Baum-Gilden zusammenstellen?

[Rati]

Hi Fred

Es ist bekannt das "Geschwisterpflanzen" weniger Wurzelkonkurenz untereinander betreiben, an sonsten sind Bäume schon auf Grund ihres Platzbedarfes ab einer gewissen Größe Einzelkämpfer.

Das würde ich pauschal nicht so sehen. In einem Geobotanik-Buch wurde unterschieden, zwischen Arten, die untereinander mehr als mit anderen Arten konkurrieren, und solche, die zu derselben Art weniger konkurrieren, als zu anderen...

nee , ich meinte tatsächlich Geschwister, also abkömmlinge einer Mutterpflanze, unabhängig von der Art. Ich werd mal schauen ob ich die Geo finde in der ich das gelesen habe. Es ging da um das Bewustsein (oder nicht sein ) von Pflanzen und um diese erstaunliche Entdeckung das die Pflanzen anscheinend zwischen Geschwistern und und anderen Mitgliedern ihren Art unterscheiden können.

Grüße Rati

[kraut_ruebe]

walnuss-gilde aus gaias garden. hier schützt ölweide und maulbeere die weiter aussen stehenden vor den walnussabwehrstoffen:

http://smartpei.typepad.com/.a/6a00d834 ... 970b-800wi

[kraut_ruebe]

apfel-gilde von bill mollison (wohl dem der nen grossen bildschirm hat)

http://3.bp.blogspot.com/-SJQxO4jFIsU/T ... eGuild.jpg

[kraut_ruebe]

noch mehr baumgilden (pdf)

http://tcpermaculture.com/docs/Plant%20 ... ulture.pdf

[Fred]

Danke für all die Hinweise. Wie es aussieht scheinen die Englischsprachigen Länder sich intensiver mit Permakultur auseinanderzusetzen. Scheint ich muss doch auch die englischen Pflanzennamen lernen. Wobei ich da wirklich nicht gut drin bin.
Ist auch schön zu sehen, was Ihr schon für Projekte Zusammengestellt habt. Ich wünsche allen so gutes gedeihen wie bei utebo.
Wobei es schon so scheint, daß das Thema nicht so gut erforscht ist wie beim Gemüse. Die Mischkulturscheibe für Bäume scheint es noch nicht zu geben.

[utebo]

Aus den USA gibt es ein neues Buch zum Thema, von wirklichen Experten geschrieben:
http://media.chelseagreen.com/integrate ... gardening/

Korrektur: erscheint erst nächsten Sommer (Aug 2014)

[Landfrau]

Hallo Fred,

zu deiner Eingangsfrage kann ich dir leider keine konkreten Hinweise geben, da ich auch nicht weiß, was Permakultur ist. Eine Frau sagte mir mal, der Dill in ihrem garten säe sich immer weider selber aus. Darum habe sie einen Permakulturgarten.
Vermutlich habe ich auch einen, denn die Vogelmiere und das Sandstiefmütterchen säen sich auch immer wieder selber aus,. Auch das franzosenkraut und die Vogelkirschen.

Womit wir fast beim Thema wären.
Möglichwerweise gibt es statistisch aussagekräftige Studien zur gegenseitigen beeinflussung von (Nutz)gehölzen.
Aber da die aufwendig, teuer und langwierig sein müssten, sind sie vermutlich eher selten.
Nur weil mal ein Apfel neben eienr Walnuss krepelt, kann man sicher nicht verallgemeinern.

Vllt. etwas gärtnerischen gesunden menschenverstand anwenden?

- Arten und Sorten und Unterlagen, die dem Standort angepasst sind
- Ausreichend Pflanzabstand lassen
- Verschiedene Arten und Sorten pflanzen
- Die Bäume richtig pflanzen, gut versorgen, stützen und pflegen .....

Ich bin sicher, diese Punkte zu berücksichtigen, ist das a und o beim Gehölze kultivieren.

Man wird nicht dadurch, dass man baum a neben Baum b pflanzt, ungeeignete Standorte, schlechte Sortenwahl oder mangelnde Pflege kompensieren können.

das ist schlichtes Gärtnerwissen, aber vielleicht ist da auch zu einfach und man muss Tonnen von Büchern lesen und "permakultur" machen, heutzutage, statt mit Bäumen, von denen man etwas will, auch so umzugehen, dass sie etwas "leisten" können. Der (obst)-baum ist ein Kulturgut, in seiner genetik vom menschen geschaffen, zumindest ausgelesen und funktioniert ohne des Menschen Unterstützung nicht so, wie der Mensh es im allgemeinen wünscht. Ist bei Nutztierrassen genauso - die sind keine "natur" (mehr).

In allem Tun und Lassen wünsche ich dir guten Erfolg und reiche Ernte!

L.

[kraut_ruebe]

Aus den USA gibt es ein neues Buch zum Thema, von wirklichen Experten geschrieben:
http://media.chelseagreen.com/integrate ... gardening/

Korrektur: erscheint erst nächsten Sommer (Aug 2014)

danke, das klingt interessant. von einem der (zukünftigen) buchautoren, bryce ruddock, ist das oben von mir verlinkte pdf. das pdf find ich schon sehr gut durchdacht und er merkt ja gleich zu anfang an dass man noch viel mehr machen könnte (wenn man den dreh dann raus hat...). da würd ich noch gern mehr lesen, v.a. was den aufbau von biomasse betrifft scheint der echt was drauf zu haben.

@fred: mein englisch ist relativ gut, aber bei so manchem baumnamen muss ich auch ein übersetzungsprogramm bemühen (muss ich auch bei lateinischen bezeichnungen öfter mal). du bist nicht alleine beim lernen

[unkrautaufesserin]

Liebe Landfrau,

Nur weil Du nicht weißt, was Permakultur ist, mußt Du nicht schlecht drüber reden.
Im Allgemeinen erwirbt man erst Wissen und redet dann mit.

Daß es Bäume gibt, die sich günstig oder ungünstig beeinflussen, ist übrigens altes Gärtnerwissen. Und da gibt es auch Studien drüber. Die bestätigen, daß die alten Gärtner recht haben, wenn sie Heidelbeeren zu Nadelgehölzen pflanzen, und nichts unter die Nußbäume. Auch Birken sind schlechte Gesellschafter, und Nadel-und Obstbäume gemischt geht auch nicht.

Ob man das Zusammenspiel von robusten Pflanzen für Windschutz und Schatten und den empfindlicheren Schätzchen im für sie geschaffenen Kleinklima nun Baumgilde nennt oder nicht, ist ziemlich egal. Wichtig ist es, solche Schutzeffekte zu verstehen und zu benutzen. Und das ist auf schlechteren Böden in ungünstigen Lagen wichtiger als auf Schwarzerde in Klimazone 8a. Pflege und menschliches Eingreifen ersetzt es nicht, soll es aber auch nicht.

Liebe Grüße, M.

[Rati]

ich weis, viele werden das für *Worte auf Goldwaage legen* halten, aber ich finde es ist schon wichtig, das genau zu durchleuchten.

...Daß es Bäume gibt, die sich günstig oder ungünstig beeinflussen, ist übrigens altes Gärtnerwissen..

ungünstig ja, günstig??
was du schreibst, ist nur auf ungünstig oder nicht beeinflussende Einflüsse bezogen.
Von begünstigend kann ich da nichts finden.

... Und da gibt es auch Studien drüber. Die bestätigen, daß die alten Gärtner recht haben, wenn sie Heidelbeeren zu Nadelgehölzen pflanzen, und nichts unter die Nußbäume. Auch Birken sind schlechte Gesellschafter, und Nadel-und Obstbäume gemischt geht auch nicht.

Im großen und ganzen also auch eine Bestätigung für meine Annahme.

...ich lehne mich jetzt mal ganz weit zum Fenster raus, da ich tatsächlich nicht so viel darüber gelesen/gesehen/ gehört habe.
Aber ich behaupte mal das es unter Bäumen keine gibt die wirklich in gegenseitiger Unterstützung (Symbiose) leben.
Es mag wohl welche geben die mit den Abwehrmechanissmen der anderen (Walnussbäume verbitten sich jegliche Nachbarschaft) besser klar kommen, aber unterstützen?...

Grüße Rati

PS:Heidelbeeren sind übrigens keine Bäume.