Empfehlenswerte Brombeersorte?
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Empfehlenswerte Brombeersorte?
Nächstes Jahr will ich noch Brombeeren dazunehmen.
Ich habe mal gehört, die dornenlosen Züchtungen würden nicht so gut schmecken.
Kennt jemand eine Sorte, die gut schmeckt? Oder sollte ich lieber versuchen, die wildwachsenden Brombeeren zu disziplinieren? (im Moment wachsen sie überall da, wo sie nicht sollen, und die Beeren sind miniklein. Da wäre vermutlich umsiedeln, Kompost und ein Spalier für Zucht & Ordnung erforderlich)
Ich habe mal gehört, die dornenlosen Züchtungen würden nicht so gut schmecken.
Kennt jemand eine Sorte, die gut schmeckt? Oder sollte ich lieber versuchen, die wildwachsenden Brombeeren zu disziplinieren? (im Moment wachsen sie überall da, wo sie nicht sollen, und die Beeren sind miniklein. Da wäre vermutlich umsiedeln, Kompost und ein Spalier für Zucht & Ordnung erforderlich)
Hühner sind auch nur Menschen...
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Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
hallo!
Das mit dem "Disziplinieren" hat aber keinen Sinn, wenn deine wildwachsenden "Brombeeren" eigentlich Kratzbeeren sind! Bei uns sind die wilden Brombeerfrüchte gar nicht so klein :watt:
Leider kann ich dir keine leckeren Sorten nennen - aber wenn du mal zufällig wo einen Strauch mit leckeren Beeren antriffst - die Zweige bewurzeln recht leicht!
liebe Grüße!
Das mit dem "Disziplinieren" hat aber keinen Sinn, wenn deine wildwachsenden "Brombeeren" eigentlich Kratzbeeren sind! Bei uns sind die wilden Brombeerfrüchte gar nicht so klein :watt:
Leider kann ich dir keine leckeren Sorten nennen - aber wenn du mal zufällig wo einen Strauch mit leckeren Beeren antriffst - die Zweige bewurzeln recht leicht!
liebe Grüße!
- emil17
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Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
Es gibt eine mit gefiederten Blättern; die hat reichlich und gute Früchte. Und noch viel mehr Stacheln.
Brombeerren lassen sich leicht klauen; die Langtriebe bohren sich in dieser Jahreszeit mit der Spitze in den Boden und bewurzeln sich dort. Toll, wenn man eine Pflanze möchte, lästig, wenn man schon eine hat. Da die Pflanzen sich auch mit Wurzelstücken vermehren lassen, heisst das, dass man sie, wenn man sie los werden will, sehr tief und gründlich ausgraben muss.
Nach meiner Erfahrung ist ein grosser Nachteil bei den bestachelten Sorten, dass sie sich nicht sauber abernten lassen, weil immer irgendwelche Früchte unerreichbar im Inneren des Strauches sind. Das ist lästig, weil es dann ganze Schwärme von Wespen anzieht, und die wiederum sind bei der Ernte lästig. Dagegen hilft nur, im Frühsommer die Fruchttriebe, die sich aus den Seitenknospen der vorjährigen Langtriebe bilden, grosszügig auszulichten, damit man überall hinkommt. Und deswegen passen Brombeeren auch nicht vor eine Mauer.
Die verbreitete dornenlose Sorte hat eine andere Unart; sie wandert, d.h. macht Wurzelschösslinge.
Wenn es in der Nähe genug verwilderte Brombeeren hat, würde ich keine anpflanzen. Fall man selbst pflanzt: Brombeeren kommen sehr gut mit altem Bauschutt und Abfall im Boden zurecht, wenn er nur nicht zu trocken ist.
Brombeeren brauchen sehr viel Platz: ein Langtrieb kann leicht fünf oder sechs Meter lang werden. In jeder Blattachsel gibt es im Folgejahr einen etwa 50cm langen Fruchttrieb. Kürzt man die Langtriebe im ersten Jahr schon im Sommer ein, bilden sich aus den Blattachseln weitere Langtriebe, aus deren Blattachseln dann im Folgejahr ... usw. Daraus wird ein kaum aberntbares Durcheinander! Auslichten geht sowieso schlecht, weil sich alles hoffnungslos ineinander verhakt.
Die beste Methode ist, alle Langtriebe eines Jahres auf eine Seite zu ziehen, im nächsten Jahr dann auf die andere. Man hängt sie einfach mit Drahthaken an die Querlatten. Das erleichtert den Schnitt, aber man braucht für eine einzige Pflanze etwa 12 Meter Gerüst zum Anbinden. Und seitlich vom Gerüst sollten auf jeder Seite 2 Meter frei bleiben, damit man zur Erntezeit noch durch kann.
Es gibt übrigens nicht nur die Kratzbeeren, die an den drehrunden schnurartig kriechenden blaubereiften Trieben mit roten Stachelchen und den dreilappigen Blättern leicht kenntlich sind, sondern auch zahllose Arten wilder "echter" Brombeeren. Sie haben alle im Querschnitt fünfeckige Langtriebe, und fünf- oder gar siebenlappige Blätter, aber zum Teil sehr kleine Früchte mit Borsten zwischen den Fruchtteilen. Man sollte also wirklich eine Pflanze nehmen, deren Früchte man kennt.
Brombeerren lassen sich leicht klauen; die Langtriebe bohren sich in dieser Jahreszeit mit der Spitze in den Boden und bewurzeln sich dort. Toll, wenn man eine Pflanze möchte, lästig, wenn man schon eine hat. Da die Pflanzen sich auch mit Wurzelstücken vermehren lassen, heisst das, dass man sie, wenn man sie los werden will, sehr tief und gründlich ausgraben muss.
Nach meiner Erfahrung ist ein grosser Nachteil bei den bestachelten Sorten, dass sie sich nicht sauber abernten lassen, weil immer irgendwelche Früchte unerreichbar im Inneren des Strauches sind. Das ist lästig, weil es dann ganze Schwärme von Wespen anzieht, und die wiederum sind bei der Ernte lästig. Dagegen hilft nur, im Frühsommer die Fruchttriebe, die sich aus den Seitenknospen der vorjährigen Langtriebe bilden, grosszügig auszulichten, damit man überall hinkommt. Und deswegen passen Brombeeren auch nicht vor eine Mauer.
Die verbreitete dornenlose Sorte hat eine andere Unart; sie wandert, d.h. macht Wurzelschösslinge.
Wenn es in der Nähe genug verwilderte Brombeeren hat, würde ich keine anpflanzen. Fall man selbst pflanzt: Brombeeren kommen sehr gut mit altem Bauschutt und Abfall im Boden zurecht, wenn er nur nicht zu trocken ist.
Brombeeren brauchen sehr viel Platz: ein Langtrieb kann leicht fünf oder sechs Meter lang werden. In jeder Blattachsel gibt es im Folgejahr einen etwa 50cm langen Fruchttrieb. Kürzt man die Langtriebe im ersten Jahr schon im Sommer ein, bilden sich aus den Blattachseln weitere Langtriebe, aus deren Blattachseln dann im Folgejahr ... usw. Daraus wird ein kaum aberntbares Durcheinander! Auslichten geht sowieso schlecht, weil sich alles hoffnungslos ineinander verhakt.
Die beste Methode ist, alle Langtriebe eines Jahres auf eine Seite zu ziehen, im nächsten Jahr dann auf die andere. Man hängt sie einfach mit Drahthaken an die Querlatten. Das erleichtert den Schnitt, aber man braucht für eine einzige Pflanze etwa 12 Meter Gerüst zum Anbinden. Und seitlich vom Gerüst sollten auf jeder Seite 2 Meter frei bleiben, damit man zur Erntezeit noch durch kann.
Es gibt übrigens nicht nur die Kratzbeeren, die an den drehrunden schnurartig kriechenden blaubereiften Trieben mit roten Stachelchen und den dreilappigen Blättern leicht kenntlich sind, sondern auch zahllose Arten wilder "echter" Brombeeren. Sie haben alle im Querschnitt fünfeckige Langtriebe, und fünf- oder gar siebenlappige Blätter, aber zum Teil sehr kleine Früchte mit Borsten zwischen den Fruchtteilen. Man sollte also wirklich eine Pflanze nehmen, deren Früchte man kennt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
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Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
also, meine stachellose Brombeere treibt definitiv keine Wurzelausleger, alle neuen Triebe kommen aus dem "Fuß", also da, wo ich sie mal gepflanzt habe; Langtrieb-Absenker habe ich davon aber auch schon gemacht
das die stachellose nicht ganz so intensiv schmeckt wie eine wilde Brombeere ist ja eigentlich klar, das hat man ja bei jeder Kulturpflanze , dafür muß ich für ein paar kg Beeren nicht stundenlang im Wald herumrennen, zumal es hier nur wenige Stellen mit wilden Beeren gibt, und die sind oft weit weg
das die stachellose nicht ganz so intensiv schmeckt wie eine wilde Brombeere ist ja eigentlich klar, das hat man ja bei jeder Kulturpflanze , dafür muß ich für ein paar kg Beeren nicht stundenlang im Wald herumrennen, zumal es hier nur wenige Stellen mit wilden Beeren gibt, und die sind oft weit weg
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!
Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
Das kann ich bestätigen. Wir haben eine Thornfree, die schickt unterirdisch laaange Ausläufer in alle Richtungen. Nein, es sind keine Sämlinge, wenn man die Ausläufer ausreisst, sieht man, dass sie bei der Mutterpflanze ihren Urpsrung haben.emil17 hat geschrieben:Die verbreitete dornenlose Sorte hat eine andere Unart; sie wandert, d.h. macht Wurzelschösslinge.
Thornfree trägt reich, hat richtig, richtig große Früchte, für Marmelade, Fruchtwein und Likör ist sie auch geschmacklich gut. Zum so Naschen sind mir die "Wilden" lieber. Einen Nachteil haben sie aber schon: Die Reife beginnt recht spät und es ist jedes Jahr auf's Neue spannend, ob so spät noch genügend lange sonnige Phasen sind, damit die Früchte ausreifen. Die Ernte zieht sich über viele Wochen hin.
Platzbedarf ist aber enorm. Sie schiebt jedes Jahr lange Ranken mit vielen Metern, die man bändigen oder kurzerhand abschneiden muss.
LG, Margit
Mein Blog: http://www.wachsenundwerden.at
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Wissen ist etwas anderes als Weisheit.(Wolf-Dieter Storl)
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Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
...naja, ich kenne nur dornige Sorten, aber auch die bilden Wurzelausläufer!!
lg
Winnie07
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Re: Empfehlenswerte Brombeersorte?
Danke - wieder was dazugelernt; das meine Brombeere eine Kratzbeere sein könnte.
Wo ich früher gewohnt habe, hatten wir riesige Brombeergebüsche auf den Koppeln, da gab es "normal" große Früchte, (allerdings hatten wir auch immer die Pferdeäpfel reingeschmissen), deshalb dachte ich, jede wilde Brombeere hat diese Größe.
Zum entwirren hatte ich in einem Buch über Gehölzschnitt eine Anleitung für Spalier gefunden, welcher Trieb wo entlang und wann abschnipseln; ob das was taugt, sehe ich nächstes Jahr um diese Zeit
Wo ich früher gewohnt habe, hatten wir riesige Brombeergebüsche auf den Koppeln, da gab es "normal" große Früchte, (allerdings hatten wir auch immer die Pferdeäpfel reingeschmissen), deshalb dachte ich, jede wilde Brombeere hat diese Größe.
Zum entwirren hatte ich in einem Buch über Gehölzschnitt eine Anleitung für Spalier gefunden, welcher Trieb wo entlang und wann abschnipseln; ob das was taugt, sehe ich nächstes Jahr um diese Zeit
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