Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

Xellirya
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Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#1

Beitrag von Xellirya » Mi 30. Dez 2020, 13:35

Hallo :)
Ich plane grade den Obstbaumbestand für meinen Garten, welche ich nun für die bestmögliche Selbsversorgung umgestalten und bepflanzen möchte (1900m²).
Leider bin ich mit dem Thema Apfelbäume ziemlich überfordert :(
Wir wollen uns gerne das ganze Jahr über mit Äpfeln selbstversorgen können.
Dh. Frühe Sommeräpfel, Herbstäpfel und Winteräpfel ( und eine Winterapfelsorte mit Lagerung bis zur Sommerapfel Ernte) Und passende Bestäuber die auch selbst dann Früchte tragen also sich bestenfalls gegenseitig bestäuben.
Bevorzugen tuen wir feste Äpfel die ehr ins säuerliche / würzige gehen, Mürbe und sehr süss mägen wir garnicht)
Hat da Jemand Ahung und Rat ?
LG
Jasmin

Xellirya
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#2

Beitrag von Xellirya » Mi 30. Dez 2020, 13:49

Vielleicht wäre noch erwähnenswert, dass wir in Norddeutschlang Wohnen ( Nähe Rotenburg Wümme)
LG

Küstenharry
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#3

Beitrag von Küstenharry » Mi 30. Dez 2020, 14:52

Hallo,

dann nimm mal Kontakt mit dem Pomologen Eckart Brand auf. Eine Rarität, wie seine Apfelsorten.
Und dann probier die alten Sorten.
http://www.boomgardenshop.de/index.html
http://www.boomgarden.de/

Ansonsten alte Apfelsorten wählen, die aus deiner Gegend kommen.
Hast du denn vernünftige Lagermöglichkeiten?
Gruss von der Küste

Harry

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ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#4

Beitrag von ohne_Furcht_und_Adel » Mi 30. Dez 2020, 22:13

Die alten Sorten hatten ja oft ganz spezielle Eigenschaften, z.B. was die Verarbeitungsart betrifft, den Erntezeitpunkt oder die Eignung für schwierige Standorte. Um daraus Vorteile zu ziehen, muß man sich schon die konkreten Anforderungen bewußt machen. Die modernen kommerziellen Sorten haben meistens die Vorzüge Transport- und Lagerfähigkeit sowie regelmäßigen hohen Ertrag. Standfestigkeit oder Standorttoleranz spielen da gar keine Rolle, was einen im Privatgarten ärgern kann. Wenn die alten Sorten rumzicken, indem sie ein Jahr überhaupt nicht tragen, an dem Standort voll mit Blutläusen hängen, oder die Früchte deutlich kleiner sind, als man es aus dem Handel gewohnt ist, kann einem auch der Spaß vergehen. Also da kann man keine pauschale Empfehlung aussprechen.
Hier funktioniert z.B. der rheinische Winterrambour eigentlich gut als Winterapfel, aber manchmal hat man auch fast nichts dran. Selbst was beim Nachbarn gut ist, muß zuhause nicht klappen, wenn der Boden feuchter ist oder viel schlechter versorgt. Also wenn Du hier mehr Angaben machst, kannst Du auch verläßlichere Empfehlungen bekommen. Ein großer Garten ist ja schon mal gut, für eine schöne Anzahl Halbstämme, oder sogar Hochstämme. Wobei starkwachsende Bäume ja öfters erst spät tragen.

catweazle13
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#5

Beitrag von catweazle13 » Mi 30. Dez 2020, 22:18

Hallo, über Geschmack lässt sich streiten. Was für den einen der Superapfel ist, schmeckt dem anderen gar nicht.
Ich liebe die alten Sorten, und lasse schon lange die Finger von "modernen Sorten" . Hatte Prbeweise mal welche gepflanzt. Aber da ich sie weder spritze noch verhätschle war das die reinste Platzverschwendung.

Der Tipp sich von einem Pomologen beraten zu lassen ist super. Es gibt einen eigenen Verein und vielleicht ja auch einen Pomologen in deiner Nähe.
Das andere sind Apfelausstellungen im Herbst oder der Besuch von Baumschulen die alte Sorten anbieten und meistens eine Sortenausstellung haben im Herbst/ Winter.

tolle Infos gibt es auch hier
https://www.bund-lemgo.de/Apfelsorten.html

Aber vorsicht Apfelbäume machen süchtig. Ich wurde leider von dem Virus infiziert und das schönst ist wenn man einen alten Baum irgendwo findet und der Apfel schmeckt , dann holt man sich im Winter a paar Reiser und macht sich selber den Apfelbaum nach wunsch.
Mehrere Sorten an einem Baum sind natürlich auch möglich.

Wichtig bei der Pflanzung von Apfelbäumen ist aber immer die "Unterlage" . Spindel, Halbstamm oder vielleicht sogar Hochstamm . Gemeint ist damit immer wie groß ein Baum wird und wie lange er lebt.


Lieber mit Geduld planen als überstürzt handeln, gilt vor allem bei der Sortenwahl, damit auch die richtigen Befruchter vorhanden sind

grüße aus Bayern

catweazle13
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#6

Beitrag von catweazle13 » Mi 30. Dez 2020, 22:28

der rheinische Winterrambour...
ich liebe Ihn, einer meiner besten Sorten. :daumen:

Da du ja nur 2000 m² hast mußt du sorgfältig wählen.
Ich finde in diesem Fall Mehrsortenbäume super.
Der weiße Klarapfel ist ein super Befruchter für sehr viele Sorten, aber man kann die Massen von Früchten meistens nicht verwerten. Deshalb würde ein halber Baum davon reichen. :)

Sollen eigentlich nur Apfelbäume gepflanz werden?

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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#7

Beitrag von Nordhang » Mi 30. Dez 2020, 22:51

Hallo,
wir lieben unseren Schöner aus Boskoop. Die letzten werden zwar jetzt schrumpelig, aber für Kuchen einfach klasse. Die von selbst heruntergefallenen haben wir eingekocht. Knackig wie aus dem Supermarkt, über das ganze Jahr, wirst du keine frischen Äpfel haben. Da hilft nur das Haltbarmachen.

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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#8

Beitrag von Eule » Mi 30. Dez 2020, 23:03

Küstenharry hat geschrieben:
Mi 30. Dez 2020, 14:52
Hast du denn vernünftige Lagermöglichkeiten?
das ist mit die wichtigste Frage für dieses Vorhaben! So toll kann die Sorte gar nicht sein, dass sie ohne geeignete Lagermöglichkeiten längere Lagerzeiten übersteht.

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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#9

Beitrag von Taraxacum » Do 31. Dez 2020, 11:40

Wie du auch noch einige Apfelbäume unterbringen kannst, geht gut mit einem Apfelspalier. Anstelle eines Zaunes ist so ein Spalier schnell aufgebaut und nach etawa 5 Jahren auch rund 2m hoch uns ab Frühling sogar Blickdicht. Wir haben an der Grundstücksgrenze 5 Felder a 2,50 m mit 5 verschiedenen Sorten gezogen. Dieses Jahr hab ich noch 2 Sommeräpfel als Wandspalier gepflanzt. So kann man auch Obstbäume unterbringen. Außerdem Wachsen 4 Birnbäume und eine Quitte an der Scheunenwand, auch als Spalier gezogen. Aufpassen, dass die Unterlage schwachwüchsig ist, sonst artet das Schneiden etwas aus. Gibt in der Literatur und im Netz auch viel über Obstspalier zu lesen. Ich finde Spalierobst praktisch, da man viele Bäume mehr pflanzen kann und trotzdem Platz spart.

penelope
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Re: Apfelsorten für ganzjährige Selbstversorgung

#10

Beitrag von penelope » Mo 4. Jan 2021, 10:39

Ich wohne ebenfalls hier im LK ROW :-)

Der Finkenwerder Herbstprinz geht bei mir sehr gut und ist auch aktuell noch gut als Tafelapfel essbar (wenn auch schon etwas schrumpelig). Der braucht sogar etwas Lagerung. Gleich nach der Ernte schmekt der noch überhaupt nicht. Da wir noch keinen wirklichen Frost haben, lager ich den gerade einfach noch in einem ungeheizten und nicht isolierten Raum. Im geheizten Haus ist er dann allerdings nach ein paar Tagen hinüber.

Auch bei der besten Lagersorte dürfte es aber schwierig werden, die wirklich bis in den August zu lagern. Profis lagern die bei sehr niedrigen Temperaturen in speziellen Räumen, denen der Sauerstoff entzogen wird. Solche Bedingungen hat ja niemand privat. Aber ab dem Frühjahr haben ja die meisten Leute, die einen Garten haben, auch recht bald genügend Alternativen.

Bei Eckhard Brand habe ich auch schon einmal ein Bäumchen gekauft und war und bin sehr damit zufrieden. Er ist auch jedes Jahr bei dem Apfelmarkt in Wennerstorf mit einem Stand vertreten (wenn der nicht wie dieses Jahr wegen Corona ausfällt) und man kann sich da durch viele selten und alte Apfelsorten durchprobieren und gucken, was einem schmeckt.

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