Sepp Holzer

Moderator: kraut_ruebe

Paradies.in.Sibirien

Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#21

Beitrag von Paradies.in.Sibirien » Sa 26. Okt 2013, 11:12

Ja mit Sepp Holzer bin ich grade auch unterwegs und mein Respekt gebührt jedem noch so schwirigen Menschen der gegen den Strom schwimmt. Doch was mich hier im Forum bisschen nachdenklich und besorgt macht ist folgendes:
Ich beobachte in verschiedenen Themen immer das selbe, immer wieder die gleichen TROLL-Mitglieder die jemanden Persönlich angreifen,beleidigen oder verdorbene Kritik äussern...
Interessant ist auch das es diese Troll-Mitglieder seit Jahren hier gibt und die hier regelmässig hier und dort aufhalten. Ich nene Ja keine Namen, die meisten kommen durch beobachten ganz von selber drauf von welchen Trollen ich hier rede :-)
Schrecklich Lustig

Gruss Semrau

DieterB
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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#22

Beitrag von DieterB » Sa 26. Okt 2013, 14:00

ben hat geschrieben:Das Stichwort ist 'Retentionsbecken' (Wasserrückhaltebecken). Mit vergleichsweise geringem Aufwand werden in einem Gebiet viele kleine dieser Retentionsbecken angelegt.
Hallo, ich leb in dergleichen Gegend in Sued-Portugal. Ich kann nichts ueber Tamera sagen, aber kuenstliche Becken gibt es hier sehr viele. Meistens braucht eine Raupe eine Woche, um so einen Stausee zu schieben und die Erde zu verdichten (wenn du die Genehmigung erhaelst). Der Stausee muss tief und gross genug sein, damit nicht gleich alles Wasser durch Verdunsten oder Versickern verloren geht. Kleine Becken bringen kaum etwas. Ich hab einen Nachbarn, der hat einen schoenen See (auch total eingewachsen, wie du beschreibst), bei anderen bleibt im Sommer nur eine trockene Wueste mit gerissener Erde. Der Unterschied ist, dass der eine einen Bach aufstaut (wofuer es meistens jedoch heute keine Genehmigung mehr gibt), wogegen bei Anderen es im Sommer keinen Nachlauf mehr gibt. Bei mir ist der Nachlauf auch sehr gering, deshalb fang ich das Wasser in einem kleinen Auffangbecken auf, wodurch ich im Sommer genug Wasser fuer meinen Garten habe. Mit einem Stausee oder Sickerbecken wuerde wahrscheinlich mehr Wasser verloren gehen als nachlaeuft. Auf alle Faelle will ich nicht das Risiko eingehen, mein Land mit einer Raupe zu zerstoeren. Kleinere Becken trocknen in wenigen Tagen aus und hinterlassen nur gerissene Erde.

lg. Dieter

PS: Mein Auffangbecken hab ich in Handarbeit mit Tonerde stromabwaerts wasserdicht gemacht, wogegen eine Einrahmung mit Felssteinen und ein Becken mit kleinen Steinen das Nachlaufen des Wassers stromaufwaerts ermoeglicht. Die wasserdichte Tonerde ist vor Ort unter der oberen Lehmschicht vorhanden, und ist wahrscheinlich der Grund, warum an der Stelle Wasser nachlaeuft. Ich bin also sehr darauf bedacht, die wasserdichte Schicht nicht zu durchbrechen, was unweigerlich mit einer Raupe der Fall waere.

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ben
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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#23

Beitrag von ben » Sa 26. Okt 2013, 18:56

Hallo Dieter,

wenn das Einzugsgebiet nicht groß genug ist, um einen dauerhaft gefüllten Teich zu speisen, oder das Klima zu arid ist, dann bieten sich Swales an. Ich würde Dir sehr empfehlen Dich damit mal zu beschäftigen.

Swales sind grob gesagt höhenlinienparallele Gräben. Der Aushub wird hangabwärts zu unverdichteten Wällen aufgeworfen. Die Wälle werden mit Bäumen bepflanzt (Food Forest). Das Wasser soll nicht lange in den Gräben stehen, sondern es sickert praktisch gleich weg. Dadurch wird eine Wiedervernässung der Landschaft erreicht, da das Wasser verlangsamt wird.

Swales eignen sich auch, um das Einzugsgebiet eines Teiches deutlich zu vergrößern. Eventuell wäre das für Dich geeignet, so dass Deine Teiche doch dauerhaft mit Wasser gefüllt sind.

Wenn Du in Portugal wohnst und noch nicht in Tamera warst, würde ich sagen das musst Du mal gesehen haben. Die machen ja gelegentlich einen Tag der offenen Tür. Schau Dir das mal an.

Ein Video von Geoff Lawton, bei dem die Anwendung von Swales gezeigt wird findest Du hier (etwa ab Minute 20):
http://www.geofflawton.com/fe/33811-pro ... check-list
Hier habe ich das este Mal verstanden was mit 'patterning' gemeint ist. Man muss sich allerdings mit seiner Email-Adresse anmelden, um den Film zu sehen. Die anderen Filme sind auch alle sehenswert.

Liebe Grüße
Ben

kauboi0
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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#24

Beitrag von kauboi0 » Sa 26. Okt 2013, 19:07

Paradies.in.Sibirien hat geschrieben:Ja mit Sepp Holzer bin ich grade auch unterwegs und mein Respekt gebührt jedem noch so schwirigen Menschen der gegen den Strom schwimmt.
So sehe ich es auch :)
Sag, bist du nun tatsächlich mit Sepp Holzer gemeinsam unterwegs, (oder war das bildlich gesprochen?) Es gibt ja einiges an Videomitschnitten auf youtube von Sepps Vorträgen und Seminaren in Osteuropa.
Ich habe gerade deinen Thread in der "Vorstellrunde" gelesen--sehr bewundernswert! Ich wünsch euch natürlich auch viel Glück bei eurem Vorhaben und würde mich freuen, wenn du weiterhin hier davon berichten würdest.
herzliche Grüße aus Österreich!
kauboi

DieterB
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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#25

Beitrag von DieterB » Sa 26. Okt 2013, 20:36

ben hat geschrieben:Hallo Dieter,
Ich war wohl doch nicht deutlich genug. Kommt davon, wenn man versucht niemandem auf den Schlipps zu treten. Also, das Ganze geht nur, wenn du einen Bach aufstaust, was verboten ist, weil du den Leuten flussabwaerts das Wasser wegnimmst. In allen anderen Faellen hast du vielleicht Glueck mit einem grossen Stausee, obwohl der wird auch halb austrocknen im Laufe des Sommers, selbst wenn du kein Wasser entnimmst. Kleine Becken, gleich ob du sie Swales oder sonstwie nennst trocknen innerhalb von Tagen aus und hinterlassen kahle Erde. Glaub mir ich kenn die Gegend gut genug nach fast 20 Jahren. Aber solche Becken sind ganz grossartig, um Stechmuecken zu zuechten.

lg. Dieter

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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#26

Beitrag von ben » Sa 26. Okt 2013, 22:06

Hallo Dieter,

bitte glaube mir und schaue Dir das mit den Swales mal genauer an. Die Probleme, die Du aufgezählt hast sind alle lösbar. Du nimmst damit auch niemandem das Wasser weg. Das Wasser braucht nur länger, um durch das Einzugsgebiet zu fließen, was im Endeffekt nur positive Auswirkungen hat, weil das Wasser weniger zerstörerisch wirkt und der Abfluss regelmäßiger fließt. Wenn das Gebiet groß genug ist kann man damit sogar dauerhaft fließende Quellen erzeugen.

Die Angst vor den Stechmücken hatten im Online-Kurs auch ganz viele geäußert. Das Problem tritt dann auf, wenn der Teich nicht groß genug ist und mal austrocknet, mal gefüllt ist und sich kein stabiles Leben halten kann. In einem dauerhaften Teich, in dem Fische und Wasserkäfer und Libellenlarven und so weiter leben entwickeln sich keine Mücken. Die werden einfach aufgefressen.

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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#27

Beitrag von DieterB » Sa 26. Okt 2013, 23:36

ben hat geschrieben:Hallo Dieter, bitte glaube mir
Wir reden offenbar aneinander vorbei. Du redest von der Theorie, nicht davon wie es wirklich ist vor Ort.

lg. Dieter

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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#28

Beitrag von ben » So 27. Okt 2013, 09:30

Bitte geh nach Tamera und schau Dir an, wie es ist vor Ort.

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Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#29

Beitrag von DieterB » So 27. Okt 2013, 11:03

Ben, ich brauch nicht nach Tamera gehen. Ich weiss, was die machen. Und ich hab es dir erklaert, aber offensichtlich bist du taub fuer jede Erfahrung, die deinen Theorien nicht entspricht. Die haben bessere Erde und mehr Wasser als ich.

Was du sagst, ist nicht neu. Ich hoer das jetzt schon seit fast 20 Jahren, aber ich weiss doch, was vor Ort geht und was nicht.

Wenn mein Nachbar den Bach aufstaut, dann ist mein Bach trocken, das hab ich doch gesehen. Und du sagst mir, dass das nach deinen Theorien nicht stimmt. Willst du sagen, dass ich blind oder bloed bin?

All die schoenen Ideen ueber Fische usw. in Teichen gegen Stechmuecken sind genauso wirksam wie eine Bierfalle gegen eine Schneckenplage. Und wie willst du Fische zuechten, wenn der Teich im Sommer trocken ist?

Also ich koennte so weiter machen, aber was hat das fuer einen Sinn, wenn du fuer jede Erfahrung taub bist und nur daran interressiert bist, deine Theorien zu bestaetigen.

lg. Dieter

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sepp Holzer 'Wüste oder Paradies'

#30

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 27. Okt 2013, 13:21

hm - ich hab jetzt hier nicht alles ganz verstanden (wahrscheinlich, weil ich nie dort war - weder bei Sepp Holzer noch in Tamera).

wollte nur sagen, wie das bei uns mit den Mücken ist.
Wir haben absolut keine Mücken unten am Teich - die Nachbarn lachen und sagen "ja, klar, ihr da unten habts es gut - da ist den Mücken zu kalt!" dürfte stimmen...
Ich kenne Teiche mit mehr Sonne und dort gibt es auch mehr Mücken - aber nicht wirklich schlimm viele!!
Das gibt es immer, wenn es Überschwemmungen gibt oder :lol: in den Topfuntersetzern meiner Mutter (bis ich sie drauf aufmerksam machte, hatte sie da dauerhaft Wasser drin).
Mücken in Teichen vermehren sich toll und werden beinah ebenso schnell weggefressen - dafür braucht es keine Fische, andere Insekten (und - larven) reichen aus. So viele werden aber nie gefressen, dass es absolut keine mehr gäbe. Aber wie gesagt: nicht wirklich schlimm viele....

Das mit dem Wasserhaushalt ist mir leider auch noch immer ein Rätsel - hab es nicht ganz durchschaut.
Wir stauen mit unserem Teich ein kleines Bächlein auf und es versickert/verdunstet teilweise.
Die Region "hinterm" Teich ist nicht trocken, es wachsen dort dieselben Pflanzen wie sonstwo in der Gegend.
Direkt hinterm Teich (unser Gemüsegarten) ist es ziemlich feucht - vor allem auch, weil dort extrem viel Tau fällt!!
Der Bach, der aus unserm Teich wieder wegfließt, wird im Laufe der Zeit wieder größer - er nimmt ganz offensichtlich Sickerwasser wieder mit - oder gibt es dafür eine andere Erklärung?
Unser Teich ist auf der einen Längsseite nicht abgedichtet - das ist dort, wo der Hang nach unten endet. Wenn es normal regnet, bekommen wir von dort Sickerwasser.
Der Hang ist unbearbeitet, aber es wachsen dort Bäume und anderes "Zeugs", kein Bach, keine Quellen - nur Hausbrunnen, die auch unten am Hang positioniert sind, (warum wohl?? :holy: )
Wenn es lange nicht regnet und dazu heiß ist, kommt kein Wasser vom Hang in den Teich und der Wasserstand sinkt recht dramatisch (trotz Bach). Die Umgebung (feuchte Luft und genug Wasser für die Pflanzen) bleibt aber im heißesten Sommer stabil.

Im Scherz hab ich gesagt, unser Teich ist so ein "swale" für die Gegend....

Trotzdem aber: bei uns trocknet der Teich ziemlich aus, wenn es weniger regnet! Vom Regen bleibt man abhängig und bis man die Landschaft so sehr verändert hat, dass es auch mehr regnet ... hm? sind da nicht Bäume wichtiger??
DieterB hat geschrieben:Wenn mein Nachbar den Bach aufstaut, dann ist mein Bach trocken, das hab ich doch gesehen.
glaub ich dir ohneweiteres - jede Landschaft reagiert anders auf Eingriffe des Menschen!

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