Definition "Permakultur"

[Benutzer 2354 gelöscht]

so sind wir mal wieder am Punkt aller Weltretter angelangt . Es sind immer wieder die selben Punkte an denen es scheitert, die Welt ist einfach zu groß, die geretteten wollen gar nicht gerettet werden und die Retter müssen sich zu aller erst mal selber retten bevor sie anfangen.

[viktualia]

Da fühl ich mich ja richtig jung und frisch, lieber Centauri, wenn ich das lese.

Und: die Kreisläufe früher haben sich über die Maßen an den Bedürfnissen der Landesherren orientiert, in meinen Augen zählt das nicht als PM.

[Benutzer 72 gelöscht]

die Kreisläufe früher....

noch früher

[Benutzer 3370 gelöscht]

Früher war es ganz normal gesunde Lebensmittel zu produzieren. Weil es gar nicht anders ging.
Das war Permakultur.

ME geht Permakultur einen Schritt weiter, als "weil es nicht anders ging"

Heute sind wir in der Lage über sehr viele Bereiche Bescheid zu wissen und/oder uns das notwendige Wissen anzueignen. Das gab es früher nicht in diesem Ausmaß.
Permakultur versucht aufgrund dieses Wissens die Abläufe möglichst naturnah zu gestalten, damit eben die Kreisläufe von Dauer sein können.

Um den Unterschied zur kLW darzustellen muss ich die kLW (nicht die Permakultur strapaziert um sich zu definieren, sondern ICH) nochmals strapazieren.
Und nochmal mit Phosphor.
Solange der Phosphor kostengünstig abbaubar war hat man sich in der kLW keinerlei Gedanken über die Beschaffung gemacht( das trifft auch für andere KDArten zu), jetzt wird es langsam eng mit der Beschaffung und erst jetzt fängt man an Alternativen zu suchen. Und genau das stellt für mich einen Teil dieses Input Output Systems dar.
Natürlich gibt es in der kLW auch Kreisläufe, aber die haben mE sehr wenig bis Garnichts mit der Intension permakulurellen Handelns zu tun.

[Thomas/V.]

noch zur Ergänzung, weil es grad paßt:

Anschließend wird in einer Hau-Ruck-Aktion mit riesigen, schweren 3-achsigen LKW irgendwelcher von irgendwoher angekarrter schwarzer "Dünger" (vermutlich Mist aus irgendwelcher Massentierhaltung) ausgebracht, dann alles untergeeggt, gesät und platt gewalzt.

Das schwarze Zeug war Klärschlamm, der aus über 100km Entfernung heran gefahren wurde.
Ist also schön weit im "Kreis" herum ge"laufen"
Mal sehen, was dann geerntet wird. Vermutlich Mais, der dann irgendwo hingekarrt wird, um in der Biogasanlage zu enden, damit irgendwo Leuchtreklame sinnvoll vor sich hin leuchten kann, oder eine ähnlich sinnvolle Verwenung findet.

[viktualia]

Für mich ist der überzeugendste Weltrettungsaspekt
die Tatsache, dass es bei Perma Kultur nicht um "EINE Antwort" geht,
sondern um Fragestellung und Überprüfung des Ergebniss´.

War schon immer Grundprinzip des gesunden Menschenverstandes,
im therapeutischen Bereich orientieren sich Lösungsstrategien ebenfalls mehr und mehr in diese Richtung,
allgemein weist die Wissenschaft aber enorm viel Widerstand gegen Überprüfung der Fragestellung auf. Sozusagen.

Objektivität versus Komplexität.
Kann ja nicht gut gehen.

[Benutzer 72 gelöscht]

ich frage mich immer wieder, ich mein, wir haben unser Grundstück kaufen können, weil die ursprünglichen Bebauer gestorben sind und die Kinder kein Interesse hatten.
Und im Laufe der Zeit haben wir sooo viele Dinge gefunden, die das alles überdauert haben - Pflanzen im ehemaligen Garten, Büsche und Blumen allesamt sehr wertvoll für die Bienen, immer wieder so Elemente in der Landschaft, die einfach praktisch sind, die Wege, die Schuppen, Arbeitsstellen...
Und dazwischen eßbare Wildpflanzen, wo ich denke, ob die vielleicht auch angepflanzt worden sind?
Der Teich ist an und für sich ein Traum, weil so viele Insekten drin leben, dass man die Fische nicht füttern muss....
Die alten Besitzer waren Städter, die sich hier ein (so sagte man uns) überlebensnotwendiges Zubrot erwirtschaftet haben.

Vielleicht ist das Permakultur?
Ich mein, diese Kulturen haben den Tod ihrer Schöpfer und einige Jahre an Vernachlässigt-Sein überlebt und gedeihen jetzt mit uns weiter.
Perma-Kultur?
Vielleicht entsteht die eher, wenn jemand nicht allzuviel Zeit für de täglichen Pflege der Kulturen hat?

Wir versuche, in dem Sinne weiterzutun.
möchte aus den vielen Brombeeren, die immer wieder kommen, Biokohle machen und dann Terra Preta und so weiter ... *träum*

Ich denke, Permakultur denkt vor allem in (räumlich) kleinen Kreisläufen, aber in (zeitlich) langen Perioden.

[osterheidi]

oh ja das sehe ich ähnlich. ich pflege z.b. ca. 4 brombeersträucher die an ehemaligen holzstößen geschützt groß wurden. die beeren sind hammer und ausser schneiden und ernten fällt nix an. nussbäume siedeln sich von selbst an , manche entdecke ich erst im gehölz wenn sie schon 10 jahre oder älter sind. in meinen hochbeeten gint es gewisse kräuter die völlig selbstständig immer wieder kommen wenn sie einmal gesät wurden, z.b. koriander.
wenn die schafe mal irgendwann weg sind dann wird es in dieser art leicht sein weiter zu entdecken und teile des grundstücks geplant sich selbst zu überlassen....

[viktualia]

Hier wird das gute alte "Wu-wei" aber grad mächtig strapaziert, lach.

Ich denk mal, dass der PM Anteil eher in der Wertung liegt:
wenn ich was entdecke, was ohne mein Zutun entstand, dann hab ich mehrere Möglichkeiten:
ablehnen/ausmerzen, weil ich andere Pläne habe -
oder nutzen und evtl. Pläne ändern oder zumindest anpassen.
Oder weiter nix tun.

Aber da das hier kein "Zen oder die Kunst, ein Motorrad zu warten" Kurs ist,
ist die Unterscheidung zwischen bewusstem und "normalem" Nichts-Tun irgendwie sehr philosophisch.

[Benutzer 3370 gelöscht]

Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl das die Auffassung von Permakultur etwas mit Gärtnern ohne Arbeit zu tun hat.
Ja ein bischen gärtner hier und da, mit dem Körbchen in den Garten gehen und sehen was die Natur so bietet.

Entweder machen wir da etwas falsch oder haben etwas grundlegend nicht verstanden, denn so wäre Permakultur und SV nicht wirklich vereinbar.
WIr haben etwa 6-8hundert Einmachgläser in Betrieb um mit unseren Erträgen übers Jahr zu kommen, da muss schon ordentlich was wachsen und das kann ich jedenfalls nicht dem Zufall überlassen.