Permakultur-Ethik

Moderator: kraut_ruebe

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kraut_ruebe
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Re: Permakultur-Ethik

#21

Beitrag von kraut_ruebe » Di 6. Jan 2015, 18:34

die PKler werden immer mehr, von ganz alleine, nur durch vorleben und ganz ohne druck oder aktiven umstimmungsversuchen. es funktioniert also.

und es ist eher eine lebenseinstellung und nicht zwangsläufig kleinbäuerlich. zahlenmässig überwiegen bestimmt die urban- und suburban-permakulturisten. die klein- und grossbauern haben es bloss leichter damit das publikumswirksam herzuzeigen, weil sie über mehr fläche verfügen. bedingung ist das aber keine.
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Thomas/V.
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Re: Permakultur-Ethik

#22

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Jan 2015, 18:59

die PKler werden immer mehr, von ganz alleine, nur durch vorleben und ganz ohne druck oder aktiven umstimmungsversuchen. es funktioniert also.
Mag ja sein. Wie lange, schätzt Du, wird es dauern, bis sich PK-Gedankengut so weit ausbreitet, das sich die Gesellschaft als Ganzes gewandelt hat?
100 Jahre, 500 oder 1000? Und wie lange werden wir schätzungsweise noch Zeit haben, ehe die Böden und die allgemeinen Lebensgrundlagen weitgehend ruiniert sein werden?

Heute wurde grade die "Jubelnachricht" verbreitet, das in D. "noch nie so viele Leute in Arbeit" (sprich: zum Systemsklaven geworden sind) waren wie 2014. :lol:
Und ich möchte nicht wissen, wieviele davon auch noch froh drüber sind, dazu zu gehören....
und es ist eher eine lebenseinstellung und nicht zwangsläufig kleinbäuerlich. zahlenmässig überwiegen bestimmt die urban- und suburban-permakulturisten.
Naja, ob "Feierabendrevolutionäre" systemverändernd sind, ist die Frage :aeh: Tagsüber hamsterradelnd das System stützen, und abends gegen das System im Garten arbeiten? Ich weiiiiiß nich....
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Manfred

Re: Permakultur-Ethik

#23

Beitrag von Manfred » Di 6. Jan 2015, 19:24

Thomas/V. hat geschrieben:Naja, ob "Feierabendrevolutionäre" systemverändernd sind, ist die Frage :aeh: Tagsüber hamsterradelnd das System stützen, und abends gegen das System im Garten arbeiten? Ich weiiiiiß nich....
Naja. Der Trick ist eigentlich, die Einnahmen aus dem System zu nutzen, um sich vom System schrittweise unabhängiger zu machen.
Dazu darf man die Einnahmen halt nicht zu 100% konsumieren, sondern muss einen Teil davon in die eigene SV investieren. Am wirkungsvollsten zuerst da, wo Ausgaben reduziert oder Einnahmen erzielt werden.
Aber was erzähl ich dir. Du machst ja genau das.
Und so entstehen dann Freiräume, die man für sich nutzen kann.
Natürlich kann man sich Freiräume auch durch Askese oder am effektivsten durch die Kombination von SV und Askese schaffen.
Ein Bauwagen z.B. finanziert sich leichter als ein Haus, reicht aber nicht jedem aus. ;)

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Re: Permakultur-Ethik

#24

Beitrag von kraut_ruebe » Di 6. Jan 2015, 19:34

thomas, ich hab keine ahnung wie lange es dauern könnte bis sich flächendeckend die erkenntnis durchgesetzt hat dass anders mit den böden gewirtschaftet werden muss als bisher. ich find wichtger DASS es passiert als dass es schnell geht. und ob es unterm begriff permakultur passiert oder einfach nur besser ist als bisher find ich auch unwichtig.

ich bin da eher wie manfred. mehr als zusehen dass es bei mir funktioniert und wenns gut läuft noch für menschen die mit mir in verbindung stehen kann ich in der praxis nicht ernsthaft tun. aber das mach ich.
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Spencer
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Re: Permakultur-Ethik

#25

Beitrag von Spencer » Di 6. Jan 2015, 20:39

Heute wurde grade die "Jubelnachricht" verbreitet, das in D. "noch nie so viele Leute in Arbeit" (sprich: zum Systemsklaven geworden sind) waren wie 2014. :lol:
Und ich möchte nicht wissen, wieviele davon auch noch froh drüber sind, dazu zu gehören....
Viele sind nicht nur froh darüber, sondern stolz darauf. Gerade heute hatte ich wieder eine dieser Diskussionen. Ich bin es manchmal so leid, ehrlich...
Ich mach den Leuten keinen Vorwurf. Sie sind von klein auf von der Gesellschaft so erzogen worden. Stolz zu sein geknechtet zu werden. Ich versuche doch auch niemand meine Argumentation aufzudrängen. Aber immer wieder werde ich schon im Vorfeld verurteilt. Ich hoffe das immer mehr Menschen "unseren" Weg er- und anerkennen... Und das es schnell geht.
Mittlerweile ist es mir fast schon egal als Spinner angesehen zu werden. Schade nur das sich so viele abgewendet haben, von denen ich das nicht erwartet hätte. Aber wenn sie die "Früchte meiner Lebenseinstellung" sehen werden, werden sie wieder da stehen und sagen, sie haben das schon immer gewusst. Oder mich weiterhin belächeln die "Zombis und Konsumsoldaten" ;)

Ist zwar OT aber manchmal muss das raus.

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Re: Permakultur-Ethik

#26

Beitrag von Thomas/V. » Di 6. Jan 2015, 21:11

kraut_ruebe hat geschrieben:thomas, ich hab keine ahnung wie lange es dauern könnte bis sich flächendeckend die erkenntnis durchgesetzt hat dass anders mit den böden gewirtschaftet werden muss als bisher. ich find wichtger DASS es passiert als dass es schnell geht. und ob es unterm begriff permakultur passiert oder einfach nur besser ist als bisher find ich auch unwichtig.

ich bin da eher wie manfred. mehr als zusehen dass es bei mir funktioniert und wenns gut läuft noch für menschen die mit mir in verbindung stehen kann ich in der praxis nicht ernsthaft tun. aber das mach ich.
Das Problem ist, das wir nicht mehr unendlich Zeit haben, bis sich eventuell irgendwann ein Gesinnungswandel flächendeckend eingestellt hat.
Und wenn die Probleme gravierend bei uns hier eintreffen, dann geht eher das Hauen und Stechen los als das man sich Gedanken über neue Wege macht.
Ist schon immer so gewesen: erst den Kopf in den Sand stecken und dann, wenn es zu spät ist, übereinander herfallen, die Schuld beim Anderen suchen und diesem dann die Rübe einschlagen :aeh:
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Re: Permakultur-Ethik

#27

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 6. Jan 2015, 21:20

"Die größten Feinde der Freiheit sind die glücklichen Sklaven."

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Re: Permakultur-Ethik

#28

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 6. Jan 2015, 21:51

hab ich da was falsch verstanden, wenn ich irgendwie denke, das richtige "Sich-Vernetzen" ist noch wichtiger als die Selbstversorgung??

bin gerade total fasziniert von Privat-Initiativen, Tauschkreise und gegenseitiger Nachbarschaftshilfe - ja, wenn man so will "PK in der Stadt" :hmm:

"Sich-Vernetzen" beugt auch dem gegenseitigen auf die Rübe haun vor, oder?

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Re: Permakultur-Ethik

#29

Beitrag von Fred » Di 6. Jan 2015, 22:57

Manfred hat geschrieben: Wir bräuchten mehr Techniken, mit denen man einmal im Frühjahr ein Beet anlegt und die nächste Arbeit ist dann das Ernten. Und das Ganze mit geringem Kostenaufwand und ohne körperliche Anstrengung. ;)
Das sehe ich auch so. Dafür ist wohl noch etwas mehr Verständnis für die Abläufe der Natur in einem Ökosystem erforderlich. Wenn man die Ergebnisse der Arbeit von Elaine Ingham und anderen zusammen mit den PK-Konzepten ansieht, so zeigt es schon deutlich daß soetwas durchaus erreichbar ist. Wobei fü die Gesamt-Versorgung in unserem Klima (das nicht ursprünglicher Lebensraum der Humanoiden war) noch etwas weiterer Aufwand bedarf, als in Hawai. In dem Filmchen Permaculture in Paradise geht es ab Minute 13:20 gerade darum. Wenn ein Food-Forrest gut etabliert ist, verlagert sich die Arbeit hauptsächlich darauf zu ernten. Die Farm-Leute beschreiben ihren Aufwand, nur sich selbst zu versorgen auf 2..4 Stunden die Woche.

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Re: Permakultur-Ethik

#30

Beitrag von Fred » Di 6. Jan 2015, 23:04

Thomas/V. hat geschrieben:
Wenn Du also eine globale Zwangswachstumsgesellschaft in eine stationäre Gesellschaft umbauen willst, müßte die übergroße Mehrheit erstmal davon überzeugt werden, das diese besser für sie ist.

Viel Spaß dabei ;)
Man muss sich mal ansehen, welcher Aufwand betrieben wird, die Leute beim derzeit herrschenden System noch bei der Stange zu halten "Es gibt keine Alternative": Die ganze Erziehung muss ständig ausgeweitet werden (Frühkinder...), Schule, Ausbildung...Multimedia around the clock, Rundumberieselung und trotz der ganzen ständigen Medienbeeinflussung, wird die Anzahl derjenige die sich fragen, ob das wirklich so sein muss eher größer als kleiner.

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