Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Beeten

Moderator: kraut_ruebe

R_aus_C

Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Beeten

#1

Beitrag von R_aus_C » Mo 28. Feb 2011, 22:21

Hallo zusammen,

für meinen zukünftigen Garten suche ich nach dem "besten" Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Beeten (in Reih und Glied).

Ich dachte, in diesem Video (5 Teile) was zu finden, aber so, wie es dort ist, möchte ich es ganz bestimmt nicht haben.

http://www.youtube.com/watch?v=VH1fPDjQ1vk
http://www.youtube.com/watch?v=h2Z8oPWEwKs
http://www.youtube.com/watch?v=skvXg1e_TFQ
http://www.youtube.com/watch?v=cfHVQby7Pls
http://www.youtube.com/watch?v=uF-iw_M9PcI

"Oh, guck mal, da ist ein Rübchen, das könnte ich heute essen...", der Umkehrschluß daraus ist "Ich würde heute gern ein Rübchen essen, aber wo war das noch gleich..."

So möchte ich das nicht.

Herkömmliche rechteckige Normalo-Beete, wo alles in Reih und Glied steht und ja kein Unkraut dazwischen stehen darf, möchte ich aber auch nicht.

Ich würde mich also für Beete mit gemischtem Anbau interessieren, wo unterschiedliches Gemüse wächst, möglichst viel auf kleiner Fläche. So etwa, wie eine Kräuterspirale angelegt wird, nur eben für Gemüse.

Mal als Beispiel:
Ich möchte kein reines Zwiebelbeet, wo aller 15cm eine Zwiebel steht. Da könnten doch Radischen, Salat, Spinat, Bohnen, Tomaten, Kohlrabi etc. dazwischen rumstehen. So daß möglichst viel Beetfläche (80-90% ? ) von "Blattmasse" bedeckt/überdeckt ist, die Pflanzen sich aber auch nicht gegenseitig behindern.

Gibt's da schon Erfahrungen bzw. Tips, was sich wie kombinieren läßt? Oder geht das mit Nutzpflanzen gar nicht?

viele Grüße
Rainer

Winnie07
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Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#2

Beitrag von Winnie07 » Mo 28. Feb 2011, 22:25

Hallo,

ich kann zu deinem Beispiel nur sagen, dass meiner Erfahrung nach Zwiebel äußerst schlecht auf "Blattmasse" daneben reagiert.
lg
Winnie07

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Theo
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Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#3

Beitrag von Theo » Mo 28. Feb 2011, 22:26

R_aus_C hat geschrieben:für meinen zukünftigen Garten suche ich nach dem "besten" Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Beeten (in Reih und Glied).

Ich dachte, in diesem Video (5 Teile) was zu finden, aber so, wie es dort ist, möchte ich es ganz bestimmt nicht haben.

http://www.youtube.com/watch?v=VH1fPDjQ1vk...
Also wenn ein Gärtner-Video so anfängt, würde ich daraus bestimmt nichts übernehmen.
R_aus_C hat geschrieben:Herkömmliche rechteckige Normalo-Beete, wo alles in Reih und Glied steht und ja kein Unkraut dazwischen stehen darf, möchte ich aber auch nicht.
...
Gibt's da schon Erfahrungen bzw. Tips, was sich wie kombinieren läßt? Oder geht das mit Nutzpflanzen gar nicht?
Nimm Dir einfach ein gutes Biogarten-Buch. eins, wo nicht "Permakultur" draufsteht. Das ist eine Ersatzreligion, die bloß verwirrt.
Gruß
Theo

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R_aus_C

Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#4

Beitrag von R_aus_C » Mo 28. Feb 2011, 22:39

@Theo,

ja, der Anfang ist verwirrend, am Besten gleich 1 Minute vorspringen...

viele Grüße
Rainer

R_aus_C

Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#5

Beitrag von R_aus_C » Mo 28. Feb 2011, 22:43

Winnie07 hat geschrieben:Hallo,

ich kann zu deinem Beispiel nur sagen, dass meiner Erfahrung nach Zwiebel äußerst schlecht auf "Blattmasse" daneben reagiert.
OK, es war ja auch nur ein konstruiertes Beispiel.
Ich wollte ja auf die Möglichkeit im Allgemeinen und evtl. Erfahrungen hinaus, was man "verdichtet" säen oder pflanzen kann.

viele Grüße
Rainer

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Thomas/V.
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Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#6

Beitrag von Thomas/V. » Mo 28. Feb 2011, 23:03

natürlich gibt es Gemüsearten, die man nebeneinander auf normalen Beeten anbauen kann, das ist "ein alter Hut" im biologischen Gartenbau, für genauere Infos reicht ein Bio-Gartenbuch aus

das Video kenne ich auch, habe mich aber auch immer gefragt, wieviel man da wirklich pro m2 Fläche ernten kann bzw. wieviel Fläche man braucht, um davon satt zu werden ;) , pro m2 1 Kohlrabi und ein Stauß Dill und ein paar Mangoldblätter machen mich irgendwie nicht so satt wie 5kg Kartoffeln :grinblum:

erfolgreich waren bei mir z.B. Steckzwiebeln, aber nicht in Reihen, sondern weit auseinander liegend, dazwischen Rote Beete gepflanzt (in Töpfchen vorgezogen) und dazwischen noch Dill "breitwürfig" ausgesät

so ähnlich kann man es mit vielen Arten machen, je nach Bedürfnissen und Verträglichkeiten, ma muß nur die Wachstumsgeschwindigkeiten und Massezuwächse/Größenentwicklung der einzelenen Arten kennen, damit sie sich nicht irgendwann Konkurenz machen, andrerseits nicht zu viel Fläche verschenkt wird
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#7

Beitrag von Saurier61 » Di 1. Mär 2011, 03:10

Hallöle Rainer,

das Video.... ich hab zwar keinen Ton angehabt, aber die Bilder reichten schon :ua:
Toll... ist natürlich einfach so.... man nehme da wohl ein paar Hände voll gemischter Samen und streue es irgendwo auf den Boden. :ohm: ....
Ok die meisten Pflanzen hab ich erkannt, aber wenn man da was Bestimmtes haben möchte....
No, da ziehe ich Mischkultur vor. Zwar auch verschiedene Pflanzen nebeneinander aber doch zugänglich, so mit Wegen dazwischen.
Beete... hab ich am liebsten Runde oder Quadratische mit einem Durchmesser/Kantenlänge von max 1,2m. Die sind übersichlich und man kommt von allen Seiten an jede Pflanze.

Nicht mehr als 3 oder 4 Pflanzensorten zusammen, da hat man dann den besseren Überblick
Z.B. Buschbohnen und Kartoffeln und Spinat oder besser Mangold zusammen... Buschbohnen aussäen wenn die ersten Blätter der Kartoffeln zu sehen sind. Mangold/Spinat aussäen wenn die Kartoffeln gesetzt werden.

Wenn man sich eine Liste für Mischkultur besorgt, hat man schon die halbe Planung :kaffee:

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

Benutzer 72 gelöscht

Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#8

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 1. Mär 2011, 10:28

hallo!

Oh - das Video hatten wir schon mal - oder?
Na jaaaa - so ganz als praktische Anleitung tät ich s nicht nehmen! ;)
Aber es ist (wie immer) ein bisschen was wahres dran:
Wenn man es zuläßt, dann erobern gewisse Pflanzen "wie von selber" die Gegend bzw. den Garten.
Bei vielen ist das Giersch und Brennessel (beides lecker!), bei meiner Mutter Käsepappel und Ackerwinde (da wird man schon schwerer satt davon) - bei uns wächst viel Wiesenschaumkraut und - jetzt was zum Sattwerden! - der Buchweizen säht sich selber aus und wird immer mehr....
Allerdings hab ich bei dem das Problem, dass ich noch immer nicht wirklich weiß, wie ich den ohne allzugroßen Aufwand von seinen Spelzen befreien kann.
Rapunzel-Feldsalat, Pimpinelle vermehrt sich auch von selber im Garten. Dill will das auch nur so....
Was ich tu: wenn wo eine Brennessel oder so hochkommt und stört, dann ernte ich sie, statt sie zu jäten! :)
Aber bei den Kulturpflanzen bestimme ich schon gerne selber, wo sie wachsen sollen.... meistens halt.

So ein "verwilderter Garten" ist was tolles und sicher auch geeignet für die eine oder andere Nascherei, so richtig satt wird man schwer davon.
Dafür brauchst du Bäume!

In der aktuellen Ausgabe von "Kraut und Rübe" ist hinten eine ausklappbare Mischkulturentabelle - da kann man schon einiges machen, sodass man die Pflanzen danach wieder findet!
Eine "Sattmach-Kombination", die bei uns gut klappt ist Puffbohne zwischen Kartoffeln.
Gelesen habe ich, dass Feldsalat früher ein Getreideunkraut war, dass mit den Getreidesamen mit ausgesäht worden ist und unten am Boden wächst, dann in den Stoppeln erst groß wird und noch einen Nutzen bringt. So ähnlich vielleicht?
Dieses Beispiel mit dem Feldsalat ist auch für den Boden eine Wohltat!

edit:
hast du dich schon im Museum umgeschaut??
Hier zum Beispiel - lies mal die Beiträge von zaunreiter - dann weißt du mehr! :)

sorry, ich wollte dich auf keinen Fall entmutigen!
Mein Garten ist ja auch "verwildert", aber das passierte eher ohne Absicht
Doch sind in dem Video ein paar Seltsamkeiten vorhanden, finde ich....
Korianderkraut schmeckt zum Beispiel mir sehr gut! und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich total "giftfrei" wär - es dürfte eher Geschmackssache sein, oder Gewöhnung - die ersten paar Male wollte ich es nicht, aber dann plötzlich hats mir geschmeckt.
Ich schließe daraus nicht, dass ich inzwischen "entgiftet" sei :engel:
Wenn du Kohl so total offen abblühen läßt und sich selber aussamen - dann hast du bald wieder "Wildkohl", weil alle Kohlsorten sich untereinander kreuzen können.
Es stimmt, aber (laut meiner Erfahrung), dass die Schnecken Pflanzen (zum Großteil) verschonen, die sich selber aussamen durften - warum, weiß ich noch nicht - vielleicht stimmt das ja mit der Auslese - ??

Als "Mutmacher" ist das Video toll geeignet!
Besser ist anfangen, egal wie, als auf die perfekten Verhältnisse zu warten! :daumen:

liebe Grüße!

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Talbewohner
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Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#9

Beitrag von Talbewohner » Di 1. Mär 2011, 12:27

winzige Ergänzung zu ina maka,
für die Mischkulturtabelle musst du nicht "Kraut&Rüben" kaufen, einfach googeln und ausdrucken :michel:

Du kannst auch 700,-@ für ein Permaseminar berappen, da bekommst du auch Eine Kopie davon.
(ich kanns nicht lassen) :ua:

lmao90

Re: Kompromiß aus Permakultur und Anbau auf "geordneten" Bee

#10

Beitrag von lmao90 » Mi 2. Mär 2011, 00:26

Nun zieht mal nicht so über die Permakultur her und auch nicht über das Video. Permakultur bezeichnet in meinen Augen nur ein Prinzip, das von Örtlichkeit und Regionalität abhängig ist, und deswegen auch in jedem Garten verschieden aussieht. Weil es sich aber gut vermarktet schlagen einige Leute daraus Geld. Dafür können aber die echten Anhänger der Permakultur nichts dafür.

Zu dem Garten: Der Vorteil an diesem Garten ist doch ganz klar, dass er wenig Zeit beansprucht. So wie ich das sehe wurde ausgepflanzt, und danach höchstens noch bewässert. Mir gefällt das Prinzip und ich versuche das in diesem Jahr auf einem kleinen Feld ähnlich umzusetzen.

Zum Topic:
Ich lege dir auch mal die Mischkultur sehr nahe. Ich persönlich schwöre darauf, weil man es ja in der Natur auch beobachten kann, dass immer wieder nur bestimmte Pflanzen-Paare auftreten, da sie sich gegenseitig unterstützen. Auf diese weiße einfach die Natur kopieren, aber in einem Maßstaab der dem Menschen ein gutes abernten ermöglicht.

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