenn es oben austrocknet.

Drum mach ichs auch so mit dem Absammeln.

Und jetzt, wo Mengen an superpraktischen Rhabarberblätter anfallen leg ich die einfach noch verkehrt herum auf den Mulch. Natürlich nur wo noch Platz ist, z.B. unter den Johannisbeeren, wo in einiger Zeit die Kürbisse hinkommen) Dann wird das absammeln noch einfacher und die Kürbisse haben noch bessere Chancen.

Da ich ohnehin fast alles vorziehe brauch ich nur den noch liegenden "Wintermulch" zur Seite schieben und anschließend "frisch aufgefüllten" Mulch wieder drum verteilen. Der hält dann bis die Pflanzen groß genug sind dass es kein gepfriemel mehr ist oder bis zur Ernte.

Wir sind die einzigen Mulcher hier im Umkreis. Schon komisch!
Gruß, Gaggele

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Re: Mulch im Gemüseanbau

#27

Beitrag von marabu » Sa 30. Mai 2015, 18:33

Ja Gaggele, schon komisch, bei mir ist das auch so: außer mir mulcht hier niemand. Und dabei kann ich auch hier mit diesem Boden nur Vorteile erkennen:
Kaum ist die Mulchschicht weg, ist der Boden staubtrocken und es rührt sich kein Bodenlebewesen mehr...und dort wo auch nur noch ein Hauch von Mulch liegt ist die Erde feinkrümmelig und feucht und lebendig!
Komisch aber auch! :lol:

Und das mit den Schnecken finde ich auch sehr, sehr praktisch - habe dadurch so viele gefunden, dass ich jetzt im Beet kaum Fraß habe und das wenige ist locker verkraftbar...
Habe allerdings ca. 20-30 kg weggetragen in frühen Frühjahr! Aber nach der langen Brache hier, ist es kein Wunder, wenn sich die Tierchen wohl gefühlt und vermehrt haben! :pft:
aller doucement, n'empêche pas d'avancer - langsam gehen, hindert nicht daran voran zu kommen

Gaggele
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#28

Beitrag von Gaggele » Sa 30. Mai 2015, 23:48

marabu hat geschrieben: Habe allerdings ca. 20-30 kg weggetragen in frühen Frühjahr! Aber nach der langen Brache hier, ist es kein Wunder, wenn sich die Tierchen wohl gefühlt und vermehrt haben! :pft:
Das ist wirklich ne Menge! Alle Achtung, da warst du fleißig :daumen:
Meine brauch ich nicht weit zu tragen, die gehn eine Runde schwimmen und kommen vielleicht im Niemansland wieder aus der Brigach, da ist es mir dann auch egal.

Brache hat ja auch viele Vorteile für Deine Pflanzen, so ein ausgeruhter Boden ist was wert.

Gruß, Gaggele
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Re: Mulch im Gemüseanbau

#29

Beitrag von Salmandra » So 31. Mai 2015, 21:06

Hab mir das Video auf Youtube noch mal angesehen, da wird von einer 8cm dicken Mulchschicht gesprochen. Ich habe höchstens 4-5 cm weil sich das bei mir in dickerer Schicht verdichtet und eher zu Silage wird, was ja luftundurchlässig ist. Mir sind 8cm auch zu hoch für die meisten Pflanzen, die Möhren und Saatzwiebeln z.B. kann ich doch nicht erst in 4 Wochen mulchen, wenn die handhoch sind. Es stimmt schon, daß ich jetzt mit der dünneren Mulchschicht mindestens 2 mal jäten muss. Wie macht Ihr das?
Salmandra

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Re: Mulch im Gemüseanbau

#30

Beitrag von marabu » So 31. Mai 2015, 21:41

Hallo Salmandra,

jetzt schreibe ich dir gleich was dazu. Also dort, wo ich die Mulchschicht das erste mal systematisch in verwendung sah, haben sie fast 15cm geschichtet, lockeres, trockenes Heu. Dafür nur einmal im Jahr. Das ist aber im Gebirge auf 1000m und der Boden ist sehr, sehr schön krümmelig. Da haben sie dann Nester gemacht und die vorgezogenen Pflanzen eingesetzt mit genug Luft rundherum und wenn die Pfalnzen dann größer wurden, haben sie den Mulch wieder zur Pflanze geschoben. Wenn sie z.b Karotten oder Erbsen gesät haben, haben sie eine Reihe frei geschoben, gesät und sobald die Pflanzen groß genug waren zugeschoben.

Habe meine eigenen ersten Mulchversuche auf ca 500m Seehöhe in Innsbruck gemacht, dort habe ich grundsätzlich über Winter eine fette Mulchschicht aus Stroh und Laub gemacht und im Frühling dann runter damit und auf den Kompost und mit angetrocknetem Grasschnitt gemulcht und im Laufe der Saison immer wieder mit weggeschnittenem und abgeerntetem Material (dass dann nicht auf dem Kompost landete sondern direkt auf das Beet) immer schön kleingeschnitten vor Ort.

Wo ich jetzt bin habe ich Sandig bis lehmigen Boden und jongliere noch mit der Dicke. Nehme derzeit eher weniger dick und dafür immer wieder mal drauf. Da nehm ich auch Grasschnitt angetrocknet und abgeerntetes zerschnitten und ich habe auch Kleewege zwischen den Beeten gesät und schneide diese immer wieder ab und verwende auch diesen Schnitt als Mulch. Also die DIcke der Mulchschicht ist ja kein Dogma, das hängt tatsächlich von den Bodengegebenheiten ab und vom Mulchmaterial. Es sollte wirklich nicht klebrig, schmiereig werden. Wenn es mir manchmal zu dicht scheint, lockere ich die Mulchschicht auch mit den Fingern auf...

Und ich mache es bei z.b. Spinat so, dass ich nach der Aussaat eine lockere Mulchschicht drüber streue (ca 2-3 cm) so dass der Spinat durchwachsen kann. Bei den Möhren mach ich es ebenso nur noch ne dünnere Schicht und wenn die Pflanzen groß genug sind, ergänze ich die Mulchschicht und da wird sie dann dicker ca.5-6 cm oder so. Aber wie gesagt hier bin ich noch am herausfinden...

So jetzt mal genug und hoffentlich hilfreich! :)
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