Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

Moderator: kraut_ruebe

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Manfred

Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#1

Beitrag von Manfred » So 26. Okt 2014, 20:08

Ein Forstprojekt in Ägypten, betreut von der TU München.
Mit dem grob vorgereinigten Abwasser aus einer ländlichen Kläranlage werden in der Wüste knapp 250 ha Wald bewässert:
https://www.youtube.com/watch?v=EOSFKGay5Hg

Sabi(e)ne
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Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » So 26. Okt 2014, 23:21

Ich bin halbwegs beeindruckt - was hätte Greg Lawton für 250.000€ machen können?
Mehr oder eher weniger?
Und werden sie es schaffen, das auch nach der Finanzierung zu halten und auszubauen, oder hauen sie die Bäume dann einfach wieder um? :hmm:
Ich finde es so gruselig, Projekte wie Greening the Desert zu sehen, wie es losgeht, und was ein paar Jahre danach draus wird.
Es kann doch nicht sein, daß alles an externer Finanzierung hängt, weil die Bewohner zum alten Zustand zurückkehren, sobald es kein Geld mehr gibt?
Die sind doch nicht dümmer als wir - woran liegt es?
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Manfred

Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#3

Beitrag von Manfred » So 26. Okt 2014, 23:40

In irgendeiner Doku über das erste Jordanien-Projekt wurde gesagt, die Eigentümer der Fläche konnte damit kein Geld erwirtschaften, weil das erzeugte Obst und Gemüse nicht marktfähig war. Die Leute kaufen auch in Jordanien lieber die optische makellose, billige Importware.
Also ist das Projekt gestorben und die Bewirtschaftung der Fläche haben wieder Leute übernommen, die halt alles wie althergebracht machen.
Das ist das größte Problem fast aller Entwicklungshilfeprojekte. Wenn dabei nichts entsteht, dass sich ohne ständige Zuschüsse wirtschaftlich rechnet und wenn sich die Menschen vor Ort nicht damit identifizieren, weil sie es vor die Nase gesetzt bekommen, dann ist das Projekt zum scheitern verurteilt.
Das sind zwei Thematiken, denen Savory in seinem Holistic-Management-Konzept genau deshalb sehr viel Aufmerksamkeit widmet. Es muss wirtschaftlich Tragfähig sein und es muss den betroffenen Menschen geben, was sie sich wünschen.

Das Waldprojekt in Ägypten ist als Wirtschaftswald ausgelegt und soll sich selbst tragen können. Das Problem dort ist, qualifizierte Arbeitskräfte auszubilden. Schwer in einem Land, das keinerlei forstwirtschaftlichen Bezug und keine Facharbeiterkultur hat. In anderen gewinnbringenden Landwirtschaftsprojekten in Ägypten gelingt das aber auch. Also denke ich mal, sie werden die Startschwierigkeiten überwinden.

geeseanny
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Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#4

Beitrag von geeseanny » Fr 31. Okt 2014, 18:51

Hier ein Link auf mit der ganzen Sendung Global 3000 in deutsch, falls noch jemand des Englischen nicht mächtig ist.
http://www.dw.de/global-3000-das-global ... 92030-9801

Auf der rechten Seite kann man sich den Beitrag auch einzeln ansehen.
Liebe Grüße
geeseanny

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Gwenny
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Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#5

Beitrag von Gwenny » Sa 1. Nov 2014, 16:16

Nette Idee, aber nicht neu.
Es gibt zig Projekte, aber auch "normale" Bauten, wo Grau- und Abwasser zur Begrünung genutzt wird. Sowohl in Europa, Afrika, Asien und Amerika.
Was ich als Projekt viel interessanter fand, war der Anbau von Bäumen an Normadenwasserstellen. Leider wurde dieses Projekt nicht weiter finanziert und die Normaden selber pflanzen keinen Bäume.

NcorvinusRex
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Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#6

Beitrag von NcorvinusRex » Sa 15. Nov 2014, 10:21

Die Frage ist wirklich, was passiert wenn die Zuschüsse eingestellt werden. Und müsste so ein Wald ab einem bestimmten Größe nicht lansam aber sicher auch Wasser im Boden speichern?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ägypten: Abwasser ermöglicht Wälder

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 15. Nov 2014, 10:43

@Gwenny:
eine Frage, die mich schon länger beschäftigt - helfen Bäume direkt an der Wasserstelle oder wirkt das eher im weiteren Umkreis und großflächig??

So wie ich es bis jetzt verstehe, sorgen Bäume dafür, dass das Wasser nicht wegrinnt, sondern vor Ort versickert (hebt den Grundwasserspiegel) und sie sorgen mit Hilfe der Verdunstung über ihre Blätter für mehr Luftfeuchtigkeit -> mehr Wolken -> mehr Regen.

oder ist das nicht so?

Dass Nomaden keine Bäume setzen und pflegen, ist natürlich - aber wer hat die Bäume denn gefällt, die Nomaden? alle??
NcorvinusRex hat geschrieben:müsste so ein Wald ab einem bestimmten Größe nicht lansam aber sicher auch Wasser im Boden speichern?
ja, wenn er lange genug bestehen darf!

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