Träuschlingen/Braunkappen züchten

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Wiwi
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Träuschlingen/Braunkappen züchten

#1

Beitrag von Wiwi » So 30. Dez 2012, 13:55

Guten Tag,

Hat jemand Erfahrung mit der Zucht von Träuschlingen/Braunkappen? Die Zucht von Träuschlingen scheint unkompliziert zu sein und kann einfach in den Garten auf Stroh oder gehäckselter Laubbaumschnitt gemacht werden.
Ich werde es mal versuchen aber da werden zwei Sorten Pilzbrut angeboten nämlich Stropharia rugoso-annulata und die Stropharia rugoso-annulata (f.flava). Der erste ist die gewöhnliche Braunkappe, der zweite ist eher gelb, sollte weniger Ertrag geben aber das Fleisch sollte fester sein http://users.skynet.be/mycobois/gelestr2.jpg
Kennt sich jemand mit diese Sorten aus?

Groeten, Wilfried.

Hotzenwalder
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Re: Träuschlingen/Braunkappen züchten

#2

Beitrag von Hotzenwalder » So 30. Dez 2012, 18:19

Hallo.
Die braunen habe ich schon angebaut auf Stroh.
Leider ist ist sehr schwer kleine unbehandelte Strohballen zu bekommen.
Ausserdem hatte ich massive Probleme mit Schnecken, die fühlen sich an den Ballen richtig wohl.
Da die Kulturen sowieso nur 1 Jahr tragen bin ich dann auf Holzanbau umgestigen, was aber leider
mit Träuschlingen nicht geht. Ist einfach viel weniger Arbeit.
Gruß

Wiwi
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Re: Träuschlingen/Braunkappen züchten

#3

Beitrag von Wiwi » Mo 31. Dez 2012, 12:17

Das Problem mit den Schnecken habe ich schon öfters gehört. Wen ich Braunkappen züchten werde dann würde ich den Versuch auf gehäckselten Buchenschnitt machen. Würde ich da weniger Ärger mit den Schnecken haben als wenn ich auf Strohballen züchten würde?
Könnte man das Myzelium nach der Ernte wieder verwenden können um z.B. Mulch, Kompost, Stroh oder gehäckseltes Holz wider zu beimpfen?

Groeten, Wilfried.

Manfred

Re: Träuschlingen/Braunkappen züchten

#4

Beitrag von Manfred » Mo 31. Dez 2012, 12:39

Du kannst die Ballen auch in einen Schneckenzaun stellen und dazu einige Giftköder-Stationen (z.B. von Wolfang Nixdorf).
Die Köderstationen haben den Vorteil, dass bei Regen kein Gift in den Boden gewaschen wird. Es wird nur die Giftmenge verbraucht, die wirklich von den Schnecken gefressen wird. So ist der Umwelteinfluss minimal.
Absammeln hat kaum Wirkung, weil die Schnecken sich so gut in und unter den Ballen verstecken können.

Wenn das Myzel gesund bleibt (kein Befall durch Schadpilze etc.) kannst du damit auch weitere Ballen beimpfen.
Bei mir ist es auch schon passiert, dass das Myzel in eine benachbarte Strohmulchfläche eingewachsen ist. Im nächsten Jahr sind dann verteilt auf der Fläche einzelne Fruchkörper gewachsen.
Wenn du mit dem alten Material neue Ballen impfen willst ist es wohl das Beste, nicht zu warten, bis sich die ersten Ballen stark zersetzt haben, sondern bereits Mitten in der ersten Kulturphase aus den Mitten der Ballen frisches, weißes, gesund aussehendes Myzel zu entnehmen und damit neue Ballen zu impfen.
Du kannst das gekaufte Impfmyzel auch selber vermehren. Ich habe dazu in einem großen Topf Stroh gekocht (um vorhandene Pilzsporen abzutöten), das Wasser auflaufen lassen und das Stroh noch heiß in große Tiefkühlbeutel gefüllt. Nach dem Abkühlen habe ich Impfmyzel dazu gegeben und die Beutel fast komplett verschlossen (nur eine Minimale Öffnung für etwas Gasaustausch). Dann die Beutel in einen Karton (Lichtschutz) und in eine lauwarme Zimmerecke gestellt. Nach ein paar Wochen war das Stroh vollständig durchwachsen. Wenn du in den Beutel Schadpilze (Schimmel) erkennst, wirf sie weg.
Vorteil der eigenen Vermehrung ist, dass du zum kleinen Preis die Ballen mit größeren Myzelmengen impfen kannst als auf der Packung empfohlen. Je mehr Myzel du einbringst, deso schneller kann es den Ballen erobern und damit gegen Konkurrenz verteidigen.
Die oft sehr niedrigen Erträge beim Garten-Pilzanbau liegen nicht nur an den Schnecken, sondern auch daran, dass allerlei andere Zersetzer (andere Pilze, Bakterien etc.) mit an den Ballen nagen. Die Profianbauer können ihre Kulturen so steuern, dass der Nutzpilz immer die idealen Bedingungen hat und so die Oberhand im Substrat behalt. So wird der größtmögliche Teil des Substrats in Speisepilzmasse verwandelt.

Wiwi
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Re: Träuschlingen/Braunkappen züchten

#5

Beitrag von Wiwi » Mo 31. Dez 2012, 12:59

Danke Manfred, das ist der Input den ich brauchte.

Schneckenzaun wird gemacht. Wenn ich ausnahmsweise schon mal Gift gegen Schnecken benutze dann immer in Köderstationen.
Das mit den Myzel vermehren werde ich bestimmt versuchen.

Schöne Grüße, Wilfried.

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