Definition "Permakultur"

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Fred
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Re: Definition "Permakultur"

#121

Beitrag von Fred » Mo 31. Okt 2016, 14:22

Übergang des Mensch vom Parasit der Natur, der diese zu besiegen versucht,
zum Symbiont der Natur durch kooperative und förderliche Nutzung ihrer Ökosystemprinzipien.
Anders ist Permanenz nicht möglich, denn ein Parasit kann nie dauerhaft überleben.

(Angeregt durch Lynn Margulis Zitat: Ziel jeden Parasits ist Symbiont zu werden)

Fred
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Re: Definition "Permakultur"

#122

Beitrag von Fred » Do 29. Dez 2016, 20:59

Permakultur ist der Gegenpol zum Kulturtod einer Zivilisation, durch Ausbeutung und Ökosystemzerstörung.
Dieser Kulturtod stellt seit Beginn der Neolithischen Revolution (Ackerbau) die wesentliche Konstante in der menschlichen Geschichte dar. Derzeit steutert die sog. westliche Zivilisation auf dieses Finale zu. Diesmal in globalem Maßsstab was bislang immer "nur" jeweils regional begrenzt erfolgte.

Für diesen Wandel bildet Permakultur ein Gestaltungssystem (Mollison:Design Science), um unsere Technologien gemäß Ökosystemregeln, konstruktiv aufbauend und Umwelt-regenerierend einzusetzen. Dabei werden Produktionssysteme erschaffen, die alle menschlichen Bedürfnisse statt durch Naturausbeutung in Kooperation mit der Natur erfüllen.

(Ist mir Heute beim Heimweg, gekommen nach div. Archeologie-Dokus über Weihnachtstage von vergangenen Hochkulturen, beim vorbeikommen an Stellen wo über die letzte Jahre die Hausbäume nach und nach verschwanden ... Natürlich auch in mem. Hemenway nicht vergessen)

Fred
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Re: Definition "Permakultur"

#123

Beitrag von Fred » Mi 25. Jan 2017, 23:34

Permakultur ist das Gegenmittel zum Kultursterben,
das den Archeologen bislang steten Nachschub an untergeganenen Kulturen verschaffte,
und auf dessen Kurs sich unsere Gesellschaft in immer verschärftem Maße befindet.

btw:
Homo sapiens? oder gar wieder Homo sapiens sapiens?? - Der vernunftbegabte "moderne Mensch"?
bislang agiert er wenig lernfähig derzeit herrscht leider
Homo irrationalis destructor

Pastinake

Re: Definition "Permakultur"

#124

Beitrag von Pastinake » Mo 30. Jan 2017, 12:47

Hm, ehrlich gesagt bin ich durch Eure Beiträge -die ich alle gelesen habe!- auch nicht schlauer geworden, was Permakultur nun ist?
Zugegebenermaßen habe ich aber die Links nicht angesehen.
Von Sepp Holzer habe ich 2 Bücher gelesen, konnte aber auch nicht unbedingt etwas für meinen Garten davon verwenden.

Dafür habe ich jetzt eine Buchvorschau gefunden, wo ich das sehr gut und einfach erklärt finde, was Permakultur bedeutet:
Jonas Gampe: Permakultur im Hausgarten

Demnach ist mein Garten ja doch schon großteils nach den Maßstäben der Permakultur angelegt! :)

Fred
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Re: Definition "Permakultur"

#125

Beitrag von Fred » Mo 13. Feb 2017, 17:42

Es gibt halt viele verschiedene Ansichten und Aspekte, was Permakultur ist und ausmacht. Wenn es so einfach wäre, bräuchte es auch kein Eigenes Thema zur Diskussion.

viktualia

Re: Definition "Permakultur"

#126

Beitrag von viktualia » So 14. Mai 2017, 15:13

Da ich grade Geoff Lawton leibhaftig gesehen habe (nee, nur das erstemal im Video, nicht live) und mir so gut gefallen hat, wie er sich bewegt, möchte ich jetzt die Gedanken, die ich zum Tanzen habe, auf PM übertragen.
Mein Bild fürs Einlassen auf Musik ist: wie atmen, ein Aufnehmen und ein Rauslassen.
Einer bewussten Vorgabe folgt ein, tja, folgen, mitmachen; dann wieder eigenes.
Ein Teil kommt von der Musik, der andere ist meine Bewegung; ich mach ein hin, die Musik, der Takt bestimmt das her.
Ich muss nicht denken (beim tanzen), nur machen, anfangen, der Weg, die Bewegungen sind jeweils nur teilweise geplant.
Das Einatmen sozusagen ist meins, das Ausatmen liegt in der Natur der Sache.
(Ich hoffe ihr findet das jetzt nicht zu abgedreht, aber es ist, für mich, eine erfahrbare Einheit mit etwas ausserhalb von mir, dass hat ja schon mal was.)
Bei PM ist es ja auch so: ich stelle einen status Quo fest, hab ein Ziel und überleg mir eine Maßnahme, soweit noch recht "gängig";
aber das besondere ist doch, nicht erst beim stolpern innezuhalten, sondern von Anfang an den Kontakt mit dem jeweiligen Status quo zu halten.
Nicht Anfang/Mitte/Schluss, bei Widerstand mehr Anstrengung, sondern ein fliessendes miteinander von Weg und Ziel.
Also ein Schrittchen vor, einen Moment innehalten, schauen, nächste Bewegung kommt aus der Situation. Dann wieder ein eigener Schritt, dann einer von "aussen", aber den ahnt man dann schon, es ist ja "im Fluss". Die Taktung ergibt sich aus sich selber.

Vielleicht gibt es so ne Art Musikalität bei Gärtnern; manche, die den "sound of nature" hören können, und solche, die lieber Wüsten anlegen, wie Trommler auf einer Galeere.

Benutzer 3370 gelöscht

Re: Definition "Permakultur"

#127

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » So 14. Mai 2017, 19:16

Für mich liegt der wichtigste Aspekt im Wort permanent: dauerhaft, gleichmäßig, beständig usw.

Hin und wieder entdecke ich in unseren Abläufen solche Aspekte:

Zum Beispiel habe ich Weiden im Hühnerauslauf gepflanzt als Sichtschutz von oben,
Weiden wachsen sehr schnell und müssen daher jedes Jahr geschnitten werden wenn man sie auf einer gewissen Höhe haben möchte
frisch geschnittene Weiden bekommen erst die Esel und Ziegen zum Schälen und um das Blattwerk zu entfernen,
die so geschälten Stöcke kommen in den Garten für diverse Gestelle (Tomaten, Paprika usw.)
nach zwei bis drei Jahren sind sie unbrauchbar und werden verheizt,
die Asche kommt auf den Kompost, der wiederum zum Düngen der Pflanzen genommen wird.
Da gibt es natürlich auch noch eine Menge Nebenkreisläufe, aber das würde zu weit führen.

Jedenfalls ist für mich entscheiden, dass man nicht in einem Input-Output System (wie in der konventionellen LW) denkt, sondern in größeren Zusammenhängen.

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Re: Definition "Permakultur"

#128

Beitrag von bielefelder13 » Mo 15. Mai 2017, 06:31

Ja Richard das sehe ich auch so. :daumen:
Fang nie an aufzuhören. Höre niemals auf Anzufangen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Definition "Permakultur"

#129

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 15. Mai 2017, 11:02

RichardBurgenlandler hat geschrieben:Jedenfalls ist für mich entscheiden, dass man nicht in einem Input-Output System (wie in der konventionellen LW) denkt, sondern in größeren Zusammenhängen.
sehr schön auf den Punkt gebracht! :daumen:
Ich finde es immer so erfreulich, dass es in so einem "System" keinen Müll gibt - nur Rohstoffe.

Aber manchmal, wenn wir Großputz machen und ausmisten, bin ich dann doch dankbar für die Restmülltonne, die wir in Wien in der Siedlung benutzen dürfen....

Man muss bei so einem "System" viel planen und vorausdenkend arbeiten, ist zwar befiedigend und macht kein schlechtes Gewissen, aber :rot: anstrengend ist es schon - jetzt nicht die (körperliche) Arbeit, die es macht, sondern das vorausdenken......

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Re: Definition "Permakultur"

#130

Beitrag von Rohana » Mo 15. Mai 2017, 11:10

Wer verbreitet eigentlich immer diesen Mist dass Landwirtschaft nicht in Kreisläufen denken würde/könnte? Ich würde mir wünschen dass "Permakultur" auskommt ohne sich auf Kosten anderer zu stilisieren!
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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