emil17 hat geschrieben:Wäre nur Wald, oder nur meine Wiesen, oder nur seine Weiden, so hätte es insgesamt deutlich weniger Arten.
Ich halte es fuer einen Fehler, Weide gegen Wald (Kuhhirten, Yeomans, Savory, etc.) oder Wald gegen Wiese (Veganer) auszuspielen. Beide haben eine Existenzberechtigung. Je nach Fall kann eine Wiese oder ein Wald besser sein. Wir koennen sogar beides kombinieren, wie es die traditionelle Landwirtschaft in meiner Region in Portugal macht. Wie das auf der iberischen Halbinsel funktioniert, ist in dem
Dehesa Projekt beschrieben:
Die Weideflaechen in den Korkeichenwaeldern erhalten genug Licht durch die sperrigen Aeste der Korkeichen, damit Gras wachsen kann. Gleichzeitig ist das Gras geschuetzt vor der groessten Hitze damit es nicht zu schnell verdorrt. Und wenn das Gras in der Trockenzeit abgestorben ist, sequestrieren die Korkeichen immer noch CO2.
Die Landwirte haben ein Einkommen durch den Verkauf des Korks. Gleichzeitig koennen sie Weidetiere wie Ziegen, Schafe oder Schweine auf den Weideflaechen halten. Das
iberische schwarze Schwein liefert hochwertiges Fleisch und kann teuer verkauft werden. Die Tiere bewegen sich fast ausschliesslich in der freien Natur. Wenn sie sonst nicht mehr viel zu fressen finden, kann man immer noch Eicheln, Johannisbrot-Fruechte, Oliven, usw., verfuettern. Die Schweine sind so fit, dass sie mit Leichtigkeit einen halben Meter hohen Gartenzaun ueberspringen und meinen Hunden davonlaufen koennen.
Die Korkeichen sind Wirt fuer viele Edelpilze wie Kaiserlinge oder Steinpilze, die hohe Preise erziehlen und deren Geflecht im Boden Humus produzieren.
Jede Region der Welt hat landwirtschaftliche Traditionenen, die den lokalen Gegebenheiten angepasst sind.