Vorbereitung und Pflege.. Erlen

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Spencer
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Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#1

Beitrag von Spencer » Mo 20. Nov 2017, 21:42

Ich werde in den nächsten Wochen Erlen pflanzen. Die Setzlinge werden als Einjährige von einer Baumschule gekauft. Noch bin ich am überlegen ob ich eventuell Roterle und Sandbirke pflanze.

Nun überlege ich ob ich die Reihen in welche die Setzlinge kommen, vorher mal mit der Fräse bearbeiten sollte. Sozusagen ein Karomuster in die Wiese fräse. Ich habe nämlich irgendwie Bedenken das die Wiese im nächsten Jahr die kleinen Setzlinge vollkommen beschattet und damit unterdrückt. Oder braucht die Erle als Lichtbaumart gerade den Schatten damit sie sich ordentlich anstrengt ?
Pflügen der Wiese ist nicht möglich.

Vielleicht kann ein Profi sich mal zur Wort melden.

Muss ich bei gegen die Begleitvegetation etwas unternehmen im nächsten Jahr ? Mit dem Rasenmäher zwischen den Reihen mähen ? Mit der Motorsense und hoffen das die Setzlinge "ungeerntet" bleiben ?
Geplant sind erst einmal so 2-300 Setzlinge zu pflanzen. Das Areal ist vollständig eingezäunt. Wer es kennt, es ist die Fläche um meinen Kreisgarten herum.

Wenn ich mich für Erle und Birke entscheide, dann gemischt pflanzen oder lieber einen Block Erle und einen Birke ?

Auf lange Sicht sollen die Bäume als Niederwald genutzt werden. Wie bis in den Fünfzigerjahren hier üblich zur Brennholzgewinnung.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#2

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mo 20. Nov 2017, 22:16

Bin zwar jetzt kein Profi ,melde mich aber trotzdem mal zu Wort.
Wie soll der Abstand werden , wie groß ? und woher ?
in den ersten 3 Jahren würde ich die Baumscheibe frei von Unkraut halten die pflanzen wachsen so doppelt so schnell.
Pflanz doch immer 9 Stück im Quadrat .
Hab auch mal geschaut was dein Haufen Steine bei uns kosten w[rde ,ich denke du bist steinreich. :pfeif:

centauri

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#3

Beitrag von centauri » Di 21. Nov 2017, 07:24

Moin moin Spencer,
ich würde es so belassen und nicht fräsen oder pflügen. Kleine Pflanzen würde ich mit der Wiedehopfhaue pflanzen. Und Unkrautschutz würde ich schon machen. Dazu kannst du dir Unkrautscheiben aus Karton schneiden. Da hast du beim mähen keine Probleme. Ich würde die Bäume auch auf Horste zusammen pflanzen und vielleicht noch ein paar Eschen mit rein nehmen.

Fred
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Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#4

Beitrag von Fred » Di 21. Nov 2017, 20:22

Spencer hat geschrieben: Ich habe nämlich irgendwie Bedenken das die Wiese im nächsten Jahr die kleinen Setzlinge vollkommen beschattet und damit unterdrückt. Oder braucht die Erle als Lichtbaumart gerade den Schatten damit sie sich ordentlich anstrengt ?
Gräser und Bäume konkurieren schon um Flächen, hilfreich wäre auf alle Fälle, den unmittelbaren bereich um die Setzlinge das Gras zu unterdrücken (Mulch, Karton, Zeitungen...)

Bei Roterle... dachte ich zuerst an: Amerikan. Rot-Erle Alnus Rubra und wollte darauf verweisen:

Die Rot-Erle ist ein typischer Pionier-Baum. Sie besiedelt schnell durch Feuer oder Kahlschlag entstandene offene Flächen und bereitet durch ihre Bodenverbesserung das Wachstum der oben genannten Nadelbäume vor. [ebenda]

Jetzt sehe ich, daß die heimische Schwarzerle Alnus Glutinosa auch als Roterle verkauft wird. .... Welche meinst jetzt?

Wobei Alnus Glutinosa ein Baum ist, der vorallem in feuchte Bereiche gehört (Aue, Flussrand).
Pionierbäume sind es beide, die eher auf Brachflächen aufkommen, siehe Zitat. Birken kommen in Mospolstern, Schuttflächen, Heiden auf. Ob sie sich einfach so in etablierten wüchsigen Grasbeständen durchsetzen können.... :hmm: ...dauert wohl.
Ich würde die Bäume mischen, mit 3 Arten, in Dreieck-Waben-Muster angepflanzt kann jeder Baum nur Nachbarn anderer Art haben (vereinfachtes Robert Kooyman Forest Planting Schema).

Tika
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Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#5

Beitrag von Tika » Di 21. Nov 2017, 20:50

Eine kurze Dachlatte neben jedem Bäumchen kann ganz hilfreich sein, wenn man doch mal mit dem Freischneider durchmähen möchte. Sonst passiert im Eifer des Gefechtes eben doch gern mal das "unfreiwillige ernten" (aus eigener Erfahrung :rot: ).
Klar, wenn die Baumscheiben weit genung ohne Bewuchs kann man sich das sparen, und Rasenmäher ist sonst wahrscheinlich sicherer.
Verschiedene Baumarten direkt mischen würde ich nicht, ich würde auch auf jeden Fall räumlich trennen. Also Horste, Gruppen oder Blöcke, wie auch immer.
Und einigermaßen feucht muss es schon sein für die Erlen. Ich habe mal versucht, in einer "Versickerungsmulde" auf Grasland bei uns ein paar Erlen und Weiden anzupflanzen: die Weiden kommen super klar und wuchern wie verrückt, den Erlen wars wohl zu trocken, die sind leider nicht mehr da...
Lebe das Leben, das Du liebst und liebe das Leben, das Du lebst.

centauri

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#6

Beitrag von centauri » Di 21. Nov 2017, 20:54

@ Fred
Roterle wird die Schwarzerle des öfteren wegen der Rotfärbung des Holzes nach einem frischen Schnitt genannt. Ist auch von Gegend zu Gegend verschieden. Mehr nicht. ;)

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 22. Nov 2017, 10:20

Fred hat geschrieben:Birken kommen in Mospolstern, Schuttflächen, Heiden auf. Ob sie sich einfach so in etablierten wüchsigen Grasbeständen durchsetzen können....
Bei uns schaffen sie das - fast alle Bäume eigentlich. :im:
Die Erlen wachsen übrigens auch im Bach, nicht nur daneben. Ich hab allerdings keine gesetzt, die waren schon da. Neue Sämlinge kommen immer wieder in der Wiese hoch - Selbstaussaat.
Ich denke, Erlen brauchen wirklich genug Wasser - Birken auch, soweit ich weiß oder kommen die auch mit Trockenheit zurecht?

centauri

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#8

Beitrag von centauri » Mi 22. Nov 2017, 11:04

Also Erlen lieben Uferbereiche könnte man meinen. Sie wachsen meistens dort weil Uferbereiche meist nährstoffarm sind und Erlen durch ihre Möglichkeit Stickstoff an sich zu binden im Vorteil gegenüber anderen Gehölzen sind. Dort sind sie echte Pioniergehölze. Grundsätzlich kommen sie aber auch mit einem nicht zu trockenen Standort zu recht. Und ich denke mal das der Standort bei Spencer schon passt.
Und bei Birken gibts dahingehend auch keine Probleme.
Ist eben schon ein Vorteil wenn man den Standort persönlich kennt. ;)

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Spencer
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Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#9

Beitrag von Spencer » Mi 29. Nov 2017, 21:04

:daumen: danke für die Tips

Latten bei zwei- dreihundert Bäumen werde ich mir aus Kostengründen verkneifen :pfeif: .... für das Geld könnte man ja auch größere Bäumchen setzen
Ob ich solch Mengen an Pappe auftreiben kann, weiß ich noch nicht. Aber mit Pappe habe ich schon gute Erfahrung gemacht beim Beete bauen.

Momentan macht das Wetter eh einen Strich durch die Rechnung irgendwas auf dem Land zu bewerkstelligen :aeh:

Die Bäume würden aus einer Baumschule kommen, die vor Ort produziert.(Roterle 80202 / Sandbirke 80401) Für die Nutzung als Niederwald wird ein Reihenabstand von 2m empfohlen und ein Pflanzabstand von minimal 65 cm. Waldbesitzer vor Ort haben auf zwei mal zwei Meter gepflanzt. Ich tendiere zur Reihenpflanzung um zwischen den Reihen mit dem Rasentrecker mulchen zu können.

....jemand brachte mich auf die Idee über Hybridpappeln nachzudenken. :hmm: Hab mich da belesen und das hört sich ja auch nicht schlecht an.

Wie schon erwähnt war die Niederwaldnutzung von Erlen bis vor 60 Jahren hier in Pommern durchaus üblich und ich denke die sollen es auch werden....

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Vorbereitung und Pflege.. Erlen

#10

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Mi 29. Nov 2017, 21:29

pappel macht doch nur sinn als Pellets ?

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