Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

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busbeck
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Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#1

Beitrag von busbeck » Sa 29. Feb 2020, 08:52

Hallo da draußen!

Ich hab eine kleine Streuobstwiese mit Hochstämmen drauf, die aber noch einigermaßen klein sind.
Prinzipiell ist mir mittlerweile einiges klar, was das Schneiden angeht: Schossen schön knapp wegschneiden, nach innen Wachsendes wegschneiden, zu eng beieinander Liegendes wegschneiden, parallele Spitzen wegschneiden etc.

Meine Frage:

Wenn ich jetzt Hochstammbäume habe, was muss ich da anders schneiden, sodass es nicht versehentlich Halbstammbäume werden? Oder werden das automatisch Hochstammbäume?
Anders herum: Kann ich Hochstammbäume auch zu Halbstammbäumen erziehen?
Nochmal anders herum: Kann ich Halbstammbäume zu Hochstammbäumen erziehen (was ja wohl Quatsch ist, weil die Unterlage nicht stimmt)?

Danke fürs Mitdenken!
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smallfarmer
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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#2

Beitrag von smallfarmer » Sa 29. Feb 2020, 10:31

Kommt drauf an wie oft du an den Baum pinkelst. :opa:
Mehr, dann Hochstamm.Weniger dann halbhoch.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Sa 29. Feb 2020, 12:59

hoch werden sie schon werden, die Frage ist, ob du weiter unten auch Äste willst oder nicht?
Ich weiß nicht, ob da bei als Hochstamm gekauften Obstbäumen unten noch Äste austreiben, bei uns ist das nicht passiert. Ich meine, das hängt damit zusammen, ob der Stamm auch draufveredelt ist oder von der Unterlage stammt.
Ich hätte eigentlich gerne unten noch Äste gehabt, weil ich ja den vielen Platz unter den Bäumen eh nicht wirklich nutze. habe Hochstamm gekauft, weil ich schnell wüchsige und robuste "alte" Bäume wollte, da war ich nicht sooo gut informiert gewesen. Aber starkwüchsig sind unsere Bäume schon, was man aber nicht an der Höhe merkt, sondern daran, dass sie die vielen Wühlmäuse gut überleben....
einen Baum, der in die Höhe schießen will, zu einem Halbstamm zu "erziehen" stelle ich mir schwierig vor - Wühlmäuse helfen dabei, schneiden im Spätsommer soll auch das Wachstum bremsen.

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busbeck
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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#4

Beitrag von busbeck » So 1. Mär 2020, 21:30

smallfarmer hat geschrieben:
Sa 29. Feb 2020, 10:31
Kommt drauf an wie oft du an den Baum pinkelst. :opa:
Mehr, dann Hochstamm.Weniger dann halbhoch.
Du musst genau lesen. Ich mach nur auf der Pfostenwiese pipi. Übrigens hat sich meine Strategie fast schon geändert: Ich liebäugle mit dem Zaun, der an das nächste Grundstück grenzt. Demnächst mach ich also einen Thread auf: "Was passiert, wenn ich meinem Nachbarn ans Bein pinkle?"
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busbeck
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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#5

Beitrag von busbeck » So 1. Mär 2020, 21:33

ina maka hat geschrieben:
Sa 29. Feb 2020, 12:59
[...] Ich meine, das hängt damit zusammen, ob der Stamm auch draufveredelt ist oder von der Unterlage stammt. [...]Einen Baum, der in die Höhe schießen will, zu einem Halbstamm zu "erziehen" stelle ich mir schwierig vor.
Ja, ich vermute, das ist die Antwort. Danke! - Das heißt: Die Kraft (oder "Halbkraft") kommt von der Unterlage. Kann also diesbezüglich schon nicht mehr so viel schieflaufen!
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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#6

Beitrag von smallfarmer » So 1. Mär 2020, 22:31

Ein richtiger Kerl wärst du, wenn du an einen Weidezaunpfosten mit Elektrodraht pinkeln würdest :haha:

Weshalb glaubst du das Halbstämme eine andere Unterlage hätten als Hochstämme? Das ist nicht unbedingt gegeben.
Es gibt "Edelsorten" die wachsen von sich aus zu riesigen ausladenden Apfelbäumen heran und es gibt welche die bilden eher eine kleine Krone aus.
Unabhängig auf welcher starkwachsenden Unterlage die stehen.
Du kannst einem Halbstamm die unteren Zweige nehmen, so das er bei 1,80 den ersten Astkranz hat, dann wärs quasi ein Hochstamm
Und du kannst auch einem Hochstamm den Mitteltrieb nehmen, das er bei 3,00 nicht mehr nach oben wächst.
Aber es gibt ja immer wieder gute Schnittkurse in den Obst- und Gartenbauvereinen, da kann man auch als Nicht Mitglied teilnehmen

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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#7

Beitrag von busbeck » Mo 2. Mär 2020, 09:35

smallfarmer hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 22:31
Ein richtiger Kerl wärst du, wenn du an einen Weidezaunpfosten mit Elektrodraht pinkeln würdest.
Ich kann mir gut vorstellen, dass so was immer wieder passiert. Vielleicht grad jetzt zur Karnevalszeit, wenn man viel trinkt und nicht so recht weiß, wo man zum Pinkeln hintorkelt...
smallfarmer hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 22:31
Weshalb glaubst du das Halbstämme eine andere Unterlage hätten als Hochstämme?
Ich höre halt, was im Bereich Gartenbau und Baumpflege so alles gesagt und geschrieben wird. Und zunächst glaube ich das einfach mal.
smallfarmer hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 22:31
Das ist nicht unbedingt gegeben.
Und das glaube ich jetzt Dir!
smallfarmer hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 22:31
Es gibt "Edelsorten" die wachsen von sich aus zu riesigen ausladenden Apfelbäumen heran und es gibt welche die bilden eher eine kleine Krone aus. Unabhängig auf welcher starkwachsenden Unterlage die stehen.
Du kannst einem Halbstamm die unteren Zweige nehmen, so das er bei 1,80 den ersten Astkranz hat, dann wärs quasi ein Hochstamm
Und du kannst auch einem Hochstamm den Mitteltrieb nehmen, das er bei 3,00 nicht mehr nach oben wächst.
Das nächste Mal schneide ich meine Bäume mit Dir zusammen. Ich merk, da lerne ich besser als in jedem Kurs oder aus jedem Buch!
smallfarmer hat geschrieben:
So 1. Mär 2020, 22:31
Aber es gibt ja immer wieder gute Schnittkurse in den Obst- und Gartenbauvereinen, da kann man auch als Nicht-Mitglied teilnehmen.
Ich hab schon an einem einjährigen Kurs teilgenommen. Und wenn ich was nicht weiß, dann ist das keine Aussage über den Kurs, sondern über mich. Wie war es in der Schule damals: Teilnahme am Englischunterricht heißt nicht unbedingt eine Eins in der nächsten Englisch-Klassenarbeit, geschweige denn, dass ich plötzlich toll Englisch reden könnte... Nein im Ernst: Ich glaube, Lernen geht scheibchenweise. Ich lese, ich probiere aus, ich achte darauf, was ein Profi macht, ich frage im Forum, ich werde mutiger, ich mache Fehler, ich korrigiere, ich lese, ich probiere aus, frage einen Bekannten, guck ins Forum... Ich fühle mich mittlerweile sicher mit Bäumen seit dem Kurs, aber es bleibt halt doch noch die eine oder andere (oft fundamentale) Frage offen. (Mit dem Englischen ist es übrigens auch so: Ich spreche wohl ziemlich gut, lerne aber immer wieder Sachen, die man normalerweise in der fünften oder sechsten Klasse lernt...)
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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#8

Beitrag von emil17 » Mi 4. Mär 2020, 20:19

Zum Hoch- oder Halbstamm: Weil die Bäume zwar dicker werden, aber das Holz nach Bildung nicht mehr länger wird, muss man bei Jungbäumen den Haupttrieb solange in die Höhe wachsen lassen, bis er deutlich höher ist als die gewünschte Ansatzstelle der Hauptäste. Das dauert je nach Güte des Standortes bei wüchsigen Pflanzen zwei bis drei Jahre. Dann köpft man den Haupttrieb, worauf die Seitentriebe stärker wachsen oder sich aus Seitenknospen erst bilden, und aus diesen zieht man dann je nach Schnittart drei bis fünf Hauptäste heran.
Was weiter unten am Stamm austreibt oder sonst unerwünscht ist, pinzettiert man und nimmt es im Herbst dann ganz weg. Die Blätter, die sich an diesen Trieben bilden, helfen noch bei der Holz- und Wurzelbildung.
Eine Halbstammunterlage zum Hochstamm zu ziehen, macht wenig Sinn. Das hat genetische Ursachen. Man kann ja auch nicht mit Schneiden aus einem Strauch einen Baum machen.

Welche Höhe man wählt, kann man von ganz praktischen Erwägungen abhängig machen. Je höher, desto einfacher die Bewirtschaftung des Grünlandes, und desto beschwerlicher die Ernte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Weiche stellen: Halbstamm oder Hochstamm?

#9

Beitrag von emil17 » Mi 4. Mär 2020, 20:22

busbeck hat geschrieben:
Mo 2. Mär 2020, 09:35
Ich kann mir gut vorstellen, dass so was immer wieder passiert. Vielleicht grad jetzt zur Karnevalszeit, wenn man viel trinkt und nicht so recht weiß, wo man zum Pinkeln hintorkelt ...
Es soll Leute geben, die vor dem ersten Versuch glauben, dass bei genug Druck auf dem Rohr der Strahl schneller ist als der Strom.
Das stimmt nicht.
Ein Elektrozaun, geladenes Flexinet geht gut, hilft sicher gegen Hauswandpinkler.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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