Werdegang der Permakultur

Moderator: kraut_ruebe

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Thomas/V.
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Re: Werdegang der Permakultur

#121

Beitrag von Thomas/V. » Do 3. Aug 2017, 19:54

Kennste den Begriff "Vorbewusst"? Nicht ganz unbewusst, aber auch nicht bewusst.
Mir kommt es so vor, als würden ca. 5% merken, das sie in einem kranken System stecken (aber glauben, das sie selbst aber nicht, oder kaum, krank sind, was natürlich Quatsch ist, weil das System jeden auf irgendeine Art krank macht), 90% merkt ein gewisses undefinierbares Unwohlsein, ohne groß weiter darüber nachzudenken (könnte ja beim Konsumieren stören) und der Rest merkt, das es ihm sehr gut geht und will um keinen Preis irgendwas ändern.
Zum Arzt gehen aber nur die, die merken, das sie wirklich nicht mehr so weiter machen können. Und wieviele versuchen davon die Ursachen der Krankheit zu suchen? Und wieviele davon dringen wirklich zum Kern der Probleme vor?
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Werdegang der Permakultur

#122

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Do 3. Aug 2017, 21:00

Buchkammer hat geschrieben:
Peterle hat geschrieben:... die die Hintergründe erkennen möchten, ohne es selbst umzusetzen.
Ich befürchte, dass wird ohne Praxis nicht funktionieren. :kaffee:
Zum Glück hält die deutsche Sprache die Entsprechung bereit :)

Vor dem Erkennen oder der Erkenntis steht das BEGREIFEN ( nicht begrapschen) und das beschreibt ja nun keinen rein kognitiver Vorgang sondern vielmehr einen physisch motorischen.

Also raus in den Garten und beobachten, beobachten, beobachten.

ZB habe ich heuerr erst entdeckt wie unterschiedlich Apfel und Quitte blühen. (Googeln gilt nicht nur Beobachtung :engel: )

viktualia

Re: Werdegang der Permakultur

#123

Beitrag von viktualia » Fr 4. Aug 2017, 11:52

Deswegen meine ich ja, das es nicht reicht, sich über alle möglichen Teilgebiete Gedanken zu machen, diese zu vernetzen usw., aber die Realität des "jetzt Seienden" auszublenden in der Hoffnung, das sich das alles dann schon irgendwie ergibt.
Lach, schon 4 Seiten her....
Danke Richard, gutes Bild.
Mir geht im Moment im Kopf herum, dass ja alle KInder in eine "fertige" Welt hineingeboren werden
und alle dann erst mal recht neutral die Welt "betatschen", bevor sie dann weiter lernen, laufen zum Beispiel und sprechen,
und erst dann die vorher "begriffenen" Dinge in Bezug setzten, sprich, erkennen.
("Tasse" ist erst ein rundes, hartes Ding - dann was zum draus trinken
- dann ein rundes Ding zum trinken das auch dann noch einen Henkel hat, wenn der nach hinten gedreht und ausser Sicht ist,
"Objektkonstanz" heisst das dann für Eingeweihte).
Also "Teilgebiete einsortieren, vernetzten und dann schauen, wie es zum anderen passt", würd ich als normal ansehen.

Zu psychischen Erkrankungen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... echststand und
https://www.rehadat-statistik.de/de/beh ... index.html
Thomas, das ist gut die Hälfte deiner 90%.......
Und, wie gesagt, wenn es "Angebote" gibt, die zwar nicht Therapie heissen, aber frei vom krankmachenden "Normalen" sind,
weil sie halt das "Bezug nehmen" fördern statt unterdrücken - das bringt´s.
Lach, mir scheint, ich geh so begeistert darüber ab, grade weil es keine Ideologie ist, obwohl es alles hat, was es zum funktionieren braucht;
und manch andere sind misstrauisch, weil es behauptet, zu funktionieren,
was ja bislang nur Ideologien vorbehalten war, dieser "Anspruch".

Erlaubt mir also ein abschliessendes Geschwurbel: (schwurbeln: beigeisterte Bilder statt trockener Definitionen)
PK-Strukturen sind, so wie bei der neueren Entwicklung im Therapeutischen, eher eine Art "Rechenschieber", mit der die beteiligten Komponenten/Werte zueinander in Bezug gesetzt werden können.
Man kann "sauberer" mit ihnen rechnen, hat auch mehr Zahlen/Werte als beim Abakus.
Es ist aber dennoch keine Zauberei sondern eine Weiterentwicklung des Vorhandenen.
Es gibt uns nicht direkt unsere Souveränität zurück,
sondern gibt einen Überblick, was wir erreichen können, wenn wir die Sachen IN DIE HAND NEHMEN.
Selbstverantwortlich, als Teil eines großen Ganzen.

ChrisS
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Re: Werdegang der Permakultur

#124

Beitrag von ChrisS » Fr 4. Aug 2017, 11:54

Hallo Adjua,
Adjua hat geschrieben:Unkrautdruck: Ich habs schon probiert, mit Waldstaudenroggen. Das Unkraut ist nämlich oft auch mehrjàhrig :) Wie willst ein Roggenfeld mulchen?
Das hängt von der Größe ab. Üblicherweise sind die Flächen in der Permakultur doch eher klein. Wenn es schon ein Feld sein muss, würde ich wahrscheinlich wie im "normalen" Bio-Anbau handeln, d. h. zum Beispiel mit Untersaaten (was auch Fukuoka gemacht hat), auch Streifen mit Mulchpflanzen wären denkbar (wenn man genug Platz hat). Und dann bleiben noch die Möglichkeiten der mechanischen Unkrautbekämpfung mit Striegel, Hackbürste usw.

Hallo Hobbygärtnerin,
hobbygaertnerin hat geschrieben:So ganz kann ich mich mit der Theorie auch nicht anfreunden.
Dann müssten die Ampferblätter ja nur so strotzen vor Gesundheit, aber auch das Vieh verschmäht sie.
Die Geschmäcker sind halt verschieden und vielleicht ist es auch eine Frage der Intelligenz.
Hier sind mal zwei Tabellen, die die unterschiedlichen Gehalte an Inhaltsstoffe zeigen:

http://www68.zippyshare.com/v/SCVtmdoH/file.html
http://www68.zippyshare.com/v/XIZNjG0a/file.html

Herzlichen Gruß
ChrisS

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Thomas/V.
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Re: Werdegang der Permakultur

#125

Beitrag von Thomas/V. » Fr 4. Aug 2017, 11:59

Thomas, das ist gut die Hälfte deiner 90%.......
Ja. Und die andere Hälfte glaubt, gesund zu sein, weil sie noch so funktioniert wie gewünscht.
Es gibt ja auch Leute, die z.B. ihre Kinder verprügeln und das für völlig normal und richtig erachten und es strikt ablehen würden, das als krankhaft zu bezeichnen.
Oder die vielen, die irgendwelche Süchte haben, arbeitssüchtig sind oder was auch immer.
Von denen, die irgendwelche körperlichen Gebrechen haben, die aber eigentlich auch oft psychisch verursacht sein können, oder durch Streß, Mobbing usw. gar nicht zu reden.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Torsten
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Re: Werdegang der Permakultur

#126

Beitrag von Torsten » Fr 4. Aug 2017, 13:11

Thema Roggenfeld mulchen: Die "under cover farmers" pflanzen Gründüngung (16 Sorten mix, angepasst an die Situation) und "knicken" die dann einfach um. Mit speziellen Pflanzern sähen sie dann durch die Mulchdecke. Zudem gibt es oft eine Untersaat die nach der Ernte gleich dem Unkraut das Licht nimmt.
Agriculture is really the domestication of Humans.
(Toby Hemenway)

Mein Youtube Kanal: https://www.youtube.com/c/ProjektWaldgarten

viktualia

Re: Werdegang der Permakultur

#127

Beitrag von viktualia » Fr 4. Aug 2017, 13:31

Buchkammer:
Was mich wundert: Wenn ich so viel Zeit im Forum verbringen und Buchstaben in die Tastatur kloppen würde - wer würde sich dann um meine Selbstversorgung kümmern?
Wenn ich während der "Grundsatzdiskussion" nicht meinen Komposthaufen umgesetzt hätte, wäre ich aus dem Rohrspatz-modus gar nicht mehr rausgekommen.
Und weist du, was ich während dem "Werdegang" geprüttelt hab?
Das hier, nen Gartenweg aus alten, dicken Kacheln (noch nicht ganz fertig, wie man sieht).
(Edit: Zufälig, nicht beabsichtigt. Ohne deinen "Einwand" wär´s mir gar nicht aufgefallen...)
Dateianhänge
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Re: Werdegang der Permakultur

#128

Beitrag von Buchkammer » Sa 5. Aug 2017, 14:51

Ja, sieht schön aus. Sind die Kacheln nass oder glänzen und spiegeln die auch im trockenen Zustand?
Gestern war ich klug und wollte die Welt verändern. Heute bin ich weise und möchte mich verändern. (Rūmī)
https://www.bewusste-menschen.de/

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Re: Werdegang der Permakultur

#129

Beitrag von Adjua » Sa 5. Aug 2017, 16:53

Torsten hat geschrieben:Thema Roggenfeld mulchen: Die "under cover farmers" pflanzen Gründüngung (16 Sorten mix, angepasst an die Situation) und "knicken" die dann einfach um. Mit speziellen Pflanzern sähen sie dann durch die Mulchdecke. Zudem gibt es oft eine Untersaat die nach der Ernte gleich dem Unkraut das Licht nimmt.

Jo. Sowas gibts auch im grösseren Stil, siehe Thema Untersaaten. Nur das erfordert eine Saison, die "Pflanzung" oder Saat von Gründüngung und nachherige Saat von Roggen o.ä. erlauben würde. Wie geht das von Mitte Mai bis Oktober (spätestens)?

Nach der Ernte konnte ich hier noch nie was säen. Jedenfalls nix , was abfriert.

@ChrisS: Man kann die Welt nicht nur von kleinen Gärten ernähren. Oder man sagt gleich, PK ist für Hobbyisten und kein Ersatz für andere Methoden in der LW.

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Re: Werdegang der Permakultur

#130

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 5. Aug 2017, 17:00

diese theorie, dass die kleingärten (so um nen hektar rum ist mit 'klein' gemeint) die welt ernähren könnten, gibt es:

https://www.selbstvers.org/forum/viewto ... ow#p131744
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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