Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

Moderator: kraut_ruebe

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#41

Beitrag von Manfred » Fr 28. Jul 2017, 22:54

Hier die Zahlen von Richard Perkins:
https://www.youtube.com/watch?v=-A0uNUN9UG0

Auch er bestätigt, was hier schon oft geschrieben wurde.
Die wirtschaftlichen Chancen sind sehr gut, wenn man ein Händchen für die Vermarktung hat und seine Kosten konsequent im Griff behält.
Um schnell Gewinne zu machen, braucht es Produkte mit hoher Umsatzrate. Gemüse, Hähnchen, Eier.
Andere Sparten brauchen teilweise einige Jahre um in den Grünen Bereich zu kommen, schon weil sie das Kapital viel langsamer drehen und gemessen am Umsatz eine deutlich höheres Investment erfordern, wie z.B. die Mutterkuhhaltung.

Auf meinem Hof wäre ein zweiter Betrieb im Betrieb durchaus vorstellbar. Gemüse, Geflügel, Direktvermarktung. Ein geeigneter Mitunternehmer ist bisher aber nicht aufgetaucht.
Mit selbst fehlt die Freude an diesen Betriebszweigen.
Mein Ding ist, das Grünland-Ökosystem besser zu verstehen und zu nutzen und die Mutterkuhhaltung wirtschaftlicher zu machen, was mir auch immer besser gelingt.

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#42

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 29. Jul 2017, 06:16

Adjua hat geschrieben:
kraut_ruebe hat geschrieben:mich auch , peter :)

@adjua: es steht auf der HP drauf, das bild sieht so aus wie man sich einen PK-garten vorstellt, eine der grossen PK-akademien beschäftigt sie. wozu es anzweifeln?
Ich zweifle nichts an.
Warum sieht das so aus, wie man sich einen PK Garten vorstellt? Ein Beispiel und ich bin zufrieden.
ungepflegter rasen, keine kanten ausgemäht, beete ohne form, welche einfach irgendwo beginnen und wieder aufhören, keine reihen in den beeten, in den beeten viel zu dicht gepflanzt für konventionelle begriffe, runde formen, die abhänge sinnvoll genutzt; nicht angebundene, nicht ausgegeizte, nicht von blättern befreite tomatenpflanzen mit gras dazwischen.

und nicht zuletzt natürlich das schaustück, das du schon alleine deshalb haben musst weil dich sonst alle fragen wo es denn wäre, und 5 von 10 kunden rummeckern würden, dass es keine PK sein kann, wenn die nicht da ist: die kräuterspirale
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#43

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 29. Jul 2017, 07:16

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Wenn ich unseren Hof und das was wir da so treiben nach den 12 Prinzipien der PK beurteile würde ich meinen, dass sehr viele Bereiche (Hausbau, Garten, Vereinstätigkeit usw.) sich mit diesen Punkten decken. Trotzdem werde ich nicht auf die Idee kommen den Hof als PK-Hof zu bezeichnen, denn die vielen Menschen die bei uns kommen und gehen sehen unterschiedlichste Dinge und haben dafür alle möglichen Bezeichnungen, warum sollte ich mich also festlegen?
Seit heuer erzielen wir auch Einkommen aus dem Hof, obwohl wir das nie so vorgehabt haben. Zumindest sind unsere Tiere bereits ein Jahr lang finanziert und die Investitionen den Verein betreffend ebenso. Ob sich ein lebensfähiges Einkommen daraus entwickelt werden wir sehen.
cool. freut mich, dass sich das so entwickelt. für euch und auch für die region :daumen:

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richard, ich denke, du hältst das aus und findest die freude über die entwicklung deswegen nicht gestört oder geschmälert:

[ironie an] schade halt, dass das nur durch die gruppenführungen mit fremden und durch 'schmutziges' geld von aussen passiert, und nicht durch eurer hände arbeit. ist somit also nur geschäftemacherei unter dem deckmantel irgendeiner modezeiterscheinung [/ironie aus]

ich würd ja echt gerne mal sehen, ob sich jemand mal traut, die üblichen abwertenden frechheiten auch dem richard hinzuwerfen. oder gilt das nur für menschen, die man nicht kennt?
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#44

Beitrag von Peterle » Sa 29. Jul 2017, 08:24

Also wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist es überhaupt nicht einfach (wenn es überhaupt möglich ist) einen laufenden Betrieb so ohne weiteres als PK vorzuführen. Es werden in letzter Konsequenz nur Kreisläufe verlangt und möglichst umweltneutrale (wenn nicht gar umweltfördernde) Produkte. Also eine Aluminiumhütte könnte niemals PK sein, da diese keinerlei Kreisläufe unterstützt bzgl. Aluminium und Raubbau an der Natur erzwingt (Bunterden, Energieeinsatz).
Eine Biogärtnerei wäre oftmals nach den Regeln der PK geführt, auch wenn das dem Betreiber gar nicht bewusst sein muss. Genauso könnte eine Gärtnerei die Waren aber aus einer Großgärtnerei im Ausland beziehen unter hohem Einsatz von Energie (Transport) und hauptsächlich Produkte vermarkten, welche weder an das Land angepasst sind noch nachhaltig erzeugt wurden (hoher chemischer Einsatz, Blumen aus Holland).

Im sichtbaren Teil müssen die sich nicht besonders stark unterscheiden. Maßgeblich wichtig scheint mir, dass immer mehr Prinzipien der PK eingehalten werden (global) und somit in der Summe von allein eine Änderung im Weltbild ergeben. An den wirtschaftlichem Zielen der jeweiligen Unternehmen ändert sich nichts.

So jedenfalls ergibt das für mich einen Sinn. Noch nicht ganz rund, aber wird ;)

Gruß

Peter

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#45

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 29. Jul 2017, 10:33

kraut_ruebe hat geschrieben:ich würd ja echt gerne mal sehen, ob sich jemand mal traut, die üblichen abwertenden frechheiten auch dem richard hinzuwerfen. oder gilt das nur für menschen, die man nicht kennt?
ist ja schon der erste Schritt zur Besserung - jemand, der so handelt, spürt schon irgendwie, dass man "solche Frechheiten" keinem Menschen an den Kopf werfen sollte.... :)

Ich persönlich finde es ok, wenn man auch durch Führungen und Kurse Geld verdient - oder als Makler oder als Bauarbeiter oder Kinder hütet neben der "Landwirtschaft" (die dann aber keine klassische Vollerwerbslandwirtschaft ist und das sollte man auch realistischerweise zugeben....).

ist die Frage, ob man allein von PK leben kann unmoralisch? ich meine die Frage, keinen Vorwurf, keine Forderung....

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mich stört deine Signatur, aber das wird dich wiederum nicht jucken.
(a bad day on the farm is better than a good day in the city)

Stadt ist nicht immer ein Monster und man kann auch in der Stadt das Beste aus dem Vorhandenen machen!!

Und "Pk leben" ist gerade in der Stadt immens wichtig!
Irgendwann brauchen die meisten "Landeier" das, was in der Stadt erfunden und erzeugt wird.
Stell dir mal vor, jeder, der in einem Plattenbau auf wenigen qm lebt, will plötzlich auch ein Haus am Land - dann wäre es dort bald sehr sehr eng - ? :flag:
wäre schade, alle "Stadt-PKler" zu vergraulen, denn hier kann man sehr sehr viel bewegen! :hhe:

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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#46

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 29. Jul 2017, 10:52

Peterle hat geschrieben: So jedenfalls ergibt das für mich einen Sinn. Noch nicht ganz rund, aber wird ;)
:daumen:
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#47

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Sa 29. Jul 2017, 12:39

kraut_ruebe hat geschrieben:richard, ich denke, du hältst das aus
Leider ist diese Aussage ja auch oftmals keine Ironie, aber wir leben halt mal in einer von Neid zerfressenen Gesellschaft.
Und wenn ich das so lese kann ich ja fast meine Gedanken zum PK-Hype nicht hintanstellen. Das hat nichts mit einer wirklichen PK-Denkweise zu tun. Aber wer ein Etikett braucht soll sich eines nehmen ich bleibe unkonventionell insofern kann mir eigentlich das Ganze den Pukel runter rutschen :engel:
kraut_ruebe hat geschrieben: 'schmutziges' geld von aussen
Geld kommt immer von außen, den sonst müsste man Geld drucken können. Das ist, soweit ich weiß aber illegal.
Wenn ich eine PK-Tomate verkaufe (was ich nicht mache) dann wir diese auch mit schmutzigem Geld von außen bezahlt, ist ja auch durch schmutzige Arbeit entstanden (die Tomate)
kraut_ruebe hat geschrieben:und nicht durch eurer Hände Arbeit.
Manches Mal ist es besser mit dem Kopf zu arbeiten, allerdings kommen bei uns die Hände auch nicht zu kurz, wer möchte kann das gerne ausprobieren und wenn er unser Tempo 3 Wochen durchhält bekommt er eine goldene Klomuschel :grinblum:
kraut_ruebe hat geschrieben:Deckmantel irgendeiner modezeiterscheinung
Nun muss man dazu wissen, dass es ein sogenanntes "Naturdefizitsyndrom" (hat Buchkammer mal gefunden; wir beschäftigen uns schon seit einigen Jahren damit ist also nicht neu) gibt. Und wenn man sich damit auseinandergesetzt hat weiß man, dass man seine Ziegen nicht unbedingt essen muss und seine Esel nicht unbedingt zu Salami verarbeiten muss um einen Mehrwert in der Gesellschaft zu erzeugen. Im Übrigen gibt es die Modezeiterscheinung seit mind. 30 Jahren in Frankreich.
Weiter will ich auf den Satz gar nicht eingehen, wer sich für unsere Geschäftemacherei interessiert ist gerne eingeladen diese zu erkunden.
Wie gesagt wir leben in einer Neidgesellschaft und da kann man sich nur auf den Kopf klopfen :bang: :bang: :bang: :bang:
Blöderweise schließe ich immer von mir auf andere. Mich freut es zB. wenn etwas gelingt, wenn jemand aus seinen Anstrengungen auch ein gewisses Einkommen erzielt. Natürlich schaue ich mir die Sache dann genauer an, denn Blender gibt es zu Hauf und das Internet ist geduldiger als Papier.

Manfred

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#48

Beitrag von Manfred » Sa 29. Jul 2017, 13:04

Auch Aluhütten und die Nutzung von Bodenschätzen sind m.E. nicht grundsätzlich ausgeschlossen.

Im Recyclingprozess sowieso, aber auch die geologischen Prozesse, bei denen Bauxit entsteht, laufen ja weiter ab und das gewonnene Aluminium verschwindet nicht von der Erde.
Wichtig wäre halt, nur regenerative Energie zu nutzen, keine Schadstoffe und sonstigen massiven Umweltschäden zu erzeugen und das gewonnene Aluminium mögl. häufig und lange im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft zu nutzen, bevor es in irgendeiner Form wieder zurückgeführt wird.

Es geht ja nicht darum, die Menschheit in die Steinzeit zurück zu verstehen, sondern darum, unser Wirtschaften so zu verändern, dass nicht mehr verbraucht wird als in irgendeiner Form wieder entsteht, abgesehen von der Sonne als zerfallendem Energielieferanten, die wir nicht beeinflussen können.

Aber keine Frage: Was wir einsparen, brauchen wir nicht zu produzieren.

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kraut_ruebe
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Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#49

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 29. Jul 2017, 13:45

RichardBurgenlandler hat geschrieben: Leider ist diese Aussage ja auch oftmals keine Ironie, aber wir leben halt mal in einer von Neid zerfressenen Gesellschaft.
ich würd dir gerne zustimmen, weil ich von diesem neid schon auch was sehe, so im täglichen leben. hier aber hab ich jüngere forumsaussagen hergenommen und auf dich umgemünzt (dich deshalb, weil dich hier einige kennen, ich dich kenne, und weil ich weiss, dass das was du schreibst auch so ist wies dasteht. zeitlich günstig kams auch grad.).

da seh ich weniger neid als irgendwas, was irgendwo zwischen unverständnis und strikt verweigerter akzeptanz liegt.

vielleicht kannst du uns diese akzeptanzhürde einreissen. du und euer projekt habt das potential dazu.
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viktualia

Re: Ein PK-Hof als Einkommensquelle und eine Frage an Olaf

#50

Beitrag von viktualia » Sa 29. Jul 2017, 13:55

weil es Dinge auf dieser Welt gibt die
- weder ökologisch
- noch sozial
- noch Kreisläufe

sind bzw. zulassen.
Könnte mir bitte jemand erklären, was das sein soll.
Ohne provozieren zu wollen: ich seh es nicht.
Jedes Gift ist Teil der Kreisläufe, sonst könnte es nicht vergiften.
Aluminium hatten wir auch schon: Teil der Ökologie, durch Mehrfachnutzung durchaus PK-tauglich;
Plastik dito. Alle Materialien, Geld, Gebäude, Grenzen - ich seh nicht, was gemeint sein könnte, so grundsätzlich.

Was auf dieser Erde ist weder ökologisch, noch sozial oder Teil eines Kreislaufs?
Einige abstrakte Gedanken, ja, aber das sind ja keine "Dinge".

Da bin ich jetzt wirklich gespannt.

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