Obstbaumschnitt

Benutzer 72 gelöscht

Re: Obstbaumschnitt

#21

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 3. Mai 2015, 21:30

hab da mal eine Frage zum Schnitt eines Boskoop-Apfelbaumes.
Mir hat mal wer gesagt, dass der eh an den langen Ästen fruchtet, man braucht also nicht so viel zu schneiden* - soll man sogar nicht, weil er dann leicht "durchgeht". Jetzt wird mir aber immer wieder gesagt - von Wanderern :aeh: dass dieser Baum dringend zurückgeschnitten gehört, weil er sonst nichts tragen wird....
Zur Zeit steht er in voller Blüte - letztes Jahe hatte er schon ein paar Äpfel dran (mmmh!), aber er ist noch jung und davon, dass Nicht-Schneiden zu weniger Wachstum führt, hab ich nicht allzuviel bemerkt.
kurz: ich überlege, da doch mal was wegzuschneiden.
Ca. im August führt zu weniger Neuaustrieb - oder ist es besser, nach der Blüte zu schneiden??
Was werden "die Wanderer" sagen, wenn ich auf Umkehrauge schneide? ;)

Nee - im Ernst: stimmt es, dass Apfelbäume je nach Sorte an Langtrieben tragen oder nicht?

p.s.: gegen Wühlmäuse half bei unsererm Topinambur ein dichter Ring aus Pfefferminze.
bin am Überlegen, ob bei Bäumen auch ein Ring aus Osterglocken (fressen sie nicht, weil giftig) schützen könnte - ?
An unseren Bäumem nagen immer wieder die Mäuse, aber ganz tot werden sie davon nicht, sind aber allesamt auf Sämlingsunterlage ;)

* beim Direktträger-Wein (Uhudler) hat sich das bewahrheitet, hm

Fred
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Re: Obstbaumschnitt

#22

Beitrag von Fred » Do 7. Mai 2015, 23:34

ina maka hat geschrieben:hab da mal eine Frage zum Schnitt eines Boskoop-Apfelbaumes.
Mir hat mal wer gesagt, dass der eh an den langen Ästen fruchtet, man braucht also nicht so viel zu schneiden* - soll man sogar nicht, weil er dann leicht "durchgeht". Jetzt wird mir aber immer wieder gesagt - von Wanderern :aeh: dass dieser Baum dringend zurückgeschnitten gehört, weil er sonst nichts tragen wird....
Zur Zeit steht er in voller Blüte - letztes Jahe hatte er schon ein paar Äpfel dran (mmmh!), aber er ist noch jung und davon, dass Nicht-Schneiden zu weniger Wachstum führt, hab ich nicht allzuviel bemerkt.
Ob ein Ast fruchtet, liegt weniger an seiner Länge, mehr sein Winkel zur horizontalen, wobei ich auch das nicht absolut sehe. Äpfel fruchten vorallem an 2 Jährigen Trieben, und dann meist abnehmend die nächsten Jahre an einem Trieb. Vielleicht wird das mit "länge des Astes/Langtriebe" vermischt. Da die Triebe je waagrechter desto relativ kürzer bleiben, und dafür mehr Fruchtansatz haben. Wobei ich auch an senkrechten Trieben Äpfel wachsen sah, die sind dann meist an sog. Fruchtspiesen (wenige cm kurze Stummel).

Nicht schneiden führt zu weniger Verzweigung und längeren, dafür dünnere Äste, die bei Ertrag dann sehr herunterhängen, was mit den Jahren zu sehr ungünstiger Belichtung führen kann. Auch kann der Baum sehr dicht werden, Fruchtbildung findet dann nur oben/aussen am Baum statt, untem am Baum wachsen dann höchstens Schattenfrüchte (wenig süß).

Daß ein Baum durchgeht, liegt an ungünstigem Schnitt, nicht an der Menge oder ob überhaupt. Vorallem wenn man beim Schnitt die unteren Leitäste nicht stark genug erzieht, oder diese gar absterben, weil sie von oben zu sehr beschattet werden, dann kann der Baum seine Energie in Wachstum nach oben einsetzen. Wenn ein Baum zuwenig Fläche hat -zu eng gepflanzt- dann passiert das auch leicht, weil die Bäume, wie im Wald, um die Wette dem Licht entgegen wachsen. Aber da weis ich nicht wie die Situation deines Baumes ist.
Zur Zeit steht er in voller Blüte - letztes Jahe hatte er schon ein paar Äpfel dran (mmmh!), aber er ist noch jung und davon, dass Nicht-Schneiden zu weniger Wachstum führt, hab ich nicht allzuviel bemerkt. kurz: ich überlege, da doch mal was wegzuschneiden.
Ca. im August führt zu weniger Neuaustrieb - oder ist es besser, nach der Blüte zu schneiden??
Normal schneidet man Obstbäume in Ihrer Ruhephase, da sie dann ihre Energie eingezogen haben, so schwächt man sie damit am wenigsten. Dies führt dies zu stärkerem Frühjahrsneuaustrieb, der dann hoffentlich in der gewünschten Form erfolgt, so man weis, was man tut. Das weitere Wächstum während des Sommers kommt auf Wetter/Schädlinge... an, wieviel Photosynthese dem Baum möglich ist. Schneidet man nach der Blüte wirft man die Energie Bilanz des Baumes maximal zurück. Der Baum hat gerade in frische Produktionsanlagen investiert aber noch ohne Return on Invest (vorallem wenn man frischem Blattaustrieb abschneidet, aber auch der Verlust des Frühjahrtriebes ohne Blätter). Mir ist solch eine Empfehlung noch nirgends untergekommen.

Ich kenne nur Sommerschnitt, bei Bäumen, die man im Wachstum beruhigen will, vorallem aber bei Kirschen, die dann keine Früchte mehr haben. Bei einem Baum, der erst wenige Jahre (wieviel eigentlich) gepflantzt ist halte ich das im Extensivanbau für wenig sinnvoll.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Obstbaumschnitt

#23

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 8. Mai 2015, 12:42

Fred hat geschrieben:Aber da weis ich nicht wie die Situation deines Baumes ist.
der steht allein in einer Blumenwiese und darf gerne auch groß werden (und nur außen tragen, wenn es sein muss...) ;)
Fred hat geschrieben:Bei einem Baum, der erst wenige Jahre (wieviel eigentlich) gepflantzt ist halte ich das im Extensivanbau für wenig sinnvoll.
Ich schätze, er steht vier Jahre - ? hab es nicht aufgeschrieben :rot:

Ich möchte vor allem deshalb nicht im Winter schneiden, damit der Baum seine Wunden schnell zumacht.
hab nur gedacht, wenn er nicht allzu groß wird, ist das Ernten leichter.....

bin auch deshalb so mißtrauisch, weil mir ein Bekannter (alter Bauer) beinah dazu gedrängt hat, alle unteren Äste wegzumachen, weil man das so tut.
Aber die sind ja die besten??


auf jeden fall vielen Dank für die Antwort!! :)

Wie schaff ich es denn, dass der Stamm/die Äste eher dick statt lang werden - oder ist das sortenabhängig?

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Re: Obstbaumschnitt

#24

Beitrag von Lumberjack » Fr 22. Apr 2016, 07:04

Ich wollte eigentlich fragen ob es schlimm waere jetzt noch zu beschneiden, aber mach lesen des threads waere ich wohl bis zum naechsten fruehjar. Vielleicht die kirschen I'm Sommer. An EIN paar :) kleinen pflaumen die nicht wichtig sind, koennte ich jetzt schon ueben.
Der thread hat mich aber auch auf was gebracht. Koennte ich einen hochstamm so einkuerzen DAs ER EIN niederstamm Oder wie DAs heisst wird?
Rettet die Wälder, esst mehr Biber!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Obstbaumschnitt

#25

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 22. Apr 2016, 07:35

Lumberjack hat geschrieben:Koennte ich einen hochstamm so einkuerzen DAs ER EIN niederstamm Oder wie DAs heisst wird?
ein Hochstamm hat in erster Linie unten keine Äste - praktisch, wenn man die Wiese zwischen den Bäumen nutzen will. Wie du da bei einem Hochstamm Äste hinkriegen willst, wüßte ich nicht - ich denke, es geht nicht...
Starkwüchsige Unterlagen soviel zurückschneiden, dass sie schwachwüchsig bleiben, halte ich auch eher für weniger sinnvoll. Da muss man dann dauernd schneiden und je mahr man schneidet, umos mehr wächst nach.
Eventuell helfen Wühlmäuse dabei, wir haben starkwüchsige Unterlagen, aber die Bäume wachsen nicht stark.
Wir haben viele Wühlmäuse....
Sommerschnitt bremst du auch das Wachstum ein.
(Und die Wundne verheilen schneller als im Winter)

Einem jungen Baum kann man schon den Stamm kürzen, aber ich tät mich das nicht trauen, wenn dann keine Äste dran bleiben - weiß da jemand mehr, ob das gut gehen kann??

Wicheler
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Re: Obstbaumschnitt

#26

Beitrag von Wicheler » Fr 22. Apr 2016, 08:46

Lumberjack hat geschrieben:Ich wollte eigentlich fragen ob es schlimm waere jetzt noch zu beschneiden, aber mach lesen des threads waere ich wohl bis zum naechsten fruehjar. Vielleicht die kirschen I'm Sommer. An EIN paar :) kleinen pflaumen die nicht wichtig sind, koennte ich jetzt schon ueben.
Der thread hat mich aber auch auf was gebracht. Koennte ich einen hochstamm so einkuerzen DAs ER EIN niederstamm Oder wie DAs heisst wird?
Hallo,

man kann m.E. Bäume immer schneiden. Der Winterschnitt ist eigentlich von den Gärtnern "erfunden" worden, die im Frühjahr- Herbst viel und im Winter kaum noch Arbeit hatten. Da konnte man schön Bäume schneiden. Es gibt ja auch einen "Sommerschnitt" Ist hier auch angesprochen: http://www.baumwart-baumpflege.de/somme ... erschnitt/

Ich schneide meine Bäume auch erst, wenn die Saft gezogen haben. Die Wunden heilen, wie schon angesprochen, sofort und bleiben nicht den ganzen Winter lang offen. Größere Wunden verschließe ich sowieso mit Baumwachs.
Übrigens, ich habe mir "Farbe" für meine Klotzbeute gemacht, die auch wunderbar als Baumwachs funktioniert:
Harz von Fichte, Tanne, oder Kiefer, 1/3 und 2/3 Bienenwachs langsam erwärmen und vermischen und dann mit Leinöl oder Distelöl bis zum "cremig" werden verdünnen. Kann man warm als Farbe streichen und kalt zum Risse verfüllen und als Baumwachs benutzen.

Aus einem Hochstamm kann man aber keinen "Niederstamm" mehr machen, aber ein ---> Verjüngungsschnitt ist möglich, der Baum wird damit auch etwas kleiner ;)
Ist hier ganz gut beschrieben: https://www.nabu.de/natur-und-landschaf ... 04617.html

Sollte mal irgendwo ein Ast "fehlen", so kann man sich ein "schlafendes Auge" an der Fehlstelle suchen und darüber die Rinde einkerben. Es enteht dann im "schlafendem Auge" ein Saftstau, der es meist zum Austreiben bringt. Den Trieb kann man dann durch schneiden in Form bringen und bis zu einem richtigen Ast wachsen lassen.

Ich schneide gern Bäume,
....und wenn man einen Fehler gemacht hat, so ein Baum verzeiht vieles und meist wächst alles wieder nach :daumen:
....und fragt man 5 Experten, bekommt man meist auch 5 verschiedene Antworten.....
Gruß Dieter

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Re: Obstbaumschnitt

#27

Beitrag von Lumberjack » Fr 22. Apr 2016, 09:44

Danke! Die baeume sind jung und an ernte kann ich Mir nights vermiesen wenn ich jetzt schneide. Pfirsich IST sowieso die richtige seit.
Meine saeulenaprikose hat uebrigens 3 hauptstaemme.

Bei den hochstaemmen dachte ich, die wuerden ausschlagen.
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Re: Obstbaumschnitt

#28

Beitrag von Lumberjack » Mo 25. Apr 2016, 19:34

Die hochstaemme schlagen sogar jetzt schon unten AUS. Will die aber doch nicht absaebeln.
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Re: Obstbaumschnitt

#29

Beitrag von smallfarmer » Mo 25. Apr 2016, 20:35

Na ja Lumberjack, ob du mit deinen dreistämmigen Säulenaprikosen und deinen unten ausschlagendenden Hochstämmen glücklich wirst?
Ich weiß nicht. Bei Booklooker gibts preisgünstige sehr gute Bücher zum Thema Obstbaumschnitt.

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Re: Obstbaumschnitt

#30

Beitrag von Lumberjack » Do 28. Apr 2016, 09:58

MIT der 3staemmigen aprikose sicher nicht, denn die hab ich auf einen reduziert und ich vermute, DAs ich bei den hochstaemmen die unteren zweige entfernen muss. Wollte nur andeuten, DAs man die wohl einkuerzen koennte.
Bringt mich noch auf was anderes. Was halter ihr von bonsai,Oder zumindest Dem dilettantischem versuch Davon? Ich hab ne kirsche und pflaume I'm topf und will die so schneiden DAs die Klein bleiben aber moeglichst stark veraesteln.
Jetzt hab ich noch ne kastanie gesteckt. Weiss jemand wie man birken vermehrt?
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