Allan Savory Blog - auf Deutsch

Moderator: kraut_ruebe

henmen
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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#201

Beitrag von henmen » Do 21. Apr 2016, 12:57

@Manfred, gerne können wir das gemeinsam angehen.

@zur Frage der Wichtigkeit und Rolle von Bäumen

... in Deutschland und Europa haben wir über viele Jahrhunderte lang Tiere verschiedenster Arten in die Wälder getrieben, aus denen sich dann geplant oder ungeplant im Laufe der Jahrhunderte locker baumbestandene Savannen auch bei uns entwickelt haben. Heute sind diese Hutewald-Landschaften bei uns leider und zum großen Teil verloren gegangen und nur noch großflächig in Spanien und Portugal zum Nutzen von Mensch, Tier und Natur zu finden und das obwohl diese Symbiose vor allem dank des Iberico-Schweins, auch wirtschaftlich sehr erfolgreich bewirtschaftet werden kann: https://www.youtube.com/watch?v=C5B1gaXv_FE (leider nur auf spanisch, aber mit selbsterklärenden, wunderbaren Bildern) Dieses von Menschen und Tieren gemeinsam geschaffene "künstliche" Landschaft, ist allerdings durch Unter- und Überweidung, Rodung, Chemieeinsatz und Überalterung der Baumbestände gefährdet.

Jeder der diese Entwicklung kennt und kurz darüber nachdenkt, wird wahrscheinlich auf die Idee kommen die Anzahl der Tiere zu verkleinern, zu vergrößern oder die Weidezeit zu verändern, gerodete oder alte Bäume zu ersetzen und auf Chemie zu verzichten. Ganz einfach, nachvollziehbar und logisch, finde ich zumindest. Und genau so funktioniert eigentlich und unabhängig vom Namen der draufsteht, ganzheitliches Management.

Für mich persönlich, ist das Gegenteil von Monokultur - eine Symbiose aus einer möglichst artenreichen Weide, lockerem Baumbestand (mit nutzbaren Arten in Kopfholzwirtschaft), in die Weide gepflanzte unterschiedliche Nutzpflanzen (Multi-Species Pasture Cropping) und eine gemischte Tierhaltung - in Verbindung mit einer engen Zusammenarbeit zwischen Landwirt und regionalem Verbraucher, der Schlüssel einer sehr erfolgversprechenden künftigen Landwirtschaft, die unabhängig von konzern- und oder politikgesteuerten Entscheidungen auch sehr gut wirtschaftlich auskommen wird.
... auch so kann Landwirtschaft sein: http://www.polyfaces.com/trailer-deutsch/

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#202

Beitrag von marceb » Do 21. Apr 2016, 13:04

Hierzu passt ja auch mal wieder diese Meldung:
Kuh-Schwund auf Schleswig-Holsteins Wiesen:
http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig ... nd100.html
Interessant sind die Kommentare, da sieht man, dass die Verbraucher gern mehr bezahlen.
Ich denke es muß viel mehr an die Öffentlichkeit gegangen werden, dann wird sich auch einiges ändern.
Bio war vor ein paar Jahren auch nur etwas für Ökos, nun gibt es dies in jeden Discounter.

Gruß
Martina

Manfred

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#203

Beitrag von Manfred » Di 3. Mai 2016, 19:25

Beitrag 8

Quelle: http://savory.global/allanUncensored/To ... e-holistic

Bild

Das Management muss ganzheitlich werden, um den Klimawandel aufhalten zu können.

27. April 2016

Zusammenfassung: Das Management des Komplexen und die Rolle der Nutztiere hinsichtlich des Klimawandels.

Meinen letzten Beitrag habe ich mit der Ankündigung beendet, dass ich zusammenfassen würde, warum es, wenn wir den Klimawandel jemals ernsthaft aufhalten wollen, absolut erforderlich ist, das Komplexe zu managen und richtig gelenkte Nutztiere einzusetzen, um die Wüstenbildung umzukehren und das Land zu heilen. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die Zukunft unserer Zivilisationen an diesen zwei Notwendigkeiten hängt.

Rekapitulieren wir die Gründe für den Klimawandel

Soweit wir wissen, beruht der Klimawandel hauptsächlich auf zu viel Kohlendioxid, Methan, Stickoxiden und Ruß in der Atmosphäre und auf der Ausbreitung der Wüsten.
Es gibt immer noch einige, die die Tatsache des Klimawandels anzweifeln, aber nur wenige verleugnen die Ausbreitung der Wüsten im globalen Maßstab, weil die Beweise dafür unzweifelhaft sind.

Die Treibhausgase sind etwas natürliches, werden aber im Überschuss zu Schadstoffen, deshalb werde ich sie der Einfachheit halber Schadstoffe nennen. Einige bemerken den Beitrag der Landwirtschaft zu den Treibhausgas-Emissionen und fast alle schieben die Schuld für die Methanemissionen und die menschengemachte Ausbreitung der Wüsten auf die Nutztiere.

Die veröffentlichten Zahlen darüber, aus welchen Quellen die Schadstoffe stammen, variieren stark. Für meine Argumentation nehme ich daher in Näherung an, dass 50% aus fossilen Brennstoffen und 50% aus der Landbewirtschaftung (Bodenzerstörung, Verbrennen von Biomasse und Wüstenbildung) stammen. Zu menschengemachten Wüsten werden hauptsächlich die braunen Flächen auf untenstehender Karte, der Großteil der Landmasse der Erde.

Bild
Quelle: NASA

Was müssen wir tun?

1) Damit aufhören zusätzliches Kohlendioxid und andere Schadstoffe in die Atmosphäre zu blasen.
2) Die bereits vorhandenen Schadstoffe (die geerbte Last) wieder aus der Atmosphäre entfernen und sie dort einlagern, wo sie für tausende Jahre sicher aufgehoben sind.
3) Die Wüstenbildung rückgängig machen.

Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass wir die Schadstoffemissionen aus fossilen Brennstoffen stoppen müssen. Es gibt bisher kaum ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, die bereits vorhandenen Schadstoffe wieder aus der Atmosphäre zu entfernen, und dafür, wo diese eingelagert werden könnten. Nur eine einzige Nation (Frankreich) hat auf der COP21-Konferenz in Paris die naheliegendste Lagermöglichkeit benannt: Den Boden. Durch einige Wissenschaftler wird vermehrt über die Nutzung von Technologie und Geo-Engineering zur Dekarbonisierung der Atmosphäre besprochen, und auch um die Erde zu kühlen.

Wenn wir nur das Problem der Verbrennung fossiler Energieträger lösen, dann wird, logisch betrachtet, die Erderwärmung schon wegen der Zeitverzögerung, bis dieser Effekt greift, und wegen des großen Beitrags der Landwirtschaft weitergehen. Solange die Landwirtschaft jährlich 75 Milliarden Tonnen Boden durch Erosion verliert, gibt es wenig Hoffnung, irgendwelche Gase einzulagern oder das Methan durch Bodenorganismen zu fixieren – der einzige sichere Platz, wo diese Stoffe sicher für tausende Jahre eingelagert werden könnten. Die Ozeane übersäuern bereits und mit Bäumepflanzen ist nicht zu erreichen was notwendig wäre, wie bereits in früheren Beiträgen diskutiert.

Wem geben wir die die Hauptschuld?

Die allgemeine Überzeugung ist, dass die fossilen Energieträger und die Nutztiere die Haupttäter sind, und es gibt deshalb wachsenden öffentlichen Unmut. Havard-Studenten setzen die Verwaltung mit der Forderung unter Druck, im Stiftungsvermögen die 36 Milliarden Dollar schweren Beteiligungen an den Top 200 der börsennotierten Fossile-Rohstoff-Unternehmen aufzulösen. Und buchstäblich hunderte von Prominenten bewerben einen veganen oder vegetarischen Lebensstiel zum Schutz der Umwelt.

Vorherige Blogeinträge
In den bisherigen Beiträgen habe ich dieses komplizierte Thema in verdaulichen Brocken aufbereitet:
Beitrag 1: Das mit Abstand größte Leck im Boot der Menschheit, das fast alle anderen Lecks noch vergrößert, während das Boot sinkt.
Beitrag 2: Unsere Unfähigkeit, den Unterschied zwischen komplizierten Dingen (alles, was wir unter Verwendung von Technologie herstellen) und komplexen Dingen (menschliche Organisationen und die Natur) zu verstehen.

Bild

Alles in der linken Spalte enthält keine sich selbst organisierende Komplexität. Alles in der rechten Spalte enthält selbstorganisierende Komplexität und ist deshalb per Definition komplex.

Beitrag 3: Warum das Management der Komplexität die wichtigste Herausforderung für das Überleben der Zivilisation ist.
Beitrag 4: Warum die Menschheit Komplexität bisher nicht erfolgreich managen kann.
Beitrag 5: Wie wir die Komplexität in unseren Leben, Organisationen und der Natur managen können.
Beitrag 6: Das fehlende Werkzeug – richtig gemanagte Nutztiere – ohne das wir dem Klimawandel und der Wüstenausbreitung nicht erfolgreich begegnen können.
Beitrag 7: Was bedeutet „richtig gemanagt“?
Beitrag 8: Diese Zusammenfassung.

Alternativen zu den fossilen Energieträgern

In seinem TED-Talk Anfang 2016 hat Al Gore über die ermutigenden Erfolge bei der Entwicklung nachhaltiger Energiegewinnungsmethoden als Ersatz für die fossilen Energieträger gesprochen. Nur durch den Einsatz von Technologie kann diese notwendige Aufgabe erfüllt werden. Aber einmal mehr haben wir es mit etwas zu tun, dass wir herstellen – Energie aus Sonne, Wind etc. – und nicht mit dem Management von Komplexität.

Bild

Was sind die komplexen Sachverhalte, die wir bezüglich des Klimawandels angehen müssen?

Wir müssen:
-den Ausstoß von atmosphärischen Schadstoffen aus der Landbewirtschaftung stoppen
-die Ausbreitung der Wüsten weltweit umkehren
-die bereits vorhandenen Schadstoffe wieder aus der Atmosphäre entfernen
-die überschüssigen Schadstoffe am einzigen für tausende Jahren sicheren Ort einlagern: Im Boden
-das globale Finanzsystem reformieren, das die Umweltzerstörung vorantreibt
-erreichen, dass die Öffentlichkeit besser über diese Probleme informiert ist, damit sich diejenigen Organisationen ändern können, die bisher den nötigen Wandel blockieren

All diese Aspekte des Problems beinhalten komplexe, selbstorganisierende Systeme und die Natur – wir müssen also die Komplexität mangen, wie ich in den bisherigen Beiträgen erklärt habe.

Lasst mich jetzt zusammenfassen was wir mit unserem genetisch verankerten Entscheidungsfindungsprozess erreichen können, den wir und alle unsere Organisationen bisher nutzen, mit einem Vorgehen in unserer üblichen, reduktionistischen Art und Weise:

Der genetisch verankerte Entscheidungsfindungs- und Richtlinienerstellungs-Prozess

Erinnert euch: Wenn wir diesen Entscheidungsfindungsprozess nutzen, wie es die Menschen über Jahrhunderte getan haben, dann reduzieren wir die soziale, ökologische und wirtschaftliche Komplexität (die nicht zu vermeiden ist) jeweils auf ein einzelnes Problem, das gelöst werden soll. Und wir haben nur 4 Arten von Werkzeugen für den Umgang mit der Komplexität der Natur:
-Technologie
-Feuer
-Stilllegung (in Ruhe lassen)
-Lebende Organismen (Bäume pflanzen etc.)

Es gibt dann keine weiteren Werkzeuge für das Management von Ökosystemen.

Unter Verwendung dieser vier Werkzeuge können wir:
1) Den Ausstoß von Schadstoffen aus fossilen Energieträgern stoppen, indem wir Technologie nutzen, um nachhaltige Energiegewinnungsmethoden zu entwickeln.
2) Geo-Engineering einsetzen, um die Schadstoffe aus der Atmosphäre zu entfernen und sie irgendwo einzulagern.
3) Geo-Engineering einsetzen, um die Erde zu kühlen
(Unter Geo-Engineering verstehen wir bewusste Eingriffe im großen Maßstab in das natürliche System der Erde, um mittels Technologie dem Klimawandel entgegen zu wirken.)

Was noch? Ich fürchte, das war‘s.

Bisher hat Technologie noch nie ein größeres Umweltproblem gelöst, ohne unbeabsichtigte Auswirkungen zu verursachen, und Geo-Engineering wird keine Ausnahme sein. Keine Technologie, die man sich auch nur vorstellen könnte, kann die globale Wüstenausbreitung umkehren und die Böden der Ackerflächen regenerieren. Der Einsatz von Technologie um Bäume zu pflanzen oder Gras zu säen kann, wie ich bereits erläutert habe, die Wüstenausbreitung nicht umkehren, weil er nicht die Ursache behebt – die Oxidation der bodenbedeckenden Pflanzen - was den Einsatz von Feuer notwendig macht, den viele Umweltschutz-Organisationen befürworten. Und riesige Flächen der Erde, viel größer als die USA, erhalten weniger als 200 mm (8 inch) an Niederschlägen – zu wenig, als dass Bäume eine Bodenbedeckung gewährleisten könnten. Auch der Einsatz von Technologie um Biokohle herzustellen, eine der vielversprechendsten Ideen, funktioniert wahrscheinlich am besten in den begrenzten Regionen der Erde mit konstanter und hoher Feuchtigkeit – den Regionen, wo keine Wüstenbildung erfolgt.
Noch einmal: Das ist der Grund, weshalb wir keine andere Option haben als eine besser informierte Öffentlichkeit.

Was können wir erreichen, wenn wir zusätzlich gut gemanagte Nutztiere einsetzen?

Bild

1) Dekarbonisierung der Atmosphäre, indem wir als sicheren Speicher hauptsächlich die Grasland-Böden nutzen (Welche mit Abstand den größten Teil der Landmasse der Erde bedecken).
2) Umkehrung der Wüstenbildung weltweit, während wir gleichzeitig Menschen in großen, problematischen Regionen ernähren, wo 95% des Landes Menschen nur durch Tiere ernähren kann und wo der jährliche Niederschlag im Allgemeinen weniger als 200 mm beträgt.
3) Die Integration von Nutztieren in einen regenerativen (auf der Biologie aufbauenden) Ackerbau, um die Ackerböden zu regenerieren.
4) Regeneration der Methan-Abbauprozesse in den Böden.
5) Einsatz von Nutztieren, um das jährliche Abbrennen von Milliarden ha Grasland zu ersetzen.
6) Und durch den Einsatz von Technologie können wir die Schadstoffemissionen aus fossilen Energieträgern verhindern.

Ich könnte das fortsetzen, aber es ist genug, um meinen Standpunkt klar zu machen. Die Tabelle unten zeigt die grundlegenden Unterschiede, ob wir uns nur auf Technologie verlassen, oder ob wir den Schalter im Kopf umlegen und das Potential von richtig gemanagten Nutztieren ausschöpfen:

Bild

Zusammenfassung:
In dieser Serie von Blogeinträgen habe ich mein Bestes versucht, um in einfacher Weise die extrem gefährliche Situation zu erläutern, der die Menschheit gegenüber steht – gefährlicher als alle bisherigen Kriege, sogar gefährlicher als ein Atomkrieg. Ich habe keinen einzigen Ort gefunden, wo das bisher auch nur versucht wurde, basierend auf einfachem, gesundem Menschenverstand, so dass einfache Menschen oder Nobelpreisträger es verdauen können.

Ich glaube, die meisten Menschen denken, dass schon irgendeine Führung – ein Politiker, eine Organisation, eine Institution – auftauchen wird, die das Ruder in die Hand nimmt und einen klaren Weg aufzeigt. Das wird nicht passieren, weil unsere Organisationen komplexe, weiche Systeme sind, unfähig eine Führungsrolle einzunehmen und unfähig zur Veränderung bevor nicht ein erheblicher Wandel in der öffentlichen Meinung erfolgt. Unsere Prominenten, als gute Menschen, was die meisten sind, tuen ihr Bestes um der Umwelt zu helfen, indem sie als Beispiele für ihre Fans wirken. Aber die meisten von Ihnen reagieren auf die Überzeugungen und den Druck ihrer Fans. Wie sonst könnte man den hohen Prozentsatz von Prominenten erklären, die Veganer oder Vegetarier werden? Wenn einer von Ihnen spricht, wie Leonarde de Caprio oder Brad Pitt, dann hören Millionen zu, und jubeln und teilen es in den sozialen Medien. Die großen Umweltschutzorganisationen, die so eine wichtige Rolle spielen könnten, tun es ebenfalls nicht, weil sie von der öffentlichen Meinung und Stimmung und Emotion abhängig sind, durch ihre Spendenabhängigkeit von einer Öffentlichkeit, die großteils die Nutztiere verdammt.

Lieder bin ich nicht bekannt genug, um die Prominenten und Millionen von Menschen zu erreichen, die einfach nur besser informiert werden müssten, weil wir nach dem handeln, was wir wissen oder glauben. Die meisten Menschen sind gut und tun ihr Bestes. Millionen von Menschen tweeten, bloggen, posten und teilen täglich Stückchen der Situation, der die Menschheit gegenüber steht. Während das auf der einen Seite gut ist, trägt es auf der anderen auch zur Verwirrung der öffentlichen Meinung bei.

Wir haben alles Geld der Welt. Der eine Luxus, den das Team Menschheit und die jüngeren Generationen nicht haben ist Zeit. Ich verzweifle, wenn ich sehe, wie Veganer gegen Fleischesser kämpfen, während gutmeinende Prominente noch Öl ins Feuer gießen. Ich verzweifle, wenn ich sehe wie darüber gestritten wird, wie viel Methan Kühe produzieren, oder wie viel Kohlenstoff Grasland absorbieren kann, während unser Boot untergeht und gute Menschen nur die Deck-Bestuhlung herumschieben. Selbst wenn Rinder 20 mal so viel Methan produzieren würden wie sie es tun, hätten wir immer noch keine andere Option als die Komplexität zu managen und Nutztiere einzusetzen . Um der zukünftigen Generationen der Menschheit willen, danke ich den paar von euch, die diese erste Serie meiner Blogeinträge gelesen und geteilt haben. Jeder kleine Beitrag hilft und Ihr habt geholfen. Vielen Dank!

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#204

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Di 3. Mai 2016, 23:44

In dieser Serie von Blogeinträgen habe ich mein Bestes versucht, um in einfacher Weise die extrem gefährliche Situation zu erläutern, der die Menschheit gegenüber steht – gefährlicher als alle bisherigen Kriege, sogar gefährlicher als ein Atomkrieg.
:platt:

Also entweder bringt er seine Sache schlecht rüber, oder ich bin zu blöd, was ja gut möglich ist, mir ist jedenfalls die Heilsbotschaft zu wolkig.
Und der "menschengemachte Klimawandel" ist halt auch eine Glaubensfrage.

Manfred

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#205

Beitrag von Manfred » Mi 4. Mai 2016, 07:04

Ich wünschte, ich würde verstehen, was du daran nicht verstehst.
Evtl. geht es dir damit so, wie wir damals mit den Themen Geldschöpfung und Geldmengenwachstumszwang. Das wollte ich auch zuerst nicht glauben, bis ich es richtig verstanden hatte, weil es so weit jenseits meines bisherigen Horizonts war.

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#206

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 4. Mai 2016, 07:39

man darf dabei nicht vergessen, dass bei übersetzung jeder artikel leidet, weil sich der jeweilige sprachgebrauch nicht zu 100% in den korrekt übersetzten worten wiederfindet (das tut er ja nichtmal in ländern in welchen die muttersprache die gleiche ist, wie ich als minderheiten-angehöriger oft hier im forum sehen kann).

in kriegsführenden ländern hat das wort 'krieg' zB was von normalem alltag, während es bei uns hier das potential hat, einem die haare zu sträuben. das macht es schwierig, einzelsätze aus dem kontext zu nehmen.

würde man nicht übersetzen, sondern allan interpretieren, könnte man auch schreiben, dass ein blick auf die schon begonnene und noch zu erwartende versteppung und verwüstung ein ungeheures ausmaß von zerstörung von lebensraum bietet**. nachdem weltweit grosse landstriche davon betroffen sind, ist das in summe eine grössere zerstörung, als durch mutwillige einzelaktionen jemals angerichtet wurde. nachdem der mensch schon begriffen hat, dass es sehr wahrscheinlich so werden wird und zusieht anstatt zu reagieren und gegenzusteuern, trägt er durchaus mitschuld (zusätzlich zur grundschuld, die durch massentierhaltung und wegnahme von lebensraum für die wildtiere und pflanzen schon vorhanden ist) am voranschreitenden wandel.

**für diejenigen, die aus reiner anitpathie sätze zerpflücken anstatt das thema zu diskutieren: ja, die skorpione freuen sich vielleicht darüber. aber unzählige andere lebensformen leiden darunter, weswegen das von allen nicht-skorpion-züchtern ungewollt ist. es lohnt nicht, daswegen vom thema abzulenken.
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Manfred

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#207

Beitrag von Manfred » Mi 4. Mai 2016, 09:24

Krieg hat er ja sowohl als aktiver Soldat als auch als Vertriebener selbst erlebt.
Ein Atomkrieg würde zwar evtl. einen Großteil der Menschheit vernichten, aber nicht dauerhaft unsere Lebensgrundlagen.
Was wir gerade tun, ist unsere Lebensgrundlagen nachhaltig zu zerstören.
Hier auf dem privilegierten Stecknadelkopf Mitteleuropa kriegen wir davon halt noch relativ wenig mit. Und auf einem großen Teil der Wüstenflächen ist es auch noch nicht so offensichtlich, weil aus fossilen Grundwasserreserven bewässert wird und so noch Landwirtschaft betrieben werden kann.
Aber wir verlieren gut 3 Tonnen Boden für jede produzierte Tonne Nahrungsmittel und die Grundwasserspeicher in den Trockengebieten schwinden dramatisch. Wenn das alles zusammenbricht, dann wird Mitteleuropa schneller überrannt als wir gucken können. Und wir können hier nicht annähernd die Mengen an Nahrungsmitteln erzeugen, die dann nötig wären.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#208

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 4. Mai 2016, 10:46

Manfred hat geschrieben:Es gibt immer noch einige, die die Tatsache des Klimawandels anzweifeln, aber nur wenige verleugnen die Ausbreitung der Wüsten im globalen Maßstab, weil die Beweise dafür unzweifelhaft sind.


Alles ist Wandel :pfeif:

Ich meine das ernst - Eiszeiten, Wärmeperioden wechseln ab, Wüsten wandern, woanders entstehen Sümpfe, Tierarten verschwinden, andere kommen etc.
"Der Mensch" verhindert diesen Wandel sehr stark. Am Beispiel Oberflächengewässer ist es gut zu sehen: wo darf heute noch ein neuer See entstehen, ein neues Moor? Wächst dort Wald, wo Wald wachsen könnte? (Wald beeinflusst das Klima nicht nur lokal!!)

Trägt das vielleicht auch dazu bei, dass es mehr Wüsten gibt??
Manfred hat geschrieben:mit Bäumepflanzen ist nicht zu erreichen was notwendig wäre, wie bereits in früheren Beiträgen diskutiert.


diskutiert wurde das, mich hat es nicht überzeugt.
Manfred hat geschrieben:Beitrag 2: Unsere Unfähigkeit, den Unterschied zwischen komplizierten Dingen (alles, was wir unter Verwendung von Technologie herstellen) und komplexen Dingen (menschliche Organisationen und die Natur) zu verstehen. [....]
Alles in der linken Spalte enthält keine sich selbst organisierende Komplexität. Alles in der rechten Spalte enthält selbstorganisierende Komplexität und ist deshalb per Definition komplex.
ganz verstehe ich nicht, warum was in der der linken Spalte ist und warum was in der rechten sein soll...
"agriculture" und "finance" hätte ich nach links getan.
Wahrscheinlich, weil Landwirtschaft sehr sehr viel mit Transport und Bauen zu tun hat??
Also ganz verstehe ich diese Unterscheidungen nicht.
ist das wichtig? :flag:
Manfred hat geschrieben:-den Ausstoß von atmosphärischen Schadstoffen aus der Landbewirtschaftung stoppen
-die Ausbreitung der Wüsten weltweit umkehren
-die bereits vorhandenen Schadstoffe wieder aus der Atmosphäre entfernen
-die überschüssigen Schadstoffe am einzigen für tausende Jahren sicheren Ort einlagern: Im Boden
-das globale Finanzsystem reformieren, das die Umweltzerstörung vorantreibt
-erreichen, dass die Öffentlichkeit besser über diese Probleme informiert ist, damit sich diejenigen Organisationen ändern können, die bisher den nötigen Wandel blockieren
darf ich ergänzen?

- sehr aufpassen, dass wir dabei nicht neue "Schadstoffe" schaffen
Das ist nämlich in der Vergangenheit öfters passiert und ist mit ein Grund, dass ich der ganzen Geschichte vom menschengemachten Klimawandel, den wir stoppen müssen, sehr misstraue - es gab Vorschläge, Atomkraft sei besser, weil sie keine "Schadstoffe" in die Luft schicke - oder Energisparlampen mit Quecksilber drin....
Manfred hat geschrieben:Erinnert euch: Wenn wir diesen Entscheidungsfindungsprozess nutzen, wie es die Menschen über Jahrhunderte getan haben, dann [....]Und wir haben nur 4 Arten von Werkzeugen für den Umgang mit der Komplexität der Natur: [....]
Was noch? Ich fürchte, das war‘s.
Das hab ich jetzt nicht mehr verstehen können, sorry.

Manfred hat geschrieben:Bisher hat Technologie noch nie ein größeres Umweltproblem gelöst, ohne unbeabsichtigte Auswirkungen zu verursachen, [....] Das ist der Grund, weshalb wir keine andere Option haben als eine besser informierte Öffentlichkeit.
hab ich entweder nicht verstanden, oder es steht da tatsächlich nur "blablabla" ?? sorry, ich sag das nur, weil es dich ja interessiert, was "wir" an den Texten nicht verstehen.
Manfred hat geschrieben:Ich glaube, die meisten Menschen denken, dass schon irgendeine Führung – ein Politiker, eine Organisation, eine Institution – auftauchen wird, die das Ruder in die Hand nimmt und einen klaren Weg aufzeigt.
Ich denke das eher nicht - aber in dem System, in dem ich lebe, kann ich nicht viel tun.
Je mehr Fleisch ich esse, umso mehr Soja wird angebaut und umso mehr Regenwald wird gefällt, hm.
Manfred hat geschrieben:Wir haben alles Geld der Welt. Der eine Luxus, den das Team Menschheit und die jüngeren Generationen nicht haben ist Zeit.
und noch etwas fehlt denen leider (ich habe vier Kinder, die haben auch Freunde aus allen Gesellschaftsschichten):

die Fähigkeit, nachzudenken und den "Mum", die Energie, richtig zu arbeiten, zuzupacken....
Irgendwas machen wir bei der Erziehung und beim "Großwerdenlassen" unsere Kinder gewaltig falsch

:waeh:

Benutzer 3991 gelöscht

Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#209

Beitrag von Benutzer 3991 gelöscht » Mi 4. Mai 2016, 15:35

Die Welt wird grüner

http://www.kaltesonne.de/trockengebiete ... 2-zunahme/

Was machma, wenn sich herausstellt, dass mehr CO2 eigentlich gar ned schadet, sondern die Pflanzen einfach besser wachsen. :pfeif:

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Re: Allan Savory Blog - auf Deutsch

#210

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 4. Mai 2016, 16:14

'die pflanzen' eher nicht, umgehen können damit die C4-pflanzen. leider kaum was davon frostfest, also nur ne regionale hilfe.
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