viktualia hat geschrieben:...Da ist also kein Widerspruch zu Manfreds Aussage, du kannst sehen,
dass ohne Schafe die "Kulturlandschaft Heide" nicht als solche zu erhalten ist - ...
Vikti, eine Kulturlandschaft ist eine durch menschliches Zutuen entstandene Landschaftsform, die ohne entsprechende menschlich gesteueret Maßnahmen gar nicht so existieren würde (wie auch Viehweiden zB Almwiesen). Deren Erhalt hat also nichts mit naturbelassen Flächen zu tuen, sondern sie kehren ohne menschliches Eingreifen zu dem Zustand zurück den sie ohne Mensch hatten, was in diesem Fall bedeutet:
Manfred hat geschrieben:...Jetzt macht sich dort vermehrt Gras und Wald breit...
Gras und Wald... schau an schau an Manfred, Wald? Hier in unserer nordisch spröden eigentlich Savannenregion?
Soooo und nu das hier:
Manfred hat geschrieben:...Ratis Naturschutz....Manfreds Naturschutz...
Au ha Manfred, wir personifizieren das ganze jetzt schon?
Ratis Naturschutz findet in seinem kleinen niedersächsischen Reich und überall da statt wo Rati sich gerade physisch aufhält (möglicherweise pflanzt er sich auch in manchen Köpfen weiter fort, aber daaa würd ich nicht drauf wetten wollen
). Ratis CO2 Abdruck ist in Punkto Weltreisen noch mikroskopisch klein. Den Kontinent Europa hat er noch nicht verlassen.
Du scheinst ja da weiter rum gekommen zu sein und Farmland auf einigen Kontinenten zu besitzen.
kusch Loki!
Also, zur Aussagekraft der Bilder wurde schon reichlich geschrieben, ich sehe das ähnlich. Fazebuch hab ich nicht
PS: grad erst wieder gelesen, wer glücklich leben will, sollte solche (a)sozialen Medien meiden und wenn, Dann wäre das Savorys Naturschutz oder?
Aber zu diese Bisongeschichte hätt ich noch was zu sagen: Da setzt du also die Ausrottung der Bisons Anfang der 20 Jahrhunderts mit dem Aussterben der Megaherbs am Ende der Kaltzeit in Eurasien gleich? Wie war das doch gleich?
(Zitat aus dem anderen Faden gleichen Themas):Manfred hat geschrieben:emil17 hat geschrieben: Es gibt unter gewissen Klimabedingungen Fälle, wo Wald Steppe verhindert.
Die Frage ist halt immer, was man unter natürlich versteht.
Ich versuche, die Muster zu erkennen, die die Natur im Laufe der Evolution entwickelt hat.
Bis der sich ausbreitende Mensch massiv in die Megaherbivorenbestände eingegriffen hat, konnte sich Wald nur dort halten, wo die Niederschlagsmenge so hoch war, dass ohne Wald die für die Megaherbivoren essentiellen Mineralien ausgewaschen wurden.
Ansonsten waren die Megaherbivoren die entscheidenden Landschaftgestalter und haben das Land in Savannen und Steppen verwandelt.
Erst die Eingriffe der frühen Menschen haben in weiten Teilen der Erde die Entstehung von geschlossenen Wäldern ermöglicht....
Das war bei deinem Versuch zu beweisen das wir hier in Mittel & Nordeuropa ohne mensch eigentlich Steppe hätten. Was ja der Punkt ist an dem ich Einspruch erhob, also mal Danke für dieses Sprungbrett mit den Bisons.
Die Bisons,
trotz Ausbreitung des Menschen in Amerika, gab es sie noch lange nach Chr. 0 (das war die Zeit mit dem Teutoburger Wald und den Tacitusberichten über die typisch germanische Landschaft(dunkle Wälder und Moor) in großer Zahl. Erst Schusswaffen, Abschussprämien und gezielte- nicht zum Nahrungserwerb gedachte Massenmetzelein haben sie fast ausgerottet.
Was nu? Waren etwa die europäischen Urbesiedler schon vor 11 000 Jahren so weit entwickelt wie die Amis des 19. Jarhunderts oder gibt es da doch so ein paar gaaaanz klitzekleine Ungereimtheiten an der Megherbthese mit der alleinigen Schuldzuweisung an den menschen?
So zur Heide noch kurz:
Manfred hat geschrieben:@Emil:
Du hast weißt ja sicher, wie die Heidelandschaften, die einst weite Teile Europas bedeckt haben, entstanden sind?
Ebenfalls ist bekannt, wie diese Landschaften durch Fortsetzung ebendieser Nutzung erhalten werden (siehe z.B. in Schottland).
Und in D meint man, diesen Kulturlandschaftstyp erhalten zu können, indem an ihn unter "Schutz" stellt und einige Deko-Schafe dort herumlaufen lässt.
Die Veränderung, die dann durch die einsetzende Sukzession eintritt, begründet man dann üblicher Weise mit menschengemachtem Stickstoffeintrag (obwohl Stand der Wissenschaft ist, dass funktionierende Biotope Stickstoff in nahezu beliebiger Menge aus der Luft fixieren können und die paar kg mehr oder weniger die Prozesse allenfalls etwas beschleunigen oder bremsen, je nachdem in welche Richtung mach möchte) begründet, damit man nicht an seinem eigenen Management zweifeln muss, bzw. kein Geld für die Pflege ausgeben muss, das dann ja für die eignen Büropöstchen und Lobbyismusbudgets fehlen würde.
Ich kann das Gejammer über den Niedergang der deutschen Heidelandschaften jedenfalls nicht mehr hören...
Dies kann ich bestätigen, allerdings nicht so prinzipiell wie du es schon wieder darstellst ("überall in Deutschland die gleiche Misswirtschaft") Genau so eine verhunzte Heide hab ich hier vor der Nase. Achtung lange Geschichte
Es mag jetz so 9, 10 Jahre her sein, da wurde ich vom Heimatverein angesprochen. Es gäbe da ein - auch vom BUND finanziel gestütztes Projek zur Heidepflege. Ein Schafstall sollte gebaut und Heidschnucken angeschafft werden. Ich wäre ja Schäfer gewesen und deshalt doch eine ideale Besetzung.
Klar hab ich gesagt, wenn ihr ausreichend bezahlt(BUND Projekte sind eine gute finanzielle Grundlage für Landschaftpfleger), sehr gern.
Dies löste Verwirrung aus. Wieso? hieß es , das ist doch nur wie ein Hobby nebenbei! Wir ziehen Zäune und abends bringst du Wasser und Heu hin (ehrlich so ähnlich habe sie es formuliert
)
Ich habe dann versucht zu erklären das Heide kontrolliert gehütet werden muss und Dauerweiden tötlich wäre. Nun ja, Ende der Geschichte war das ich gebeten wurde nicht weiter mit meiner Meinung hausieren zu gehen und auch mein Angebot zumindest bei Aktionen wie Lammzeit, Klauenpflege und Scheren zu helfen abgelehnt wurde.
Letztendlich stellte sich heraus, das eben nur der Stall vom BUND finanziert war, aber keine bezahlte Arbeitskraft und keine weitere Betreuung.
Das war der Fehler lieber Manfred.
Gleich hier nebenan gibt es ein vom NABU betreutes Gebiet mit Moor und Heide, dort arbeiten Menschen Vollzeit mit Schafen in der Landschaftspflege, dort wird genau geprüft wo wann wie gehütet werden muss und dort funktioniert es sehr gut.
Auch dort wo ich selber mal Heideschäfer war hat es sehr gut funktioniert (und der Bauer hat prima dabei verdient, denn er wurde für die Pflege -seines eigenem zum Naturschutzgebiet erklärten Bodens vom Umweltamt hervorragend bezahlt).
Es ist halt mit Nichten so das Naturschutzvereine und staatlicher Naturschutz überall eine zerstörende Kraft entwickeln, sondern es sind die kleinen vor Ort entstehenden Gegebenheiten, die Sturheit auf der einen oder anderen oder allen Seiten, welche am Ende den Schaden anrichtet.
Es ist auch hier dieses verbitterte: "Wir sind die guten tollen & die sind die bösen Dummen!"
Könnten wir das mal bitte lassen?
Grüße Rati