Neophyt Amerikanische Roteiche??

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Benutzer 72 gelöscht

Neophyt Amerikanische Roteiche??

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 1. Mär 2012, 23:23

hallo!

Zufällig bin ich jetzt draufgekommen, dass meine "leckere" Eiche höchstwahrscheinlich so eine ist und :rot: bei wikipedia steht, dieser Baum sei ein potentiell problematischer Neubürger...
Was meint ihr?
Ist es wirklich jetzt "gefährlich", wenn ich da zwei davon in unser Wäldchen setze??

Es gibt bei uns von selber recht viele einheimische Eichen und eigentlich ist die ganze Gegend genügend feucht, die Böden sind fruchtbar und felsig ist es hier nirgends.
Wäre dankbar über eine kurze Antwort von jemanden, der sich bei Bäumen gut auskennt (oder bei Neophyten)! :wink_1:

liebed Grüße!

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65375
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Re: Neophyt Amerikanische Roteiche??

#2

Beitrag von 65375 » Fr 2. Mär 2012, 06:05

Hallo ina maka,

hier ein informativer Link:
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuc ... rubra.html

Punkt 1.4 Samenproduktion und Punkt 3.2 schlecht abbaubare Laubstreu scheint mir interessant.

Bei Euch in Österreich gilt er als "nicht invasiv", aber ich persönlich würde eher eine einheimische Sorte wählen.

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emil17
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Re: Neophyt Amerikanische Roteiche??

#3

Beitrag von emil17 » Fr 2. Mär 2012, 17:06

Quercus rubra wird viel forstwirtschaftlich gepflanzt. Stellenweise habe ich auch schon Naturverjüngung gesehen.
Mitteleuropa ist wegen den Eiszeiten artenarm verglichen mit klimatisch ähnlichen Orten (kühl-gemässigte Klimazonen Ostasiens und Nordamerikas), weil viele Arten wegen den quer verlaufenden Gebirgen und dem Mittelmeer nicht einfach nach Süden ausweichen konnten.
Deshalb wachsen viele Arten aus fremden Ländern hier sehr gut, manche, die in Nordamerika oder Ostasien heute noch häufig sind, wurden als Fossilien in Europa gefunden.
Manche Leute sind bezüglich Pflanzen und Tieren sehr fremdenfeindlich, obwohl nur mit wirklich europäischen Nutzpflanzen unser Speisezettel sehr bedenklich eintönig aussähe. Linsen, Saubohnen, Möhren, Spinat und Kohl, das wärs dann im Wesentlichen.
Insofern würde ich mir wegen dieser Eichen nicht so viele Gedanken machen.
Willst Du sicher sein, dann frag bei den regionalen Naturschutzämtern nach Schwarzen Listen (Pflanzen, die man nicht pflanzen soll).
Aber - was willst Du damit? Warum Roteichen pflanzen, falls man nicht gerade 50 ha Nutzwald hat und mal etwas versuchen will?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Neophyt Amerikanische Roteiche??

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 3. Mär 2012, 12:35

hallo!

@65375 vielen Dank für deinen link!! :wink_1:
Demnach könnte es durchaus auch eine andere "amerikanische Eiche" sein, denn davon, dass die Eicheln zwei Jahre zur Reife brauchen ist mir nichts aufgefallen!
Der "Mutterbaum" hat jedes Jahr irre viele Eicheln....
werde das mal genauer beobachten.

Obwohl.... emil: vielleicht ist es wirklich egal, ob ich den Baum bei uns setze - Robinien wachsen hier ja auch überall....

Ein recht großer Teil unseres Grundstückes ist steiler Nordhang und außer Bäume setzen kann ich da meines Wissens nach nicht viel tun. Zur Zeit wachsen dort vor allem Fichten.
Die Eicheln dieses Baumes haben mir geschmeckt.
Das ist der Grund, warum ich einen oder zwei Sämlinge davon bei uns setzen will - ist nicht so erfolgversprechend, ich weiß, aber vielleicht erleb ichs ja noch, wie die Früchter meiner neuen Bäume schmecken... :holy:

p.s.: Eichenlaub mit der vielen Gerbsäure - kann man es verwenden, um den Boden für Heidelbeeren sauer zu halten??
Oder wächst da drin eher gar nichts??

liebe Grüße!

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