Essbare Eicheln

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kraut_ruebe
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Re: Essbare Eicheln

#31

Beitrag von kraut_ruebe » Do 23. Okt 2014, 07:34

ich hab eine deaflora-sorte vor zwei jahren gepflanzt (ist jetzt so um die 1,60m) und eine zweite süsse sorte heuer. wird wohl noch ein paar jahre dauern bis da mal ein eichelchen dran ist.

laut machatschek gabs in unseren breiten früher viele süsse eicheln, aber seit vielen jahren hat sich keiner mehr um die selektion auf süss gekümmert und es hat sich die bittere natur wieder durchgesetzt. vielleicht würde es sich sogar lohnen früchte von ganz alten bäumen zu probieren.
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mchristian
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Re: Essbare Eicheln

#32

Beitrag von mchristian » Do 23. Okt 2014, 11:34

Es gibt viele verschiedene Eichenarten die unterschiedlich gut schmecken sollen.
Bei der Suche auf Pfaf (http://www.pfaf.org/user/DatabaseSearhResult.aspx) findest man mit dem Suchbegriff "Quercus" eine Übersicht mit Bewertung der Essbarkeit.
Wie nahe die Geschmacksbewertung an der Wirklichkeit liegt, kann ich nicht beurteilen.
Die "Guten" haben es auf jeden Fall gerne wärmer.

Werden Bäume aus Samen gezogen ist der Geschmack der Eicheln sicher bei jedem Baum anders.

Natürlicherweise würden sichl jene Bäume selektieren, die den Tieren zur Verbreitung gut genug schmecken.
Aber nicht zu gut, weil sonst zu wenige Eicheln übrig bleiben würden. Zu gute Eicheln wären also nicht Evolutionsstabil.

Ich habe durch Zufall einen Baum entdeckt, bei dem die Eicheln ersten sehr groß sind und, meinem Geschmacksempfinden nach, auch relativ gut schmecken.
Vielleicht muss man nur von genügend Eichen kosten um sein Saatgut zu finden. Keimen und Pflanzen ist kein Problem.
Perfekt wäre es einen Platz mit mehreren Eichen mit guten Eicheln zu finden. Weil weniger "bittere Gene" eingemischt wären und die statistische Chance auf
gute Eicheln entsprechend hoher wäre. Vielleicht wäre das ein Projekt für ein Forum?

Hotzenwalder
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Re: Essbare Eicheln

#33

Beitrag von Hotzenwalder » Do 23. Okt 2014, 21:18

Sorry Mods dass mein letzter Beitrag 3x dasteht bitte löscht doch 2 davon raus keine Ahnung wie ich das wieder geschafft habe :pfeif:
Danke

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poison ivy
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Re: Essbare Eicheln

#34

Beitrag von poison ivy » Fr 24. Okt 2014, 14:18

keine Ahnung, wie die Sorten hier heissen,
im Garten hab ich nur 'water oak' und 'red oak' beide haben recht kleine Eicheln, angeblich ekelhaft bitter,
mir zu klein und zu wenig um sie zu sammeln
im Stadtpark stehen auch 'red oak', Eicheln etwas groesser, roh absolut ungeniessbar, da muesste ich schon wirklich hungrig sein
in den Bergen oben hab ich ein paar handvoll richtig grosse Eicheln aufgesammelt, mindestens so gross wie meine Daumenkuppe
probiert hab ich sie noch nicht, selbst wenn die deutlich milder waeren als die anderen, so doch fuer nie wirklich hungrigen Normalbuerger
so nicht geniessbar

vor diesem Hintergrund, darf ich das Thema 'essbare Eicheln' ein bischen biegen, bitte?

wie kriegt man Eicheln dazu, dass sie tatsaechlich essbar werden?
soll heissen, wie kriegt man sie un-bitter genug, dass man sie auch schlucken kann?
was kocht/baeckt man aus Eicheln?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Essbare Eicheln

#35

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 24. Okt 2014, 14:36

poison ivy hat geschrieben:vor diesem Hintergrund, darf ich das Thema 'essbare Eicheln' ein bischen biegen, bitte?
aber bitte dort, ok?? :)

oder Schweine mästen.....
Wer bitter gar nicht mag, sollte vielleicht nicht Eicheln essen.
Bei unserm Baum (leider nicht auf meinem Grundstück), reicht 2 Mal kochen (in geschältem Zustand) und Kochwasser wegschütten.
Roh kann ich die auch gleich so naschen, wenn sie frisch sind.

von dem her: ein Baum mit echt süßen Eicheln ist was tolles!
klingt aber für mich ernüchternd, dass es aus den Samen vielleicht nichts wird (nicht samenecht oder so?)
- schade, eine Eiche selber veredeln, das klingt dann doch etwas übertrieben für mich

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poison ivy
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Re: Essbare Eicheln

#36

Beitrag von poison ivy » Fr 24. Okt 2014, 14:51

Danke fuer den Link

weisst doch, die Suche und ich - 2 Welten :ua:

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Re: Essbare Eicheln

#37

Beitrag von unkrautaufesserin » Do 6. Nov 2014, 23:39

ich habe eine Steineiche auf dem Grundstück, die auch dieses Jahr ordentlich Eicheln hatte. Eigentlich wollte ich ja Eichelkaffee machen, aber irgendwie lagen nie wirklich viel Eicheln unten? Seit Samstag weiß ich, warum: kam von der Nachtschicht, noch im Dunklen, und ein großes Wildschwein trollte gemächlich unsere Auffahrt hoch und verschwand über die Streuobstwiese... :pfeif:

Nachdem ich diesen Thread entdeckte, habe ich ein Weilchen gesucht und tatsächlich eine Eichel zum Kosten gefunden.
Nachdem ich als Kind mal Eicheln der Roteiche mit Haselnüssen verwechselt hatte, war ich sehr erstaunt über die süß-nussige Note meiner Eichel, nur im Abgang ist dann noch ein klein wenig Bitternis...

Jetzt werde ich noch ein paar mehr Eicheln in der Umgebung kosten. Als Nußallergiker finde ich die Eicheln eine interessante Alternative, die erforscht werden sollte.

Liebe Grüße, M.

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Re: Essbare Eicheln

#38

Beitrag von strega » Fr 7. Nov 2014, 10:03

Ich hab letztes Jahr hin und wieder mal Brötchen gemacht mit einem halb-halb-Anteil Steineichelnmehl und Dinkel. Wenn du davon zwei am Tag ist bist du satt, die halten echt gut vor :)

Ist halt ein bissle aufwendig, Eichelschale wegmachen, in Stücke schnippeln, mahlen... entbittert hab ich sie aber nicht, das ging gut so.
Frauen, die sich gut benehmen, schreiben selten Geschichte. Eleanor Roosevelt

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Re: Essbare Eicheln

#39

Beitrag von Matthias Brück » Di 18. Feb 2020, 00:44

Für alle die botanisch nicht so tief im Thema drin stecken.
Die ganze Zeit wird hier von Sorten gesprochen obwohl hier eigentlich begrifflich Arten gemeint sind.

Diese ständige Verwechslung zwischen Arten und Sorten in der ganzen Diskussion über essbares im allgemeinen lässt die Inhaltliche Qualität sehr oberflächlich sein.

Es gibt Arten unter den Eicheln, die einen unterschiedlichen Tanningehalt besitzen. Quercus alba, Quercus bicolor, Quercus macrocarpa, Quercus cerris haben artspezifisch wenig bis keinen Tannin. Unter den Korkeichen Quercus super und Steineichen Quercus ilex gibt es traditionell in Portugal und Spanien selektierte (also durch Menschen expliziert nach Eigenschaften selektierte) Individuen, die man als Sorten bezeichnen könnte, aber oftmals als Individuum einfach als Baum beim Bauern mit süssen Eicheln stehen. Ein findiger Baumschulist, könnte diese Individuen mit Stecklingen oder Veredlungen vermehren und diese dann in sog. Sorten mit eigenen Sortennamen benennen. Der Vorteil bei Stecklingen ist auch, dass man 10-15 Jahre der Jugend der Eichenbäume abkürzt, also viel früher schon Eicheln hat. Bei der Zerreiche Quercus cerris (für Weinbauklima) ist das natürlicherseits schon nach 5 Jahren der Fall.

Ich bin schon sehr daran verzweifelt, dass ständig nicht zwischen Art und Sorte unterschieden wird und das auf grosser Bandbreite sogar unter Fachleuten.

Und übrigens kann man mit Wässern, Erhhitzen oder Salzen das Tannin aus allen Eicheln entziehen, egal bei welcher Art und daraus leckerste und gesunde Lebensmittel herstellen. Ist nur eine Frage des Willens und des Marketings.

Es gibt einen Unterschied zwischen der Untergattung der Roteichen und der Untergattung der Weisseichen. Einige Arten, die zur Untergattung der Roteichen gehören haben mehr Potential zur Ölgewinnung als zu Mehlgewinnung.

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Re: Essbare Eicheln

#40

Beitrag von emil17 » Mi 19. Feb 2020, 19:08

Hallo Matthias,
schön dass du bezüglich Sorte und Art in die gleiche Kerbe schlägst wie ich früher oft.
Das wird halt umgangssprachlich nicht so scharf unterschieden, wie es nötig wäre, wenn es um Eigenschaften, Anbau und Zucht geht.
Wenn man zum Vergleich Hund und Fuchs für Arten und Dackel und Terrier für Sorten oder Rassen hernimmt, geht es besser - wobei bei Tieren eher Rasse und bei Pflanzen Sorte verwendet wird.
Nicht gezielt gezüchtete, aber kulturwürdige Individuen werden oft als Selektionen bezeichnet, etwa bei Kornelkirsche und Sanddorn.

Ich wusste bisher von den Eichen diesbezüglich nur, dass in Mastjahren gewaltige Mengen potentieller Nahrung erzeugt werden (sieht man ja selber), und dass man früher Eichenhutungen hatte, um darin Schweine zu mästen. Dass die direkt essbar sein können, ist ja toll ... der ideale Obstbaum sozusagen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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