Wald kaufen ???

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marion
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Wald kaufen ???

#1

Beitrag von marion » Fr 17. Dez 2010, 08:42

Guten Morgen,

seid einiger Zeit überlege ich immer wieder mal, ob ich mir ein Stückchen Wald kaufen soll. Irgendwie find ich den Gedanken, einen eigenen Wald zu haben, sehr schön. Am liebsten würd ich dann alles wachsen lassen und mal schauen, wie es sich entwickelt.
Da in Deutschland ja nun wirklich alles geregelt wird, ist so meine Frage: kann man das einfach so ? Kaufen und dann wachsen lassen ? Oder wird man da gezwungen zu roden, zu ordnen und was weiß ich noch was ? ( Hab ja immer noch meinen romantischen Traum vom Häuschen im Wald, an einer Lichtung mit Bach, schwärm...nach Hause kommen halt )
Aktuell ist da momentan nichts in Sicht, bin noch mit dem anderen Objekt beschäftigt. Aber irgendwann ist es soweit...
Hat jemand von euch einen Wald und kann mich der Realität etwas näher bringen :rot: :hhe: ?

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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kraut_ruebe
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Re: Wald kaufen ???

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 17. Dez 2010, 09:11

nachdem du nicht schreibst, in welchem bundesland du lebst, ist das pauschal nicht zu beantworten.

aber eins ist sicher:

ein häuschen mitten im wald wirst du nirgens errichten können, wenn dort nicht aus alten zeiten zufällig bauland mitten drin ist (was wohl bei 1000000 grundstücken 1 mal der fall sein wird)

und selbstverständlich hat jedes land/bundesland seine gesetze zur pflege des waldes (windbruch, borkenkäfervermeidung etc). nur zusehen wie alles wächst ist in jedem falle zuwenig.
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Dagmar
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Re: Wald kaufen ???

#3

Beitrag von Dagmar » Fr 17. Dez 2010, 09:41

Hallo Marion,

da musst du mal nach alten Försterhäuser gucken. Die werden ab und zu verkauft.


Dagmar
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Theo
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Re: Wald kaufen ???

#4

Beitrag von Theo » Fr 17. Dez 2010, 10:18

marion hat geschrieben:Da in Deutschland ja nun wirklich alles geregelt wird, ist so meine Frage: kann man das einfach so ? Kaufen und dann wachsen lassen ? Oder wird man da gezwungen zu roden, zu ordnen und was weiß ich noch was ?
Mit Waldbesitz sind u.U. eine Menge Verpflichtungen verbunden, s. Jagdrecht usw.
Gruß
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Olaf
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Re: Wald kaufen ???

#5

Beitrag von Olaf » Fr 17. Dez 2010, 10:30

lten zeiten zufällig bauland mitten drin ist (was wohl bei 1000000 grundstücken 1 mal der fall sein wird)
das eine hab ich schon :) !
Aber ein Neubau würde auch hier nicht gestattet....Bestandsschutz...
Und es steht auch nicht direkt im eingetragenen Forst...
Also das Bauland reicht bis an den Wald. Wer aber meint, er könnte hier bauen irrt sich, die Gemeinde verlangt eine einheitliche Straßenflucht. Preussen eben ...
PS: Das heißt, ich wohne also auch nur 80 m von der Straße weg, nicht richtig im Wald und auch nicht in Alleinlage. Aber selbst dafür bin ich sehr dankbar!
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Manfred

Re: Wald kaufen ???

#6

Beitrag von Manfred » Fr 17. Dez 2010, 13:25

Du hast durchaus Pflichten. Die wichtigste ist, dass von deinem Grundstück keine Gefahr für andere ausgehen darf.
Falls es Fichtenwald ist, wirst du bei Bedarf z.B. den Borkenkäfer durch Fällen und Beseitigen befallener Bäume bekämpfen müssen. Im Notfall kann der Förster evtl. sogar zwangsweise deine Käferbaume entfernen lassen und die die Kosten aufbrummen.
Aber das macht man ja in der Regel schon aus eigenem Interesse, um die verbliebenen eigenen Bäume zu schützen.
Dann die Verkehrssicherungspflicht. Hier gab es garde Zoff mit ganzseitiger Zeitungsberichterstattung. An einer Kreisstraße ist bei Sturm ein Baumgiebel abgebrochen und auf die Straße gefallen. Jemand hat die Feuerwehr gerufen und von umgestürzten Bäumen berichtet. Die sind mit 12 Mann ausgerückt und haben den Buschen von der Straße geworfen. Das hat die Gemeinde der Straßenmeisterei in Rechnung gestellt und die haben die Rechnugn an den Waldeigentümer weitergegeben, der sie am Ende tatsächlich bezahlen musste.
Also Wald an öffentlichen Straßen meiden, auch wenn die jeweiligen Gemeinden dass unterschiedlich handhaben. Man weiß ja nie, was wegen klammer Kassen in Zukunft kommt. Auch die Mehrarbeit an Straßen (Absperren bei Fällarbeiten etc.) ist nicht zu verachten.

Das sind aber alles Nebenaspekte. Ein Stück Wald zur eigenen Brennstoff- und Bauholzversorgung ist nie ein Schaden. Aber werde Mitglied in der örtlichen Waldbauerngenossenschaft und schließe eine Waldbesitzerhapftlichtversicherung ab. Dann bist du gut gerüstet.

roland
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Re: Wald kaufen ???

#7

Beitrag von roland » Fr 17. Dez 2010, 13:36

Hi,
find ich ja ulkig, in letzter Zeit kommt immer genau das Thema, das ich auch bald eröffnen würde:
ich hab da ein Grundstück im Auge mit viel Waldanteil. Durch das Grundstück gehen keine offiziellen Wege, nur ein selber gefahrener zu nem Ferienhaus. Aber an den Grundstückgrenzen gibts Feldwege.
Da unterlieg ich auch der Verkehrssicherungspflicht, oder gilt die nur für Gehwege und Strassen?
und, wie ist das auf dem Grund, wenn einer geduldet durchfährt und ihm fällt was aufn Kopf?

der Vorbesitzer hatte zu 40 Euro irgend eine Waldversicherung - könnte die solche Schäden übernehmen?

Roland

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Re: Wald kaufen ???

#8

Beitrag von roland » Fr 17. Dez 2010, 13:37

chorge hat geschrieben:habe hier ewig geschrieben und der beitrag ist weg :-( also nochmal kurz
Holla,da is wohl ein bug - ich hatte nämlich Deinen Beitrag im vorschaufenster - erst beim zweiten Klick auf Vorschau kam dann mein Beitrag.

Manfred

Re: Wald kaufen ???

#9

Beitrag von Manfred » Fr 17. Dez 2010, 14:37

roland hat geschrieben:Holla,da is wohl ein bug - ich hatte nämlich Deinen Beitrag im vorschaufenster - erst beim zweiten Klick auf Vorschau kam dann mein Beitrag.
Ne. Den vorherigen Beitrag bekommst du angezeigt, wenn er abgeschickt wurde als du schon geschrieben hast.
So kannst evtl. noch Änderungen an deinem Beitrag vornehmen und dich auf den neu dazugekommenen Beitrag beziehen bevor du deinen abschickst.

Webwiesel

Re: Wald kaufen ???

#10

Beitrag von Webwiesel » Fr 17. Dez 2010, 14:47

chorge hat geschrieben:habe hier ewig geschrieben und der beitrag ist weg :-( also nochmal kurz:

1. gibt es öffentliche zuwegungen? dann hast du eine unterhaltspflicht der wege
2. jagdpacht wie lange vergeben und ist in der jagdpacht die komplette pflege und hege des tierbestandes enthalten
3. welche qualifikationen hast um dem Amtsförster paroli zu bieten wenn er die hälfte deines waldes wegen schädlingsbefall abholzen will
4. welches bundesland (fördermittel und vorschriften) sachsen zahlt z.b. ganz viel weiterbildung für waldbesitzer vom sägeschein bis zur baumkunde auch wiederaufforstung von mischwald wird kofinanziert
5. größe des waldes und daraus resultierende steuerlast
6. besucherverkehr (ist es ein wochenendliches ausflugsziel) und ganze bevöölkerungsstämme durchzeiehn den wald und hinterlassen ihren müll
Was du alles für 20 Cent den Quadratmeter Wald forderst ;)

Kannst du Punkt 2. mal näher erklären ? Meinst du der Waldbesitzer muss die Rehe striegeln wenns der Jagdpächter ned macht ?

Die Mindestpachtzeiten liegen zwischen 9-12 Jahren, was pro Bundesland anders geregelt wird, aber dies ist doch kein genauer Anhaltspunkt weil der Pächter aus dem Vertrag fliegen kann, dann setzt die Jagdenossenschaft für den Übergang jemanden ein der die Fläche bejagd. Kann dem Waldbesitzer doch egal sein wie lange jemand die Pacht hat. Ist doch wichtiger WER die Pacht hat. Dieser WER muss den Wildbestand der Äsungskapazität entsprechend niedrig halten und darf sich auf Kosten der Waldbesitzer keinen Streichelzoo halten der die Kulturverjüngung runterfrisst. Man muss sich die Verbissbelastung durchs Wild auf der Waldfläche anschauen. Wenns Rotwild armlange Rindenstreifen von den Bäumen gerissen hat ist ehhh alles zu spät. Es wird ja keine Fläche mit Wildbestand verpachtet, sondern nur das Jagdausübungsrecht.

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