Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Moderator: kraut_ruebe
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Hallo,
ich glaube fast, man sollte für die Diskussion über "Besitz" contra "Miteinander" einen eigenen Thread aufmachen, streift ja das Thema hier nur am Rande.
Da ich ja aber für diesen Bereich leider schon eine "eingefahrene und festgefahrene" Meinung habe - sollten das die machen, die wirklich noch die Hoffnung haben, daß es "neue" Möglichkeiten gibt.
Dagmar
ich glaube fast, man sollte für die Diskussion über "Besitz" contra "Miteinander" einen eigenen Thread aufmachen, streift ja das Thema hier nur am Rande.
Da ich ja aber für diesen Bereich leider schon eine "eingefahrene und festgefahrene" Meinung habe - sollten das die machen, die wirklich noch die Hoffnung haben, daß es "neue" Möglichkeiten gibt.
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Hallo Spencer und Sabi(e)ne,
Dagmar
Dagmar
"Ich weiß, daß ich nichts weiß"
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Kleingärtner könnten die Welt ernähren, wenn die Welt aus lauter Kleingärtnern bestehen würde.
Wenn natürlich ein Teil dieser Welt (der Menschen) sich lieber auf andere verläßt, ein anderer Teil keinen Zugang zu eigenem Land hat, ein weiterer Teil lieber Rasen anbaut, dann klappt's halt nicht.
Wenn natürlich ein Teil dieser Welt (der Menschen) sich lieber auf andere verläßt, ein anderer Teil keinen Zugang zu eigenem Land hat, ein weiterer Teil lieber Rasen anbaut, dann klappt's halt nicht.
Unsre SV-Bib: http://tinyurl.com/l7x9773
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Die Urgroßmutter selig hatte 1200m2 intensivst genutzten Grund in Wien-Leopoldau.
Und weil sie damit nicht durchkam in Kriegszeiten, pachtete sie noch 2 Äcker dazu.
Damit ging es dann halbwegs. Essensmarken waren trotzdem nötig.
Der derzeitige SV-Hof in der erweiterten Verwandtschaft brachte auf 8000m2 nicht genug ein, dass es völlig ausgereicht hätte.
Ich glaub das nicht so ganz mit der Ernährung ausm Kleingarten.
Und weil sie damit nicht durchkam in Kriegszeiten, pachtete sie noch 2 Äcker dazu.
Damit ging es dann halbwegs. Essensmarken waren trotzdem nötig.
Der derzeitige SV-Hof in der erweiterten Verwandtschaft brachte auf 8000m2 nicht genug ein, dass es völlig ausgereicht hätte.
Ich glaub das nicht so ganz mit der Ernährung ausm Kleingarten.
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
SchwiePapa hat nach dem Krieg als Vertriebener ein winziges Häuschen (90qm auf 2 Stockwerken) gebaut und das Grundstück hatte wie alle der Zeit und in der Gegend 2500qm.
Das hat gereicht für die Aufzucht von 7 Kindern in 16 Jahren Abstand - zugekauft wurde Mehl, Zucker, Milch, Butter, Marmelade und Rübenkraut aus der Fabrik in 20-l-Eimern, Eier/Hühner und Kaninchen hatte man selbst, Schweinefleisch war selten, Rind ein Luxus. Kinderkleidung wurde "durchvererbt", inkl. Schuhe.
SchwieMu nähte und strickte und machte ein, im Riesenwäschekessel im Keller.
Das täte sich heute niemand mehr an.
Aber damals ging es nicht anders.
(dafür werden heute schon kleine Kinder vielfach am Tag umgezogen, und die Mütter stöhnen, wie viele WaMaLadungen am Tag so durchgehen....dafür war damals keine Zeit. )
Das hat gereicht für die Aufzucht von 7 Kindern in 16 Jahren Abstand - zugekauft wurde Mehl, Zucker, Milch, Butter, Marmelade und Rübenkraut aus der Fabrik in 20-l-Eimern, Eier/Hühner und Kaninchen hatte man selbst, Schweinefleisch war selten, Rind ein Luxus. Kinderkleidung wurde "durchvererbt", inkl. Schuhe.
SchwieMu nähte und strickte und machte ein, im Riesenwäschekessel im Keller.
Das täte sich heute niemand mehr an.
Aber damals ging es nicht anders.
(dafür werden heute schon kleine Kinder vielfach am Tag umgezogen, und die Mütter stöhnen, wie viele WaMaLadungen am Tag so durchgehen....dafür war damals keine Zeit. )
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
@Armin: ich hab noch nen Buchtipp für dich:
Gibt es als pdf auch kostenlos in der Soil&Health-BIB.
ISBN 978-0982053935 - man sollte das ziemlich wach lesen, allein schon der Name der Autorin "Dolly Freed" ist ja schon Programm wenn man gut englisch kann).Possum Living: How to Live Well Without a Job and with (Almost) No Money
Gibt es als pdf auch kostenlos in der Soil&Health-BIB.
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
@Nightshade
Wieviele Leute mußte Deine Großmutter mit den 1200 qm ernähren?
Meine Altvorderen hatten auch reichlich Fläche (Garten, Acker, Obstland, Weinberge, Wald) im Vergleich zu heute (auch damals eher wohlhabend, aber immer am arbeiten, daß was wächst) aber mit je sieben Kindern (meine Eltern und Tanten) war's Essen trotzdem immer knapp.
Wieviele Leute mußte Deine Großmutter mit den 1200 qm ernähren?
Meine Altvorderen hatten auch reichlich Fläche (Garten, Acker, Obstland, Weinberge, Wald) im Vergleich zu heute (auch damals eher wohlhabend, aber immer am arbeiten, daß was wächst) aber mit je sieben Kindern (meine Eltern und Tanten) war's Essen trotzdem immer knapp.
Unsre SV-Bib: http://tinyurl.com/l7x9773
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Hallo Tanja,
Die Zahlen habe ich heute aus dem Netz geholt von dem "föderalen Dienst der Staatlichen Statistik" Rußlands. Man kann mit Sicherheit noch detailliertere Aufstellungen finden, ich denke aber es reicht aus so. Die Hauptaussage ist wohl, daß im Jahre 1999 55% der inländischen Produktion an Lebensmitteln in Rußland aus den privaten Gärten kam = aus einem winzigen Bruchteil der gesamten Anbaufläche!!!
Wer es noch genauer wissen will sollte selber suchen, mehr Lust habe ich derzeit nicht dazu.
Eine Diskussion darüber ob es denn geht oder gehen könnte erübrigt sich meiner Meinung damit vollständig. Es hat auch keineswegs jede Familie in Rußland einen Garten!
Liebe Grüße Helmuth
Ich habe gesucht und bin teilweise fündig geworden.Tanja hat geschrieben:Stimmen diese Zahlen nicht? Falls doch, wäre das schon ziemlich beeindruckend, oder?71 % der Bevölkerung produzierte auf diese Weise 1999 ungefähr die Hälfte der im Land konsumierten Milch, 60 % des Fleisches, 77 % des Gemüses, 87 % der Früchte und 92 % der Kartoffeln
Leider kriege ich es nicht gebacken eine ordentliche Tabelle hier darzustellen, man muß also etwas genauer hinsehen.Erzeugung Lanwirtschaftlicher Produkte in Rußland in Mrd Rubel aktuelle Preise
1999 2005 2011
Alle Wirtschaftsformen
gesamt 586,0 1380,9 3261,7
Pflanzen 307,1 669,8 1703,5
Tiere 278,9 711,1 1558,2
darunter Landwirtschaftliche Organisationen (Staatsbetriebe und Genossenschaften)
gesamt 249,8 615,6 1540,6
Pflanzen 128,1 294,4 775,4
Tiere 121,7 321,2 765,2
darunter Bevölkerung (Anbau im eigenen Garten = "Datsche")
gesamt 320,8 681,0 1426,9
Pflanzen 168,6 311,4 699,0
Tiere 152,2 369,6 727,9
darunter Landwirte ("Farmer")
gesamt 15,4 84,3 294,2
Pflanzen 10,4 64,0 229,1
Tiere 5,0 20,3 65,1
Quelle: Федеральная служба государственной статистики
Die Zahlen habe ich heute aus dem Netz geholt von dem "föderalen Dienst der Staatlichen Statistik" Rußlands. Man kann mit Sicherheit noch detailliertere Aufstellungen finden, ich denke aber es reicht aus so. Die Hauptaussage ist wohl, daß im Jahre 1999 55% der inländischen Produktion an Lebensmitteln in Rußland aus den privaten Gärten kam = aus einem winzigen Bruchteil der gesamten Anbaufläche!!!
Wer es noch genauer wissen will sollte selber suchen, mehr Lust habe ich derzeit nicht dazu.
Eine Diskussion darüber ob es denn geht oder gehen könnte erübrigt sich meiner Meinung damit vollständig. Es hat auch keineswegs jede Familie in Rußland einen Garten!
Liebe Grüße Helmuth
Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Danke,
Interessant wären auch mal Zahlen zum Schnapsbrennen/Wein machen - die Skandinavier sind ja schon sehr rührig in der Richtung, aber ich glaub, der gesamte Ostblock übertraf das bei weitem....
Ist ja schon ein Unterschied, ob man hinter dem Eisernen Vorhang saß oder mal eben in Puttgarden einen Bus tieferlegen kann mit Alk...
Genau das war schon die ganze Zeit so.....seit den Zaren.Die Hauptaussage ist wohl, daß im Jahre 1999 55% der inländischen Produktion an Lebensmitteln in Rußland aus den privaten Gärten kam = aus einem winzigen Bruchteil der gesamten Anbaufläche!!!
Interessant wären auch mal Zahlen zum Schnapsbrennen/Wein machen - die Skandinavier sind ja schon sehr rührig in der Richtung, aber ich glaub, der gesamte Ostblock übertraf das bei weitem....
Ist ja schon ein Unterschied, ob man hinter dem Eisernen Vorhang saß oder mal eben in Puttgarden einen Bus tieferlegen kann mit Alk...
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren
Hallo Sabiene,
Hier entnehme ich z.B. daß gegenwärtig in Rußland pro Kopf 18 Liter reiner Alkohol im Jahr getrunken wird. Das entspricht 45 Liter Wodka oder 90 1/2-Literflaschen. Hauptverbraucher sind die Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren. Nach einigen Überlegungen folgt, daß ein durchschnittlicher russischer Mann 200 Flaschen Wodka im Jahr trinkt.
Schätzungen aus dem Jahre 1984 ergeben, daß davon 26% selbst gebrannt wird.
Neuere Zahlen habe ich nicht gefunden. Und: habe keine Lust mehr weiter zu wühlen .
Liebe Grüße Helmuth
bitte sehr:Alkohol in RusslandSabi(e)ne hat geschrieben: Interessant wären auch mal Zahlen zum Schnapsbrennen...
Hier entnehme ich z.B. daß gegenwärtig in Rußland pro Kopf 18 Liter reiner Alkohol im Jahr getrunken wird. Das entspricht 45 Liter Wodka oder 90 1/2-Literflaschen. Hauptverbraucher sind die Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren. Nach einigen Überlegungen folgt, daß ein durchschnittlicher russischer Mann 200 Flaschen Wodka im Jahr trinkt.
Schätzungen aus dem Jahre 1984 ergeben, daß davon 26% selbst gebrannt wird.
Neuere Zahlen habe ich nicht gefunden. Und: habe keine Lust mehr weiter zu wühlen .
Liebe Grüße Helmuth