Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#231

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 15. Aug 2017, 20:55

Selbst-Genügsamkeit..... :hhe:
prinzip 6 'produce no waste'. mit der lebenseinstellung 'refuse, reduce, reuse, repair, recycle'
Da lese ich keine Selbstbeschränkung drin! :im:

Selbst-Beschränkung kann auf Dauer nicht funktionieren, weil sie unglücklich macht.
Genügsamkeit und Zufriedenheit schon! :michel:

noch mal kurz zum Thema "Überbevölkerung": ich seh das ganze auch aus Sicht der guten Erziehung und dafür ist sowas wie eine Einkind-Politik und auch "zwei Kinder reichen" fatal.
Je mehr Geschwister sind, umso mehr lernen Kinder teilen und umso weniger konzentrieren sich die Eltern auf ihren "Schatz".
Für das einzigste Einzelkind (vor allem, wenn die Eltern gerne mehr Kinder zugelassen hätten), ist der Druck schon enorm.....

Aber natürlich kann auch ein Einzelkind sehr gut sozialisiert werden und manchmal passt es auch genauso - aber als Vorschrift für alle - nee, dann schon lieber
ein paar Großfamilien und die anderen - ??
ohne biologischen Nachwuchs:

Wahlverwandschaft? neue Formen des Zusammenlebens? gemeinsam obwohl nicht blutsverwandt? Seelenverwandschaft??
"Oma adoptieren"?

Da gibt es auch ein paar Denkansätze....

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#232

Beitrag von kraut_ruebe » Di 15. Aug 2017, 22:17

Buchkammer hat geschrieben:Zu dem Wort Selbstbeschränkung ist mir noch was eingefallen. Könnte man nicht einfach sagen, man gestaltet sein Leben in Genügsamkeit? Dann steht man doch nicht eines Tages vor dieser virtuellen Schranke, wo man wieder umdrehen muss.
kannst du. es zählt nicht der persönliche sprachgebrauch, sondern das ergebnis.
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#233

Beitrag von der.Lhagpa » Mi 16. Aug 2017, 10:39

Ich sehe das nicht als Beschränkung oder Genügsamkeit.
Im Gegenteil, es erfüllt mich mit Stolz und gibt mir eine innere Befriedigung Dinge zu wieder, anders, neu zu verwenden.
Kaufen kann jeder, machen nicht.
Sehe es in der Schwiegersippe - Da wird konsumiert was das Zeug hält. Mit dem Erfolg daß sie nur noch mehr Zeit in die Besorgung von Tauschmittel (gemeinhin Euro) investieren MÜSSEN. Die Zeit ein Geschenk zu basteln, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen steht ihnen nicht zur Verfügung. So etwas -finde ich- ist eine gewaltige Beschränkung.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#234

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 16. Aug 2017, 11:18

unter uns foris gibts vermutlich eher wenige umweltschweine. es geht aber die gesamte westliche welt, und die müsste sich sehr wohl beschränken (oder bescheiden, oder begnügen, oder wie immer ihr es nennen wollt) und damit aufhören, unmengen von ressourcen zu verbrauchen, da sie schon auf kosten der nächsten generationen lebt.

das da ist der diskussionspunkt:
kraut_ruebe hat geschrieben:
aron hat geschrieben:Wie ina maka schon ganz richtig schreibt, das Problem ist nicht, wie man 10 Miliarden Menschen ernährt, sondern der Resourcen Verbrauch , den unser westlicher Lebensstil in der ersten Welt mit sich bringt und nicht der viel geringere Resourcen Verbrauch der Kinderreichen in der dritten Welt
die, die aktuell hunger leiden, werden das wohl n bisserl anders sehen...

hier, im überfluss, könnte man sich an den prinzipien der PK orientieren, und zB mit selbstbeschränkung seinen beitrag leisten.
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#235

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 16. Aug 2017, 13:56

kraut_ruebe hat geschrieben:es geht aber die gesamte westliche welt, und die müsste sich sehr wohl beschränken (oder bescheiden, oder begnügen, oder wie immer ihr es nennen wollt) und damit aufhören, unmengen von ressourcen zu verbrauchen,
Das war ja im Prinzip meine Frage: was bietet die Permakultur, um es denen klar zu machen, dass sie dann auch glücklicher werden?
Denn es macht glücklich, im Einklang zu leben und Genügsamkeit bedeutet ja nicht, dass man auf etwas verzichtet - man "braucht" es auch nicht mehr!!!

Gibt es in der PK-"Ideologie" irgendwelche Hilfen, glücklich und "selbstgenügsam" zu werden und daher auch mit wenigem zufrieden sein zu können?

Es wird nicht klappen, von anderen Menschen Verzicht zu verlangen - die werden fragen: "wieso? was hab ich davon?"

kann man da etwas tun?? :hmm:

nur vorleben reicht offensichtlich nicht - das holt nur die ab, die sowieso schon im Aufbrechen waren.....

Ich finde halt, vor allem deshalb macht es einen großen Unterschied, ob ich sage "ihr müsst euch beschränken!" oder "lernt doch Genügsamkeit! Das macht auch glücklich und die Erde braucht es"

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#236

Beitrag von Rohana » Mi 16. Aug 2017, 14:24

Tja, da wiederholst du meine Frage: Wie werden die Menschen da draussen von PK abgeholt? Eine Antwort darauf war: Gar nicht, das muss schon jeder selbst machen. :flag:
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#237

Beitrag von Manfred » Mi 16. Aug 2017, 15:12

Der deutsche Michel braucht halt seinen ideologischen Grabenkrieg.
Recht haben um jeden Preis, egal, was dabei kaputt geht und wie viel Geld sinnlos verpulvert wird. Siehe z.B. all die Missstände und gescheiterten Projekte bei unseren "Naturschutzverbänden".
Die Australier sind viel pragmatischer. Die machen das, was funktioniert. Da gibt es PK-Schulbücher.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#238

Beitrag von Rati » Mi 16. Aug 2017, 15:23

Manfred hat geschrieben:Der deutsche Michel braucht halt seinen ideologischen Grabenkrieg..
Manfred hat geschrieben:Die Australier sind viel pragmatischer. Die machen das, was funktioniert. Da gibt es PK-Schulbücher.
ah geh, ;)
Weder DEN deutschen Michel als auch DEN pragmatischen Australier gibt es.
Bewustseinsbildung geht auf vielen Wegen und das ein Schulbuch für PK alle "abholt" ist auch nicht zu erwarten.

Zeit braucht's, Geduld, einen gewissen weltlichen Druck (merken halt immer mehr menschen das die Natur Probleme hat und das sich das direkt auf sie selber auswirkt) und Multiplikatoren (uns zB*) mit möglichst wenig Vorurteilen gegenüber den "anderen". :)

Grüße Rati

*wobei ich jetzt gar kein Permakulturist bin.
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#239

Beitrag von aron » Mi 16. Aug 2017, 15:32

Manfred hat geschrieben:Der deutsche Michel braucht halt seinen ideologischen Grabenkrieg.
Recht haben um jeden Preis, egal, was dabei kaputt geht und wie viel Geld sinnlos verpulvert wird. Siehe z.B. all die Missstände und gescheiterten Projekte bei unseren "Naturschutzverbänden".
Die Australier sind viel pragmatischer. Die machen das, was funktioniert. Da gibt es PK-Schulbücher.
Was hat diese Breitseite gegen die " Naturschutzverbände" jetzt mit der Anwendung von PK zu tun?

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#240

Beitrag von Adjua » Mi 16. Aug 2017, 15:55

Meiner Meinung nach sind die Ziele von PK auch die Ziele von jedem, der sich mit nachhaltiger LW beschäftigt. ABER: Es gibt eine Menge PK-Methoden, die schlicht und einfach unwirtschaftlich für jeden sind, der vom Ertrag leben will. Es gibt schlicht und einfach keinen, der Gemüse oder Ackerbau auf PK-Art macht, und davon leben kann. Auch hier ist kein einziges Beispiel gebracht worden. Bei Tieren weiss ich es nicht. Ich weiss nur, zum Beispiel Alm nachhaltig bewirtschaften ist NUR nach Methoden möglich, die vermutlichnPK-Konform sind.

PK ist für mich keine Alternative zu Methoden der nachhaltigen Landwirtschaft, die nicht PK"konform" gesehen werden.Jedenfalls kann ich nach wie vor nicht sehen, wie das gehen soll. Intellektuelle Unehrlichkeiten, wie die Vereinnahmung von Betrieben, die unkonventionell wirtschaften, als PK (Jean Pain zum Beispiel), oder Schaumschläger wie der Sepp Holzer, oder Sonnentor-Showprojekte helfen da nicht weiter.

Sehr wohl kann man aber PK-Elemente in sein Wirtschaften einbauen, auch als Landwirt oder Gärtner, der davon leben will.

Nicht gerade die reihenlose Feldwirtschaft im Gemüsebau und auch nicht die Renaturierungs-Philosophie von Holzer (oder seine barockgartenähnlichen Gemüseglashäuser und auch nicht die Baggermethoden), aber sehr vieles andere.

Wie in der heutigen Zeit leider üblich, ist kritische Diskussion darüber gar nicht einfach bis unmöglich.

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