Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#241

Beitrag von Manfred » Mi 16. Aug 2017, 16:28

@aron: Weil sie so einen unschönen Kontrast zur PK darstellen.

Das persönliche Dilemma von Rohana aber ich allerdings noch immer nicht ganz verstanden.
Auf der einen Seite scheint sie interessiert, auf der anderen drückt sie ständig eine bewusste oder unterbewusste Ablehnung aus.
Ich für meinen Teil habe Probleme mit dem Abholen. Weil das idR Emotion und einfache Wahrheiten erfordert (wo wir wieder bei den NGOs wären, wo das wirtschaftliche Kriterium die Kampagnenfähigkeit ist).
So kann man einem hochkomplexen Gefüge nicht gerecht werden.

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#242

Beitrag von Manfred » Mi 16. Aug 2017, 16:40

Adjua hat geschrieben:Es gibt schlicht und einfach keinen, der Gemüse oder Ackerbau auf PK-Art macht, und davon leben kann.
Wieso behauptest du das immer wieder, obwohl hier im Forum diverse Beispiele aufgeführt wurden?

Adjua
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#243

Beitrag von Adjua » Mi 16. Aug 2017, 17:11

Manfred hat geschrieben:
Adjua hat geschrieben:Es gibt schlicht und einfach keinen, der Gemüse oder Ackerbau auf PK-Art macht, und davon leben kann.
Wieso behauptest du das immer wieder, obwohl hier im Forum diverse Beispiele aufgeführt wurden?
Welche? Ein einzigeer Schwede war dabei, der zumindest behauptet, Gemüseproduktion zu machen. Wieviel steht nirgends, aber Buch kann man sich kaufen. Sonnentor, sorry, dass ich nicht lache und die Samengärtnerin, dich sicher tolle Kurse gibt, ernährt die Menschheit mit ungemähten Rändern, Kräuterspirale und sonstigem auch nicht.

Das ist alles wenig mehr als Sepp-Holzer-Niveau, sorry.

Können wir nicht mal eine Diskussion führen, die intelligenten Menschen angemessen ist?
Permakultur muss ja schliesslich nicht alles können.

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#244

Beitrag von Manfred » Mi 16. Aug 2017, 17:43

Wenn du Richard Perkins nicht glaubst, dann fahr halt mal hin, und schau seinen Betrieb an. Die Familie lebt nicht nur davon, sie haben in der Saison sogar mehrere Angestellte dort.
Mark Shepard wurde X-Mal erwähnt. Salatin sehe ich nicht als PK an, wegen des Futtermittelzukaufs. Auf dem Hof gibt es aber Unterbetriebe, z.B. den Gärtner und Koch, die ich durchaus als PK einstufen würde.
Was ist an Gabe Browns Betrieb nicht PK? Was macht Ernst Götsch falsch? Friedrich Wenz? Michael Phillips?
Friedmunt Sonnemann? Große Teile der nordamerikanischen Urban Gardening Szene?
Alles Acker- und Gartenbau.
Meinen Baustelle ist ja mehr die Tierhaltung. Da kenne ich weltweit inzwischen diverse Betriebe, dich ich voll als PK einstufen würde und die gut davon leben.

Deine Motivation, all diese Menschen zu diffamieren, erschließt sich mir einfach nicht. Es ärgert mich.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#245

Beitrag von Adjua » Do 17. Aug 2017, 10:06

Manfred, ich habe niemanden diffamiert. Es ist durchaus ehrenwert, beispielsweise eine Samengärtnerei zu betreiben und auch von Büchern oder Kursen zu leben. Es ist nur kein Argument dafür, dass PK die Menschheit ernähren kann. Wenn man jetzt ständig "xy lebt gut davon" und Produktion im Sinne von "Menschen ernähren" vermischt, bringt das die Diskussion "Wie effizient ist PK" nicht weiter. Das ist es aber, was viele Berufsladwirte und Erwerbsgärtner zu Recht interessiert. Wie auch von Rohanna in ihrem Thread völlig nachvollziehbar ausgeführt.

Ich mache es auch nicht anders. Ich mache meine Experimente, die durchaus in die Kategorie PK fallen würden. Finanzieren tun das die Ferienwohnungen. Müsste ich Geld durch Verkauf von Gemüse oder Entenfleisch oder Wachteleiern verdienen, könnte ich mir die PK-Methoden nicht leisten.

Deswegen würde ich auch nie behaupten, dass meine Methoden für Erwerbsgärtner oder Landwirte empfehlenswert sind.

Wenn ich Sonnentor oder Holzer sehr kritisch gegenüber stehe, habe ich gute Gründe dafür an verschiedenen Stellen schon ausgeführt. Das hat auch mit Diffamieren nichts zu tun, oder soll jeder, der sich PK nennt, automatisch sakrosankt sein?

Also nochmals:
Es geht nicht darum, ich irgendwem "glaube" (ich glaub dem Schweden schon, dass er irgendwelches Gemüse produziert, nur wieviel und mit welchem Aufwand wär interessant).

Es geht auch nicht darum, irgendwen zu "diffamieren", aber es muss möglich sein, unseriöse Aussagen anzuzweifeln bzw. unseriöse Methoden zu kritisieren.

Was ist daran so schwer zu verstehen oder so ärgerlich?

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#246

Beitrag von kraut_ruebe » Do 17. Aug 2017, 11:24

Adjua hat geschrieben:. Wenn man jetzt ständig "xy lebt gut davon" und Produktion im Sinne von "Menschen ernähren" vermischt
das sind zwei paar schuhe.

das einzige, wo das zusammenhängt, ist bei der frage, ob am ende auch genug für alle da wäre, wenn sich alle auf - weniger ernteintensive pro produkt - PK-methoden umstellen und die bislang herrschende massenproduktion stück für stück aufgegeben werden würde. und die antwort darauf ist: rein rechnerisch, auf die vorhandenen flächen bezogen, ja.

es wär sehr schön, wenn man damit aufhören würde, das zu vermischen. es hat nix miteinander zu tun und hilft auch keinem nur ein stück weiter. es ist bloss eine rechnung, die zeigt, wenn man die flächen anders nutzt als bisher, auch unterm strich ausreichend nahrung erzeugt werden könnte.
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Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#247

Beitrag von Manfred » Do 17. Aug 2017, 13:12

Als Landwirt oder Erwerbsgärtner interessiert es mich allenfalls akademisch, ob man damit theoretisch die Menschheit ernähren könnte (was durchaus möglich wäre).
Interessant ist, ob ich damit das erreichen kann, was ich erreichen möchte.

Und da bist du mit deinen Methoden
Adjua hat geschrieben:Deswegen würde ich auch nie behaupten, dass meine Methoden für Erwerbsgärtner oder Landwirte empfehlenswert sind.
nun mal nicht das Maß der Dinge. Ich wüsste nicht, dass irgendwo geschrieben steht, dass jeder PK-Erwerbsmensch es so zu machen hätte wie Johanna in ihrem Hausgarten am Berg.
Mag sein, dass dort die eine oder andere Anregung zu finden ist, aber als Erwerbsgärtner würde ich mich doch prioritär bei Erwerbsgärtnern umsehen.
Und dass der Marktzugang nicht der sein wird, die Preise der bisherigen Aldi-Lieferanten zu unterbieten, dürfte auch klar sein.
Bei mehreren der PK-Erwerbsgärtner, die ich im Auge habe, ist z.B. die Lieferung schnittfrischer, servierfertiger Microgreens an Restaurants und Läden ein wichtiges Standbein.
Solange es keine entsprechenden Erfassungs- und Vermarktungsstrukturen gibt, wird man immer in der Nische arbeiten müssen. Oder man geht, wie Mark Shepard, den langen Weg und baut selbst solche Strukturen auf. Die vom ihm wesentlich mit angeschobene Vereinigung "Organic Valley" ist heute die größte Bio-Kooperative in Nordamerika mit über einer Milliarde Dollar Umsatz. Sein Betriebskonzept wird in seiner Region nicht umsonst reihenweise kopiert. Entsprechende Luftbilder hatte ich ja schon mal verlinkt.

Adjua
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#248

Beitrag von Adjua » Do 17. Aug 2017, 21:03

Ohne dich jetzt ärgern zu wollen, Manfred: Microgreens macht unser Biogärtner auch. Plus einige Spezialgemüse für Luxusrestaurants.

Was ist nun an Microgreens PK?

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#249

Beitrag von Manfred » Do 17. Aug 2017, 21:11

Was ist daran nicht PK, wenn entsprechend angebaut wird?

Dein Schubladen-Dilemma scheint sich immer noch nicht aufgelöst zu haben.

Fred
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#250

Beitrag von Fred » Fr 18. Aug 2017, 01:18

Adjua hat geschrieben:Was ist nun an Microgreens PK?
Genauso viel oder Genauso wenig wie ein Bulldozer.

Es ist ja nicht schlimm, wenn man nicht versteht, daß Permakultur kein Produkt ist, das man kauft, aus dem Karton auspackt, aufstellt und dann hat man Permakultur.
Nur wenn solche Leute meinen, sie müssten hier [im PK-Bereich] das große Wort führen, :platt: :bang:

Es kommt nicht auf die Dinge an, aus denen man eine PK aufbaut, sondern darauf wie man daraus ein System gestaltet.

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