Landwirtschaft mit Pflanzenkohle

Moderator: kraut_ruebe

holzgaser
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Re: Landwirtschaft mit Pflanzenkohle

#11

Beitrag von holzgaser » So 26. Nov 2017, 11:38

Der trockene Hühner- Taubenmist wird mit trockener oder feuchter Holzkohle 1:1 gemischt und mit Wasser zu einer mörtelartigen Masse verrührt. Ich mach das mit einem Quirl für Mörtel und einen Akkuschrauber. Die Holzkohle und den Mist gebe ich in ein Fass oder großen Kübel, dazu etwas Wasser und rühre das Ganze auf. Je nach Konsistenz kommt dann Wasser dazu. Diese Masse lasse ich dann ca. 3 - 4 Wochen stehen. Das Wasser zieht in die Holzkohle ein. Die Mischung fängt an zu leben..... da startet der Lebensprozess für die Holzkohle. Von dieser Mischung gebe ich dann immer eine kleine Portion unter die Wurzel oder das Saatkorn. Zwischen der Holzkohlemischung und dem Saatgut oder der Pflanzenwurzel muss eine mind. 3 cm dicke Erdschicht liegen. So kommt die Wurzel oder das Saatkorn bei Pflanzen bzw. säen nicht mit der Holzkohlemischung in Berührung.
Jede Portion dieser Holzkohlemischung verbessert den Boden auf Dauer, nicht nur einmalig!
Holzkohle - Hühnermistmischung
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Re: Landwirtschaft mit Pflanzenkohle

#12

Beitrag von hobbygaertnerin » So 26. Nov 2017, 15:49

@Holzgaser,
auf den Tauben- und Hühnermist schau ich zukünftig ganz besonders. Werde im nächsten Jahr diese Unterfussdünung bei den starkzehrenden Gemüsepflanzen probieren. Schreib mir das auf und dann mache ich den Versuch mit der Unterfussdünung nach deinem Rezept und eines mit dem Terra PretaKompost auch so mit Wasser verdünnt, mal sehen?
Eine Frage nochmals zu deinem Versuchsaufbau- das Bild alleine spricht ja schon für sich- der Mais auf der rechten Bildseite - war das ein ganz gewöhnlicher Kompost aus deinem Garten ohne Holzkohle?
So was ähnliches an Mais hab ich schon mal vor einigen Jahren bei einer EM-Feldbesichtigung (Hühnermist und Holzkhole als Bokashi) gesehen.
Ich hab Tomaten an der Südwand unseres Hauses, hatte denen eine Mistpackung mit Holzkohle in den Boden gegeben und darauf die Tomaten gepflanzt.
Die Sorte de Berao ist generell etwas höherwachsend, die Pflanzen sind mehr als 4 Meter hochgewachsen, 12 Fruchtstände, man musste mit der Leiter Tomaten pflücken.

Hast du mit deinem Wurmhumus auch Versuche gemacht?
Was mir aufgefallen ist, für die Pflanzenkinderstube ist eine kleine Menge Wurmhumus in die Saatrille wie ein Turbo.
Mir ist neulich was eingefallen, als Kind musste ich im Garten helfen, war jetzt nicht immer aus vollster Begeisterung- aber eine Ecke des Gartens, da wurde lange Zeit der Holzkohle- und Ascheabfall aus dem Brotbackofen samt Mist auf einen Haufen geworfen, irgendwann wurde nicht mehr selbstgebacken und der Haufen war dann feine schwarze Erde, dort wuchs alles viel besser, von den Radi bis zum Kraut, Kartoffeln, was halt gerade fruchtfolgemässig an der Reihe war.
Mir sind als Kind die vielen Holzkohlestückchen aufgefallen, aber jetzt erst verstehe ich, warum es dort besser gewachsen ist- den Garten gibts heute noch und diese Ecke ist immer noch eine sehr fruchtbare Ecke.
Ich bin bis jetzt noch nicht genau daraufgekommen, wie die Terra Preta in Südamerika nachwächst, es gab vor vielen, vielen Jahren ein Gartenbuch über Kompostierung, der Autor hat dieses Nachwachsen, bzw. Ausbreiten von fruchtbaren Boden auch gesehen.
Im Winter hab ich ein wenig mehr Zeit - jedes Jahr versuche ich dem Geheimnis vom guten Wachstum im Garten ein Stück näher zu kommen.
Früher wäre man für solche Bemühungen auf dem Scheiterhaufen verheizt worden.

holzgaser
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Re: Landwirtschaft mit Pflanzenkohle

#13

Beitrag von holzgaser » So 26. Nov 2017, 18:37

Schreib mir das auf und dann mache ich den Versuch mit der Unterfussdünung nach deinem Rezept und eines mit dem Terra PretaKompost auch so mit Wasser verdünnt, mal sehen?
Mit Wasser wird nur die Mischung aus Holzkohle und Tauben oder Hühnermist verrührt. Terra Preta Kompost habe ich nicht mit Wasser verdünnt.
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