Darum traue ich dem ganzen nicht ...

Moderator: kraut_ruebe

Fred
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#211

Beitrag von Fred » Do 8. Aug 2019, 00:41

Rati hat geschrieben:
Wer mal so ne nicht beweidete fläche gesehen hat... und ich gehe mal davon aus das das jeder hier bejahen kann, kennt das Bild. Da gibt es diese typischen großen Grassstuppen zwischen denen sich manchmal nackte Löcher auftuen, die entstehen wenn das nicht abgefressene Gras umknickt und den Boden bedeckt so das Stellen entstehen in denen - im nächsten Jahr!- dann kein Gras wächst. Dafür aber andere Pflanzen im übernächsten Jahr mit der Besiedlung beginnen und auch so manche Tierart Freiraum für Nist und Wohnstatt findet.
Es gibt Bedingungen unter denen sich die Flächen zwischen den Grasstuppen so entwickeln, wie von dir beschrieben.
Sieht man einen Vortrag von Savory, wo er die verschiedenen Effekte erklärt, lernt man (war für mich auch neu) daß Klimabedingungen gibt, wo die Biomasse zwischen den Stuppen nicht zersetzt wird, sondern oxidiert. Womit sich eine Situation einstellt, wo Nährstoffe nicht recyclet werden sondern in einem biolog. nicht verwertbaren Zustand fixiert werden, aber eine Schicht oxidierten Materials bildet die weitere Vegetation unterbindet, wenn sie entsprechend ausgebildet ist.

Es ist ja nicht gesagt, daß unter allen Bedingungen das Gras sofort tot umfällt, wie hier einige zu erwarten scheinen. Sondern daß sich eine Entwicklung Richtung Degradation einstellt, die am Ende zum absterben führt.

Rati
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#212

Beitrag von Rati » Do 8. Aug 2019, 11:35

Fred hat geschrieben:
Rati hat geschrieben: Wer mal so ne nicht beweidete fläche gesehen hat...
Es gibt Bedingungen unter denen sich die Flächen zwischen den Grasstuppen so entwickeln, wie von dir beschrieben.
Sieht man einen Vortrag von Savory, wo er die verschiedenen Effekte erklärt, lernt man (war für mich auch neu) daß Klimabedingungen gibt, wo die Biomasse zwischen den Stuppen nicht zersetzt wird, sondern oxidiert. Womit sich eine Situation einstellt, wo Nährstoffe nicht recyclet werden sondern in einem biolog. nicht verwertbaren Zustand fixiert werden, aber eine Schicht oxidierten Materials bildet die weitere Vegetation unterbindet, wenn sie entsprechend ausgebildet ist.

Es ist ja nicht gesagt, daß unter allen Bedingungen das Gras sofort tot umfällt, wie hier einige zu erwarten scheinen. Sondern daß sich eine Entwicklung Richtung Degradation einstellt, die am Ende zum absterben führt.
das es das unter gewissen klimatischen Bedingungen mit vorheriger antropologischer Misswirtschaft gibt, ist völlig richtig.
Nur überträgt Manfred diese Gegebenheiten auf alle möglichen Klimazonen der Erde ohne Beachtung der örtlichen Pflanzen und Tierweltentwicklung seit der letzten Kaltzeit. :aeh:

Grüße Rati
Was ist ist! Was nicht ist ist möglich!"
[Einstürzende Neubauten 1996]

Manfred

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#213

Beitrag von Manfred » Do 8. Aug 2019, 11:55

Lies dich doch bitte endlich mal ein Rati…
Das ist, als ob man mit einer Wand reden würde.
Du kämpfst gegen eine Windmühle, die überhaupt nicht existiert.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#214

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 8. Aug 2019, 13:46

:hmm: :dreh: :dreh:

Manfred

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#215

Beitrag von Manfred » Do 8. Aug 2019, 17:39

Ja. So fühle ich mich hier die ganze Zeit.

viktualia

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#216

Beitrag von viktualia » Do 8. Aug 2019, 19:25

Rati behauptete:
Nur überträgt Manfred diese Gegebenheiten auf alle möglichen Klimazonen der Erde ohne Beachtung der örtlichen Pflanzen und Tierweltentwicklung seit der letzten Kaltzeit.
Ähm, Manfred hat vielleicht (naja, wahrscheinlich..) weniger "Kindergärtnergene" als ich und antwortet auf die Fragen, wie sie kommen. Dadurch entsteht ein wenig dieser Eindruck - nicht, weil er das macht, sondern weil man dann genauer lesen müsste, worauf er sich in welcher Antwort bezieht.
Und das passiert halt leider nicht.
Ich hab (ich such jetzt nicht die Stellen raus) auch schon ein paar mal nachgefragt, um welche Zonen/Zeiten/Umstände denn der jeweilige Zankpunkt eigentlich/genau ginge, weil es mehrere gleichzeitig waren - störten sich aber die meisten nicht dran.

Tragisch, seufz.
Aber auch natürlich, dass daraus dann dieses Stricklein gedreht werden kann.

Rati, genau so wenig, wie Emil ein Recht darauf hat, von Manfred Zahlen (oder emotionale Abgeklärtheit) zu fordern, als habe dieser bei ihm nen Antrag auf irgendwelche Mittel gestellt,
muss er dir die Feinheiten des Teils dieser Theorie nachweisen, die er als Grundlage für Handlungen in der Jetzt-Zeit nimmt.

Für die Gräser wie für die Kühe ist der Punkt mit dem Wald nicht von der gleichen Relevanz
wie für einen Historiker/Geologen/wasweisichWissenschaftler. Für dein Interessengebiet mag ne Ungenauigkeit Relevanz haben - aber wenn gleichzeitig noch Ina, Emil und ich das Feld beackern, kann es zu solchen Unwuchten kommen, wundert mich jetzt nicht so sehr.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#217

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 8. Aug 2019, 21:27

Mich stört, dass Manfred Dinge behauptet, wenn dann aber Fragen kommen statt direkt zu anrworten, einen link setzt oder inzwischen nicht mal mehr das - einfach sagt "wieso liest du nicht, was ich verlinke?"
Ich will aber nicht immer und immer wieder hören, wie toll HM ist und gleichzeitig wie dumm alle anderen sind und das ohne eine für mich verständliche/nachvollziehbare Begründung.
Das ist es, was mich von HM richtig wegstößt :im:

schau mal hier

Re: Ganzheitliches Management - Diskussion

Beitragvon Manfred am Do 4. Feb 2016, 16:05
Das ist doch ein schönes Beispiel für schlechte Bewirtschaftung.
Wenn der lernt, seine Tiere richtig einzusetzen, wird er von der Fläche ein Mehrfaches an Ertrag runter holen.
Und das, wo ich eigentlich DieterB für sehr kompetent und erfahren im Umgang mit "spröden Klima" halte
hm

Mich stört es außerdem, dass Reservate für schädlich gehalten werden.
weil ich es für sehr sehr sehr wichtig halte, dass Natur auch in gewissen Gebieten sich selber überlassen wird....
Ich weiß nicht, ich glaube noch ein bisschen an Evolution.... :aeh:
nur ....
wo mensch eingreift und managt, kann sie nicht mehr wirklich stattfinden - zumindest mal nicht ungestört.

Ich halte es für gefährllich, wenn Pubertierende, mit großem (Fach)Wissen und wenig Gewissen alles unter Kontrolle haben :pft:

An und für sich ist die Idee, die großen Herbivorenherden nachzuahmen, etwas sehr gutes - Weidentiere so irgendwie (geplant) "nomadisierend" zu halten :daumen: :daumen:

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kraut_ruebe
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Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#218

Beitrag von kraut_ruebe » Do 8. Aug 2019, 22:28

ina maka hat geschrieben:Mich stört, ...
Mich stört es außerdem ...
und darüber hinaus stört dich sichtlich auch, dass es keinen stört, dass dich das stört.

man könnte dazu ganzheitlich jene theroie betrachten, dass einem am anderen immer stört was uns eigentlich an uns selber stört (lindau, betz, wilber helfen unter den stichworten schattenarbeit und arschengel gerne weiter).

parallel kann man HM auch ganz einfach ausprobieren. zB auf seinen weiden mit seinen tieren, oder in anderen bereichen, HM ist als system nahezu überall anwendbar. die störfelder werden schon alleine dadurch weniger, weil man sie (an)erkennt, integriert, einarbeitet, in re-aktion verbessert.

frohes schaffen!
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

viktualia

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#219

Beitrag von viktualia » Do 8. Aug 2019, 22:42

Ich halte es für gefährllich, wenn Pubertierende, mit großem (Fach)Wissen und wenig Gewissen alles unter Kontrolle haben :pft:
Ja, logo, genau auf den Punkt: eine der größten, realen Gefahren der momentanen Zeit.
(Ich überseh jetzt mal, wen du gemeint haben könntest...)
Weil, neben dem Trick mit der Naturimitation, der möglichst Nahen, ist ja genau das der Punkt:
(für mich, Psychotante mit Wutzen statt Kühen)
dass HM, von seiner Struktur her, dem "Messen" überlegen ist und das "Vergleichen" auf ner ganz anderen Ebene ermöglicht.
Erwachsener ist.

Da, wo das alte System an seine Grenzen kommt, dem Managen von Fehlern, setzt dieses neue System an.
Für mich ist dieser Unterschied wesentlich, weil ich ihn Entwicklungspsychologisch einordnen kann, als "Denkleistung", die von der herkömmlichen "Wissenschaft" halt nicht gepflegt wird. Traditionell, ich geh jetzt nicht wirklich davon aus, dass die frei von Vernunft sind.
Aber da gibt es, in meinen Augen, noch nix reelles, was so gut die wechselnden Möglichkeiten mit in die Rechnung nimmt.
Ich traue der Sache, weil sie systemisches Denken in der Praxis anwendet.
Und dass es dabei noch Kommunikationsschwierigkeiten gibt, liegt wohl in der Natur der Sache....
Ich weiß nicht, ich glaube noch ein bisschen an Evolution.... :aeh:
nur ....
wo mensch eingreift und managt, kann sie nicht mehr wirklich stattfinden - zumindest mal nicht ungestört.
Ina, an was glaubst du da?
Das klingt ja schon wieder total danach, als wär der Mensch das unnatürlichste, was die Natur je hervorgebracht hätte.
Sobald er anfinge, zu wirken.
Was soll ich als Beschäftigungstherapeutin mit so einem Ansatz machen?
Stehen lassen, damit er sich "natürlich" entwickeln kann?
Oder darauf hinweisen, dass es auch eine Gnade sein dürfte, aus Fehlern lernen zu können und dass "die Natur" da vielleicht, so ganz möglicherweise, eine Aufgabe für uns vorgesehen haben könnte? Mit ihr, in ihr, als Teil des Ganzen?
Aber halt "beseelt", mit Hirn UND Herz ausgestattet?

(Kicher, ich merk grad: ich postulier "Erwachsen werden" grad als angewendeten Naturschutz. Aber hat doch was, oder?
Wenn schon ne "Rettet die Welt in einem Satz"-Lösung, dann so was. Was hälst du davon, Ina?)

Oh, grad noch gesehen:
und darüber hinaus stört dich sichtlich auch, dass es keinen stört, dass dich das stört.
Lach, mich stört´s nicht, ich mag es, wenn Störungen beachtet werden wollen.
In Re-Aktion verbessern trifft es aber auch gut!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Darum traue ich dem ganzen nicht ...

#220

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 9. Aug 2019, 09:11

kraut_ruebe hat geschrieben:HM ist als system nahezu überall anwendbar.


Wieso um alles in der Welt sollte ich?
Wieso sollte ich nach so einem Glauben leben?
Wieso alle Menschen im spröden Klima?

Du darfst, Manfred auch, aber andere leben anders und nicht weniger "weltrettend" manchmal.
Es gibt andere Wege und manchmal sind sie sehr ähnlich, nennen sich aber nicht "HM" :hotti:
Es gibt auch noch andere Religionen, die manche als ihren "ganzheitlichen Lebensweg" wählen (dürfen).
kraut_ruebe hat geschrieben:die störfelder werden schon alleine dadurch weniger, weil man sie (an)erkennt, integriert, einarbeitet, in re-aktion verbessert.
aha, wenn mir eine Methode nicht passt, versuche ich nicht, sie mit allen Mittel passend zu machen, dann wechsle ich die Methode.....
Oder welche Art von Störfeldern meinst du?
Hast du schon mal versucht, mit mir so umzugehen (p.s.: ich bin ein Mensch, keine Methode ;) )
kraut_ruebe hat geschrieben:frohes schaffen!
dir auch! :)
Aber bitte lass das Hobby-Psychologisieren.
Ich weiß schon, dass ich Fehler habe und nicht perfekt bin, haha
Aber den Fehler, dass ich quasi "die ganze spröde Welt" managen und damit retten will, den hab ich nicht (und das ist es ja, was mich stört, da werden andere Sichtweisen einfach ignoriert) :lol:

hab lange gewartet, ob ich das abschicken soll oder lieber souverän schweigen - aber schweigen ist halt nicht meine Art.

Dieses Forum war mal ganz meines, mit dem bunten Durcheinander an kantigen Personen.
Die meisten sind eh schon länger weg, bei mir dauert das eben.

Und die Zeit nehm ich mir :pft:

Nein, es müssen nicht alle Menschen getauft werden, sorry: wollte sagen: nach HM leben.

Es sollte nur jeder das beste tun und ergebnisoffen hinschaun, forschen - ohne Übergott - holy(stic) man

p.s.: NICHTS gegen Weidemanagement auf Viehweiden!! :daumen: :daumen:

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