Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#41

Beitrag von Dagmar » Do 4. Apr 2013, 14:25

Hallo,

ich glaube fast, man sollte für die Diskussion über "Besitz" contra "Miteinander" einen eigenen Thread aufmachen, streift ja das Thema hier nur am Rande.

Da ich ja aber für diesen Bereich leider schon eine "eingefahrene und festgefahrene" Meinung habe - sollten das die machen, die wirklich noch die Hoffnung haben, daß es "neue" Möglichkeiten gibt. :holy:


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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#42

Beitrag von Dagmar » Do 4. Apr 2013, 14:27

Hallo Spencer und Sabi(e)ne,

:daumen:


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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#43

Beitrag von 65375 » Do 4. Apr 2013, 14:30

Kleingärtner könnten die Welt ernähren, wenn die Welt aus lauter Kleingärtnern bestehen würde.
Wenn natürlich ein Teil dieser Welt (der Menschen) sich lieber auf andere verläßt, ein anderer Teil keinen Zugang zu eigenem Land hat, ein weiterer Teil lieber Rasen anbaut, dann klappt's halt nicht.

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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#44

Beitrag von Nightshade » Do 4. Apr 2013, 18:34

Die Urgroßmutter selig hatte 1200m2 intensivst genutzten Grund in Wien-Leopoldau.
Und weil sie damit nicht durchkam in Kriegszeiten, pachtete sie noch 2 Äcker dazu.
Damit ging es dann halbwegs. Essensmarken waren trotzdem nötig.

Der derzeitige SV-Hof in der erweiterten Verwandtschaft brachte auf 8000m2 nicht genug ein, dass es völlig ausgereicht hätte.

Ich glaub das nicht so ganz mit der Ernährung ausm Kleingarten.

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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#45

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 4. Apr 2013, 19:52

:lol: SchwiePapa hat nach dem Krieg als Vertriebener ein winziges Häuschen (90qm auf 2 Stockwerken) gebaut und das Grundstück hatte wie alle der Zeit und in der Gegend 2500qm.
Das hat gereicht für die Aufzucht von 7 Kindern in 16 Jahren Abstand - zugekauft wurde Mehl, Zucker, Milch, Butter, Marmelade und Rübenkraut aus der Fabrik in 20-l-Eimern, Eier/Hühner und Kaninchen hatte man selbst, Schweinefleisch war selten, Rind ein Luxus. Kinderkleidung wurde "durchvererbt", inkl. Schuhe.
SchwieMu nähte und strickte und machte ein, im Riesenwäschekessel im Keller.
Das täte sich heute niemand mehr an.
Aber damals ging es nicht anders.
(dafür werden heute schon kleine Kinder vielfach am Tag umgezogen, und die Mütter stöhnen, wie viele WaMaLadungen am Tag so durchgehen....dafür war damals keine Zeit. ;) )
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#46

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 4. Apr 2013, 19:59

:lol: @Armin: ich hab noch nen Buchtipp für dich:
Possum Living: How to Live Well Without a Job and with (Almost) No Money
ISBN 978-0982053935 - man sollte das ziemlich wach lesen, allein schon der Name der Autorin "Dolly Freed" ist ja schon Programm :lol: wenn man gut englisch kann).
Gibt es als pdf auch kostenlos in der Soil&Health-BIB.
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#47

Beitrag von 65375 » Do 4. Apr 2013, 20:31

@Nightshade
Wieviele Leute mußte Deine Großmutter mit den 1200 qm ernähren?
Meine Altvorderen hatten auch reichlich Fläche (Garten, Acker, Obstland, Weinberge, Wald) im Vergleich zu heute (auch damals eher wohlhabend, aber immer am arbeiten, daß was wächst) aber mit je sieben Kindern (meine Eltern und Tanten) war's Essen trotzdem immer knapp.

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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#48

Beitrag von helmuth » Do 4. Apr 2013, 21:07

Hallo Tanja,
Tanja hat geschrieben:
71 % der Bevölkerung produzierte auf diese Weise 1999 ungefähr die Hälfte der im Land konsumierten Milch, 60 % des Fleisches, 77 % des Gemüses, 87 % der Früchte und 92 % der Kartoffeln
Stimmen diese Zahlen nicht? Falls doch, wäre das schon ziemlich beeindruckend, oder?
Ich habe gesucht und bin teilweise fündig geworden.
Erzeugung Lanwirtschaftlicher Produkte in Rußland in Mrd Rubel aktuelle Preise
1999 2005 2011

Alle Wirtschaftsformen

gesamt 586,0 1380,9 3261,7
Pflanzen 307,1 669,8 1703,5
Tiere 278,9 711,1 1558,2

darunter Landwirtschaftliche Organisationen (Staatsbetriebe und Genossenschaften)

gesamt 249,8 615,6 1540,6
Pflanzen 128,1 294,4 775,4
Tiere 121,7 321,2 765,2

darunter Bevölkerung (Anbau im eigenen Garten = "Datsche")

gesamt 320,8 681,0 1426,9
Pflanzen 168,6 311,4 699,0
Tiere 152,2 369,6 727,9

darunter Landwirte ("Farmer")

gesamt 15,4 84,3 294,2
Pflanzen 10,4 64,0 229,1
Tiere 5,0 20,3 65,1

Quelle: Федеральная служба государственной статистики
Leider kriege ich es nicht gebacken eine ordentliche Tabelle hier darzustellen, man muß also etwas genauer hinsehen.
Die Zahlen habe ich heute aus dem Netz geholt von dem "föderalen Dienst der Staatlichen Statistik" Rußlands. Man kann mit Sicherheit noch detailliertere Aufstellungen finden, ich denke aber es reicht aus so. Die Hauptaussage ist wohl, daß im Jahre 1999 55% der inländischen Produktion an Lebensmitteln in Rußland aus den privaten Gärten kam = aus einem winzigen Bruchteil der gesamten Anbaufläche!!!
Wer es noch genauer wissen will sollte selber suchen, mehr Lust habe ich derzeit nicht dazu.

Eine Diskussion darüber ob es denn geht oder gehen könnte erübrigt sich meiner Meinung damit vollständig. Es hat auch keineswegs jede Familie in Rußland einen Garten!

Liebe Grüße Helmuth

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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#49

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 4. Apr 2013, 21:12

Danke,
Die Hauptaussage ist wohl, daß im Jahre 1999 55% der inländischen Produktion an Lebensmitteln in Rußland aus den privaten Gärten kam = aus einem winzigen Bruchteil der gesamten Anbaufläche!!!
Genau das war schon die ganze Zeit so.....seit den Zaren.
Interessant wären auch mal Zahlen zum Schnapsbrennen/Wein machen - die Skandinavier sind ja schon sehr rührig in der Richtung, aber ich glaub, der gesamte Ostblock übertraf das bei weitem.... :lol:
Ist ja schon ein Unterschied, ob man hinter dem Eisernen Vorhang saß oder mal eben in Puttgarden einen Bus tieferlegen kann mit Alk... :lol:
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Re: Kleingaertner koennten die Welt ernaehren

#50

Beitrag von helmuth » Do 4. Apr 2013, 21:59

Hallo Sabiene,
Sabi(e)ne hat geschrieben: Interessant wären auch mal Zahlen zum Schnapsbrennen...
bitte sehr:Alkohol in Russland
Hier entnehme ich z.B. daß gegenwärtig in Rußland pro Kopf 18 Liter reiner Alkohol im Jahr getrunken wird. Das entspricht 45 Liter Wodka oder 90 1/2-Literflaschen. Hauptverbraucher sind die Männer im Alter von 15 bis 65 Jahren. Nach einigen Überlegungen folgt, daß ein durchschnittlicher russischer Mann 200 Flaschen Wodka im Jahr trinkt. :lala:
Schätzungen aus dem Jahre 1984 ergeben, daß davon 26% selbst gebrannt wird.
Neuere Zahlen habe ich nicht gefunden. Und: habe keine Lust mehr weiter zu wühlen :flag: .
Liebe Grüße Helmuth

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