Niederwald zur Brennholzgewinnung

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fuxi
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#51

Beitrag von fuxi » Di 28. Sep 2010, 11:48

Themen zusammengefügt und verschoben.
Ich hoffe, jetzt hat keiner den Überblick verloren :aeh:
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roland
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Re: Brennholz

#52

Beitrag von roland » Di 28. Sep 2010, 12:42

selbstversorger hat geschrieben:Ertrag pro Jahr ca. 5 cm³ Brennholz (entspricht ca. 300 Euro)
hervorhebung durch mich
das nenn ich mal Edelholz :lol:

selbstversorger
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Re: Brennholz

#53

Beitrag von selbstversorger » Di 28. Sep 2010, 13:19

roland hat geschrieben:
selbstversorger hat geschrieben:Ertrag pro Jahr ca. 5 cm³ Brennholz (entspricht ca. 300 Euro)
hervorhebung durch mich
das nenn ich mal Edelholz :lol:
öhm, das kommt davon wenn man der Tastatur nicht mächtig ist... :mrgreen:

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emil17
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#54

Beitrag von emil17 » Do 30. Sep 2010, 14:49

Bei Wald mit einem Marktwert von 1.5 Euro pro m2 steht da aber nicht nur Brennholz. Und es wäre dumm, Bauholzstämme zum verheizen aufzuarbeiten.
Das Problem ist dann aber, dass man das Holz ernten lassen muss und nur an den Abraum kommt. Den kriegt man aber umsonst von fremdem Wald, wenn man den Förster nett fragt.
Für Brennholz-Selbstverbraucher ist eher "ertragloser" Wald interessant, und der kostet dann entsprechend weniger.

Für den ganzen Krempel, der da bei der Kostenabschätzung aufgezählt wird, "Motorsäge, Benzin, Kettenöl, Wartung und Verschleiß der Säge, Axt, Anhänger für den Transport usw." hast Du dich entschieden bei der Wahl der Heizung. Das sind doch Sowieso-Kosten. Das hat man ja sowieso.

"Die Arbeitszeit habe ich gleich mal weg gelassen." Die kann man einrechnen, wenn man in der Zeit etwas sinnvolleres machen könnte.
Wobei das ganzheitlich zu sehen ist: Man spart andersrum gerechnet die Kosten fürs Fitness-Studio und es ist ein Ausgleich zur Arbeit.
Sonst müsste z.B. ein Programmierer nur programmieren und alles andere delegieren bzw. als Dienstleistung einkaufen. Ist wirtschaftlich gesehen (Optimierung der Zielgrösse "Einkommen") richtig, aber wer hält so ein Leben aus?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

aurora

Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#55

Beitrag von aurora » Do 30. Sep 2010, 20:22

Ausgangspunkt war ja der "Niederwald zur Brennholzgewinnung". Holz ist der Rohstoff, den man zur Energiegewinnung wohl am leichtesten selbst produzieren und verarbeiten kann. Bevor ich einen Fichtenstamm mit 20 cm Durchmesser zersäge und spalte , ist es mir lieber, gleich 10 cm dicke Stämme ofenfertig zu zersägen . In dem Format läßt sich der Stamm auch noch händisch transportieren .
Pappel und Weiden sind natürlich nicht das optimale Hartbrennholz. Aber was man hat,das hat man eben. Dabei haben sie ein paar Vorteile gegenüber anderen klassischen Brennholzarten. Weiden und Pappeln lassen sich aus abgeschnitten Ästen einfach stecken und wachsen relativ schnell. Nach dem Abschneiden (Fällen ist ja eher zu martialisch) treiben die Bäume aus dem gleichen Stock wieder aus. Man spart sich also das Nachpflanzen . Wenn Weiden als Zaunpfosten verwendet werden, können sie auch oberhalb des Zauns abgeschnitten werden - treiben dann auch wieder aus > Prinzip der Korbweisen.

Die Vermehrung von Weiden und Pappeln klappt bei mir vorzüglich auf feuchtem Lehmboden. Nachdem sich das Auwald-Biotop auch in die Breite - der Sonne entgegen- ausdehnt, wird es langsam auch Zeit , den Schrägwuchs insbesondere der Weiden zu "ernten". Neben dem vor ca. 20 Jahren gepflanzen Erlen hat sich langsam jetzt auch eine Erlen - "Naturverjüngung" entwickelt. Nachdem Erlen in der Regel zu zweit aus einem Stock wachsen , werde ich jetzt mal schauen, was passiert , wenn man jeweils einen Stamm erntet. Wahrscheinlich wären die Erlen schon ein bißchen weiter , wenn die Spitzen in den ersten Jahren nicht so gut geschmeckt hätten.

Neben dem mehr oder weniger gezielten Anbau von Niederwald - oder "Energiewald" gibt es noch die aus der Mode gekommene Bewirtschaftung von Hecken, die dadurch geschieht , daß man einzelne Pflanze "auf den Stock setzt"und entnimmt.

Was die von erwähnten Förster angeht, muß man schauen was das für Förster sind. In den großen bayrischen Staatsforsten
war es zumindest vor ein paar Jahren noch möglich, mit dem Förster eine sogenannte "Selbstwerbung" zu vereinbaren.
Das geht dann von armdicken herum liegenden Holz bis zum eigenständigen Auslichten. Gibt es in der Gegend nur kleinere
Privatwaldbesitzer , hat der staatliche Förster nur noch eine beratenden Funktion. Zumindest der klassische niederbayrische Waldbauer mag den Selbstwerber nicht unbedingt . Möglicherweise gibt es aber die Besitzer von kleinen
Privatwäldchen , die froh sind , wenn sie nicht mit der Motorsäge raus müssen.

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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#56

Beitrag von selbstversorger » Mo 4. Okt 2010, 08:19

emil17 hat geschrieben:Bei Wald mit einem Marktwert von 1.5 Euro pro m2 steht da aber nicht nur Brennholz. Und es wäre dumm, Bauholzstämme zum verheizen aufzuarbeiten.
Das Problem ist dann aber, dass man das Holz ernten lassen muss und nur an den Abraum kommt. Den kriegt man aber umsonst von fremdem Wald, wenn man den Förster nett fragt.
Für Brennholz-Selbstverbraucher ist eher "ertragloser" Wald interessant, und der kostet dann entsprechend weniger.
Das kommt darauf an, in welcher Gegend Du lebst. Der Bodenrichtwert bei unserer Gemeinde liegt bei 1,5 pro m² (zuzügl. Bewuchs). D.h. auf dem Grundstück ist gar nix. Dies ist aber nur ein Theoretischer Wert, denn zu diesem Preis verkauft Dir hier bei uns kein Waldbesitzer ein Grundstück. Denen ist Land wesentlich lieber als das Geld bei einer Pleitebank zu parken. Und falls es mal was gibt, ist es weg bevor man es erfährt.
emil17 hat geschrieben:Für den ganzen Krempel, der da bei der Kostenabschätzung aufgezählt wird, "Motorsäge, Benzin, Kettenöl, Wartung und Verschleiß der Säge, Axt, Anhänger für den Transport usw." hast Du dich entschieden bei der Wahl der Heizung. Das sind doch Sowieso-Kosten. Das hat man ja sowieso.
Ich weiß ja nicht wo Du wohnst, aber hier in der Gegend trifft das überhaupt nicht zu. Die Mehrzahl der Holz-Heizer die ich kenne, lassen sich das Holz für ihren Schwedenofen schön gesägt, gespalten und getrocknet vor die Haustüre liefern. Die haben nix von dem oben genannten Werkzeug und falls sie das hätten, wüssten sie gar nix damit anzufangen. Außerdem ist es doch zu anstrengend, im Winter zu kalt, zu nass, zu dreckig :roll:
Macht aber nix, für mich ist es ein schönes zubrot :lol:
emil17 hat geschrieben:"Die Arbeitszeit habe ich gleich mal weg gelassen." Die kann man einrechnen, wenn man in der Zeit etwas sinnvolleres machen könnte.
Wobei das ganzheitlich zu sehen ist: Man spart andersrum gerechnet die Kosten fürs Fitness-Studio und es ist ein Ausgleich zur Arbeit.
Sonst müsste z.B. ein Programmierer nur programmieren und alles andere delegieren bzw. als Dienstleistung einkaufen. Ist wirtschaftlich gesehen (Optimierung der Zielgrösse "Einkommen") richtig, aber wer hält so ein Leben aus?
Das mag zwar stimmen, da ich aber als Vollzeitbeschäftigter und "Möchtegernselbstversorger" permanent unter Zeitmangel leide, versuche ich zunächst die Dinge zu erledigen, die mir Spaß machen und wirtschaftlich sinnvoll sind. Falls noch Zeit bleibt kommt der Rest.

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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#57

Beitrag von roland » Mo 4. Okt 2010, 09:21

aurora hat geschrieben:Ausgangspunkt war ja der "Niederwald zur Brennholzgewinnung". Holz ist der Rohstoff, den man zur Energiegewinnung wohl am leichtesten selbst produzieren und verarbeiten kann. Bevor ich einen Fichtenstamm mit 20 cm Durchmesser zersäge und spalte , ist es mir lieber, gleich 10 cm dicke Stämme ofenfertig zu zersägen .
Wie sieht das mit den Stammstücken in Ofen aus, stört die Rinde rundrum als natürlicher Brandschutz bei Trockenem Holz nicht mehr?
Ich kenn das aktuell vom kleinen Koch-Lagerfeuer - da geht nur gespaltenes Holz richtig gut, die dicken Zweige brennen erst ab ner gewissen Feuergröße oder eben in Rocket-Stove o.ä. richtig gut, brauchen also ne richtige Hitze.

Ich hab am Wochenende eine sehr interessante Art der Grundstückgestaltung mal in Natura sehen dürfen: immer kleine Stücke (schätzungsweise 700 bis 2000m²-Stücke) von Hecke/Niederwald umwachsen - dort wuchsen von Tannen (Altbestand) bis Brombeeren alles, was Holz und oder Früchte bringt, durcheinander.
Nach mehreren Jahre muss das ganze eh auf Stock gesetzt werden, da es sonst zum Wald wird - also untenrum zu dünn.
Dort hat man: Windschutz, Feuerholz, Ernte, Lebensraum, Sonnenfalle (bei richtiger ausrichtung ;) ), Feuchtigkeitsspeicher für die zwischenliegenden Flächen, .....

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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#58

Beitrag von emil17 » Mo 4. Okt 2010, 13:28

roland hat geschrieben:Wie sieht das mit den Stammstücken in Ofen aus, stört die Rinde rundrum als natürlicher Brandschutz bei Trockenem Holz nicht mehr?
Falls Du mal wirklich nichts zu tun hast und auch zu faul zum Ausruhen bist, dann kannst Du ja anfangen, Brennholz zu schälen.
roland hat geschrieben:Ich kenn das aktuell vom kleinen Koch-Lagerfeuer - da geht nur gespaltenes Holz richtig gut, die dicken Zweige brennen erst ab ner gewissen Feuergröße oder eben in Rocket-Stove o.ä. richtig gut, brauchen also ne richtige Hitze.
Das hat nichts mit der Rinde zu tun, sondern damit, dass der Ofen die Hitze des Feuers zusammenhält und die Luft definiert zuführt, so dass man dicker Stücke verbrennen kann. Im offenen, kleinen Feuer kühlen dicke Stücke rascher aus, als sie verbrennen.
roland hat geschrieben:Ich hab am Wochenende eine sehr interessante Art der Grundstückgestaltung mal in Natura sehen dürfen: immer kleine Stücke (schätzungsweise 700 bis 2000m²-Stücke) von Hecke/Niederwald umwachsen - dort wuchsen von Tannen (Altbestand) bis Brombeeren alles, was Holz und oder Früchte bringt, durcheinander.
Nach mehreren Jahre muss das ganze eh auf Stock gesetzt werden, da es sonst zum Wald wird - also untenrum zu dünn.
Dort hat man: Windschutz, Feuerholz, Ernte, Lebensraum, Sonnenfalle (bei richtiger ausrichtung ;) ), Feuchtigkeitsspeicher für die zwischenliegenden Flächen
Sicher sehr schön, aber manchmal ist das, was man als "Massnahme" wahrnimmt, der Beginn des Gegenteils, nämlich beginnende Brache. So kleine Grundstücke inmitten von Wald bringen ausser etwas Gras eigentlich nicht viel, weil alles wegen Licht- und Wurzelkonkurrenz zurückbleibt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#59

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 4. Okt 2010, 19:40

Moin,
Sicher sehr schön, aber manchmal ist das, was man als "Massnahme" wahrnimmt, der Beginn des Gegenteils, nämlich beginnende Brache. So kleine Grundstücke inmitten von Wald bringen ausser etwas Gras eigentlich nicht viel, weil alles wegen Licht- und Wurzelkonkurrenz zurückbleibt.
Da muß ich emil zustimmen, richtig gut wächst alles nur auf großen Kahlschlägen nach Sturm, wo es dann richtig Licht und keine Konkurrenz gibt.
Und das verwaldet dann auch meist innerhalb von 10 Jahren wieder gut.

In einem alten lichten Buchenwald ist die Krautschicht auch eher spärlich, außer im Frühjahr, bevor das Laub kommt, da blüht zwar den ganzen Sommer immer irgendwas, aber das sind alles schattenverträgliche Pflanzen. Im Kiefernwald hier hat's außer Pilzen nur noch Blaubeeren, und die sind zwar lecker, aber winzig - vielleicht 200g/qm. Das bringt nicht wirklich was.
Mein Miniwald aus Erlen und Weiden ist ja nicht so schnell so hoch geworden, weil es den Bäumen hier so gut gefällt, sondern weil das ein Kampf ums Licht ist - jeder will höher wachsen als der daneben - es geht ums Überleben, wer nicht genug Licht bekommt, stirbt.
Da werden wir in absehbarer Zeit einiges auf den Stock setzen müssen, sonst geht zuviel kaputt.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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roland
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Re: Niederwald zur Brennholzgewinnung

#60

Beitrag von roland » Mo 4. Okt 2010, 21:25

emil17 hat geschrieben:...so dass man dicker Stücke verbrennen kann. Im offenen, kleinen Feuer kühlen dicke Stücke rascher aus, als sie verbrennen.
Da hast Du mich falsch verstanden, glaub ich. Ich meinte den Unterschied zwischen grossen Stämmen, die man spaltet (Kernholz frei im Feuer) oder Junges, dünnes Holz, das man am Stück verbrennt (rundrum Rinde). Ob die halt wesentlich schlechter verbrennen.
So kleine Grundstücke inmitten von Wald bringen ausser etwas Gras eigentlich nicht viel, weil alles wegen Licht- und Wurzelkonkurrenz zurückbleibt.
Hm, ab welcher "Lichtungsgröße" meint Ihr, das genug Licht reinkommt? Denn die Stücke sahen sehr grün aus.
Hochleistungs-äcker werden das sicher nicht sein, aber - halt, das ist eine anderesThema :)

Roland

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