Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

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utebo
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Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#1

Beitrag von utebo » Di 13. Nov 2012, 16:12

Von Geoff Lawton:

http://www.geofflawton.com/fe/32461-sur ... ing-crises

Nach Eintragung von Namen und E-mail-Adresse bekommt mensch einen Link zum Video. Neben Permakultur und Design allgemein geht's um Food Forest Design, Chicken tractors, Gemüsegärten, um das Greening the Desert Projekt in Jordanien, und es gibt tolle Luftaufnahmen von Zaytuna Farm in Australien.

Hier ist die Ankündigung von Geoff:
Since I let the cat out of the bag about my new website during my Ted talk http://youtu.be/-ccJuwC6Ntw in San Francisco which was posted on youtube yesterday, things have gone completely nuts at : http://www.geofflawton.net/crisis/?10008

In the past 24 hours, 1000's of people have signed up to watch the first special video in a series of videos I have been working on which is the beginning of a new era for me in Permaculture information sharing.

In all the years I have been teaching Permaculture this is one of the most craziest things I've ever seen.

We've had a ton of people leave positive comments and questions on the new site. In fact, there are so many comments that I'm flat out keeping up with them, but I'm doing my best to reply to all the questions and comments and looking forward to helping as many people as I can and working towards creating a positive tipping point.

If you would like to be part of this exciting event enter your name and email on my website and I'll send you the first video called "Surviving Collapse - Designing your way to Abundance", right away!

Go check it out now: http://www.geofflawton.net/crisis/?10008


Gruss,
Ute :ziege:

Sabi(e)ne
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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 13. Nov 2012, 20:47

Da bin ich ja mal gespannt, was da kommt.
Der zitierte TED-talk http://www.youtube.com/watch?v=-ccJuwC6 ... e=youtu.be war in meinen Augen sehr gut verständlich und inspirierend.....
Allein der Gedanke einer Carbon-POSITIVEN Stadt - bislang war das angestrebte Ziel maximal Carbon-Neutralität. :michel:

Was die Food Forests angeht, sind wir hierzulande ja doch etwas benachteiligter als sie in Australien oder sonstigen Subtropen - welche Baumfrüchte könnten denn hierzulande Getreide und Kartoffeln ersetzen?
Mir fällt da außer Eßkastanien nix ein, ganz abgesehen davon, daß sie hier oben in D nicht so toll wachsen & fruchten.
(und kommt mir nicht mit Eicheln - ausprobiert & durchgefallen. :mrgreen: )
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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utebo
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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#3

Beitrag von utebo » Mi 14. Nov 2012, 01:47

Was die Food Forests angeht, sind wir hierzulande ja doch etwas benachteiligter als sie in Australien oder sonstigen Subtropen - welche Baumfrüchte könnten denn hierzulande Getreide und Kartoffeln ersetzen?
Mir fällt da außer Eßkastanien nix ein, ganz abgesehen davon, daß sie hier oben in D nicht so toll wachsen & fruchten.
(und kommt mir nicht mit Eicheln - ausprobiert & durchgefallen. :mrgreen: )
Hi Sabi(e)ne,
Da geb' ich Dir völlig Recht. Food Forests in Nordeuropa sind lange nicht so einfach wie im subtropischen Klima, da wir viel weniger Sonneneinstrahlung haben. Unsere natürlichen Wälder sind ja auch ganz anders strukturiert als subtropische oder tropische Wälder, wo schon von allein reichlich Früchte wachsen. In einem natürlichen mitteleuropäischen Klimaxwald hätte man im Vergleich zu einem tropischen Regenwald esstechnisch ziemlich schlechte Karten, es sei denn man geht auf die Jagd :mrgreen:. Am Waldrand sieht's schon etwas besser aus, da gibt's Beeren, Haselnüsse. Esskastanien sind Klasse, aber bei uns wachsen die auch nicht. Desgl. Walnüsse.
Ich denke bei uns im Norden/Nordwesten (wir wohnen auf Bremer Breitengrad) kommen die traditionellen mit Geflügel, Schafen oder Schweinen beweideten Obstwiesen der Idee des FoodForest schon vergleichsweise nahe und man kann das noch durch Unterpflanzungen/~saaten mit Stickstofffixierern, Obststräuchern, Kräutern usw. erweitern. Oder man pflanzt eine Sonnenfalle aus Obst und baut innen einjährige Gemüse an.
Es spricht nichts gegen den Anbau von Getreide oder Kartoffeln und auch nicht gegen Gemüsegärten mit einjährigen Kulturen. Diese Kulturen mögen ihre Nachteile haben; aber deswegen braucht man sie nicht ersetzen - man kann sie ergänzen. Einjährige Gemüsekulturen werden auch in Zaytuna oder beispielsweise von Holmgren auf seiner Melliodora-Farm angebaut. Zaytuna hat sogar einen grossen Kartoffelacker.

Ich hab' dieses Jahr z.B. Mulchkartoffeln am Ostrand einer Obstpflanzung, die vorher von Hühnern 'geräumt' worden war angepflanzt; dazu noch ein Fleckchen mit Salat, ein bisschen Topinambur, Kohl, Wildblumensaat für die Bienen. Durch die Hühner war der Boden bestens gedüngt, die Schnecken waren weg und es gab kaum Beikraut. (Die Hühner waren allerdings zum Grossteil mit "externem" Futter gefüttert worden. Für das Problem hab' ich noch nicht wirklich eine Lösung gefunden...).

Ich glaube eines der grössten Misverständnisse im deutschsprachigen Raum ist es, dass in der Permakultur nur mit Bäumen, Sträuchern und mehrjährigen oder sich selbst aussäenden Pflanzen gearbeitet wird (wie z.B. http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... gen#p78802 hier geäussert). Ein weiteres grosses Misverständnis ist, dass Permakultur eine Form des Gärtnerns ist. :bang:

Das Video macht es schön deutlich, dass Permakultur ein Planungs- und Designsystem ist, bei dem es darum geht, unter den jeweiligen Verhältnissen durch intelligente räumliche und zeitliche Anordnung verschiedener Elemente (Pflanzen, Tiere, Wasser, Energie, Wohnraum etc.) mithilfe (grösstenteils) vorhandener Resourcen und durch Nachahmung von Funktionsprinzipien natürlicher Ökosysteme (Vielfalt, Nahrungsnetze, Energie- und Stoffkreisläufe) Systeme zu schaffen (einschliesslich Behausungen, Gemeinschaften etc.), die mit möglichst geringen Inputs möglichst produktiv und resilient sind. Und das Anwendungsspektrum der Permakultur-Prinzipien reicht vom landwirtschaftlichen Betrieb bis zum Stadtbalkon, von der Transition Town-Initiative bis zur Alternativwährung, vom Einsiedler bis zur wie auch immer dimensionierten Gemeinschaft.

Gruss,
Ute :ziege:

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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#4

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 14. Nov 2012, 10:22

Food Forests in Nordeuropa sind lange nicht so einfach wie im subtropischen Klima, da wir viel weniger Sonneneinstrahlung haben.
Neee, so ganz stimmt das nicht - wir haben weniger Temperatur, aber der Rest ist schon okay.
Heißt, in Schweden kriegst du durch die im Sommer längeren Tage genausoviel Sonne wie in Spanien.
Und die Photosynthese läuft ab über 24°C auch dann suboptimal.
Deshalb ja "shade houses" in den Tropen - die meisten Pflanzen wollen gar keine direkte Sonne, sondern hell im Schatten anderer größerer Pflanzen stehen.
Bei Kaffee muß im Jugendstadium Banane daneben, weil sie sonst verbrennen.
Ich denke, Grund zu Beschwerden haben wir nicht, wenn ich an die Dürren und Regenzeiten in den Tropen denke (ich hab eine Bekannte in Hongkong, die in der Regenzeit mit 35° und 100% LF immer dringend nach D kommen muß, weil sie es da einfach nicht aushält - auch nach 20 Jahren noch nicht). Gemäßigtes Klima hat schon was für sich. :mrgreen:
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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#5

Beitrag von utebo » Mi 14. Nov 2012, 13:37

Sabi(e)ne hat geschrieben:
Food Forests in Nordeuropa sind lange nicht so einfach wie im subtropischen Klima, da wir viel weniger Sonneneinstrahlung haben.
Neee, so ganz stimmt das nicht - wir haben weniger Temperatur, aber der Rest ist schon okay.
Heißt, in Schweden kriegst du durch die im Sommer längeren Tage genausoviel Sonne wie in Spanien.
Und die Photosynthese läuft ab über 24°C auch dann suboptimal.
Deshalb ja "shade houses" in den Tropen - die meisten Pflanzen wollen gar keine direkte Sonne, sondern hell im Schatten anderer größerer Pflanzen stehen.
Bei Kaffee muß im Jugendstadium Banane daneben, weil sie sonst verbrennen.
Ich denke, Grund zu Beschwerden haben wir nicht, wenn ich an die Dürren und Regenzeiten in den Tropen denke (ich hab eine Bekannte in Hongkong, die in der Regenzeit mit 35° und 100% LF immer dringend nach D kommen muß, weil sie es da einfach nicht aushält - auch nach 20 Jahren noch nicht). Gemäßigtes Klima hat schon was für sich. :mrgreen:
Doch, doch, das stimmt schon. Die Sonnenscheindauer mag in Schweden durch die langen Tage im Sommer vielleicht dem Äquatorniveau gleichkommen, aber durch den sehr viel flacheren Einfallswinkel kommt im Endeffekt weniger Energie an, die ja für die Primärproduktion (mit) ausschlaggebend ist. Schau mal hier:
Bild
Quelle: http://www.grida.no/graphicslib/detail/ ... ntial_b1d5

Ich hab' auch lange gerätselt, wie der alte Perma-Hase Jerome Osentowski vom Central Rocky Mountain Permaculture Institute http://www.crmpi.org/CRMPI/Home.html hoch oben in den Rocky Mountains in seinen Gewächshäusern Bananen und andere Tropenfrüchte anbauen kann, wo ich hier im milden Westirland auf Meeresniveau nicht mal draussen Mais reif bekomme. Des Rätsels Lösung: Sonnenscheindauer, Sonneneinstrahlung, Wachstumsgradtage (wobei die natürlich zusammenhängen). Jerome hat c. 3000 Sonnenscheinstunden (hier: c. 1400), "solar radiation" dort so um 5-6 kWh/m2/Tag (hier 2.5 kWh/m2/Tag), Wachstumsgradtage dort hab' ich nicht zur Hand, reicht aber auf jeden Fall für Mais, der so 1300-1400 braucht (Basis 10C); hier haben wir so um die 900.

Die Sonneneinstrahlung in den Tropen ist durch den Einfallswinkel der Sonne so stark, dass auch am Boden des dichtbestandenen Regenwaldes ausreichend Licht für eine grosse Vielfalt an Pflanzen ist. So gesehen ist "Schattenplanze" (Kaffee, Kakao) relativ. Denk' mal, was am Boden eines ausgewachsenen mitteleuropäischen Buchenwaldes oder eines borealen Nadelwaldes noch wächst.
http://cdn.tradebit.org/usr/stock-photo ... 589582.jpg

(Edit Manfred: Bitte keine fremden Bilder direkt einstellen, schon gar nicht von Fotohändlern. Habe die Anzeige in einen Link geändert.)

Deswegen gibt es in nördlichen Breiten Geophyten (z.B. Bärlauch), die vor dem Laubaustrieb der heimischen Laubbäume ihren Vermehrungszyklus schon abgeschlossen haben, denn nach dem Laubaustrieb fällt nicht mehr genug Licht auf den Boden.
Ich denke, Grund zu Beschwerden haben wir nicht, wenn ich an die Dürren und Regenzeiten in den Tropen denke (ich hab eine Bekannte in Hongkong, die in der Regenzeit mit 35° und 100% LF immer dringend nach D kommen muß, weil sie es da einfach nicht aushält - auch nach 20 Jahren noch nicht). Gemäßigtes Klima hat schon was für sich. :mrgreen:

Stimmt. Jede Region hat ihre Vor- und Nachteile ;) Ich war letztes Jahr zum ersten Mal in den Tropen (auf Borneo; hab' das WWF/Krombacher-Projekt angeschaut). Für so Nordlichter wie uns ist das schon grenzwertig. Aber nach dem hiesigen, wettermässig grottenschlechten Jahr hab' ich mich doch auch nach Tropensonne gesehnt, und nach den ganzen g***** Früchten, die dort überall wachsen. :carbonara:

Gruss,
Ute :ziege:

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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#6

Beitrag von utebo » Mo 22. Apr 2013, 00:47

Weiter geht's mit den Geoff Lawton Videos:

http://www.geofflawton.com/fe/33811-pro ... check-list
http://www.geofflawton.com/fe/46743-5-a ... n-a-budget

Die Videos sind sehr professionell produziert worden, einschl. CGI und mit Hilfe von Drohnen aus gefilmten Luftaufnahmen. Auch wenn es um ein anderes Klima geht: hier werden die Permakultur-Prinzipien lebendig. In vielen der Hunderte von Kommentaren sagen die Leute sowas wie "Ich hab' so schon so viel über PK gelesen. Jetzt hat es endlich "Klick" gemacht."

Anschauen lohnt wirklich, auch wenn das Englisch vielleicht ein bisschen rostig ist.

Das nächste Video wird sich mit PK im urbanen Raum befassen.

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Re: Tolles brandneues Permakulturvideo (Engl)

#7

Beitrag von utebo » Mo 22. Apr 2013, 01:01

Ach ja,
noch was:
http://permaculturenews.org/2013/04/21/ ... far-south/

Ein toller Waldgarten ganz im Süden der Südinsel Neuseelands (46. Breitengrad Südhalbkugel), vom Klima her gemässigt-ozeanisch, vielleicht am ehesten mit Küstenstandorten in Südengland/Nordfrankreich zu vergleichen.
Ein guter Artikel mit Fotos, Artenliste (Link zur Excel-Datei) und zwei Youtube-Videos (im zweiten Video sind viele Vorher-Nachher-Bilder und lustige Reaktionen der Nachbarn auf die unkonventionellen Methoden).

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