Nutzen der "böse Thuja"?

Bastian

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#11

Beitrag von Bastian » Di 19. Mär 2013, 21:49

Vielen Dank für eure schnellen Antworten. :)

Wir werden sie dann erstmal stehen lassen. Das mit den Vögeln ist natürlich ein gutes Argument.
Dass an den Thujen nichts mehr wächst, könnte doch auch darin liegen, dass die den Boden um und untersich ziemlich sauer machen, oder? Das ist ja zumindest bei den "normalen" Korniferen so...

Spießig schauen die Thujas allemal aus, aber ich glaube, in unserem Permakulturgarten, werden sie das einzig spießige sein... :grinblum:

Benutzeravatar
Spottdrossel
Beiträge: 2714
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 10:15
Wohnort: Alsfeld
Kontaktdaten:

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#12

Beitrag von Spottdrossel » Di 19. Mär 2013, 22:12

Verpaß´ihnen doch eine peppige Frisur :daumen:
Hecke muß ja nicht zwingend rechteckig sein.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net

Andreas75
Beiträge: 214
Registriert: Mi 30. Jan 2013, 03:22
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Mittelsieg- Bergland, 365 m NN

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#13

Beitrag von Andreas75 » Mi 20. Mär 2013, 00:03

Hy!

Ökologisch gesehen sind Thuja eine ziemliche Katastrophe.
Denn abgesehen davon, dass Vögel gern drin brüten, ist deren Nutzen für die hiesige Tierwelt gleich null, weil nicht einheimisch und auch nicht besonders toll blühend.
Aus dem Grund metzele ich die Thuja-/ Scheinzypressenhecke, die wir von den Vorbesitzern übernommen haben, über die nächsten noch 2- 3 Jahre weg, und pflanze an deren Stelle peu a peu eine möglichst freiwachsende Hecke aus heimischen Wildgehölzen sowie ökologisch wertvolleren fremdländischen Gehölzen wie etwa Felsenbirne und Gaultheria im Unterwuchs.

Die Stämme der etwa 3 m hohen und zwei Jahre ungeschnittenen Hecke länge ich mir ab, spalte sie und verwende sie als Elemente für einen selbst gebauten Staketenzaun um den Nutzgarten (um die Hühner raus zu halten), sowie teils als Grenzzaun zum Nachbarn. Abschnitte geben gutes Anzündholz für den Ofen, die Zweige verbastele ich in einer kleinen Benjeshecke, die innen am Nutzgartenzaun längs läuft (und später auch am Stück selbstgebauten Grenzzaun).

Einzelne Thujen/ Scheinzypressen lasse ich noch stehen. Einmal sozusagen als Ammen für die heimischen Sachen, die ich alle recht klein als Sämlinge/ Jungpflanzen anpflanze, wie ich sie auf diversen Baustellen aus den Gärten der Kunden rettete. Und dann eben für die Vogelwelt zum Nisten, denn ich war wirklich erstaunt, was ich in den bislang ausgelichteten 6 m Thujahecke an Nestern fand...
Grasmücken, Spatzenschlafnester, Heckenbraunelle, Zilpzalp...
Die Ostseite werde ich wohl ganz mit der Thja lassen, da die wunderbar die kalten Ostwinde abschirmt...

Doch auch als Giftpflanze ist Thuja absolut nicht zu unterschätzen, auch wenn kaum einer jemals dran kauen wird... Außer Nachbar's Pferde, die davon regelmäßig üble Koliken kriegen. Darum auch kommt die Thuja zu 80 % weg und wird ersetzt. Denn auch wenn's nicht meine Pferde sind, und die Aufsichtspflicht bei der Nachbarin liegt, habe ich keine Lust, im Ernstfall so 'nen Tierchen zu ersetzen ^^...
Zum Glück habe ich noch andere gute Gründe, das Zeug rauszumetzeln.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#14

Beitrag von Olaf » Mi 20. Mär 2013, 09:07

Birnengitterrost überwintert auf Wachholder nicht auf Thuja
Ich gestehe, vor meiner Säge waren die alle gleich. Obwohl ich mich jetzt erinnere, das irgendwann schon gehört zu haben und es betrifft wohl auch nicht alle Wacholdersorten, an meinem jedenfalls waren schöne fette Pilze.
Wenn das aber so ist, hinterm Haus steht bei mir noch ein Wacholder:
Nachdem meine Nachbarn sich vor 2 Jahren freiwillig, naja, passt schon zu ihnen, etwa 60 m fortlaufend Thuja gepflanzt haben :platt: hab ich den Wacholder stehenlassen, dachte, da hab ich eh keine Chance gegen den Birnengitterrost.
Aber dann mach ich den auch noch ab und hoffe, das die Friedhofsraketen dieser und anderer Nachbarn wirklich alles Thujas sind.
Weil, ansonsten muss die Birne bald dran glauben...ne Pflaume würd mir eh besser gefallen...
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
Margit
Beiträge: 562
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 20:01
Wohnort: Vor den Toren Wiens
Kontaktdaten:

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#15

Beitrag von Margit » Mi 20. Mär 2013, 09:21

Olaf hat geschrieben:
Birnengitterrost überwintert auf Wachholder nicht auf Thuja
Ich gestehe, vor meiner Säge waren die alle gleich
Meines Wissens nach gehört der einheimische Wacholder, Juniperus communis, aber nicht zu den Zwischenwirte. Deshalb kann man hier durchaus differenziert vorgehen und muss nicht gleich alles niedermetzeln. Ich zB schätze Juniperus communis erstens als immergrün im Winter und zweitens als Lieferant der Wacholderbeeren und -zweige zum Räuchern.

LG, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
-------------------------------------------------------------------
Wissen ist etwas anderes als Weisheit.(Wolf-Dieter Storl)

Nightshade
Beiträge: 1499
Registriert: Do 6. Jan 2011, 07:17

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#16

Beitrag von Nightshade » Mi 20. Mär 2013, 09:32

kraut_ruebe hat geschrieben:ich kenne aus meiner erfahrung die gleichung:

viele thujen = viele zecken
keine thujen = kaum zecken
Das heißt bei mir

"Viele Mäuse-viele Zecken"
"Wenig Mäuse-wenig Zecken"

Es mag etwas absurd klingen, aber ich behandle die Mäuse mit Frontline. Entweder erwisch ich sie direkt via Falle oder indirekt via Zeckenrolle. Sie sind Wirte für die Jugendstadien der Zecke. Jede ordentlich mit Akarizid eingeseifte Maus sorgt dafür, dass die Zecken weniger werden.
Einen Stadtgarten oder sonst eine begrenzte Grünfläche kriegt man auf die Art zeckenfrei.

Gleichzeitig wird ALLES immergrüne Gebüsch möglichst kurz gehalten. Efeu, immergrüne Ziersträucher, Thujen, andere Zwergkoniferen.

Ich könnte meine Nachbarin umbringen für die Thujen, die sie gesetzt hat, damit sie meinen Topinambur nicht sehen muss.
Und dazwischen wächst auch noch Efeu, den ich überhaupt hasse.

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10735
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#17

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 20. Mär 2013, 09:38

die mäuse sind die zecken-produzenten/transporteure, das stimmt schon. ihre wartezeit auf frisches blut verbringen sie dann aber gerne in den thujenhecken. ne gute katze und ne gute säge sind ne ideale kombi :)

@ wacholder:......und zum einlegen der beeren in traubenkernöl, zur äusserlichen anwendung für straffe haut. geht auch gut mit efeu drinnen, hat die selbe wirkung.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#18

Beitrag von Olaf » Mi 20. Mär 2013, 09:42

aber den Zusammenhang zwischen Thujen und Mäusen hab ich noch nicht kapiert,
ich stimm aber schon mal vorab Angela zu:
e gute katze und ne gute säge
Wenns irgendwelche Viecher immergrün haben wollen sollen die in den Wald gehen, da wuchtert die ebenfalls ziegengiftige Mahonie wie die Pest, aber der komm ich schlechter bei und der Wein ist ganz gut....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

zaches
Beiträge: 2335
Registriert: Mo 23. Aug 2010, 09:51
Familienstand: rothaarig
Wohnort: Niederrhein Klimazone 8a

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#19

Beitrag von zaches » Mi 20. Mär 2013, 10:08

tja - ökolgisch hier realtiv nutzlos, in meinen Augen fad und hässlich, und daher: SÄGE!

lg, zaches
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse

www.hilshof.de

Andreas75
Beiträge: 214
Registriert: Mi 30. Jan 2013, 03:22
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Mittelsieg- Bergland, 365 m NN

Re: Nutzen der "böse Thuja"?

#20

Beitrag von Andreas75 » Mi 20. Mär 2013, 19:55

Hy!

Ich habe hier mal ein recht anschauliches Foto vom Birnengitterrost am Zwischenwirt, dem Chinesischen Wacholder (Juniperus chinensis). Der sog. Sadebaum (Juniperus virginiana) ist ebenfalls Zwischenwirt, der heimische Wacholder (Juniperus communis) zählt hingegen nicht dazu...

So fett sind die Pilze nicht, wie man sehen kann, und die Infektion am Wacholder geht immer mit sichtbaren Verdickungen am Zweig einher.
Sind die Fruchtköper gerade nicht orange und reif, kann man dennoch den Befall erkennen, und zwar an eben den Zweigverdickungen sowie den schwarzen, eingetrockneten Resten der alten Fruchtkörper.

Bild

Grüße,
Andreas

Antworten

Zurück zu „Sonstige Gehölze und Forstwirtschaft“