Permakultur-Buch Praktisch?

Moderator: kraut_ruebe

pony
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Permakultur-Buch Praktisch?

#1

Beitrag von pony » Fr 7. Mär 2014, 12:10

Hallo,
wir sind auf der Suche nach einem Permakultur Buch in dem es auch Explizit um die praktische Ausführeung geht, also Wie plane ich mein Grundstück Permakulturmäßig, wo kommen Swales hin, wie baue ich die ect...
Bill Mollisons PC Maual hört sich ja toll an, aber soviel Kohle für ein Buch? (Wenn ich nen tolles Konzept hab der Erde und den Menschen zu helfen, muss ich dann dafür so viel Kohle wollen? Frag ich mich auch?)
Kennt Jemand Mollisons "Permakultur II. Praktische Anwendungen"?
Oder Mollison, Bill & Holmgren, David: "Permakultur. Landwirtschaft und Siedlungen in Harmonie mit der Natur."?
Könnt Ihr andere Bücher Empfehlen? Oder Internetseiten? Filme und youtube bringen uns leider nicht viel, leben in Internetarmut ;) .
Ich hoffe das gehörte jetzt nicht in die Kat. Bücher?
Sind über Alle Anregungen froh :)
Vielen Lieben Dank, pony

NcorvinusRex
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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#2

Beitrag von NcorvinusRex » Fr 7. Mär 2014, 15:05

Also von Permakultur II, gibt es einen digitale Version zum herunterladen. Ist dann halt auf Englisch.

pony
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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#3

Beitrag von pony » Fr 7. Mär 2014, 15:10

Das es in Englisch ist stört nicht, werde gleich mal schauen ob ich das finde :)
Dankeschön Schonmal!
Noch andere Vorschläge? :grinblum:
Danke,LG

Manfred

Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#4

Beitrag von Manfred » Fr 7. Mär 2014, 15:16

Die genannten Bücher sind halt schon ziemlich alt. Seither hat sich vieles getan.
Um welche Größenordnung geht es denn?
Und welche Wünsche habt ihr? Also welche Erträge und sonstigen Erfreulichkeiten soll euch das Grundstück bieten?

pony
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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#5

Beitrag von pony » Fr 7. Mär 2014, 17:29

Hallo Manfred,
wir sind gerade auf der Suche nach einem geeignetem Stück,
so 2- 3 ha stellen wir uns vor mit grosser Anbaufläche für Gemüse & Getreide sowie Gebäuden für 2 Menschen u 4 Ponys.
Da gehts dann halt darum wie teile ich das ein (diese Zonen von 1 - 5 oder so, ne? ) dass jeder einen guten Platz bekommt, also die Menschen, die Pferde (Paddock, Weiden), der Garten, die Wildtiere&Pflanzen ect.
Also, wie "lese" ich dieses Grundstück bzw. Landschaft.
Da wir in einer im Sommer zml. trockenen Gegend wohnen ist Wasser ein grosses Themenfeld also Swales, Bumerangs, kleine Teiche, evtl. Quellen fassen ect.
Danke und Alles Liebe

Manfred

Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#6

Beitrag von Manfred » Fr 7. Mär 2014, 18:05

Das mit den Zonen brauchst du nicht so streng nehmen.
Das Prinzip ist ganz einfach: Was du oft besuchen musst, kommt so nah wie möglich ans Haus.
Also z.B. der Gemüsegarten und die Ställe für die Tiere.

Das Designers Manual von Mollison (gibt es dank der Österreichischen Permakulturmenschen auch auf Deutsch: Handbuch der Permakultur Gestaltung) ist nach wie vor das umfassendste Einführungswerk. Es beinhaltet neben der Beschreibung der Planungsgrundsätze auch Planungsansätze für alle möglichen Klima- und Wasserversorgungszonen.

Für eure Anforderungen wäre evtl. einen spezialisierteres Werk der bessere Einstieg:
Brad Lancaster: Rainwater Harvesting for Drylands and Beyond, Band 1 und 2

pony
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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#7

Beitrag von pony » Fr 7. Mär 2014, 19:31

Hallo Manfred,
danke, das schaut schonmal gut aus,
ja das mit den kurzen Wegen ist mir schon klar und mit nicht-bergauf mit Lasten.
Mal eine Frage am Rand dazu:
Wenn ich die Pferde Oberhalb halte, in der Mitte den Kompostplatz mache und Unten den Garten,(Was ja praktisch wäre) läuft dann Jauchewasser sickermäßig nach unten in den Garten? Wie ist das wenn unterhalb des Kompostplatzes (Der wird gross weil viel Pferdemist ;) ) eine Quellzone ist? gibt es da Maße die ich einhalten kann? (Frischer Mist mind. 200 m weg oä?) Oder kann ich das Sickerwasser aufhalten? Ist das überhaubt ein Problem?
Danke Danke! pony

Manfred

Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#8

Beitrag von Manfred » Fr 7. Mär 2014, 20:21

Hohe Nährstoffkonzentrationen, die lange auf ein und demselben Fleck Boden liegen, sind immer ein Problem.
Wenn mehr Nährstoffe in den Boden sickern, als das Bodenleben zwischenspeichern kann und die dort verlaufenden Wurzeln aufnehmen können, dann sickern die Nährstoffe durch bis runter ins Grundwasser.
Und im Grundwasser breiten sie sich dann wie eine Wolke in Flussrichtung des Grundwassers und in immer größere Tiefe aus.

Etwa so:
http://www.geschichteinchronologie.ch/w ... lhalde.jpg

Das Ziel muss also sein, die Nährstoffe erst gar nicht ins Grundwasser gelangen zu lassen.
Die erste und wichtigste Maßnahme dafür ist, dass man nie so viel Nährstoffe so lange auf einem Haufen liegen lässt, dass die Pufferkapazität des Bodens überlastet wird.
D.h. wenn der Misthaufen mangels anderer Möglichkeiten auf gewachsenem Boden liegen muss, dann legt man ihn nicht immer an der selben Stelle an, sondern wechselt den Platz spätestens jedes halbe Jahr.
Eine dicke Unterlage aus stickstoffarmen Material (Stroh, Herbstlaub) hilft, die nach unten sickernten Nährstoffe zu fixieren.
Eine Abdeckung oder ein Dach gegen Regen hilft ebenfalls, die Versicherung zu reduzieren.
Wenn der Haufen dauerhaft am selben Ort sein muss, dann braucht er eine wasserdichte Unterlage (Betonplatte) und eine Jauchgrube zum Auffangen von Urin und nährstoffgetränktem Niederschlagswasser.
Mist und Jauche werden dann in der Vegetationszeit breitflächig als Dünger ausgebraucht.

Wenn eine Mistmiete auf gewachsenem Boden weggeräumt ist, sollte man die Stelle umgehend mit stickstoffhungrigen Pflanzen einsäen oder anpflanzen.
Auch ist es gut, die Miete in der Nähe von Bäumen anzulegen. Weil die mit ihrem großen Wurzelwerk auch noch Nährstoffe verhaften können, die in tiefere Bodenschichten gewaschen werden.

Man sollte auch Nährstoffkonzentrationen auf der Weide beachten. Wo sich die Tiere viel aufhalten, z.B. an der Tränke, an der Futterstelle, unter Schattenbäumen, können sich beachtliche Nährstoffansammlungen bilden.
Am effektivsten dagegen ist es, die Weide zu parzellieren und die Tiere dann von einer Parzelle zur nächsten umzutreiben.
Auch ist es gut, Tränken etc. oben am Hang anzulegen, weil dann bei Starkniederschlägen das oberflächlich ablaufende Wasser die Nährstoffe den Hang hinunter verteilt und so die Nährstoffe vom dortigen Bewuchs festgehalten werden. Sind die Tränke und der Schattenbaum direkt neben dem nächsten Graben, spült es die Mistfladen beim nächsten Gewitterguss im Gewässer. Die Nährstoffe fehlen dir auf dem Grundstück und das Gewässer wird belastet.

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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#9

Beitrag von Contempt » Sa 8. Mär 2014, 08:46

Ich aheb gerade "Sepp Holzers Permakultur" fertig gelesen und bin jetzt gerade an "Gärtnern im Biotop mit Mensch" dran.

Ich finde Sepp Holzer gerade fürden praktischen Einstieg nicht schlecht, auch wenn ich nicht alle Ansichten mt ihm teile.
"Gärtnern im Biotop mit Mensch" hingegen finde ich super. Viele Praxisbeispiele & gut erklärt. Gerade als Anfänger hat es sich wirklich gelohnt, zumal es nicht so teuer ist.

Generell muss man aus jedem Buch das rausziehen, was zur eigenen Vorstellung & Einstellung passt. 100% kann m.M. nach kein Buch liefern.

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Re: Permakultur-Buch Praktisch?

#10

Beitrag von pony » Sa 8. Mär 2014, 12:31

Hej
Contempt, das Buch Gärtnern im Biotop m M. hab ich gerade letzt Woche bestellt, warte schon gespannt :)
Sepp Holzer, weiss nicht, finde diesen Personenhype heftig... Und habe das Gefühl dass er übertreibt in Gewisser Weise, würde ich erst lesen wenn ich mehr weiss - mehr selber "nachinterpretieren" kann ;) .

Manfred, oh oh! Betonplatte hört sich nicht so toll an, kann ich evtl den Mutterboden wegnehmen bis ich auf die Lehm-Stein -Schicht darunter stosse und da Drainageröhren reinlegen und die Jauche unterhalb auffangen? Oder eine Flache Grube ausheben, Plane rein mit Abzug in ein Auffangbehälter und den Mist auf eine Art Gitter legen? (Kiefern-Rundhölzer anneinander genagelt z.B)? Da gibt es bistimmt schon erprobte Sachen?
Dann würde ich vlt. so 6 davon anlegen und den Pferdemist der darüberhinaus anfällt auf der Weide beim Absammeln könnte ich am Rand der Weiden lagern und nach nem halben Jahr umsetzen und nach nem weiterem halben Jahr als Kompost auf der Wiese verteilen, ist das dann ok? oder kann ich den nicht genau daneben hinsetzen wo er vorher war? (Das Angerottete Zeug rumkarren hört sich hart an :eek:
Wir haben c.a jeden Monat 1 Haufen 3 x 1,50 x 1 m also schon nen bisschen...
Haben eher das Problem dass der Kompost zu trocken wird, also mit Dach muss ich ja dann immer wässern. Nagut, dafür kann ich das dann gezielt, aber das währe ja dann auch schonwieder ein ganzschönes Bauwerk!
Vielen Dank für deine Hilfreiche Antword! :) und Sorry für den off-topic Thread

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