Eure Wälder?
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Re: Eure Wälder?
War die feuerwer da. Ales foler weiser schaum. .......
Oder is be euch kaelter. Hier regnet es gerade. Wie aus eimern
Oder is be euch kaelter. Hier regnet es gerade. Wie aus eimern
Sei gut cowboy
Re: Eure Wälder?
@manfred
Das Waldstück ist sicher nicht einfach zu bewirtschaften...
Über unser "älteres" Waldstück hatte ich schonmal hier berichtet.
Wir haben vor ein paar Jahr noch ein Stück erworben, dass vor 10-20 Jahren (etappenweise) kahlgeschlagen wurde.
In dem Waldstück liegt noch ein gesprengter und zugeschütteter Westwallbunker. Ansonsten ist der Boden sehr feucht - ein guter Ort für standortangepasste Eichen, ein schlechter für windwurfgefährdete Fichten.
Wir schützen vorallem junge Eichen und fördern Hainbuchen, wo keine Eichen stehen. Dann kommen Birken und Erlen. Pappeln werden gefällt, um den anderen Arten Licht zu schaffen. An manchen Stellen wachsen Kirschen. An einer trockeneren Stelle haben wir ein paar Nussbäume aus dem Garten gesetzt. Das Waldstück ist ein Wildschweinparadies, da es noch eine Dickung darstellt (hier fegen sie sogar mit ihren Waffen einzelne Bäume, garantiert kein Rehwild; außerdem steht alle paar Meter ein Malbaum). Wir machen denen wohl - unfreiwillig - einen Strich durch die Rechnung (durch Durchforstung). Ich bin gespannt, in den nächsten Jahrzehnten den Aufbau des Waldes mitzuverfolgen. Viel mehr als Brennholz werde auch ich wohl in meinem Leben nicht ernten können.
Das Waldstück ist sicher nicht einfach zu bewirtschaften...
Über unser "älteres" Waldstück hatte ich schonmal hier berichtet.
Wir haben vor ein paar Jahr noch ein Stück erworben, dass vor 10-20 Jahren (etappenweise) kahlgeschlagen wurde.
In dem Waldstück liegt noch ein gesprengter und zugeschütteter Westwallbunker. Ansonsten ist der Boden sehr feucht - ein guter Ort für standortangepasste Eichen, ein schlechter für windwurfgefährdete Fichten.
Wir schützen vorallem junge Eichen und fördern Hainbuchen, wo keine Eichen stehen. Dann kommen Birken und Erlen. Pappeln werden gefällt, um den anderen Arten Licht zu schaffen. An manchen Stellen wachsen Kirschen. An einer trockeneren Stelle haben wir ein paar Nussbäume aus dem Garten gesetzt. Das Waldstück ist ein Wildschweinparadies, da es noch eine Dickung darstellt (hier fegen sie sogar mit ihren Waffen einzelne Bäume, garantiert kein Rehwild; außerdem steht alle paar Meter ein Malbaum). Wir machen denen wohl - unfreiwillig - einen Strich durch die Rechnung (durch Durchforstung). Ich bin gespannt, in den nächsten Jahrzehnten den Aufbau des Waldes mitzuverfolgen. Viel mehr als Brennholz werde auch ich wohl in meinem Leben nicht ernten können.
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Re: Eure Wälder?
So ebene Waldflächen findet man hier nur selten.
Die Herausforderungen beim Laubholz sehe ich in den geringeren Verkaufserlösen und darin, dass es schwieriger ist, gute Stämme zu erziehen.
Deshalb möchte ich weitgehend beim Nadelholz bleiben (aber stärker mischen, also mehr Tanne und Douglasie in die Fichtenbestände bringen) und nur einen gewissen Prozentsatz Laubholz beimischen, für die Biodiversität, die Bodenfruchtbarkeit und die Sturmstabilität der Bestände.
Die Herausforderungen beim Laubholz sehe ich in den geringeren Verkaufserlösen und darin, dass es schwieriger ist, gute Stämme zu erziehen.
Deshalb möchte ich weitgehend beim Nadelholz bleiben (aber stärker mischen, also mehr Tanne und Douglasie in die Fichtenbestände bringen) und nur einen gewissen Prozentsatz Laubholz beimischen, für die Biodiversität, die Bodenfruchtbarkeit und die Sturmstabilität der Bestände.
Re: Eure Wälder?
@manfred
Ja, das stimmt wohl. Buche taugt fast nur als Brennholz, Hainbuche ist auch nicht mehr groß gefragt, da Werkzeuge heute eher aus Stahl als aus Holz hergestellt werden.
Mit den Preisen von anderem Edellaubholz kenne ich mich nicht so aus, weiß aber, dass Kirsche auch schwer abgefallen ist. Gute Eichestämme sind natürlich nach wie vor gefragt. Nadelholz ist insgesamt variabler und vor allem im Bauholzbereich kaum zu ersetzen.
Aber wie gesagt, der Standort ist staunass, Fichten sind sehr windwurfgefährdet. Im Nachbarwald kippen sogar die Buchen mit ihren Herzwurzeln teilweise um...
In dem anderen Waldstück versuche ich vereinzelt Fichte oder Douglasie einzubringen.
Ja, das stimmt wohl. Buche taugt fast nur als Brennholz, Hainbuche ist auch nicht mehr groß gefragt, da Werkzeuge heute eher aus Stahl als aus Holz hergestellt werden.
Mit den Preisen von anderem Edellaubholz kenne ich mich nicht so aus, weiß aber, dass Kirsche auch schwer abgefallen ist. Gute Eichestämme sind natürlich nach wie vor gefragt. Nadelholz ist insgesamt variabler und vor allem im Bauholzbereich kaum zu ersetzen.
Aber wie gesagt, der Standort ist staunass, Fichten sind sehr windwurfgefährdet. Im Nachbarwald kippen sogar die Buchen mit ihren Herzwurzeln teilweise um...
In dem anderen Waldstück versuche ich vereinzelt Fichte oder Douglasie einzubringen.
Re: Eure Wälder?
Laubhölzer sind halt Modehölzer. Mal gefragt, dann gibt es halbwegs gute Preise wenigstens im Möbelbereich, dann will sie wieder 20 Jahre keiner haben. Und der Preis pro Festmeter Stammholz mag hoch sein, aber selbst eine gute Eiche hat einen hohen Anteil an Kronenholz, der der wieder als Brennholz vermarktet werden muss. Und wie sich der zunehmende Laufholzanteil in den Wäldern zukünftig auf die Preise auswirkt, bleibt auch abzuwarten.
Ich habe nur wenige nasse Ecken im Wald. Aber da will ich zukünftig auch Laubholz pflanzen. Tannen sollen mit nassen Standorten deutlich besser zurechtkommen als Fichten, praktische Erfahrung habe ich damit aber nicht.
Aber auf staunassen Böden machen anscheinend die meisten Bäume nur flache Wurzelteller und sind dann relativ sturmanfällig.
Ich habe nur wenige nasse Ecken im Wald. Aber da will ich zukünftig auch Laubholz pflanzen. Tannen sollen mit nassen Standorten deutlich besser zurechtkommen als Fichten, praktische Erfahrung habe ich damit aber nicht.
Aber auf staunassen Böden machen anscheinend die meisten Bäume nur flache Wurzelteller und sind dann relativ sturmanfällig.
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Re: Eure Wälder?
Auf nassen, moorigen Böden wächst hier gut und freiwillig Schwarzerle.
Die fällt auch nicht um.
Und die Energieholzbauern freuen sich auch, denn die Schwarzerle macht schöne gerade Scheite, und in die Pelletiermaschine taugt sie auch.
Wir haben ja das Privileg, nicht weit von der Stelle zu wohnen, wo Shell die Gewinnung von Holzdiesel testet... hier sind auch Kleinstflächen oft mit Energieholz bestückt.
Die fällt auch nicht um.
Und die Energieholzbauern freuen sich auch, denn die Schwarzerle macht schöne gerade Scheite, und in die Pelletiermaschine taugt sie auch.
Wir haben ja das Privileg, nicht weit von der Stelle zu wohnen, wo Shell die Gewinnung von Holzdiesel testet... hier sind auch Kleinstflächen oft mit Energieholz bestückt.
Re: Eure Wälder?
Ja, Erle wächst da auch zu Hauf, vorallem als Stockausschlag/Wurzelausläufer.
Wir werden die Stämme, die aus den Stöcken kommen, vereinzeln, sofern wir Zeit haben.
Ich möchte das Holz soweit möglich selbst als Brennholz verwenden, wobei ich beim Durchforsten tatsächlich gerade einen Überschuss habe.
Wir werden die Stämme, die aus den Stöcken kommen, vereinzeln, sofern wir Zeit haben.
Ich möchte das Holz soweit möglich selbst als Brennholz verwenden, wobei ich beim Durchforsten tatsächlich gerade einen Überschuss habe.
- emil17
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Re: Eure Wälder?
Ihr pflanzt sowieso für Eure Enkel oder Urenkel, also sollte man eben gerade nicht auf die aktuelle Nachfrage Rücksicht nehmen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Eure Wälder?
Die aktuelle Nachfrage ist, außer bei Schnellumtriebs-Plantagen, eh ohne Belang.
Die Herausforderung ist aus meiner Sicht: Wie bauen wir stabile Wälder auf, die mit Wetterextremen (Trockenheit, Sturm, etc.) und Schädlingen gut zurechtkommen, die niedrige Unterhaltskosten (für Pflanzung und Pflege) haben und dabei gleichzeitig mögl. viel wertvolles Holz mit langfristig guten Absatzchancen produzieren. Nadelholz wächst relativ schnell und ist vielseitig einsetzbar. Laubholz bringt Biodiversität (gerade für den Waldboden, der als Wasserspeicher und für den Nährstoffkreislauf immer wichtiger wird, aber auch bei den sonstigen Nützlingen), Sturmstabilität und Wertholz für spezielle Anwendungen.
Mein persönliches Ziel sind Plenterwälder aus überwiegend Nadelholz mit einem gewissen Anteil Laubholz und guter Naturverjüngung. Beim Nadelholz soll der Anteil an Weißtanne und Douglasie deutlich zunehmen.
Wo kein Hochwald möglich ist (unter Hochspannungstrassen) will ich Niederwald nur Brennholznutzung etablieren.
Mehr als einen Anfang für diesem Umbau in Artenzusammensetzung und Altersstruktur kann ich in meinem Leben eh nicht mehr machen.
Und wer weiß schon, was unsere Nachfolger in 2 oder 3 Generationen mal für Vorstellungen vom Waldbau entwickeln und unter welchen Bedingungen sie wirtschaften müssen... Das einzig stete ist der Wandel.
Die Herausforderung ist aus meiner Sicht: Wie bauen wir stabile Wälder auf, die mit Wetterextremen (Trockenheit, Sturm, etc.) und Schädlingen gut zurechtkommen, die niedrige Unterhaltskosten (für Pflanzung und Pflege) haben und dabei gleichzeitig mögl. viel wertvolles Holz mit langfristig guten Absatzchancen produzieren. Nadelholz wächst relativ schnell und ist vielseitig einsetzbar. Laubholz bringt Biodiversität (gerade für den Waldboden, der als Wasserspeicher und für den Nährstoffkreislauf immer wichtiger wird, aber auch bei den sonstigen Nützlingen), Sturmstabilität und Wertholz für spezielle Anwendungen.
Mein persönliches Ziel sind Plenterwälder aus überwiegend Nadelholz mit einem gewissen Anteil Laubholz und guter Naturverjüngung. Beim Nadelholz soll der Anteil an Weißtanne und Douglasie deutlich zunehmen.
Wo kein Hochwald möglich ist (unter Hochspannungstrassen) will ich Niederwald nur Brennholznutzung etablieren.
Mehr als einen Anfang für diesem Umbau in Artenzusammensetzung und Altersstruktur kann ich in meinem Leben eh nicht mehr machen.
Und wer weiß schon, was unsere Nachfolger in 2 oder 3 Generationen mal für Vorstellungen vom Waldbau entwickeln und unter welchen Bedingungen sie wirtschaften müssen... Das einzig stete ist der Wandel.
Re: Eure Wälder?
Die Tage war das Holzeinschlagunternehmen wieder im Einsatz.
Wir haben bei Tanja die bis ca. 35 m hohen Fichten und Tannen an der Süd- und Westseite des Grundstücks entfernt und so für mehr Licht auf dem Grundstück gesorgt und die Windwurfgefahr für das Haus beseitigt.
Einige dieser Randbäume hingen so stark über, dass wir sie klettern lassen mussten.
Im unteren Bereich des Hangs soll zukünftig ein Fruchtwald entstehen. Im steilen Bereich evtl. Niederwald zur Brennholznutzung.
Die Holzliste ist noch nicht zusammengerechnet. Ich schätze mal 40 Festmeter Fixlängen, etwas Schleifholz und ca. 50 Raummeter Brennholz werden es sein.
Wird wohl ein Draufzahlgeschäft, wegen der aufwändigen Fällarbeiten mit Winde und Kletterer. Aber wenigstens ist die Gefahr gebannt und die Platz für die Umgestaltung geschaffen.
Die Bäume aus dem unteren Bereich des Hangs wurden mit der Winde samt Ästen über den Graben gezogen und hier aufgearbeitet.
Vom Schlagabraum haben wir einen Teil zum Häckseln abgefahren, einen Teil haben wir an der Grundstücksgrenze als Biotop-Reisighaufen aufgesetzt.
Im oberen Bereich wurden die Bäume nach oben gefällt und die Äste großteils im Hang belassen, zum Humusaufbau und um die Rehe etwas abzuhalten.
Papa ist seit Tagen fleißig am Spalten.
Wir haben bei Tanja die bis ca. 35 m hohen Fichten und Tannen an der Süd- und Westseite des Grundstücks entfernt und so für mehr Licht auf dem Grundstück gesorgt und die Windwurfgefahr für das Haus beseitigt.
Einige dieser Randbäume hingen so stark über, dass wir sie klettern lassen mussten.
Im unteren Bereich des Hangs soll zukünftig ein Fruchtwald entstehen. Im steilen Bereich evtl. Niederwald zur Brennholznutzung.
Die Holzliste ist noch nicht zusammengerechnet. Ich schätze mal 40 Festmeter Fixlängen, etwas Schleifholz und ca. 50 Raummeter Brennholz werden es sein.
Wird wohl ein Draufzahlgeschäft, wegen der aufwändigen Fällarbeiten mit Winde und Kletterer. Aber wenigstens ist die Gefahr gebannt und die Platz für die Umgestaltung geschaffen.
Die Bäume aus dem unteren Bereich des Hangs wurden mit der Winde samt Ästen über den Graben gezogen und hier aufgearbeitet.
Vom Schlagabraum haben wir einen Teil zum Häckseln abgefahren, einen Teil haben wir an der Grundstücksgrenze als Biotop-Reisighaufen aufgesetzt.
Im oberen Bereich wurden die Bäume nach oben gefällt und die Äste großteils im Hang belassen, zum Humusaufbau und um die Rehe etwas abzuhalten.
Papa ist seit Tagen fleißig am Spalten.