Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

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vedammi
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Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#1

Beitrag von vedammi » Fr 7. Nov 2014, 14:07

Hallo,

wollte dieses Jahr anfangen mit Pilzzucht, habe mir Körnerbrut von Austernseitlinge bestellt, und wollte auf Kaffeesatz probieren. Holzstämme gibt es derzeit noch nicht, die für sowas übrig bleiben, außer Nadelbäume, vielleicht nächstes Jahr.

Nun habe ich Kaffeesatz gesammelt, diesem einigermaßen sterilisiert in Gläser, und meine Körnerbrut reingemischt, und dann ab im Keller. (ein bisschen Licht kommt noch rein, ist nicht komplett dunkel)
Laut Beschreibung des Herstellers, kann ich so 2-4 Erntewellen erwarten. Aber was passiert dann? stirbt das Myzel, oder bleibt es im Substrat drin, und kommt nächstes Jahr wieder ? (vorausgegangen, ich lege nach, dass die Pilze noch was zum Fressen haben)
muss ich ein paar Fruchtkörper lassen, dass diese Sporen bilden können, für die nächste Generation?
sollte mein erster Versuch mit Pilzzucht klappen, habe ich wenig Interesse, jedesmal neue Körnerbrut bestellen zu müssen.

und sollte es ein Erfolg sein, wie kann ich mein eigene Vermehrung machen, um es z.B. nächstes Jahr auf Baumstämme zu erweitern?
reicht es, wenn ich mit Myzel bewachsenen Kaffeesatz dann rausnehme, und diesen in den Ritzen in Baumstamm rein tue?

Sabi(e)ne
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 7. Nov 2014, 15:18

habe ich wenig Interesse, jedesmal neue Körnerbrut bestellen zu müssen.
:lol: Deine Körnerbrut wird steril aufgezogen, und ich meine RICHTIG steril.
Das mit Haushaltsmitteln zu schaffen, ist fast unmöglich, weil in der Luft schon soviel andere Mikroorganismen drin sind, daß eine Minute nach dem Öffnen schon ne Menge anderer Sporen draufsitzen.
Bei RiverCottage hat sich jemand einen Trog gebaut, in dem er seine zu impfenden Stämme abkocht (ohne Rinde), und dann sofort impft und in Plastikfolie wickelt - das funktioniert wohl noch am ehesten (mit der Kettensäge an den Enden einschneiden und lange Ritzen auf dem Stamm).
Dauert aber auch mal bis drei Jahre.
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vedammi
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#3

Beitrag von vedammi » Fr 7. Nov 2014, 15:45

OK, in diesem Fall, wie/wo kriege ich nicht sterile Pilze/Sporen/was auch immer gebraucht wird, um Pilze dauerhaft züchten zu können?

Akopalüze
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#4

Beitrag von Akopalüze » Fr 7. Nov 2014, 16:03


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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#5

Beitrag von Waldläuferin » Mo 26. Jan 2015, 11:19

Hallo,
ich hoffe, es passt in diesen Thread.
War im Gartencenter und wenn ich da nicht mit Scheuklappen reingehe, komme ich vollgepackt und mit leerer Geldbörse wieder raus. Aufgrund der Jahreszeit gab es aber gar nicht so viel im Freilandangebot, wohl aber eine Pappkiste zum Pilze selber züchten.
Steht "Braunkappe" drauf, scheint aber nur der Marketingname vom "Riesenträuschling" zu sein. Okay, "Riesenträuschling" klingt nicht so appetitlich, hätte ich wohl nicht gekauft.
Ich dachte, ich stelle die Kiste in den Keller und ernte später Pilze. Aber von wegen. Erst kommt noch "und Sie fügen hinzu". Man muss das Substrat mit Wasser mischen und im Backofen steriliesieren, dann das Myzel wachsen lassen.
Dafür braucht man 20 - 25 Grad. Jetzt steht die Kiste im Bad, weil ich das als einzigen Raum auf 20 Grad heize.
Mal sehen...
Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Grüße
Waldläuferin
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#6

Beitrag von Lumberjack » Sa 18. Apr 2015, 22:16

Also meine Pilzzucht ging in die Hose, weil ich mich nicht an die Regeln gehalten hab. Waeum zG. muß das immer steril sein??
In der DDR war es so einfach Pilzmyzel auszubringen. Warum gibt es das nicht mehr? Im Wald ist doch auch nichts steril.
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#7

Beitrag von Gwenhwyfar » So 19. Apr 2015, 17:32

Ich hatte von meiner Schwiegermutter mal einen vorgeimpften Block mit Austernpilzen geschenkt bekommen. Ich hatte mehrere Erntewellen, dann habe ich den Klotz kühl gestellt und pausieren lassen. Nach drei Monaten habe ich den Klotz nach Anleitung geklopft und gewässert, aber leider tat sich nichts mehr.
Ich wollte mir dann eigentlich selbst so einen Klotz nachbestellen. Als ich aber die saftigen Preise dafür gesehen habe, hat sich die Sache für mich erledigt.
Manche Menschen spüren den Regen, andere werden einfach nur nass.

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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#8

Beitrag von Gaggele » So 24. Mai 2015, 19:54

Lumberjack hat geschrieben:Also meine Pilzzucht ging in die Hose, weil ich mich nicht an die Regeln gehalten hab. Waeum zG. muß das immer steril sein??
In der DDR war es so einfach Pilzmyzel auszubringen. Warum gibt es das nicht mehr? Im Wald ist doch auch nichts steril.
Da ich in der BRD aufgewachsen bin und noch recht jung war als es die DDR plötzlich nicht mehr gab (aber ich war ein Mal dort!!! Mit 8 Jahren, mit meiner Patentante. War total spannend für mich und ich durfte sogar Wartburg fahren :) ) hab ich darauf auch keine Antwort.

Aber wenn sie jemand anders hat würde ich sie seeeehhhhr gerne lesen! :daumen: :daumen: :daumen:

Bei uns wachsen noch nicht mal Judasohren obwohl der Holunder schon ziemlich am Ende ist. :hmm:

Grüße, Gaggele
Gruß, Gaggele

Lumberjack
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#9

Beitrag von Lumberjack » Di 16. Jun 2015, 20:27

Wir haben ganze Holunderwälder, noch nie ein Judasohr gefunden :(
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Wolkenflug
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Re: Pilzzucht mit Körnerbrut - und dann?

#10

Beitrag von Wolkenflug » Mo 22. Jun 2015, 20:11

Meine Grüße
Gaggele hat geschrieben:
Bei uns wachsen noch nicht mal Judasohren obwohl der Holunder schon ziemlich am Ende ist. :hmm:
Danke für Erwähnung dieses Pilzes :daumen:
Da ich diesen Ausdruck noch nie gehört hab, erstmal bei Tante Wiki nachlesen müssen, was das überhaupt sein solle :rot: .
Und sogleich vieles gelernt und viele "geheimnisvolle Mysterien" in meinem Leben wurden aufgeklärt.
Ob es nun Judasohren waren, oder ähnliche Pilze :im:, doch des öfteren solche Totholzschmarotzerpilze betrachtet/bestaunt.
Sind sie doch auf ihre gewisse Art und Weise teilweise recht hübsch und filigran.
Das sie potentielle uns somit bestimmungswürdige Objekte des Genusses/Sättigung sein könnten, ist mir irgendwie nicht in den Sinn gekommen.
Da ich nie ein Pilzseminar/erfahrenen Pilzkenner mein eigen nenne konnte, sammel ich die wenigen Male, die ich zum sammeln komme nach meiner Regel: "Sammel nix, was keinen Schwamm unter dem Hut hat". Da kenn ich meine Pappenheimer, bzw. erkenne die wenigen giftigen/ungenießbaren.
Zugleich hat sich das Geheimnis aufgedröselt was die geheimnisvolle leicht pilzig schmeckende angenehm zukauende pilzige/gummiartige Zutat beim Chinamann-Imbiss ist. Lief immer gedanklich unter "Gummipilz" bei mir. A la "Ich kenn dich nicht, mag dich aber" ;)
Jetzt weiß ich, dass es wahrscheinlich ein Judasohr ist ;)

Wolkenflug

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