Angst vorm Holz hacken :/

Benutzer 146 gelöscht

Re: Angst vorm Holz hacken :/

#21

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 9. Okt 2014, 19:02

Bei diesen ganzen Axt- und Hackklotz-Patenten frage ich mich immer, ob das mit astigem Nadelholz auch so gut geht :hmm:
Ich möchte mal sehen was passiert, wenn ein Holzstück NICHT mit dem ersten Schlag gespalten werden kann, und die Axt drin stecken bleibt. Mit Autoreifen um den Hackklotz hat man dann nämlich gaaanz schlechte Karten :pfeif:

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poison ivy
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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#22

Beitrag von poison ivy » Do 9. Okt 2014, 20:25

Renysol hat geschrieben:Der Hersteller sagt, es hat in 10 Jahren noch nie einen Unfall mit der Leveraxe gegeben. Bei richtiger Verwendung bleibt die Axt immer oben auf dem Holz liegen.
Du hast also so ein vergoldetes Hitech-Teil?
wie ist die Balance? aussehen tut's ja schon arg schepp

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Renysol
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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#23

Beitrag von Renysol » Sa 11. Okt 2014, 13:49

frodo hat geschrieben:Bei diesen ganzen Axt- und Hackklotz-Patenten frage ich mich immer, ob das mit astigem Nadelholz auch so gut geht :hmm:
Ich möchte mal sehen was passiert, wenn ein Holzstück NICHT mit dem ersten Schlag gespalten werden kann, und die Axt drin stecken bleibt. Mit Autoreifen um den Hackklotz hat man dann nämlich gaaanz schlechte Karten :pfeif:
Sobald der Regen aufhört, kann ich gerne mal einen kurzen Video mit astigem Nadelholz machen. Man muss halt genau überlegen, wo der Schlag hingehen muss.
Steckenbleiben kann die Leveraxe normalerweise nicht, weil sie nur einen Zentimeter ins Holz eindringt und dann das Holz zur Seite drückt.

Hier ein kurzer Video da kann man den Chef selbst sehen mit astigem Holz. Am Anfang sieht man auch, wie die Leveraxe kurz stecken bleibt, was aber kein Thema ist, da sie sofort wieder locker wird. Auch sieht man (manchmal redet er englisch), dass es mehr Denkarbeit als körperliche Arbeit ist: Er überlegt genau, wo der nächste Schlag treffen muss und zeigt das auch an.

https://www.youtube.com/watch?v=m40gnBJ8Dsg

ALLES geht nicht, aber 9 von 10 kriege ich klein. Ganz üble Stücke fliegen auf den großen Haufen für spätere Lagerfeuer. Aber das wiegt die Zeitersparnis locker auf, da es mit einem hydraulischen Spalter 5 - 10 mal so lange dauert.

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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#24

Beitrag von Renysol » Sa 11. Okt 2014, 13:55

poison ivy hat geschrieben:
Renysol hat geschrieben:Der Hersteller sagt, es hat in 10 Jahren noch nie einen Unfall mit der Leveraxe gegeben. Bei richtiger Verwendung bleibt die Axt immer oben auf dem Holz liegen.
Du hast also so ein vergoldetes Hitech-Teil?
wie ist die Balance? aussehen tut's ja schon arg schepp
Ja, ich hatte die erste in Deutschland und bin inzwischen Importeur geworden. Beim Zuschlagen ist die Balance kein Thema, erst beim Auftreffen, und da soll es absichtlich schepp sein, damit das Holz zur Seite wegfliegt.

Ich will das Forum nicht für Werbung missbrauchen, hab sowieso mehr Nachfrage wie ich ranschaffen kann, aber zur Info mal ein Link zu Amazon USA, wo man die Bewertungen lesen kann. Ich verkaufe in Deutschland (noch) nicht auf Amazon.

... ist trotzdem Werbung, wer Interesse an der Axt hat bitte PN an Renysol, deshalb den Link gelöscht LJ

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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#25

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 14. Okt 2014, 23:56

Ich bin ein Mädchen mit kaputten Handgelenken und kaputtem Kreuz - das 6. Kind verursachte bei der Geburt einen irreversiblen Schaden.
Trotzdem hacke ich Holz, weil ich heizen will.

Ich habe eine Axt mit extra Leichtstiel aus Kunststoff, die hat einen guten Grip. Da ich nicht mit Gewicht arbeiten kann, muß die Axt scharf sein. Und ich ziele gut.

Angst, mich zu hacken, habe ich nicht. Ich arbeite aus den Knien, und sollte die Axt mal abrutschen, geht sie mir zwischen den Beinen durch. Aber ich habe beruflich schon viele häßliche Verletzungen von Kreissägen, Kettensägen und Holzspaltern gesehen und behandelt, also an absolute Sicherheit glaube ich nicht...

Liebe Grüße, M.

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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#26

Beitrag von dasebastian » Fr 17. Apr 2015, 11:55

Jetzt muß ich aber schon den Kopf schütteln über manche Kommentare hier, zB über Hackstockhöhe, deshalb geb ich mal meinen Senf dazu, auch wenn die Diskussion schon länber her is.

Unsere Ausgangssituation, wir verheizen ca 30m Holz übers Jahr, etwa 1/3 - knappe 1/2 muß ich händisch nochmals nachspalten, das mache ich täglich beim Körbe anfüllen und reinholen.

- Eher hohen Hackstock verwenden! Wie man eher niedrigere empfehlen kann, kann ich nicht nachvollziehen! Je niedriger desto gefährlicher, ist eigentlich logisch, wenn man sich die Bewegungen beim Holzspalten mal bildlich vorstellt, je niedriger, desto eher kann die Axt den Kreis Richtung Schienbein vollenden, als wenn sie, wenn man mal daneben schlägt fast senkrecht auf den Stock trifft. Bitte, schont eure Schienbeine und eure Rücken! Ausholen tut ihr sowieso so hoch wie ihr ausholt, da muß man nicht noch extra tiefer gehen, damit sich der Rücken dann auch noch krumm macht, oder die Knie ständig runter müssen... Die Höhe meines Stockes ist so gewählt, daß die Klinge der Axt etwa senkrecht auf den 33er Scheit trifft, wenn der am Stock steht.

- Lasst die Axt und die Schwerkraft die Arbeit machen, nicht die Knie, nicht den Rücken. Das ist jetzt vielleicht ein wenig kompliziert zu erklären, ich versuchs. Meine Grundstellung ist nicht breitbeinig parallel, sonder "satt standfest" mit dem linken Bein ein wenig vorn (bin Rechtshänder). Überhaupt ist der Stand amal das wichtigste. Die Axt (langstielige Spaltaxt) halte ich mit der rechten Hand am hinteren Stielende und mit der linke vorne, direkt unter dem Kopf. So "hängt" sie gut im Griff entspannt vor mir. Dann ziehe (nicht reisse!) ich sie mit der linken nach oben, gleichzeitig rutsche ich mit der linken Hand nach hinten zur rechten, genau so, daß, wenn der Axtkopf seinen höchsten Punkt erreicht hat, meine linke und rechte Hand beide hinten sind. Danach kann ich sie fallen lassen bzw. noch einen leichten Schwung mitgeben, je nachdem, ob ich glaube, daß es das braucht. Der Vorteil von diesem Griff vorne, ist daß ich mir wesentlich Energie spare, den Rücken entlaste und eine schöne Führung von Anfang an habe. Das ist schwer zu erklären und am Anfang ungewohnt, aber es erleichtert EINIGES! Braucht nur Übung, dann denkt man nicht mehr darüber nach.

- Den Scheit am Rande des Hackklotzes aufstellen, der am weitesten von dir entfernt ist. Klar. Wenn was daneben geht, gibts dann immer noch Hackstockfläche, wo die Schneide (fast senkrecht, wenn er hoch genug ist) eintauchen kann.

- Von oben nach unten und von aussen nach innen spalten. Heisst: das Scheit so aufstellen wie's im Baum war, also oben oben & unten unten. Und wenn möglich immer die Rinde zu dir (also von aussen nach innen). So springts einfach leichter auseinander.

- Festgesteckte Scheiter über Kopf hochziehen und umdrehen und sonstige Kunststücke mach ich gar nicht, das kann ganz schnell ganz unschön werden. Lieber neu ansetzen oder vorsichtig nachschlagen (bis max Kopfhöhe).

Und, eh klar, wenn man merkt, daß die Kraft nachlässt, aufhören. Guter Hackstock, groß genug dimensioniertes Werkzeug, guter Stand und Ruhe. Dann gehts schon. Ich brauch dafür keine Kniearbeit, keine Rückenkrümmung, keinen "einbetonierten breitbeinigen Stand". Ist so ähnlich wie beim Arbeiten mit der Motorsäge, der Stand soll sich schon natürlich anfühlen.

Vielleicht ist ja was dabei.

Liebe Grüße
Sebastian
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poison ivy
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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#27

Beitrag von poison ivy » Fr 17. Apr 2015, 13:39

so viel Theorie ist ungesund
"Erfahrung kommt vom Fahren" schreibt der beste Motorradfahrlehrer den ich je gesehen habe
das gilt fuer alle Bereiche,
hack und probier aus, was fuer Dich funktioniert
ob der Hackstock jetzt 53 oder 78cm hoch ist,
der Axtstil 46 oder 69cm lang und die Axt schmal, breit, schwer, leicht
Du aus Kien, Kreuz oder sonstwoher schwingst ...
alles irrelevant
solange es sich fuer Dich nach 'passt so' anfuehlt
mach einfach und hab ein bischen Respekt vor Deinem Arbeitsgeraet
dann merkst schon, was fuer Dich funktioniert

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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#28

Beitrag von dasebastian » Fr 17. Apr 2015, 13:45

Hallo Ivy,

jetzt muß ich aber schon auch lachen :) Ja, ich stimm dir schon zu, selber machen ist noch immer der beste Weg, aber es gibt halt manchmal so Gerüchte, da stellts mir die Haare auf. Klar muß jeder seinen eigenen Weg finden und Bewegungen zu erklären ist immer schwierig (ich wollt auch nicht so einen elendslangen Theorietext schreiben ;) aber man muß das Rad auch nicht jedes Mal neu erfinden, wenns schon Erfahrungswerte gibt und jemand explizit danach fragt...

Ich hätt jetzt sogar 2 Videos gedreht, allein, ich will mich nicht extra dafür bei youtube anmelden würg.

Liebe Grüße
Sebastian
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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#29

Beitrag von Benutzer 3370 gelöscht » Fr 17. Apr 2015, 19:01

dasebastian hat geschrieben:- Festgesteckte Scheiter über Kopf hochziehen und umdrehen und sonstige Kunststücke mach ich gar nicht, das kann ganz schnell ganz unschön werden. Lieber neu ansetzen oder vorsichtig nachschlagen (bis max Kopfhöhe).
Warum wird das unschön?

Wenn das Scheit etwas größer ist und vieleicht noch einen Ast hat wirkt beim umdrehen das Gewicht des Scheits als Spalthilfe, abgesehen davon muss man bei schwierigen Scheiten nur so drauf los hauen, dass die Akt sicher im Scheit steckt, das andere macht dann die Schwerkraft beim Umdrehen.
Wichtig ist nur das keiner irgenwo im Umkreis steht.
Steckt die Axt nicht sicher kann es bestenfalls auf den eigenen Kopf fallen :mrgreen: (Helm aufsetzen :lol: )

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Re: Angst vorm Holz hacken :/

#30

Beitrag von Amigo » Mo 29. Mai 2023, 04:14

Ich schneide mit der Kettensäge ca. 30 cm lange Holzstämmchen und lasse sie 1-2 Jahre trocknen . Dann stelle ich sie auf Beton/Steinboden , gehe in die Knie , mein Knie auf Rasen :) , schlage mit dem kleine Beil drauf bis es " klemmt" und setze 2-3 Schläge mit Fäustel drauf. Fertig .Geschätzt pro Feuertag max. 5 Minuten Arbeit .
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !

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