Werdegang der Permakultur

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Peterle
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Werdegang der Permakultur

#1

Beitrag von Peterle » Mi 26. Jul 2017, 10:10

Da es mir wichtig ist, möchte ich mal meine Gedanken zur Permakultur darlegen.
Dabei möchte ich auch klar machen, dass ich Permakultur im Sinne des Wortes hervorragend finde. Die Entwicklung, die das ganze nimmt, finde ich weniger gut, da es den Begriff vernebelt, viel Geschwafel ohne Substanz produziert und auch keine Ergebnisse bringt.

Ich habe mir die Mühe gemacht meine Gedanken extern zu verfassen. Es ist etwas mehr geworden (obwohl eigentlich immer noch nicht genug), daher rechne ich eigentlich nicht wirklich mit Reaktionen. Um weiteren Stress zu vermeiden konnte ich mich so aber wenigstens sortiert mitteilen.

Gruß

Peter

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Re: Werdegang der Permakultur

#2

Beitrag von Peterle » Mi 26. Jul 2017, 10:10

Permakultur im Vergleich

Ein neues Konzept oder alter Wein in neuen Schläuchen?

Der Begriff Permakultur kommt aus dem englischen und bildet sich aus den Worten permanent agriculture. Damit ist auch gleich die Wurzel dieser neuzeitlichen Strömung erklärt, Gartenbau und Landwirtschaft in allen Größen und Facetten.

Heute wird unter diesem Begriff nicht mehr nur der Ursprung verstanden, sondern ein universelles Denkprinzip, für jeden Anwender und jede Situation angepasst. Speziell letzteres hat mich bewogen, diesen aktuellen Trend genauer zu untersuchen.


Der Ursprung

In den 70er Jahren wurde vom Gründer dieser Bewegung Bill Mollison in Australien das Prinzip sich ergänzender und gegenseitig stärkender Kreisläufe in der Landwirtschaft konsequent und erfolgreich umgesetzt. Ziele waren selbstregulierende effektive Abläufe, die die Arbeit des Menschen auf das Notwendige reduzieren, den Einsatz der Mittel möglichst gering und effektiv halten und dabei den Eingriff des Menschen in das bestehende Ökosystem so sanft wie möglich und die Bewirtschaftung dabei so nachhaltig wie möglich gestaltet. Dabei sollten natürlich die Bedürfnisse des Menschen, also Nahrung, Rohstoffe etc. befriedigt werden, kurz also es sollte ein Ertrag erwirtschaftet werden.
Als Vorbild hierfür kann man bestehende selbsterhaltende Systeme sehen wie Wälder, Seen und Ozeane.

Der Begriff selbst wurde schon Anfang des 20igsten Jahrhunderts bei der Beschreibung der asiatischen Landwirtschaft verwendet und taucht 1978 im ersten Buch von Bill Mollison auf. Ein früher Mitstreiter Mollisons war David Holmgreen, beide werden heute als die Gründerväter dieser Lehre angesehen.

Ethische Grundsätze waren von Anfang an in der Lehre enthalten, was sich schon aus dem Grundgedanken des kompletten Kreislaufs ergibt und wurden immer mehr erweitert und verfeinert.
In den 80iger Jahren wurde eine soziale Komponente in den Begriff mit aufgenommen um das Miteinander der Menschen entsprechend zu würdigen.


Die Entwicklung

Ursprünglich sollte das Konzept eine nachhaltige Form der Landwirtschaft sein mit dem Ziel der Produktion von natürlichen Rohstoffen und Nahrung. Heute wird dieser Begriff gern in allen Bereichen des Lebens eingebracht, um ein Denkprinzip nahe an einer kompletten Betrachtung aller Faktoren zu etablieren. Man könnte also sagen ein Ganzheitliches Denken und Handeln.




Die Erfolge

Die Erfolge der Gründerväter und zeitnahen Nachahmer sind weltweit zu finden und im Bereich des Ursprungs, also bezogen auf das Wirtschaften mit natürlichen Ressourcen unbestritten.
Als Leuchttürme in dieser Bewegung, teils bekannt durch Publikation, wären unter anderem zu nennen Fukuoka Masanobu, Graham und Margit Bell, Martin Crawford, David Holmgreen und andere. Alle genannten und auch die meisten anderen Aktiven in diesem Bereich können auf eine funktionierende Umsetzung des Konzepts im Bereich Gartenbau oder Landwirtschaft verweisen.

Die Basics der Permakultur im Vergleich:

Wie jedes neue Konzept muss sich natürlich auch die Permakultur durch ein Alleinstellungsmerkmal zu anderen Ideen abgrenzen. Daher hier eine unvollständige Betrachtung der Basics.

Kreislaufwirtschaft
Als erstes fällt mir die traditionelle Landwirtschaft (Substanzwirtschaft) ein. Diese wird so noch heute in einigen Teilen der Welt praktiziert und war über lange Zeit weltweit die einzige praktikabel Form der Selbstversorgung. Daraus ist schon klar zu erkennen, dass die traditionelle Landwirtschaft nicht dazu taugt, ein kommerzielles Interesse abzudecken und mehr als kleine Gruppen mit den Erzeugnissen zufrieden zu stellen. Immerhin hat diese Art der Bewirtschaftung noch in 2013 mehr als 2 Milliarden Menschen mit den Produkten versorgt.
Jedem bekannt ist die Bewirtschaftung kleinerer Flächen durch unsere (Ur-)Großeltern, wo in jedem Haushalt ein Schwein, Hühner und Kaninchen den Fleischbedarf deckten und der Garten das Gemüse geliefert hat. Auch hier wurde praktisch alles wieder verwendet was im Haushalt so anfiel.

Ein besonderes Beispiel ist Terra Preta, eine Schwarzerde, resultierend aus den Kochgewohnheiten indigener Völker und dem konsequenten wiederverwenden jeglichen Materials (auch menschliche Fäkalien) inklusive des Geschirrs als Bestandteil dieser Erden.

Ethische und soziale Komponente
Betrachtet man die Lebensweise dieser indigenen Völker stellt man fest, dass die Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil allen Handels sein musste, sind doch die Ressourcen dieses Volkes mindestens schon durch die Ansprüche der Nachbarvölker begrenzt. Man stellt fest, dass das Handeln auch von einer natürliche Ehrfurcht vor dem Leben und der Natur geprägt war (ethische Komponente) und das Miteinander eine klar definierte Sozialstruktur voraussetzte (soziale Komponente).
Beides ist nicht nur bei den indigenen Völkern zu finden sondern auch aus der Geschichte der europäischen Völker bekannt. Die sogenannten heidnischen Kulte zeigen auch heute noch die Verbundenheit der Menschen mit der Natur.

Langfristig statt kurzfristig
Das erklärt sich eigentlich schon durch den Kreislauf. Eine möglichst hoher Grad an Wiederverwendung aller Produkte erzeugt einen langfristigen Nutzen.Der Verbrauch externer Ressourcen sinkt oder entfällt ganz. Diese blieben also somit der Nachwelt erhalten.

Vielfalt statt Einfalt
Dies ist ein wichtiger Punkt, der speziell in der heutigen Zeit durch die permanente Ausrottung verschiedener Arten in der Fauna und Flora Berücksichtigung finden muss.
Im traditionellen Gartenbau unserer Vorfahren ist diese Vielfalt schon durch die Ansprüche der Familie gegeben. Allerdings sind bei angespannter wirtschaftlicher Situation (der Regelfall) die Möglichkeiten begrenzt. Erst werden die wichtigsten Nährstoffe erzeugt (Kohl, Bohnen) ehe man sich um Vielfalt Gedanken macht.

Denkt man im größeren Maßstab, so ist auch hier das wirtschaftliche Interesse konträr zu dem Wunsch nach Vielfalt. Das Diktat des hier und jetzt wird diesen Punkt unterwandern. Genauer betrachtet könnte man ethische und soziale Wünsche als nicht erfüllbar betrachten wenn Hunger eine Rolle spielt. Auch Besitzdenken, Wirtschaft(lichkeit) und Politik sind nicht immer mit diesen drei Vorstellungen vereinbar.

Nachhaltige Optimierung statt kurzfristige Maximierung
Diesen Punkt hatten wir im Forum schon recht ausführlich beleuchtet unter dem Thema Kalkmergel. Die Unterscheidung zu langfristig statt kurzfristig fällt mir auch schwer, da die Argumente in beiden Fällen gleich sind und die Möglichkeiten auch.
Eine nachhaltige Bewirtschaftung muss also diese Punkte immer berücksichtigen.

Kooperation statt Konkurrenz
Hier wird also (im Ursprung der Permakultur) auf das Miteinander von Tier und Pflanze eingegangen wie zum Beispel Schweine für das Pflügen von Land oder Enten als Schneckenvertilger, Pflanzen welche sich gegenseitig unterstützen und ähnliches. Es sollen also die Möglichkeiten jedes der verwendeten Mittel optimal genutzt werden.

Dieser Punkt ist, wenn auch mit anderen Worten oder in anderen Zusammenhängen in vielen Dingen des täglichen Lebens zu finden. Als Beispiel möchte ich nur einmal die Kampfkunst der Asiaten anführen in denen gelehrt wird, die Kraft des Gegners für sich zu nutzen. Es erschließt sich jedem sofort, dass es besser ist, alle schon vorhandenen Wirkungen zu nutzen statt diese zu ignorieren und den Wirkeffekt anderweitig zu erzeugen.

Fazit
Haben wir uns bis hierher mit der Permakultur beschäftigt, so ist der Bezug zum Ursprung, nämlich Bewirtschaftung eines Landstücks mit dem Ziel der Erzeugung von Nahrung und anderen Rohstoffen klar zu erkennen. Alle genannten Punkte erschließen sich sofort und basieren auf gesicherten Erkenntnissen rund um den Globus. Einmalig ist hier vielleicht das Zusammenführen der Erkenntnisse in einer konsequenten und durchdachten Anwendung und der Beweis, dass das auch in der Praxis funktioniert.

Von diesem Ursprung abweichend wird Permakultur mittlerweile als Gundprinzip für alles gesehen. Also die vorgenannten Punkte (und noch einige Varianten und Regeln zusätzlich) werden zum Prinzip allen Handelns erklärt. Es ist nicht so, als wenn irgendeiner der Punkte aus der Permakultur nicht schon so oder doch sehr ähnlich gehandhabt worden wäre. Das Alleinstellungsmerkmal ergibt sich nur aus dem Zusammenfügen aller Punkte, bezogen auf das was Permakultur laut Name besagt.

Die Entwicklung Permakultur auf alles Bereiche des Lebens umzudefinieren birgt neben den Chancen auch klare Risiken. Der Begriff Permakultur ist kaum noch zu fassen und wird zum Schlagwort ohne wirklichen Bezug zum jeweiligen Thema. Wir alle kennen diese Worthülsen aus dem unteren und mittleren Management.
Zudem stellt sich Permakultur Lösungen in anderen Bereichen, welche schon seit langen Zeiten themenbezogen existent und erfolgreich optimiert sind.
Werden diese Lösungen aber einfach adaptiert, so stellt sich die Frage nach dem Sinn von Permakultur.
Als nächste und eigentlich wichtigstes Argument gegen eine Ausweitung des Begriffs empfinde ich, dass Permakultur (im Sinne des Begriffs) umsetzbar ist, eine Umdeutung als Grundlage allen Handelns muß eine völlig andere Wirtschaftsform, eine andere Politik und auch eine andere Etrhik weltweit als Basis voraussetzen um eine Umsetzung zu ermöglichen. Mit anderen Worten:
Es wird eine Zukunftsvison erzeugt ohne Chance auf zeitnahe Umsetzung und ohne relevanten Bezug auf tägliche Probleme, da einfach die Bedingungen nicht erfüllt werden können. Damit würde aber dieser Begriff zu einer Fiktion unter vielen und praktisch wertlos.

Für mich gilt:
Im Bereich dessen, was Permakultur im Namen trägt und wie diese von den Gründern auch praktiziert wurde/wird ist Permakultur eine hervorragende Zusammenfassung des Wissens.
Mehr sollte man nicht hineindeuten weil mehr kann es auch nicht.

Olaf
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Re: Werdegang der Permakultur

#3

Beitrag von Olaf » Mi 26. Jul 2017, 11:02

Gefällt mir gut. Insbesondere die Abgrenzung, die Du für Dich machst und der ich gut folgen kann, und die vermeidet, das als schwurblige universelle Ersatzreligion incl. Paradies zu verkaufen.
:daumen:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Peterle
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Re: Werdegang der Permakultur

#4

Beitrag von Peterle » Mi 26. Jul 2017, 11:06

Vielen Dank Olaf!
Vor allem dass du dir die Mühe gemacht hast :roll:

Gruß

Peter

Olaf
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Re: Werdegang der Permakultur

#5

Beitrag von Olaf » Mi 26. Jul 2017, 11:23

Mühe wäre gewesen, die 19 Seiten, die auf diese recht überschaubaren 12 Prinzipien der Permakultur gefolgt sind durchgängig zu lesen :pfeif: :rot:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: Werdegang der Permakultur

#6

Beitrag von Manfred » Mi 26. Jul 2017, 11:30

Zwei grundlegenden Fehler, die ich auf die Schnelle beim Überfliegen deiner Auslegung finden konnte:

1) Du hast den Begriff agriculture falsch übersetzt. Dieser beschränkt sich eben nicht auf die Landwirtschaft, sondern umfasst sämtliche Formen der Produktion von Nahrungsmitteln, Fasern und anderen nachwachsenden Rohstoffen auf und über den Landmassen und in und über den Gewässern der Erde.

2) Die Permakultur grenzt sich eben nicht ab (ich verstehe bis heute nicht, wieso du seit Jahren versuchst eine solche Abgrenzung herbeizureden) sondern integriert und baut auf vorhandenem Wissen auf. Das Ziel ist ja gerade, dieses Schubladendenken endlich zu überwinden.

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Re: Werdegang der Permakultur

#7

Beitrag von Thomas/V. » Mi 26. Jul 2017, 11:45

Die Permakultur grenzt sich eben nicht ab (ich verstehe bis heute nicht, wieso du seit Jahren versuchst eine solche Abgrenzung herbeizureden) sondern integriert und baut auf vorhandenem Wissen auf. Das Ziel ist ja gerade, dieses Schubladendenken endlich zu überwinden.
Hm, ist das nicht gerade das, was z.B. centauri meint, und ich auch schon gelegentlich bemängelt habe?
Nämlich das die gegenwärtigen gesellschaftlichen/praktischen/alltäglichen Gegebenheiten ausgeblendet werden?
Wenn ich mit PK kein Geld verdienen kann (es sei denn, ich habe schon große Besitztümer an Boden oder ich veranstalte für zahlungskräftige Kundschaft Lehrgänge), ich aber gezwungen bin, ständig oder sporadisch, je nach Geldbedarf des Staates, soundsoviel auszugeben, dann ist es irgendwie "weltfremd".
Das heißt ja nicht, das man das nicht in seinem Hobbygarten machen kann, aber damit ändert man eben nicht "das System" oder auch nur die eigenen persönlichen Zwänge.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Werdegang der Permakultur

#8

Beitrag von Peterle » Mi 26. Jul 2017, 13:10

Manfred hat geschrieben:Zwei grundlegenden Fehler, die ich auf die Schnelle beim Überfliegen deiner Auslegung finden konnte:

1) Du hast den Begriff agriculture falsch übersetzt. Dieser beschränkt sich eben nicht auf die Landwirtschaft, sondern umfasst sämtliche Formen der Produktion von Nahrungsmitteln, Fasern und anderen nachwachsenden Rohstoffen auf und über den Landmassen und in und über den Gewässern der Erde.
OK, dann war meine Definition zu eng geschrieben, wobei ich das eigentlich mit "in allen Facetten und Größen" ausdrücken wollte. Der Bezug zu Seen, Wäldern und so weiter war ja da.
Manfred hat geschrieben: 2) Die Permakultur grenzt sich eben nicht ab (ich verstehe bis heute nicht, wieso du seit Jahren versuchst eine solche Abgrenzung herbeizureden) sondern integriert und baut auf vorhandenem Wissen auf. Das Ziel ist ja gerade, dieses Schubladendenken endlich zu überwinden.
Wenn dir abgrenzen als Beschreibung für die Hülle einer weltumspannenden Idee nicht gefällt, dann benenne es doch mit deinen eigenen Worten. Ich wollte nur das Alleinstellungsmerkmal herausfinden, also dass, was man als förderwürdige eigene Leistung bei einer Geschäftsidee beschreiben würde. Wenn es keines gibt dann ok, dann ist es eben nur das Verbinden allgemein anerkannter und erprobter Ideen (und das habe ich geschrieben).

Gruß

Peter

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Re: Werdegang der Permakultur

#9

Beitrag von Peterle » Mi 26. Jul 2017, 13:54

Ich bin ja nun offensichtlich nicht prädestiniert um Permakultur zu beurteilen. Wie gewohnt kann ich nur das vorliegende Angebot analysieren und vergleichen.

Ich habe mir also mal die Arbeit gemacht und
- Der permakultur-Garten (Graham Bell)
- Selbstversorgung aus dem Garten (John Seymore)
- Mini- Farming (Brett L. Markham)

miteinander verglichen.
Nur einer dieser Titel versucht sich an Permakultur, die beiden anderen sind stink normale Ratgeber.
Außer, dass in den beiden letztgenannten die Scheu vor Chemie geringer ist (speziell Seymore ist da etwas lockerer), ist inhaltlich kein extremer Unterschied in der Praxis auszumachen.
Klar wird im Buch von Graham Bell öfter versucht, ungewöhnliches wie dritte Dimension oder Waldgarten mit einzubringen, aber in dem praktischen Anteilen ist die Ausbeute bei
Seymore oder Markham nicht geringer. Ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich nicht alles prüfen kann oder alles jemals selbst gemacht habe.

Auch Seymore oder Markham schließen ihre Kreisläufe wo möglich. Die Vorschläge von Bell bezüglich alles hängt zusammen oder nutze die Ressourcen tauchen so oder ähnlich auch bei den anderen auf.

Also nächster Versuch: der Intensivgarten (Karl-Heinz Mücke)

Jetzt wird der Unterschied deutlicher. Hier wird nach Herzenslust gedüngt und gespritzt, nachhaltig oder ökologisch sieht anders aus. Aus meinem laienhaften Verständnis heraus ist die wesentliche Besserung in der Permakultur, dass deutlich mehr Wert gelegt wird auf die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit, verglichen mit Seymore oder Mücke. In der praktischen Umsetzung unterscheiden sich Markham und Bell noch am wenigsten, wobei Markham gar nicht erst versucht, in diesem Bereich zu punkten. Vom Gefühl würde ich sagen sind die drei erstgenannten gleichwertig, wobei Gifte spritzen nicht in meinem Sinne ist (Seymore).

Müsste ich von dem, was ich da tue, leben, dann wäre aber vermutlich genau dieser oder Markham meine Wahl als Grundlage für mein Handeln.
Möglicherweise ist es so (nur meine Meinung), dass Permakultur heute noch eine Portion Pioniergeist benötigt und die Bereitschaft, mit bescheideneren Einkünften auszukommen. Ob sich das im beschriebenen Zeitverlauf (Graham Bell) verbessert kann ich nicht beurteilen, ein Unternehmen hätte da schwer dran zu knappsen.

Das ist nur eine subjektive Beurteilung von mir. Ich habe ja scheinbar nur bedingte Lernbereitschaft bezüglich Permakultur.

Gruß

Peter

Benutzer 72 gelöscht

Re: Werdegang der Permakultur

#10

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 26. Jul 2017, 16:31

danke!
werde ich heute abend in Ruhe lesen
vielleicht versteh ich dann endlich.... :)

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